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Hunger (2008) – Wikipedia

Hunger (2008)

Film von Steve McQueen (2008)

Hunger ist das 2008 erschienene Regiedebüt des britischen Künstlers Steve McQueen, der gemeinsam mit Enda Walsh auch das Drehbuch verfasste. Der Film thematisiert den von IRA-Mitglied Bobby Sands ausgerufenen Hungerstreik im nordirischen Maze-Gefängnis 1981.

Film
Titel Hunger
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 92 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Steve McQueen
Drehbuch Steve McQueen,
Enda Walsh
Produktion Robin Gutch,
Laura Hastings-Smith
Musik Leo Abrahams,
David Holmes
Kamera Sean Bobbitt
Schnitt Joe Walker
Besetzung

Handlung

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Die Insassen im Hochsicherheitstrakt des Maze-Gefängnisses wollen als politische Gefangene anerkannt werden. Aus Protest weigern sie sich, Gefängniskleidung zu tragen, beschmieren die Zellenwände mit Exkrementen und waschen sich nicht. Die Gefängniswärter und extra dafür herbeigerufene Polizeikräfte misshandeln die Insassen regelmäßig. Einer der Wärter, Ray Lohan, wird daraufhin von einem Attentäter erschossen. Bobby Sands kündigt in einem Gespräch mit dem Priester Moran an, zusammen mit anderen Gefangenen in den Hungerstreik einzutreten, um ihre Forderungen durchzusetzen. Moran bezeichnet dies als Suizid und versucht, Sands von der Idee abzubringen, doch dieser antwortet, es sei Mord, da ihre legitimen Forderungen nicht beachtet werden. Sands ist fest entschlossen, notfalls sein Leben für seine politischen Ziele zu opfern. Nach neun Wochen stirbt er an Unterernährung. In seinen letzten Momenten begegnet er sich selbst als Kind. Seine Eltern besuchen ihn noch. Seinen Tod symbolisieren Bilder fliegender Raben. Der Film endet damit, dass Wärter Sands’ Leiche auf einer Bahre wegbringen.

Hintergrund

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Kernstück des Filmes ist das Gespräch zwischen Bobby Sands und dem Priester Moran, das in einer 17 Minuten langen Plansequenz gedreht wurde.[2] Hauptdarsteller Michael Fassbender verlor während der Dreharbeiten unter ärztlicher Aufsicht 20 kg Gewicht, um das Verhungern Sands realistisch darstellen zu können.[3]

Hunger feierte am 15. Mai 2008 bei den Filmfestspielen von Cannes seine Weltpremiere, wo er mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. Im Oktober 2008 kam der Film in mehreren europäischen Staaten in die Kinos, auch in den USA war er in ausgewählten Lichtspielhäusern zu sehen. In Deutschland wurde er im Juli 2009 zuerst auf DVD veröffentlicht und kam im August desselben Jahres in einige Kinos.

Die Kritiken in englischsprachigen Ländern sind überwiegend positiv ausgefallen. So zählte Rotten Tomatoes im August 2009 über 100 Kritiken, von denen 90 % den Film positiv bewerteten. Das Portal formuliert als Konsens: „Unnachgiebig, kompromisslos, lebendig und vital. Steve McQueens anspruchsvolles Debüt ist nicht für schwache Nerven, aber trotzdem eine höchst lohnende Nacherzählung unruhiger Zeiten.[4]

Auch die deutschsprachigen Kritiken waren vor allem positiv. Mennan Yapo bezeichnete den Film im Spiegel als „konsequent, brutal und radikal“ und eine „sinnliche Fusion von Inszenierung, Schauspiel, Bildkomposition und Tongestaltung, die den Zuschauer in den Bann zieht“.[3]

Susan Vahabzadeh kommentierte in der Süddeutschen Zeitung: „Wie McQueen sich manchmal auf einen Kratzer auf der Haut konzentriert, auf fallende Brotkrumen, Nebensächlichkeiten – das ist reine Beobachtung, das hat eine eigenartige Schönheit von jener Art, die einen um den Nachtschlaf bringt; weil sich diese Beobachtung dem Wert des Lebens in jedem Augenblick bewusst ist.[5]

Die medienpolitische Fachzeitschrift M – Menschen Machen Medien urteilte: „‚Hunger‘ […] ist einer der unerträglichsten, schaurigsten und zugleich großartigsten Filme der vergangenen Jahre, bei dem man oft wegschauen möchte, sich aber dem Sog der Geschichte nicht entziehen kann, mit den gemarterten Protagonisten mitleidet und zutiefst beeindruckt ist von ihrer charakterlichen Stärke.“[6]

Die detaillierte Ausgestaltung wurde auch negativ aufgenommen, so bei Armond White, der den Film eher als hochkulturelle Selbstbeweihräucherung wertete und als platten Versuch, einen eher weltlichen Plot durch religiöse Bezüge aufzuplustern.[7]

Auszeichnungen (Auswahl)

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British Academy Film Awards 2009

  • Beste Nachwuchsleistung (Steve McQueen)

British Independent Film Awards 2008

Chicago International Film Festival 2008

  • Gold Hugo (Steve McQueen)
  • Silver Hugo: Bester Schauspieler (Michael Fassbender)

Europäischer Filmpreis 2008

  • European Discovery of the Year (Steve McQueen)

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2008

London Critics’ Circle Film Award 2009

Los Angeles Film Critics Association Awards 2008

Stockholm International Film Festival 2008

  • Bester Schauspieler (Michael Fassbender)
  • Bestes Regiedebüt (Steve McQueen)

Sydney Film Festival 2008

  • Official Competition Award (Steve McQueen)

Toronto International Film Festival 2008

  • Discovery Award (Steve McQueen)
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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Hunger. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2009 (PDF; Prüf­nummer: 118 362 DVD).
  2. Cristina Nord: Kinofilm „Hunger“ von Steve McQueen: Scheiße an den Wänden. die tageszeitung, 12. August 2009, abgerufen am 25. August 2009.
  3. a b Mennan Yapo: Plädoyer für Filmkultur: Im Hungerstreik das Kino retten. Spiegel Online, 18. August 2009, abgerufen am 25. August 2009.
  4. Hunger Movie Reviews. Rotten Tomatoes, abgerufen am 25. August 2009: „Unflinching, uncompromising, vivid and vital. Steve McQueen’s challenging debut is not for the faint hearted, but still a richly rewarding retelling of troubled times.“
  5. Susan Vahabzadeh: Die letzte Waffe ist das Ich. Süddeutsche Zeitung, 20. August 2009, archiviert vom Original am 9. September 2009; abgerufen am 25. August 2009.
  6. Kirsten Liese: Mahnmal gegen menschenunwürdige Zustände In: M – Menschen Machen Medien, Ausgabe 8/9 2009, S. 25
  7. White, Armond (18. März 2008). "Steve McQueen’s Hunger" (Memento des Originals vom 23. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nypress.com, New York Press. Abgerufen am 16. April 2009