Ein Schlagplatz ist, laut archäologischer Definition, ein zumeist kleines Areal, auf dem durch flächenhafte Anhäufung lithischen Materials die Bearbeitung von Mineralien, wie Chalzedon, Feuerstein, Quarzit (Quarzitschlagplatz Voßküppel), Travertin etc. durch die steinzeitliche, mitunter auch bronzezeitliche Bevölkerung, nachzuweisen ist.
An Schlagplätzen finden sich meist Abschläge (Abfallprodukte) und Rohlinge, wie Kern- oder Schlagsteine, auch Klingen, da Werkzeuge an Stellen hergestellt oder vorgearbeitet wurden, wo sich das Rohmaterial in der Natur fand. Vorbearbeitetes und mitgenommenes Rohmaterial wurde allerdings weiterbearbeitet, so dass sich Schlagplätze auch in den mineralarmen Gebieten befinden.
Ein Schlagplatz des Mittelpaläolithikums (Levalloistechnik) wurde in Markkleeberg (Sachsen) unter den Sedimenten einer eiszeitlichen Grundmoräne gefunden. Die seit 1994 in Les Maîtreaux bei Bossay-sur-Claise im Département Indre-et-Loire in Frankreich erbrachten archäologische Belege zeigen Schlagplatnutzungen im Solutréen.
Siehe auch
Literatur
- Dietrich Mania: Archäologische Kulturen des Mittelpaläolithikums. In: Joachim Hermann (Hrsg.): Archäologie in der Deutschen Demokratischen Republik. Denkmale und Funde. Band 1: Archäologische Kulturen, geschichtliche Perioden und Volksstämme. Urania, Leipzig u. a. 1989, ISBN 3-332-00284-8, S. 34–40.
- Bertrand Masson, Luc Vallin: Ein unverlagerter Schlagplatz für Levalloisabschläge im weichselzeitlichen Löss bei Hermies (Pas-de-Calais, Frankreich). In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 26, 1996, S. 225–231.
- Hans Georg Gebel, Stefan Karol Kozłowski (Hrsg.): Neolithic chipped stone Industries of the Fertile Crescent. Proceedings of the First Workshop on PPN Chipped Lithic Industries, Seminar für Vorderasiatische Altertumskunde, Free University of Berlin, 29th March – 2nd April, 1993 (= Studies in Early Near Eastern Production, Subsistence, and Environment. 1). Ex Oriente e.V. c/o Seminar für Vorderasiatische Altertumskunde, Berlin 1994, ISBN 3-9804241-0-3.