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Jahrhunderthalle (Frankfurt am Main) – Wikipedia

Jahrhunderthalle (Frankfurt am Main)

Veranstaltungsort in Unterliederbach (bei Höchst), Frankfurt am Main
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Die Jahrhunderthalle ist eine Konzert- und Kongresshalle in Frankfurt am Main.

Die Jahrhunderthalle an der Pfaffenwiese

Bau und Name

Mitte der 1950er Jahre wurden die Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer und Ernst Sieverts beauftragt, eine Halle anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Farbwerke Hoechst AG zu planen. Nach 17-monatiger Bauzeit wurde sie am 11. Januar 1963 eröffnet.[1] Die statische Beratung erfolgte durch das Büro von Hubert Beck aus Frankfurt am Main.

Die freistehende Halle ist trotz ihrer geringen Höhe auch von weitem zu erkennen. Grund dafür ist die für die 1960er ungewöhnliche Bauweise. Die Halle besteht aus einer rechteckigen Basis, in der das Foyer und die kleineren Säle sowie das Restaurant untergebracht sind. Darüber spannt sich eine Kuppel mit einem Durchmesser von 100 m auf. Sie bietet den Besuchern des Kuppelsaales eine einzigartige Akustik, die durch die Lamellendecke der Kuppel ermöglicht wird. Der Kuppelsaal umfasst eine Fläche von 4800 m² und bietet, je nach Art der Bestuhlung, Platz für bis zu 4800 Personen.[2]

Die Halle stand anfangs im Eigentum des Hoechst-Konzerns und wurde 1999 für eine D-Mark an die Deutsche Entertainment AG (DEAG) in Berlin verkauft.[3]

Der offizielle Name der Halle war Jahrhunderthalle Hoechst (nach dem Unternehmen). Der häufige Bezug auf den Stadtteil Frankfurt-Höchst ist falsch, weil die Halle im Stadtteil Unterliederbach und in der Gemarkung Sindlingen liegt.

Der Volksmund gab dem Bau einige Spitznamen:

  • Winnackers Wirtschaftswunderwarze nach Karl Winnacker, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Hoechst AG[4]
  • Pyramidom (mit m) nach dem in der Hoechst-AG gefertigten Schmerzmittel Pyramidon
  • Iglu nach Iglu
  • Calimeros Ei nach Calimero[5]

Nutzung

Die Jahrhunderthalle wird für Konzerte und Hauptversammlungen genutzt, zum Beispiel von der Deutsche Post AG.[1] Das erste Konzert gab Yehudi Menuhin. 1969 folgte Janis Joplins einziges Konzert in Deutschland, organisiert von dem örtlichen Promoter Fritz Rau. Am 21. Februar 1970 ließ Rau dort auch Jethro Tull auftreten. Bei ihrem ausverkauften Konzert warfen randalierende Rockfans die vordere Glasfront der Jahrhunderthalle ein, um sich Zutritt zu verschaffen. Es entstand ein Schaden von 40.000 Deutschen Mark. Sicherheitsdienste gab es damals noch nicht. Aufgrund der Krawalle erwogen die Hauseigentümer kurzzeitig, keine Rock-Veranstaltungen mehr in der Halle zu genehmigen.[6]

Siehe auch

Literatur

• Dr. Adrian Seib: Jahrhunderthalle. S. 56–63 in: Freunde Frankfurts, Wilhelm E. Opatz (Hrsg.): Frankfurt 1960–1969. Architekturführer. Niggli Verlag, Zürich 2016. ISBN 978-3-7212-0943-3

Commons: Jahrhunderthalle (Frankfurt am Main) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Ein Ufo im Frankfurter Westen – Jahrhunderthalle: Heute vor genau 50 Jahren, am 11. Januar 1963, wurde der Kuppelbau eröffnet; in: Verlagsgruppe Rhein Main, Allgemeine Zeitung Mainz: Ressort Kultur, Seite 27, am Freitag, 11. Januar 2013
  2. Webseite der Jahrhunderthalle Frankfurt, abgerufen am 8. Juli 2018
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  4. Nicht nur Louis Armstrong war da – Seit 50 Jahren geben sich die Stars in der Jahrhunderthalle die Garderoben-Klinke in die Hand@1@2Vorlage:Toter Link/www.fnp.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Frankfurter Neue Presse vom 6. Januar 2013
  5. Jörg Ortmann: Ein halbes Jahrhundert Jahrhunderthalle (bild.de, 11. Januar 2013)
  6. Fritz Rau: 50 Jahre Backstage – Erinnerungen eines Konzertveranstalters. Palmyra, Heidelberg 2005. Seite 98–101

Koordinaten: 50° 5′ 57″ N, 8° 31′ 8″ O