DKW E 206/200
Die DKW E 206 und DKW E 200 sind Motorräder der Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen. Die E 206 war das erste deutsche Motorrad, das in Fließbandfertigung montiert wurde.
DKW | |
---|---|
DKW E 206 Baujahr 1927 | |
DKW E 206/200 | |
Hersteller | Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen (DKW) |
Verkaufsbezeichnung | DKW E 206/200 |
Produktionszeitraum | 1925 bis 1929 |
Klasse | Motorrad |
Motordaten | |
Vorgängermodell | DKW ZM |
Nachfolgemodell | DKW Spezial 200 und DKW Luxus 200 |
Technik
BearbeitenDie Modelle haben einen unten offenen Rohrrahmen, in dem mittragend der Motor sitzt und den Rahmen „überbrückt“. Wie das Vorgängermodell DKW ZM sind die Motorräder mit Trittbrettern ausgerüstet. Zur Kraftübertragung auf das Hinterrad war wahlweise ein Riemen- oder Kettenantrieb lieferbar. Ab Werk hatte das Motorrad keine Beleuchtungsanlage; ab 1926 war beim Händler zum Aufpreis von 60 Reichsmark ein 6-Watt-Görtz-Scheinwerfer mit Zündlichtmagnet erhältlich. Ab dem Jahr 1927 war der Auspuffkrümmer mit einem Abdeckblech versehen. Die DKW war das erste Motorrad mit Ansaugluftfilter und einem Kolben aus Leichtmetall statt Grauguss. Der Vergaser Framo-E hatte einen Zentralschwimmer. Im Lauf der Produktionszeit gab es Anbauteile in unterschiedlichen Ausführungen. Das betrifft unter anderem Auspuff, Werkzeugkästen, Sattel und Kotflügel. Als Zubehör wurde im Handel ein Soziussitz angeboten.[1]
Ab 1. April 1928 waren zwei- und dreirädrige Kraftfahrzeuge bis 200 cm³ Hubraum und 350 kg Höchstgewicht (bei Dreirädern) steuer- und führerscheinfrei, denn sie galten als Kleinkrafträder.[2] Der Hersteller reagierte darauf prompt und reduzierte den Hubraum entsprechend geringfügig, was durch eine um 1 mm verkleinerte Bohrung erreicht wurde. Das ansonsten gleiche Modell wurde fortan unter der Bezeichnung DKW E 200 vertrieben.[1] Für die bis dahin rund 35.000 Mal produzierte E 206 bot DKW Umrüstsätze an.[3]
Nach Angaben des Autors Frank Rönicke sollen die Motorräder auch in den Hubraumklassen 125 und 175 cm³ erhältlich gewesen sein.[1]
E 206 | E 200 | |
---|---|---|
Baujahre | 1925–1928 | 1928–1929 |
Motor | gebläsegekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor, Kickstarter | |
Steuerung | Schlitzsteuerung | |
Ladungswechsel | Querstromspülung | |
Hubraum | 205,9 cm³ | 199,5 cm³ |
Bohrung × Hub | 64 × 64 mm | 63 × 64 mm |
Nennleistung | 4 PS (2,9 kW) | |
Vergaser | Framo, Framo-E | Framo-E |
Schmierung | Zweitaktgemisch 1 : 9 | |
Getriebe | 2-Gang-Getriebe mit Zahnrädern im Kurbelgehäuse (a) | |
Endantrieb | wahlweise Riemen oder Kette | |
Rahmenbauart | Rohrrahmen, unten offen | |
Radaufhängung vorn | Pendelgabel | |
Radaufhängung hinten | Starrrahmen | |
Bremsen | Innenbackenbremsen vorn und hinten | |
Leergewicht | 75 kg | |
Höchstgeschwindigkeit | 70 km/h | |
Stückzahl | 49.000 | 19.200 |
Anmerkungen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Frank Rönicke: DKW-Motorräder 1920–1970 (= Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9, S. 7–14, 28–30.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Frank Rönicke: DKW-Motorräder 1920–1970 (= Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9, S. 28–30.
- ↑ Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis heute. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1974, ISBN 3-421-02284-4, S. 241.
- ↑ Carl H. Hahn, Peter Kirchberg: DKW-Hahn. Ein Manager und Unternehmer der deutschen Kraftfahrzeugindustrie. 2. unveränderte Auflage. Verlag Heimatland Sachsen e.K., Chemnitz 2016, ISBN 978-3-910186-93-4, S. 74 (Digitalisat [PDF; abgerufen am 23. Februar 2023]).
- ↑ Woldemar Lange: 60 Jahre Motorradtechnik aus Zschopau. In: Kammer der Technik Fachverband Fahrzeugbau und Verkehr (Hrsg.): Kraftfahrzeugtechnik. 32. Jahrgang, Heft 5. VEB Verlag Technik Berlin, 1982, ISSN 0023-4419, S. 136 (Online).