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Kenn Borek Air – Wikipedia

Kenn Borek Air

Fluggesellschaft (Kanada)

Kenn Borek Air Ltd ist eine kanadische Fluggesellschaft, die einen Liniendienst in der kanadischen Arktis unterhält. Aufgrund ihres Rufs fliegt die Gesellschaft für die Vereinten Nationen und verschiedene Länder der Erde bei Katastrophen- und Rettungseinsätzen. Die Fluggesellschaft vermietet ihre Flugzeuge nach Kuba, Panama, Nepal oder in die Malediven. Ebenso werden Flüge für Forschungsgesellschaften in Arktis und Antarktis durchgeführt. Für das Alfred-Wegener-Institut betreibt sie seit 2007 bzw. 2011 vom früheren Verkehrslandeplatz Bremerhaven-Luneort bzw. seit 2016 vom Verkehrsflughafen Bremen[1] aus die beiden Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6 vom Typ Basler BT-67.[2][3]

Kenn Borek Air Ltd
IATA-Code: 4K
ICAO-Code: KBA
Rufzeichen: BOREK AIR
Gründung: 1970
Sitz: Calgary, Kanada Kanada
Drehkreuz:
  • Calgary / Edmonton
  • Alberta
  • Iqaluit / Resolute Bay
  • Nunavut
Heimatflughafen: Iqaluit
Flottenstärke: 22
Ziele: national, international
Website: www.borekair.com

Geschichte

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Der Gründer der Gesellschaft, Kenn Borek, wuchs in Stettler (Alberta), auf. Als Ölsucher die Arktis zu erforschen begannen, lernte er das Fliegen und beschaffte sich 1970 eine de Havilland Canada DHC-6 Twin Otter. Kenn Borek Air betreibt eine der größten Flotte an Twin Otters weltweit. Kenn Boreks Unternehmensgruppe umfasst schließlich neben der Fluggesellschaft auch eine Baufirma, einige Hotels und ein Landwirtschaftsunternehmen. Kenn Borek verstarb 2005.

Rettungsaktionen

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Als spektakulär galt eine Rettungsaktion im antarktischen Winter bei bis zu −67 °C im Jahre 2001. Die National Science Foundation (USA) beauftragte Borek, den schwer erkrankten Arzt Dr. Shemenski aus der Antarktis nach Chile auszufliegen. Es wurden zwei Twin Otters von Calgary nach Punta Arenas verlegt. Von dort flogen beide Maschinen zur Rothera Base an der antarktischen Küste. Eine Maschine blieb in Rothera Base, die andere flog die 2500 km zur Amundsen-Scott-Südpolstation, verbrachte dort die Nacht und flog am nächsten Tag zurück. Um die nötige Reichweite zu erlangen, wurde die Maschine mit einem Zusatztank ausgestattet. Zwei Jahre später wurde die Aktion in einem ähnlichen Fall wiederholt. Im Jahr 2016 wurde die Rettungsaktion wiederholt. Es folgten Rettungsflüge für Wissenschaftler in der Arktis.

Flugziele

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Kenn Borek Air besitzt Flugbasen in Inuvik in den Northwest Territories, in Cambridge Bay, Resolute Bay, Rankin Inlet und Iqaluit in Nunavut, in Sandspit in British Columbia sowie Edmonton und Calgary in Alberta. Ein regionales Streckennetz unterhält die Airline von Iqaluit zu kleinen Orten auf dem Festland und an der Küste der Northwest Territories.

 
Eine Douglas DC-3 der Kenn Borek Air, Cambridge Bay 2011

Aktuelle Flotte

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Im kanadischen Luftfahrtregister sind für die Gesellschaft mit Stand März 2023 insgesamt 33 Flugzeuge eingetragen:[4]

Kenn Borek Air
Flugzeugtyp Anzahl Variante Bemerkung
Beechcraft 1900D 02
Beechcraft King Air 03 2× Serie 200; 1× Serie B200GT
Douglas DC-3 10 8× Serie DC-3C, 2× Serie DC-3S
de Havilland Canada DHC-6 18 2× Serie 100; 15× Serie 300; 1× Serie 400
 
Eine Embraer EMB 110 der Kenn Borek Air, 2008

Auf der Webseite des Unternehmens werden Basler BT-67 (Turbo DC-3) erwähnt.[5] Zwei Basler BT-67 werden dabei für das Alfred-Wegener-Institut betrieben.[6]

Ehemalige Flugzeugtypen

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In der Vergangenheit betrieb Kenn Borek Air unter anderem auch folgende Flugzeugtypen:[7]

Zwischenfälle

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  • Am 10. November 1987 stürzte eine de Havilland Canada DHC-4A Caribou der Kenn Borek Air (C-GVYX) im Landeanflug auf den Flughafen von Ross River ab. Zuvor hatte das Flugzeug technische Probleme – unter anderem mit dem rechten Triebwerk und dem Fahrwerk. Die Piloten versuchten durchzustarten. Dabei verlor es allerdings an Höhe und kollidierte mit Bäumen, wodurch die rechte Tragfläche beschädigt wurde – die Maschine stürzte in der Folge ab. Von den vier Insassen kamen zwei ums Leben, beide Crewmitglieder. Auslöser für den Triebwerkschaden war der Einbau einer falschen Öldichtung durch Wartungspersonal.[9]
  • Am 24. November 1994 kollidierte eine de Havilland Canada DHC-6 Twin Otter 300 der Kenn Borek Air (C-GKBD) beim Start von der Rothera-Station (Antarktika) mit einem 30 Meter hohen Eisberg. Das Flugzeug brauchte zuvor 408 Meter, um abzuheben, und erreichte zunächst eine Höhe von 100 Fuß. Anschließend sank die Maschine wieder und kollidierte mit dem Eisberg. Das Flugzeug hatte ein Startgewicht von 18.500 Pfund, das Höchstabfluggewicht einer DHC-6 liegt allerdings nur bei 12.500 Pfund. Alle vier Insassen starben.[11]
 
Eine Beechcraft King Air A100, baugleich mit der 2010 verunglückten
  • Am 25. Oktober 2010 schlug eine Beechcraft 100 King Air der Kenn Borek Air (C-FAFD) beim Landeanflug auf den Flughafen von Kirby Lake (Alberta) 174 Fuß vor der Landeschwelle auf. Das Flugzeug sprang noch einmal auf und kam anschließend am Rand der Landebahn zum Stillstand. Von den zehn Insassen kam einer ums Leben, ein Crewmitglied.[12]

Siehe auch

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Commons: Kenn Borek Air – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. AWI-Forschungsflugzeug landet erstmals am Bremer Flughafen - AWI. Alfred-Wegener-Institut, abgerufen am 3. September 2016.
  2. Zehn Jahre AWI-Polarforschungsflugzeug Polar 5. Alfred-Wegener-Institut, 20. März 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  3. Neuer Flieger für die Forschung – Polar 6 vor erstem Einsatz in der Antarktis. Alfred-Wegener-Institut, 20. März 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  4. Canadian Civil Aircraft Register. Transport Canada, 28. April 2020, abgerufen am 23. März 2023 (englisch, In der Suchmaske unter "Owners Name" den Namen der Gesellschaft eingeben).
  5. Cargo Services borekair.com (englisch); abgerufen am 17. Juli 2022.
  6. Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6. Afred-Wegener-Institut, abgerufen am 23. März 2023.
  7. rzjets: Kenn Borek Air (englisch), abgerufen am 28. März 2021.
  8. Flugunfalldaten und -bericht DHC-6 C-FABW im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. März 2021.
  9. Flugunfalldaten und -bericht DHC-4 C-GVYX im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. März 2021.
  10. Flugunfalldaten und -bericht DHC-6 C-GKBM im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. März 2021.
  11. Flugunfalldaten und -bericht DHC-6 C-GKBD im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. März 2021.
  12. Flugunfalldaten und -bericht King Air 100 C-FAFD im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. März 2021.
  13. Aviation Investigation Report A13F0011. Transportation Safety Board of Canada, 26. Januar 2013, abgerufen am 8. März 2022 (englisch).
  14. Flugunfalldaten und -bericht DHC-6 C-GKBC im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. März 2021.