Hangen-Weisheim
Hangen-Weisheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wonnegau an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 43′ N, 8° 11′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Verbandsgemeinde: | Wonnegau | |
Höhe: | 222 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,6 km2 | |
Einwohner: | 424 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55234 | |
Vorwahl: | 06735 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 039 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Schneller 3 67574 Osthofen | |
Website: | hangen-weisheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Christian Schipp | |
Lage der Ortsgemeinde Hangen-Weisheim im Landkreis Alzey-Worms | ||
Zu Hangen-Weisheim gehört auch der Wohnplatz Friedenauer Hof.[2]
Geschichte
BearbeitenDie älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes stammt von 773. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3] Nach 1434 wurde die Kirche im gotischen Stil erweitert. Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges und des Pfälzischen Erbfolgekrieges überstand die Kirche mit Schäden. 1706 wurde sie den Evangelischen zugesprochen, die sie ab 1725 erneuerten und später im Jahrhundert mit einer Orgel ausstatteten.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Hangen-Weisheim zum kurpfälzischen Oberamt Alzey. Während der sogenannten Franzosenzeit war der Ort dem Kanton Bechtheim zugeordnet, der Teil des Departements Donnersberg war.
Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und einem 1816 zwischen Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region und damit auch die Gemeinde Hangen-Weisheim zum Großherzogtum Hessen(-Darmstadt) und wurde von diesem seiner Provinz Rheinhessen zugeordnet.
Nach Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Worms, dem er bis zum 1. November 1938 angehörte. Im Zuge der damaligen Gebietsreform stieß er zum Kreis Alzey, der kurz darauf in Landkreis Alzey umbenannt wurde[4].
1945 besetzten US-amerikanische Truppen den Ort, der jedoch im Sommer 1945 der Französischen Besatzungszone zugeschlagen wurde und 1946 zum neuen Land Rheinland-Pfalz kam. Der Landkreis Alzey bestand darin bis zur Verwaltungsreform vom 7. Juni 1969 fort, im Zuge derer dessen überwiegenden Teil im Landkreis Alzey-Worms aufging, dem Hangen-Weisheim seitdem angehört.[5]
Von 1972 bis 2014 gehörte Hangen-Weisheim zur Verbandsgemeinde Westhofen, seither zur Verbandsgemeinde Wonnegau.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Hangen-Weisheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Der Ortsgemeinderat hat vier Ausschüsse gebildet: Bauausschuss, Landwirtschafts-, Weinbau-, Umwelt- und Friedhofsausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss sowie Leseausschuss. Daran ist auch der prägende Charakter des Weinbaus (Ausschuss für Weinbau, und ein weiterer für Weinlese) zu erkennen.
Bürgermeister
BearbeitenOrtsbürgermeister ist Christian Schipp. Sein Vorgänger Harald Pflaume war bei der Kommunalwahl 2024 nach 10 Jahren Amtszeit nicht erneut angetreten, blieb jedoch geschäftsführend im Amt, da kein Wahlvorschlag eingereicht wurde.[7] Bei der zweiten Sitzung des neugewählten Gemeinderats am 27. August 2024 erklärte sich Schipp aus dem Publikum bereit das Amt zu übernehmen und wurde einstimmig gewählt.[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt; oben in Gold die silbernen Initialen H und W, unten über grünem Dreiberg im Schildfuß Weiß und Blau gerautet.“ | |
Wirtschaft
BearbeitenDie Wirtschaft von Hangen-Weisheim ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Neben den sechs landwirtschaftlichen Betrieben, die dem Haupterwerb dienen, und den zahlreichen nebenwirtschaftlichen Weingütern und Bauernhöfen sind auch eine Anzahl von Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen ansässig.
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- Walter Kundel, Altbürgermeister[9]
Mit Hangen-Weisheim verbunden
Bearbeiten- Heinrich Nikolaus Faust von Stromberg († 1621), Johanniter-Komtur in Hangen-Weisheim. Sein qualitativer Wappengrabstein hat sich im Stadtmuseum Worms erhalten.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Mathilde Grünewald: Hangen-Weisheim. Ein Dorf in Rheinhessen und seine Geschichte(n). 2. Auflage. Sandré audio & books, Hettenleidelheim 2020.
- Dieter Krienke und Ingrid Westerhoff: Kreis Alzey Worms. Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Wonnegau (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 20.3). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018, ISBN 978-3-88462-379-4, S. 229–231.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 130 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
- ↑ Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945: Worms
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 147 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Harald Pflaume (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Hangen-Weisheim am 9. Juni 2024. In: Amtsblatt VG Wonnegau, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 5. Juli 2024, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Harald Pflaume: Unterrichtung der Einwohnerinnen und Einwohner über wichtige Angelegenheiten der örtlichen Verwaltung gemäß § 15 GemO. In: Amtsblatt VG Wonnegau, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 10. Juli 2024, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Christine Bausch: Aus dem Zuschauerraum an die Ortsspitze von Hangen-Weisheim. In: Wormser Zeitung. 29. August 2024, abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑ Manfred Janß: 35 Jahre werden’s wohl nicht. In: Allgemeine Zeitung. 5. Mai 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2018; abgerufen am 19. Januar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.