Die Kleine Alexanderstraße ist eine Straße in Berlin-Mitte nordwestlich des Alexanderplatzes.
Kleine Alexanderstraße | |
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Straße in Berlin | |
Kleine Alexanderstraße in Richtung Norden, mit Rückseite des Kinos Babylon (vorne links) | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Mitte |
Angelegt | vor 1693 |
Hist. Namen | Lange Scheunengasse (vor 1693–um 1800) Jakobstraße (um 1800–1847) |
Anschlussstraßen | Weydingerstraße (Querstraße nördlich) |
Querstraßen | Hirtengasse |
Bauwerke | Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Mitte/Spandauer Vorstadt |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 280 Meter |
Lage
Die Kleine Alexanderstraße liegt in der ehemaligen Spandauer Vorstadt. Sie verläuft westlich parallel zur Karl-Liebknecht-Straße etwa in Nordost-Südwest-Richtung. Sie mündet im Norden in die Weydingerstraße und endet im Süden als Sackgasse vor einem Neubaublock der Memhardstraße.
Geschichte
Die Straße wurde spätesten im ausgehenden 17. Jahrhundert angelegt, als nördlich der Berliner Befestigungsmauer im Gebiet zwischen Prenzlauer Straße (jetzt Karl-Liebknecht-Straße) und Alter Schönhauer Straße etwa 27 Scheunen aufgebaut wurden und das Gebiet zum Scheunenfeld wurde. Von 1693 ist die erste Erwähnung als (Lange) Scheunengasse bekannt, (daneben gab es noch sieben weitere Scheunengassen). Sie ist auch auf den Plänen von Dusableau von 1723 und 1737 und von Johann Friedrich Walther von 1737 eingezeichnet.
1799 hieß sie Jacobs-Straße.[1] In dieser Zeit waren fast alle Grundstücke mit Wohnhäusern bebaut. Seit 1847 hieß sie Kleine Alexanderstraße, benannt nach der Kaserne des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments, die sich an der südöstlichen Seite seit 1816 befand (ebenso wie die angrenzende Alexanderstraße / jetzt Memhardstraße).[2]
Die Bewohner kamen in dieser Zeit meist aus einfachen Bevölkerungsschichten, die Kleine Alexanderstraße bildete den westlichen Rand des Scheunenviertel. In den 1930er Jahren befand sich in der ehemaligen Kaserne die SA-Feldpolizei, die dort auch politische Gegner kurzzeitig gefangen hielt.
Etwa in den 1960er Jahren wurde die westliche Seite zur Karl-Liebknecht-Straße mit Neubauten bebaut. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite blieb die historische Bausubstanz teilweise erhalten. Das südliche Ende der Straße wurde durch einen breiten Neubaublock der Querstraße Memhardstraße blockiert, sodass dieser Teil der Straße nicht mehr passierbar war.
Nach 1990 wurden einige historische Gebäude saniert. Seit 1996 entstand ein Neubaublock auf der östlichen Seite.
Bebauung und Kulturdenkmale
Die Kleine Alexanderstraße ist geprägt vor allem durch die Hinterseiten von größeren Gebäudekomplexen der benachbarten Straßen. Auf der östlichen Seite befindet sich die Rückseite des großen ehemaligen Gebäudes des Berliner Verlages, an der südlichen Seite ein großer DDR-Neubaublock an der Memhardstraße und auf der westlichen Seite die Rückseite des Kinos Babylon mit zwei angrenzenden Wohnhäusern aus den 1920er Jahren, sowie die Rückseite des Karl-Liebknecht-Hauses, der Zentrale der Partei Die Linke, (mit der offiziellen Adresse Kleine Alexanderstraße 28).
In der Kleinen Alexanderstraße gibt es auch einige Stolpersteine für ehemalige jüdische Bewohner, die in den 1940er Jahren deportiert und ermordet wurden.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jacobs-Straße. In: Karl Neander von Petersheiden: Anschauliche Tabellen, 1799, S. 56., erstes Berliner Häuserverzeichnis, mit einzelnen Grundstücken, es gab dort bereits eine Kaserne, siehe auch spätere Adreßbücher Berlins zu den Bewohnern
- ↑ Kleine Alexanderstraße Ksuperts, mit kurzen Angaben