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Jonone – Wikipedia

Jonone

organische Verbindungen, Gruppe von Naturstoffen
(Weitergeleitet von Jonon)

Die Jonone (von altgriechisch ἴοおみくろんνにゅー ion "Veilchen"[1], auch Ionone, Betonung auf der zweiten Silbe: Jonone) bilden eine Stoffgruppe, die die Einzelsubstanzen αあるふぁ-, βべーた- und γがんま-Jonon umfasst und von Terpenen abgeleitet sind. Die Substanzen haben einen veilchenartigen Geruch und sind weit verbreitete Naturstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen.

Vorkommen

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Alle drei Jononarten sind in Ölen diverser Pflanzen, insbesondere in Beeren, Tee und Tabak, gefunden worden. Veilchenöl enthält ca. 22 % αあるふぁ-Jonon, βべーた-Jonon wird beispielsweise im Hennastrauch gefunden, die Tamarinde enthält γがんま-Jonon. βべーた-Jonon ist ein Abbauprodukt von βべーた-Carotin.

Vom αあるふぁ-Jonon werden beide Enantiomere [(R)-αあるふぁ-Jonon und (S)-αあるふぁ-Jonon] in der Natur gefunden.

Eine Übersicht über die Einzelsubstanzen und deren Eigenschaften gibt die folgende Tabelle.

Jonone
Name αあるふぁ-Jonon βべーた-Jonon γがんま-Jonon
Strukturformel  
(R)-αあるふぁ-Jonon

 
(S)-αあるふぁ-Jonon
 
βべーた-Jonon
 
(R)-γがんま-Jonon

 
(S)-γがんま-Jonon
Andere Namen
  • Violon
  • (E)-Megastigma-4,7-dien-9-on
  • (E)-4-(2,6,6-Trimethyl-2-cyclohexen-1-yl)-3-buten-2-on
  • Boronion
  • (E)-Megastigma-5(13),7-dien-9-on
  • (E)-4-(2,6,6-Trimethyl-1-cyclohexen-1-yl)-3-buten-2-on
  • (E)-Megastigma-4,7-dien-9-on
  • (E)-4-(2-Methylen-6,6-Dimethyl-cyclohexan-1-yl)-3-buten-2-on
MIXED IONONES (INCI)[2]
CAS-Nummer 127-41-3 (rac)
24190-29-2 (R)
14398-36-8 (S)
79-77-6 24190-32-7
8013-90-9 (Gemisch)
PubChem 5282108 638014 5363741
Summenformel C13H20O
Molare Masse 192,30 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig
Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche, viskose Flüssigkeit

(R)-Enantiomer: mit veilchenartigem, himbeerartigem, blumigem Geruch[3]
(S)-Enantiomer: mit holzig-veilchenartigem Geruch[4]

farblose Flüssigkeit
mit holzig-veilchenartigem Geruch[4]
Dichte 0,93 g·cm−3[5] 0,95 g·cm−3[6]
Schmelzpunkt −49 °C[6]
Siedepunkt 237 °C[5] 126–128 °C (16 hPa)[7]
Dampfdruck 0,13 Pa (20 °C)[5]
Optische Aktivität [αあるふぁ]D23: +347° (D)[8]

[αあるふぁ]D25: 0° (DL)[8]
[αあるふぁ]D27: −406° (L)[8]

[αあるふぁ]D27: 0°[8]
Brechungsindex 1,5016 (20 °C) (D)[8]

1,5041 (20 °C) (DL)[8]
1,5000 (25 °C) (L)[8]

1,5198 (20 °C)[8]
GHS-
Kennzeichnung
 
Gefahr[9]
 
Achtung[7]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze 334 315 siehe oben
keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze siehe oben
261​‐​342+311 keine P-Sätze siehe oben

Gewinnung und Darstellung

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Die Jonone können entweder aus entsprechenden Pflanzenölen gewonnen oder auch synthetisch hergestellt werden.

 
Veilchenöle – z. B. aus dem Parma- und Viktoria-Veilchen (Viola odorata) – enthalten Jonone.[10]

1893 wurde von Wilhelm Haarmann für die Firma Haarmann & Reimer ein Verfahren zu Synthese von αあるふぁ- und βべーた-Jonon aus Citral entwickelt und patentiert. Danach wird Citral im basischen Milieu mit Aceton kondensiert. Hierbei entsteht Pseudojonon.

 

Dieses lässt sich beim Erwärmen mit verdünnter Säure zu einem Gemisch aus αあるふぁ- und βべーた-Jonon cyclisieren.

 

Je nach Reaktionsbedingungen ändert sich das Verhältnis von αあるふぁ- zu βべーた-Jonon. Bei der Cyclisierung mit Phosphorsäure entsteht hauptsächlich αあるふぁ-Jonon, mit Schwefelsäure βべーた-Jonon.

Durch die Umsetzung von Pseudojonon mit Bortrifluorid und konzentrierter Essigsäure lässt sich mit hoher Ausbeute reines βべーた-Jonon herstellen.

Durch Ultraviolettstrahlung lässt sich die normalerweise in der trans-Konfiguration vorliegende Doppelbindung der Seitenkette in die cis-Konfiguration überführen.

Biosynthese

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Synthese von αあるふぁ- und βべーた-Jonon durch carotinoidspaltende Dioxygenasen (CCDs) beispielhaft dargestellt ausgehend von αあるふぁ-Carotin.

Die Duftkomponenten αあるふぁ- und βべーた-Jonon sind C13-Apocarotinoide. Apocarotinoide werden in zahlreichen Pflanzen durch die oxidative Spaltung von Carotinoiden durch Enzyme aus der Familie der carotinoidspaltenden Dioxygenasen (Carotenoid Cleavage Dioxygenases, CCD) synthetisiert. So wurde gezeigt, dass die Subfamilie CCD1 in Petunien (Petunia) und der Süßen Duftblüte (Osmanthus fragrans) die Doppelbindungen in 9,10 und/oder 9‘,10‘-Position von C40-Carotinoiden spalten. Dies geschieht in O. fragrans besonders an den in hoher Konzentration vorhandenen Pigmenten αあるふぁ- und βべーた-Carotin. Studien legen die Existenz von weiteren Synthesen von αあるふぁ- und βべーた-Jonon durch andere CCD-Enzyme in verschiedenen Pflanzen und in O. fragrans nahe.[11]

Verwendung

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Jonon wird in großen Mengen in der Riechstoffindustrie, zumeist in Blumen- oder Phantasie-Kompositionen, eingesetzt. Je nach Anwendungsbereich werden hier Isomerengemische oder einzelne Isomere, welche sich alle im Duft unterscheiden, verwendet. Auch für die Herstellung von Aromen werden im geringeren Umfang Jonone eingesetzt.

Auch dienen sie zur Herstellung der in der Parfümerie wichtigen Damascenonen und Isomethyljononen (αあるふぁ-Isomethylionon).

βべーた-Jonon ist außerdem eine wichtige Ausgangssubstanz für die Produktion von Retinol und Carotinen.

Biologische Bedeutung

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Jonone können vom Menschen noch in sehr geringen Konzentrationen gerochen werden. Für βべーた-Jonon liegt die Geruchsschwelle bei 10−7 mg pro Liter Luft oder 0,1 ppb, für (R)-γがんま-Jonon bei 11 ppb und bei (S)-γがんま-Jonon 0,07 ppb.[12]

Sicherheitshinweise

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Der LD50-Wert (Ratte, oral) liegt für αあるふぁ-Jonon bei 4590 mg·kg−1, für βべーた-Jonon bei 2920 mg·kg−1.

Jonone besitzen ein allergenes Potential und sollten deshalb wenn möglich mit Handschuhen gehandhabt werden.

αあるふぁ-Jonon ist außerdem in der Wassergefährdungsklasse 2 (wassergefährdend) eingeteilt.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 1976, doi:10.1007/978-3-0348-7650-6.
  2. Eintrag zu MIXED IONONES in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 13. November 2021.
  3. Bernd Schäfer: Naturstoffe in der chemischen Industrie. Spektrum Akademischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-8274-1614-8, S. 73.
  4. a b Eintrag zu Jonone. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Mai 2014.
  5. a b c Datenblatt αあるふぁ-Jonon bei Merck, abgerufen am 20. Februar 2010.
  6. a b Datenblatt βべーた-Jonon (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 20. Februar 2010.
  7. a b Datenblatt βべーた-Jonon bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Oktober 2023 (PDF).
  8. a b c d e f g h CRC Handbook of Chemistry and Physics, 60th Edition, CRC Press, 1980.
  9. Datenblatt a-Ionone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. Mai 2011 (PDF).
  10. Bernd Schäfer: Naturstoffe in der chemischen Industrie. Spektrum Akademischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-8274-1614-8, S. 64–65.
  11. Susanne Baldermann, Masaya Kato, Peter Fleischmann, Naoharu Watanabe: Biosynthesis of αあるふぁ- and βべーた-ionone, prominent scent compounds, in flowers of Osmanthus fragrans. In: Acta Biochimica Polonica. Band 59, Nr. 1, 2012, S. 79–81, doi:10.18388/abp.2012_2176.
  12. Elisabetta Brenna, Claudio Fuganti, Stefano Serra, Philip Kraft: Optically Active Ionones and Derivatives: Preparation and Olfactory Properties. In: Eur. J. Org. Chem. 2002, S. 967–978.