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Aenne Brauksiepe – Wikipedia

Aenne Brauksiepe

deutsche Politikerin (CDU), MdB

Aenne Brauksiepe geb. Engels (* 23. Februar 1912 in Duisburg; † 1. Januar 1997 in Oelde) war eine deutsche Politikerin (CDU). Sie war von 1968 bis 1969 Bundesministerin für Familie und Jugend.

Aenne Brauksiepe, 1969 mit Karl Theodor zu Guttenberg.

Ausbildung und Beruf

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Aenne Engels stammte aus einem katholischen Elternhaus. Nach dem Abitur 1931 war sie von 1932 bis 1934 als Bildnerin in der Behindertenfürsorge tätig. Da sie aufgrund des politischen Engagements ihrer Eltern in der Zentrumspartei im nationalsozialistischen Deutschland nicht studieren konnte, ging sie 1934 nach Schottland, da sie dort ein Studium der Philologie aufnehmen wollte. Dies war jedoch nicht möglich. Im Alter von 25 Jahren heiratete sie den Journalisten Werner Brauksiepe und folgte ihm nach Den Haag wo er als Korrospondent der katholischen Kölnischen Volkszeitung tätig war. Dort lebte sie mit ihm ab 1937. Brauksiepe betreute in Den Haag behinderte Kinder. 1943 kehrte sie nach Deutschland zurück und dort kam ihr Sohn zur Welt. Ihr Mann wurde zum Kriegsdienst eingezogen und kehrte erst 1946 zurück.[1]

Sie war 1. Vorsitzende des deutschen Zweigs der „St. Joan’s International Social and Political Alliance“ und 2. Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes.

Seit 1945 war Brauksiepe Mitglied der CDU. 1956 wurde sie in den CDU-Bundesvorstand gewählt. Von 1958 bis 1971 war sie dann Vorsitzende der Frauen-Union. Von 1966 bis 1969 war sie als erste Frau Mitglied im Präsidium der CDU und von 1967 bis 1969 außerdem stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende.

Abgeordnete

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1945 wurde Brauksiepe als einzige Frau in den Duisburger Stadtrat gewählt. Sie engagierte sich in der Frauenarbeitsgemeinschaft der CDU und folgte Helene Weber als Präsidiumsmitglied nach. Weber empfahl Brauksiepe 1948 Konrad Adenauer für mögliche politische Aufgaben.[1] Von 1949, bei der sie als eine der jüngsten Abgeordneten einzog, bis 1972 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie gehörte nach eigenem Bestreben 1952 dem Wohnungsbauausschuss an und hielt im selben Jahr ihre erste Rede im Bundestag zu einem für Frauen zu dieser Zeit ungewöhnlichem Thema, dem Verteidigungsbeitrag. In dieser Rede stellte sie ihre eigenen Kriegserfahrungen als Frau und Mutter in das Zentrum ihrer Rede. Ein Teil ihrer Rede wurde unter dem Titel Eine Frau spricht gegen die Angst als Broschüre veröffentlicht und mit dieser Rede erreichte sie viele Frauen, die sich zuvor nicht für den Verteidigungsbeitrag interessierte hatten.[1]

Bei den Bundestagswahlen von 1949 bis 1961 wurde sie im Wahlkreis Köln I und 1965 im Wahlkreis Köln III jeweils direkt gewählt. 1969 zog sie über die Landesliste der CDU Nordrhein-Westfalen ins Parlament ein. Brauksiepe war vom 15. Dezember 1964 bis zum 3. Oktober 1968 stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Öffentliche Ämter

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Am 16. Oktober 1968 wurde Aenne Brauksiepe (nach dem Rücktritt von Bruno Heck) als Bundesministerin für Familien und Jugend in die von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geführte Bundesregierung berufen. In dieser Funktion setzte sie sich für Maßnahmen ein, die verheirateten Frauen eine Berufstätigkeit erleichtern sollten.[1] Nach der Bundestagswahl 1969 schied sie am 21. Oktober 1969 aus der Bundesregierung aus. In ihrer kurzen Amtszeit engagierte sie sich vor allem für mehr Teilzeitarbeit und die Förderung von Ganztagsschulen.

Ehrungen

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Literatur

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Deutscher Bundestag (Hrg.): Der nächste Redner ist eine Dame S. 121f, Ch.Links Verlag, 2024, ISBN 978-3-96289-210-4
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Commons: Aenne Brauksiepe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien