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Heinrich Weber (Mathematiker) – Wikipedia

Heinrich Weber (Mathematiker)

deutscher Mathematiker (1842-1913)

Heinrich Martin Georg Weber (* 5. März[1] 1842 in Heidelberg; † 17. Mai 1913 in Straßburg) war ein deutscher Mathematiker.

Heinrich Martin Weber

Heinrich Weber war Sohn des Historikers Georg Weber. Sein Bruder war der Schriftsteller Friedrich Percy Weber. 1860 studierte er in Heidelberg, Leipzig und Königsberg. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Burschenschaft Allemannia Heidelberg.[2] Er habilitierte sich 1866 in Heidelberg und wurde 1869 dort a. o. Professor, folgte aber noch im selben Jahr dem Ruf an die ETH Zürich. Dort heiratete er 1870 Emilie Dittenberger, die Tochter des Weimarer Hofpredigers Theophor Wilhelm Dittenberger, die ihm 1874 den Sohn Rudolf Heinrich Weber schenkte.

Von 1875 bis 1883 wirkte er an der Albertus-Universität Königsberg; Felix Klein bezeichnete diese Periode als „seine besten Jahre“.[3] In diese Zeit fällt auch die wichtige Arbeit „Theorie der algebraischen Functionen einer Veränderlichen“ mit Richard Dedekind. 1880/81 war er Prorektor der Albertina.[4] Im Jahr 1883 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[5] Die folgenden Jahre führten ihn an die Technische Hochschule Charlottenburg und an die Philipps-Universität Marburg. Dort war er 1890/91 Rektor.[4] Er wechselte an die Georg-August-Universität Göttingen und 1895 schließlich an die Kaiser Wilhelms-Universität Straßburg. 1900/01 war er hier zum dritten Male Rektor.[4]

1895 und 1904 war er Vorsitzender der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.

Webers Arbeiten decken ein breites Spektrum innerhalb der Mathematik ab, und er arbeitete auch intensiv an der Verknüpfung verschiedener Bereiche. Die Arbeit „Theorie der algebraischen Functionen einer Veränderlichen“ (zusammen mit Dedekind) stellt eine algebraische Grundlegung der Theorie der riemannschen Flächen bis hin zum Riemann-Rochschen Satz dar. Er trug auch wesentlich zur Entwicklung der Klassenkörpertheorie bei.

Webers Arbeiten und insbesondere sein Lehrbuch der Algebra von 1895, das für lange Zeit ein Standardwerk war, beeinflussten auch die Terminologie; nach Hans Wußing soll die Bezeichnung Normalteiler von Weber stammen.

Nach Weber benannt sind der Satz von Kronecker-Weber sowie – etwas uneinheitlich – weitere Sätze und verschiedene Funktionen.

Einer seiner Schüler war David Hilbert.

Publikationen

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Literatur

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  • Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon, Bd. 2: 1803-1932. 2. [überarb. u. erweiterte] Aufl. Wiesbaden 2019, ISBN 3-658-26396-2, S. 869 f.
  • Aurel Voss: Heinrich Weber. Jahresbericht der DMV 23 (1914), S. 431–444
  • Hans-Joachim Vollrath: Betrachtungen zur Entwicklung der Algebra in der Lehre. Mathematische Semesterberichte 38 (1991), 58–98 (PDF)
  • Günter Kern: Die Entwicklung des Faches Mathematik an der Universität Heidelberg 1835–1914, 1992, S. 76–80, 150–151 (digital, S. 33–34, 129–130)
  • Scheel, Katrin: Der Briefwechsel Richard Dedekind – Heinrich Weber, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-037366-0, doi:10.1515/9783110368048.
  • Günther Frei: Heinrich Weber and the emergence of class field theory , in: David Rowe, J. McCleary (Hrsg.), The History of Modern Mathematics, Band 1, Academic Press 1989, S. 425–450
  • Karl-Heinz SchloteWeber, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 27, Duncker & Humblot, Berlin 2020, ISBN 978-3-428-11208-1, S. 491 f. (Digitalisat).
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Commons: Heinrich Martin Weber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Widmung / Festschrift Heinrich Weber Die Gründer der DMV (Memento vom 3. August 2007 im Internet Archive); im Nachruf von A. Voss findet sich die abweichende Angabe 5. Mai. Roquette weist in Heinrich Weber, David Hilbert and K ̈onigsberg Peter Roquette (Heidelberg) ∗ June 1, 1992 (PDF; 161 kB) darauf hin, dass das im Nachruf (und in der Folge in vielen Biographien) angegebene Geburtsdatum falsch ist, vermutlich durch ein Versehen gibt er jedoch das im Nachruf stehende Datum als den 17. Mai und das korrekte Datum als den 17. März an.
  2. http://www.allemannia.de/fileadmin/bilder_inhalt/Dateien/Max_Weber_Allemannia_Reinbach.pdf
  3. Felix Klein, Vorlesungen über die Entwicklung der Mathematik im 19. Jahrhundert, Teil I. Verlag von Julius Springer, Berlin 1926. S. 327
  4. a b c Rektoratsreden
  5. Mitgliedseintrag von Heinrich Martin Weber bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 28. Dezember 2015.