Ferrit (Phase)
Ferrit ist die metallographische Bezeichnung für die kubisch-raumzentrierte Modifikation (Phase) des reinen Eisens und seiner Mischkristalle.[1]
Verschiedene Benennungen der ferritischen Phase
BearbeitenDie ferritische Phase (definiert durch die kubisch-raumzentrierte Gitterstruktur) kommt bei folgenden Temperaturen unter Standarddruck vor:
- zwischen 1536 °C und 1392 °C als sogenannter
δ -Ferrit mit einer Gitterkonstante a von 0,293 nm, gemessen bei 1425 °C.δ -Ferrit bildet sich bei Erstarrung der reinen Eisenschmelze. - ab 911 °C zu tieferen Temperaturen hin als
α -Ferrit, der bis zu einem Druck von etwa 11 GPa aus demγ -Eisen entsteht.α -Ferrit wird unterteilt zuβ -Ferrit im Bereich von 911 °C bis 769 °C mit paramagnetischen Eigenschaften und einer Gitterkonstante von 0,290 nm bei 800 °Cα -Ferrit im Speziellen alsα -Ferrit unterhalb der Curietemperatur Tc = 769 °C und ferromagnetischen Eigenschaften, mit einer Gitterkonstanten von 0,286 nm bei 20 °C.[2]
Die verschiedenen Namen für ein und dieselbe Phase (
Einflüsse von Legierungselementen auf die Stabilität des Ferrits
BearbeitenDie Bildung der ferritischen Phase wird durch austenit- oder ferritstabilisierende Elemente beeinflusst.
Austenitbildner sind zum Beispiel die Elemente Nickel, Mangan, Stickstoff, Kohlenstoff und Kobalt. Sie hemmen die Bildung von
Vorkommen der ferritischen Phase in Gefügebestandteilen
BearbeitenDie ferritische Phase ist in folgenden Gefügebestandteilen enthalten:
Siehe auch
Bearbeiten- Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
- Austenit (Phase)
- Ferrite, eine Gruppe von Oxidkeramiken
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bargel/Schulze (Hrsg.): Werkstoffkunde Springer, Berlin-Heidelberg 2008, ISBN 978-3816918394
- ↑ Oettel (Hrsg.), Schumann (Hrsg.): Metallographie Wiley-VCH, Weinheim 2011, ISBN 978-3527306794
- ↑ Weißbach: Werkstoffkunde. Strukturen, Eigenschaften, Prüfung. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3834815873