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Gascade – Wikipedia

Gascade

Fernleitungsnetzbetreiber in Deutschland
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Die Gascade Gastransport GmbH (Eigenschreibweise: GASCADE, bis Februar 2012 Wingas Transport GmbH) mit Sitz in Kassel ist ein Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas.

Gascade Gastransport GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 2012[1]
Sitz Kassel, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Christoph-Sweder von dem Bussche-Hünnefeld
  • Igor Uspenskiy
Mitarbeiterzahl 477 (2020)[2]
Umsatz 400 Mio. Euro (2014)[3]
Branche Gasnetzbetreiber
Website www.gascade.de

Hintergrund

Gascade betreibt in Deutschland ein Fernleitungsnetz mit einer Länge von rund 2400 Kilometern[4], zu dem unter anderem die Pipelines MIDAL (Mitte-Deutschland-Gasanbindungs-Leitung), RHG (Rehden-Hamburg-Gasleitung), WEDAL (Westdeutschland-Anbindungsleitung), JAGAL (Jamal-Gas-Anbindungsleitung), STEGAL (Sachsen-Thüringen-Erdgasleitung) und ERM (Erdgasleitung Rhein-Main) zählen. Gascade ist Teil des Marktgebiets Gaspool und verfügt über 2400 km Gasleitungsnetz.[5]

Gascade war bis Sommer 2014 ein Schwesterunternehmen des Gashandelskonzerns Wingas.[6] Das Unternehmen wurde 2010 im Zuge der Umsetzung des Dritten Liberalisierungspaketes der EU und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) gegründet. Gascade firmierte bis Ende Februar 2012 allerdings noch unter dem Namen Wingas Transport. Die Namensänderung in Gascade erfolgte zur Erfüllung der verschärften gesetzlichen Entflechtungsauflagen und besiegelte die Umwandlung zum so genannten „unabhängigen Transportnetzbetreiber“ (Independent Transmission Operator (ITO)) mit diskriminierungsfreiem Netzzugang für alle Marktteilnehmer. Dazu gehörte die Anforderung, sich in Namen und Außenauftritt komplett von Handelsaktivitäten der WINGAS abzugrenzen.

Gascade ist Genossenschaftsmitglied der BIL eG sowie Teilnehmer am BIL-Portal und bildet Leitungsauskünfte über das durch die Genossenschaft betriebene Bundesweite Informationssystem für Leitungsrecherche (BIL) ab.

EUGAL

Weitgehend parallel zur Trasse der bereits bestehenden OPAL-Pipeline wurde 2019 die 480 Kilometer lange Europäische Gas-Anbindungsleitung (EUGAL) vom mecklenburg-vorpommernschen Lubmin an der Ostseeküste bis nach Deutschneudorf in Sachsen und von dort in die Tschechische Republik gebaut.[7] An dieser Leitung sind neben Gascade (Projektträger) mit 50,5 % auch die Fluxys Deutschland GmbH, die Gasunie Deutschland Transport Services GmbH und die Ontras Gastransport GmbH mit jeweils 16,5 % beteiligt.[8] Die Leitung besteht fast auf der gesamten Strecke aus zwei Strängen, die 1420 mm Außendurchmesser aufweisen.[9] Seit 1. Januar 2020 ist der erste EUGAL-Strang in Betrieb. Das zu transportierende Gas soll künftig hauptsächlich das über die Nord-Stream-Pipeline in Lubmin ankommende Erdgas aus Russland sein. Da die NordStream-Pipeline aufgrund US-Sanktionen nicht fertiggestellt ist, wird zunächst Gas aus der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL) eingespeist. Der zweite EUGAL-Strang soll 2021 fertiggestellt sein.

Einzelnachweise

  1. Gascade Imagebroschüre S. 15 [1]
  2. Gascade Imagebroschüre S.9 [2]
  3. Bundesanzeiger [3]
  4. Gascade: Reverse Flow towards Poland starts in April (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive) vom 5. Februar 2014
  5. Unser Leitungsnetz, abgerufen am 20. Februar 2016
  6. BASF-Gruppe: BASF Bericht 2013. In: bericht.basf.com. 20. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019.
  7. EUGAL – Für eine sichere Erdgasversorung in Europa. In: eugal.de. Gascade, abgerufen am 12. November 2018.
  8. Gascade unterzeichnet Beteiligungsvereinbarung an EUGAL mit drei deutschen Netzbetreibern. Pressemitteilung der Gascade vom 18. Oktober 2017, abgerufen am 7. November 2017
  9. EUROPIPE liefert 635.000 Tonnen Großrohre für EUGAL-Pipeline. europipe.com, 3. April 2017, abgerufen am 15. Mai 2019