Dunkler Krieger
Der Dunkle Krieger (chinesisch
Der Dunkle Krieger fungiert als Gottheit der Heilung und des Exorzismus. In der Han-Dynastie galt der Dunkle Krieger kosmologisch als eines der vier Tiere der Himmelsrichtungen. Ikonographisch wurde er als Schlange, die sich um eine Schildkröte windet, dargestellt. Seine Korrespondenzen waren der Winter, das Wasser, die Farbe Schwarz und die Nördliche Himmelsgegend.
Später entwickelte er sich zu einer eigenständigen Gottheit, wahrscheinlich schon ab dem 7. Jahrhundert. In der Ming-Zeit hatte Zhenwu seine größte Bedeutung. Aus dieser Zeit stammt auch seine Ikonographie mit bloßen Füßen und offenen Haaren, die dem Aussehen von Geistermedien entspricht.[1]
Legende
BearbeitenNach Auskunft der Wudang-Mönche war Zhenwu eine Reinkarnation Laotses. Er soll als junger Prinz des Fürstentums „Jinle“ auf den Thron verzichtet haben und stattdessen Eremit am Wudang Shan geworden sein, wo er im Alter von 56 Jahren, nach 42 Jahren Meditation, vom Jadekaiser zum Unsterblichen erhoben wurde. Sein Geburtstag wird am 3. Tag des 3. Monats im chinesischen Lunisolarkalender geehrt.[2]
Weitere Bezeichnung
BearbeitenDie verschiedene Bezeichnung der daoistischen Gottheit Xuanwu – „Dunkler Krieger“ werden im Alltag je nach Gewohnheit im chinesischen Kulturkreis verschieden bevorzugt genutzt. Sie soll nicht mit der schwarzen Schildkröte – Xuánwǔ (Norden) des Silings verwechselt werden, die jeweils einer Himmelsrichtung zugeordnet werden.
Bezeichnung | Langzeichen | Kurzzeichen | Pinyin | Jyutping | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
Dunkler Krieger | Xuánwǔ shén | Jyun4mou5 san4 | genauer „schwarzer Kriegsgott“ | ||
Wahrer Krieger | Zhēnwǔ shén | Zan1mou5 san4 | genauer „wahrer Kriegsgott“ | ||
Ursprungskrieger | Yuánwǔ shén | Jyun4mou5 san4 | genauer „Kriegsgott des Ursprungs“ | ||
Xuantian Shangdi | Xuántiān shàngdì | Jyun4tin1 soeng6dai3 | „Höchste Gottheit im Mysteriösen Himmel“ | ||
Kaiser Xuanwu | Xuánwǔ dàdì | Jyun4mou5 daai6dai3 | „Höchste Gottheit Xuanwu“ | ||
Kaiser Zhenwu | Zhēnwǔ dàdì | Zan1mou5 daai6dai3 | „Höchste Gottheit Zhenwu“ | ||
Kaiser des Polaris | Běijí dàdì | Bak1gik6 daai6dai3 | „Kaiser des Nordpolarsterns“ | ||
Kaiser des Nordens | Běidì | Bak1dai3 | „Nördlicher Kaiser“ bzw. „Nordkaiser“ | ||
Dunkler Kaiser | Xuándì | Jyun4dai3 | „Schwarzer Kaiser“ | ||
Schwarzer Kaiser | Hēidì | Hak1dai3 | „Schwarzer Kaiser“ | ||
Diye | Dìye | Dai3je4 | „Höchster Ehrwürdiger“ – ugs. Bezeichnung | ||
Diyegong | Dìyegōng | Dai3je4gung1 | „Höchster Ehrwürdiger“ – ugs. Bezeichnung | ||
Shangdiye | Shàngdìye | Soeng6daai6je4 | „Höchster Ehrwürdiger“ – ugs. Bezeichnung | ||
Shangdigong | Shàngdìgōng | Soeng6daai6gung1 | „Höchster Ehrwürdiger“ – ugs. Bezeichnung | ||
Da Laoye | Dà Lǎoye | Daai6 Lou5je4 | „Alter Ehrwürdiger“ – ugs. Bezeichnung |
Literatur
Bearbeiten- Fabrizio Pregadio (Hrsg.): The Routledge Encyclopedia of Taoism. 2 Bände. Routledge, London (u. a.) 2008. ISBN 978-0-415-67815-5.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Fabrizio Pregadio: The Routledge Encyclopedia of Taoism. The Encyclopedia of Taoism. Band 2. Routledge, New York 2011, ISBN 978-0-415-67815-5 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Rolf Bökemeier: Im Palast zum Purpurnen Himmel: Geo-Magazin, Oktober 2003. S. 118–138