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Pierre Augustin Dangeard – Wikipedia

Pierre Augustin Dangeard

französischer Botaniker und Mykologe
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Pierre Augustin Dangeard, mit vollem Namen Pierre Clément Augustin Dangeard (* 23. November 1862 in Ségrie im Departement Sarthe; † 10. November 1947 in Ségrie), war ein französischer Botaniker und Mykologe.[1] Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „P.A.Dang.“.

Leben und Wirken

Dangeard wurde am 23. November 1862 in der kleinen Gemeinde Ségrie geboren. Er war das einzige Kind von Pascal Francois Dangeard (1822-1863) und seiner Frau Augustine Desiree, geborene Gallais (1837-1906).[2] Da sein Vater früh verstarb, wuchs Pierre Augustin Dangeard nur mit seiner Mutter auf.

Seine schulische Grundbildung erhielt er in der École voisine in Ségrie.[3] Jedoch scheinen seine schulischen Leistungen so gut gewesen sein, dass er die Zugangsberechtung zum Lehrerseminar im 30 Kilometer entfernten Alençon erhielt. An der dortigen École Normale d'Instituteur, einem nach den Schulreformen Napoleons neu geschaffenen Typ Pädagogischer Hochschulen, durchlief er von 1878 bis 1881 die Lehrerausbildung.

Nach seinem Studienabschluss war Dangeard Assistenzlehrer in Flers, Département Orne. Neben seiner Berufstätigkeit lernte er bei einem Priester Latein – damals eine Voraussetzung für höhere Bildung. In der Folge absolvierte er das Baccalaureat und ging als Licencié nach Caen. Hier studierte er an der Naturwissenschaftlichen Fakultät Biologie. Nach dem erfolgreichen Abschluss 1883 blieb er als Wissenschaftlicher Assistent für Botanik an der Fakultät. Im Jahr 1886 wurde er von der Naturwissenschaftlichen Fakultät in Paris zum Doktor sci. promoviert. Danach übernahm er in Caen die Position des chef des travaux pratiques und leitete des Botanische Labor.

Im Jahr 1891 wechselte Dangeard als Dozent – ab 1894 Professor – für Botanik an die Naturwissenschaftliche Fakultät nach Poitiers. Nun etabliert und relativ abgesichert heiratete er im September 1892 die 20 Jahre alte Henriette Louise Labrosse, Tochter eines Admirals.[4] Die junge Familie blieb bis 1908 in Poitiers und Dangeard hatte in dieser Zeit mit seiner Frau vier Kinder. Der älteste Sohn Henri wurde 1893 geboren. Danach folgte 1895 der zweite Sohn Pierre Jean Louis. Im Jahr 1896 kam die Tochter Anne Marie Augustine zur Welt und 1898 folgte der Sohn Louis Marie Bernard. Im Jahr darauf starb der älteste Sohn Henri, fünf Jahre danach starb 1904 auch Dangeards Frau Henriette Louise.

Im Jahr 1909 wechselte Pierre Augustin Dangeard erneut, diesmal an die Naturwissenschaftliche Fakultät nach Paris. Hier war er bis 1923 Assistenzprofessor. Als der Ordinarius des Botanikinstituts an der renomierten Sorbonne, Gaston Bonnier, im Dezember 1922 unerwartet starb, wurde Dangeard auf den Lehrstuhl berufen. Der ehrgeizige und erfolgreiche Wissenschaftler blieb bis zu seiner Pensionierung 1934 an der Sorbonne. Pierre Augustin Dangeard starb am 10. November 1947 im Alter von 84 Jahren.

Seine beiden Söhne Pierre Jean Louis Dangeard und Louis Marie Bernard Dangeard schlugen ebenfalls eine wissenschaftliche Laufbahn ein. Der ältere Pierre, mit dem offiziellen botanisches AutorenkürzelP.J.L.Dang.“, trat in die Fußstapfen seines Vaters, wurde ebenfalls Botaniker und erforschte marine Algen. Sein Bruder Louis war Ozeanograph und Geologe. Er hatte den Lehrstuhl für Geologie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät von Caen inne.[5] Über den Werdegang der Tochter Anne Marie Augustine ist nichts berufsbezogenes bekannt.

Mitgliedschaften und Ehrungen

Pierre Augustin Dangeard war ein angesehener Wissenschaftler, der besonders auf dem Gebiet der Algen, Pilze und Flechten arbeitete. Er war Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften, darunter der Französischen Botanischen Gesellschaft, deren Präsident er während des Ersten Weltkriegs war, der Französischen Mykologischen Gesellschaft (Société mycologique de France) und der Pariser Akademie der Wissenschaften.

Schriften

1889 gründete Dangeard die fachwissenschaftliche Zeitschrift Le Botaniste.[6] Er veröffentlichte selbst vielfach in dieser Zeitschrift.[7][8]

Einzelnachweise

  1. Frans A. Staflen, Erik A. Mennaga (Hrsg.): Taxonomic Literature. A selective guide to botanical publications and collections withg dates, commentaries and types. Supplement V: Da-Di. Koeltz Sientific Books, Königstein 1998, ISBN 3-87429-402-1.
  2. Familypedia: Genealogie der Familie Dangeard, französisch, abgerufen am 14. April 2011
  3. Vitus Grummann (Hrsg.): Biographisch-Bibliographisches Handbuch. Cramer-Verlag, Lehre 1974, ISBN 3-7682-0907-5.
  4. GeneaNet: Genealogie der Familie Dangeard, französisch, abgerufen am 14. April 2011
  5. Société Géologique de France: Porträt von Louis Marie Bernard Dangeard, französisch, abgerufen am 14. April 2011.
  6. P.-A. Dangeard (Hrsg.): Le Botaniste. Prèmiere Série 1889. Caen.
  7. Biodiversity Heritage Library: P.-A. Dangeard (Hrsg.): Le Botaniste. Faksimile der Erstausgabe von 1889, französisch, abgerufen am 13. April 2011
  8. P.-A. Dangeard: Recherches Histologiques Sur Les Champignons. In: P.-A. Dangeard (Hrsg.): Le Botaniste. Caen 1890.

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