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Fußnote – Wikipedia

Fußnote

Anmerkung in einem Text
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Eine Fußnote ist eine Anmerkung, die im Druck-Layout aus dem Fließtext ausgelagert wird, um den Text flüssig lesbar zu gestalten. Eine Fußnote ist eine „Anmerkung, Legende, Bemerkung, Quellenangabe oder weiterführende Erklärung zu einem Text- oder Bildmotiv“.[1]

Fußnoten mit Fußnotenstrich unter einer zivilrechtlichen Hausarbeit
Frühform von Fußnoten am Rand, aus einer Inkunabel von 1498
Sternchen als Fußnotenzeichen in einem deutschen Druck von 1779

Fußnote und Endnote

Hinter das betreffende Wort, den Satzteil oder Satz, dem man eine Anmerkung geben will, stellt man eine meist hochgestellte Zahl („Anmerkungsziffer“). Diese Zahl verweist auf eine mit derselben Zahl eingeleitete Stelle, an der der Anmerkungstext steht. Steht diese Stelle auf derselben Seite wie der Text mit der Anmerkungsziffer, dann spricht man von Fußnoten; bei einem Verweis auf Stellen am Ende eines Kapitels oder des gesamten Werkes spricht man von Endnoten.

Gemäß DIN 5008 sind Fußnoten mit arabischen Ziffern oder Römischen Zahlen (V) über alle Seiten hinweg fortlaufend zu nummerieren. Sofern der gesamte Text nicht mehr als drei Fußnoten enthält, dürfen auch Sonderzeichen (z. B. Sternchen) verwendet werden. Grundsätzlich dürfen sie nur am Fuß einer Seite und nicht beliebig am Textende positioniert werden. Sie sind vom vorangehenden Text durch mindestens eine Leerzeile und den Fußnotenstrich (Grundstrich) abzugrenzen. Es ist nicht erlaubt, unter der Fußnote und somit am Seitenende ein Bild einzufügen. Auch Endnoten sind nach DIN 5008 nicht zulässig, werden jedoch oftmals auch in wissenschaftlichen Publikationen verwendet, wie überhaupt die DIN 5008 für diese Art von Veröffentlichungen nicht verbindlich ist. Viele Herausgeber fürchten, Fußnoten könnten auf ein breiteres Publikum abschreckend wirken.

Die Gesamtheit der Fuß- oder Endnoten eines Werkes bezeichnet man als Anmerkungsapparat, Fußnotenapparat oder auch wissenschaftlichen Apparat, im Gegensatz zum eigentlichen Text, der Darstellung heißt. Eine Fußnote ist nur ein drucktechnisches Mittel zur Realisierung einer Anmerkung und an sich noch kein Beweis für die wissenschaftliche Untermauerung eines Textes.

Fußnoten- und Anmerkungszeichen im Fließtext

Duden-Regel

Hinsichtlich der Stellung des Fußnotenverweises im Fließtext wird im Duden (Band 1 Rechtschreibung, 24. Auflage 2006, Abschnitt „Textverarbeitung und E-Mails“, Seiten 108/109) ausgeführt:

Als Fußnoten- und Anmerkungszeichen sind heute fast nur noch hochgestellte Ziffern ohne Klammern üblich.

Treffen Fußnoten mit Satzzeichen zusammen, gilt folgende Grundregel:

  • Wenn sich die Fußnote auf den ganzen Satz bezieht, steht die Ziffer nach dem schließenden Satzzeichen;
  • wenn die Fußnote sich nur auf das unmittelbar vorangehende Wort oder die unmittelbar vorangehende Wortgruppe bezieht, steht die Ziffer vor dem schließenden Satzzeichen.

Wissenschaftliche Zeitschriften

Renommierte Wissenschaftsverlage wie Springer und Thieme platzieren in ihren Zeitschriften die Quellenangaben nicht als Fußnoten, sondern ans Artikelende. Die Verweise darauf setzen sie in eckigen Klammern auf die Grundlinie und beim Zusammentreffen mit einem Satzzeichen immer vor diesem.

Literatur

  • Michael Bernays: Zur Lehre von den Citaten und Noten. In: Zur neueren und neuesten Litteraturgeschichte II. B. Behr, Berlin 1899 (= Schriften zur Kritik und Litteraturgeschichte von Michael Bernays. Bd. 4. Aus dem Nachlaß hrsg. von Georg Witkowski), S. 253–347 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Evelyn Eckstein: Fußnoten. Anmerkungen zu Poesie und Wissenschaft (= Anmerkungen: Beiträge zur wissenschaftlichen Marginalistik. Band 1). Lit, Münster u. a. 2001, ISBN 3-8258-5112-5 (Zugleich: Stuttgart, Universität, Dissertation, 1999).
  • Anthony Grafton: Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote. Dtv, München 1998, ISBN 3-423-30668-8 (Nachdruck der Ausgabe: Berlin Verlag, Berlin 1995)
  • Bernhard Metz, Sabine Zubarik (Hrsg.): Den Rahmen sprengen. Anmerkungspraktiken in Literatur, Kunst und Film. Kadmos, Berlin 2012, ISBN 978-3-86599-133-1 (Kurzbeschreibung und Inhaltsverzeichnis db.romanistik.de)
  • Peter Rieß: Vorstudien zu einer Theorie der Fußnote. De Gruyter, Berlin 1983/1984.
  • Henry J. Steffens, Mary Jane Dickerson, Wolfgang Schmale: Dokumentationstechniken. In: Wolfgang Schmale (Hrsg.): Schreib-Guide Geschichte. Schritt für Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen (= UTB. Band 2854). Böhlau, Wien u. a. 2006, ISBN 3-205-77520-1, S. 273–289, hier S. 285 f. („Was sollten Sie in Ihren Anmerkungen/Fußnoten angeben?“).
  • Anne H. Stevens, Jay Williams: The Footnote, in Theory. In: Critical Inquiry 32 (Winter 2006), S. 208–225.

Weblinks

Wiktionary: Fußnote – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fußnoten

  1. Wolfgang Beinert: Fußnote Fußnotenzeichen. Typoakademie Berlin, abgerufen am 3. Dezember 2009 (Aufsatz zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2018).