Kabuki
Kabuki (japanisch
Kabuki-Theater | |
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Immaterielles Kulturerbe | |
Kabuki-Theater in Ginza, Tokio | |
Staat(en): | Japan |
Liste: | Repräsentative Liste |
Nummer: | 00163 |
Aufnahme: | 2008 |
Geschichte
BearbeitenBegründet wurde die Kunstform 1603 von Okuni vom Izumo-Schrein, einer Miko (Schreinmädchen), als diese zusammen mit anderen Frauen beim Kitano-Schrein in Kyōto Tanz und komödiantische Stücke darbot. Der Tanz selber basierte auf dem religiösen nembutsu odori (
Die Stücke werden in drei Kategorien eingeteilt: Jidaimono (
Die Aufführung
BearbeitenEin wichtiges Merkmal des Kabuki ist die Mie (
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts kamen auch Hub- und Drehbühnen in Gebrauch, mit denen die drei großen Theater in Edo, Kyōto und Osaka ausgestattet waren und die Scharen von Schaulustigen anzogen. Laternen an den Decken trugen die Embleme der wichtigsten Schauspieler.
Eine Kabuki-Vorstellung war ein ganztägiges gesellschaftliches Ereignis, in dessen Verlauf auch gegessen und getrunken wurde. Immer wieder vertraten sich die Gäste die Beine in den Wandelgängen der Theater, wo man die anwesenden Schönheiten bewunderte bzw. diese sich bewundern ließen. Besonders faszinierend fand das Publikum die üppige, farbige Bühnenausstattung und die ebenfalls farbenfrohen Kostüme der Darsteller.
In historischen Dramen tragen die Darsteller Kumadori, dick, unwirklich, maskenhaft aufgetragene Schminke.
In den anderen Stücken ist der Schminkstil realistischer, verhaltener. Soweit die Onnagata junge Frauen oder Kurtisanen spielten, schminkten sie sich aufreizend. Die Schauspieler stammten aus Schauspielerfamilien, in denen Rollen, Posen, Bewegungen, Kostüme und Schminkstil von Kind auf trainiert bzw. gelehrt wurden.
Ein typisches Stück ist „Die tausend Kirschbäume von Yoshitsune“ (Yoshitsune Senbon Zakura) über ein Abenteuer des Yoshitsune, Held der Seeschlacht von Dan-no-ura.
Moderne
BearbeitenKabuki-Theater hat auch im modernen Japan noch begeisterte Anhänger. Berühmt sind das Kabukiza in Tokio, das Minamiza in Kyōto und das Shochikuza in Osaka.
Literatur
Bearbeiten- Kunijō Kabuki Ekotoba (
國 女 歌舞 妓 繪詞 ). 17./18. Jahrhundert, Online als klassisches Japanisch, modernes Japanisch, Englisch. - Torigoe Bunzõ: The actor’s art: Kabuki. In: Gunhild Avitabile, Jo-Anne Birnie Danzker (Hrsg.): Japan – Theater in der Welt. Museum Villa Stuck, München 1998, S. 65–72, 142–165, 250–261, ISBN 3-923244-17-7.
- Regelsberger, Andreas: Schauspielerkörper, Puppenkörper und die Stimme des Rezitators Zur Imagination in Kabuki und Jôruri (PDF; 148 kB) (Archive ( vom 7. November 2013 auf WebCite)). Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (NOAG), Universität Hamburg. Jg. 78, Heft 183–184 (2008). S. 105–117.
- S. Noma (Hrsg.): kabuki. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 701.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kabuki theatre. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2008, abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Izumo no Okuni
出雲 の阿国 . In: Japanese Architecture and Art Net Users System. Abgerufen am 30. Mai 2010 (englisch). - ↑ kabuki
歌舞伎 . In: Japanese Architecture and Art Net Users System. Abgerufen am 30. Mai 2010 (englisch).