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Ameloblastom – Wikipedia
Klassifikation nach ICD-10
D16 Gutartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels
D16.4 Knochen des Hirn- und Gesichtsschädels
Oberkiefer
D16.5 Unterkiefer
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Ameloblastom (von Altenglisch amel „Schmelz“ und altgriechisch βλάστη blastä „Keim“)[1] (veraltet: Adamantinom) ist ein lokal invasiv wachsender Tumor, der sich von den zahnschmelzbildenden Zellen, den Ameloblasten, ableitet.

Pathologie

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Ameloblastom
 
Entferntes Ameloblastom

Die von den Zähnen ausgehenden (odontogenen) Tumoren leiten sich von der embryonalen Zahnanlage her. Diese besteht aus mesodermalen und ektodermalen Anteilen (siehe Keimblatt). Das Ameloblastom zeigt eine häufige Rezidivneigung und ist in der Regel gutartig, d. h., es bildet keine Metastasen. Selten ist das bösartige (maligne) Ameloblastom, dieses kann aus einem vorbestehenden gutartigen Ameloblastom hervorgehen oder de novo entstehen. Es werden der schlauchartige (follikuläre) Typ und der netzartige (plexiforme) Typ unterschieden.

Das Ameloblastom ist meist ein Zufallsbefund, der als schmerzlose Kieferauftreibung imponiert. Etwa 30 % der Ameloblastome gehen von follikulären Zysten aus. In späteren Stadien kann es durch Resorptionsvorgänge die Zahnstellung verändern und durch Verlagerung und Druck auf Nerven Sensibilitätsstörungen hervorrufen. Es findet sich im Unterkiefer (bevorzugte Stellen: Kieferwinkel und aufsteigender Unterkieferast) sechsmal häufiger als im Oberkiefer (Eckzahnregion). Betroffen sind meist jüngere Patienten (30.–40. Lebensjahr), wobei die Verteilung bei Männern und Frauen etwa gleich hoch ist.

Diagnose

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Eine Diagnose ist nur durch eine histologische Untersuchung des zystenähnlichen Balges möglich. Röntgenologischer Anhaltspunkt kann die Tatsache sein, dass neoplastische Geschehen eher zu Zahnresorptionen neigen. Allerdings können Zahnresorptionen selten auch bei normalen odontogenen Zysten auftreten.

Bildgebende Verfahren

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Im Röntgenbild zeigt sich eine ein- (seifenblasenartig) oder mehrkammrige (honigwabenartig), durch Knochenauflösungen (Osteolysen) scharf begrenzte Aufhellung mit Auflösung der Kortikalis.

Differentialdiagnose

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  • radikuläre Zyste an der Wurzelspitze, geht von Mallassez’schen Epithelresten hervor
  • follikuläre Zyste am Unterkiefer, selten Übergang in Ameloblastom
  • odontogene Keratozyste[2] (früher: keratozystisch odontogener Tumor)
  • odontogener Plattenepitheltumor
  • verkalkender epithelialer odontogener Tumor (Pindborg-Tumor)
  • ameloblastisches Fibrom
  • ameloblastisches Fibroodontom
  • ameloblastisches Fibrodentinom
  • Odontoameloblastom
  • Riesenzellgranulom
  • Osteosarkom

Therapie

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Die Therapie der Wahl besteht in der Resektion sicher im Gesunden mit einem Sicherheitsabstand von 5 mm und der anschließenden primären Knochenrekonstruktion. Prognostisch ist postoperativ eine Herstellung des vorherigen Zustands zu erwarten, aufgrund der Rezidivneigung sind aber (halb-)jährliche Kontrollen über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren anzuraten.

Etymologie

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Der Begriff Ameloblastom ist ein Etymologischer Bastard.

Literatur

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  • N. Schwenzer, M. Ehrenfeld: Zahn-Mund-Kieferheilkunde, 2010.
  • H.-P. Howaldt, R. Schmelzeisen: Einführung in die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, 2002.
  • Pschyrembel, 257. Auflage.
  • Riede, Schäfer: Pathologie, 3. Auflage.
  • Andrea Eppner: Ein neues Gesicht für Tsehaye (PDF; 374 kB). In: Münchner Merkur, Nr. 152, 6. Juli 2010.
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Commons: Ameloblastoma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Walter Hoffmann-Axthelm: Lexikon der Zahnmedizin. Quintessenz-Verlag, Berlin.
  2. Merva Soluk-tekkesin, John M. Wright: The world health organization classification of odontogenic lesions: a summary of the changes of the 2017 (4th) edition. In: Turkish Journal of Pathology. 2013, ISSN 1018-5615, doi:10.5146/tjpath.2017.01410.