Kirchhaslach
Kirchhaslach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 9′ N, 10° 18′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Babenhausen | |
Höhe: | 550 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,99 km2 | |
Einwohner: | 1349 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 87755, 87770 (Beblinstetten) | |
Vorwahl: | 08333 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 157 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 87727 Babenhausen | |
Website: | www.kirchhaslach.de | |
Erster Bürgermeister: | Franz Grauer (Freie Wählerschaft/CSU) | |
Lage der Gemeinde Kirchhaslach im Landkreis Unterallgäu | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenKirchhaslach liegt circa 25 Kilometer nördlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Kirchhaslach, Greimeltshofen, Herretshofen und Olgishofen.[2]
Es gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Beblinstetten (Einöde)
- Greimeltshofen (Kirchdorf)
- Halden (Weiler)
- Härtlehof (Einöde)
- Herretshofen (Kirchdorf)
- Hörlis (Kirchdorf)
- Kirchhaslach (Pfarrdorf)
- Olgishofen (Kirchdorf)
- Stolzenhofen (Dorf)
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenKirchhaslach war Sitz einer bedeutenden Wallfahrt und ab 1615 einer Pfarrkirche. Die Legende erzählt, das von Albrecht von Rechberg bei der Jagd aufgefundene und nach Babenhausen verbrachte Marienbildnis sei dreimal an den Fundort im Haseltal zurückgekehrt. Das sich entwickelnde Dorf gehörte den Fürsten Fugger-Babenhausen. Es war ein Teil der Herrschaft (seit 1803 Reichsfürstentum) Babenhausen. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Kirchhaslach mit den Teilorten Beblinstetten, Halden, Hörlis und Stolzenhofen. Diese war dem Fugger’schen Herrschaftsgericht Babenhausen zugehörig, das in der Folge der Revolution 1848 aufgelöst wurde.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Herretshofen eingegliedert.[5] Am 1. Mai 1978 kamen Greimeltshofen (mit Härtlehof) und Olgishofen hinzu.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung[6] | ||||||||||||||
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Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | ||||
Einwohner | 1240 | 1207 | 1157 | 1202 | 1238 | 1270 | 1287 | 1302 | 1282 | 1315 |
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1166 auf 1247 um 81 Einwohner bzw. um 7 %.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 2008 Franz Grauer (* 1965; Freie Wählerschaft/CSU); er wurde am 15. März 2020 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Gemeinderat
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 15. März 2020 lag nur der gemeinsame Wahlvorschlag von Freier Wählerschaft und CSU vor, der damit alle zwölf Mandate im Gemeinderat erhielt. Bereits in der vorausgehenden sechsjährigen Amtszeit hatten Freie Wählerschaft/CSU inne.
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Gespalten von Silber und Grün; über von Schwarz und Silber gespaltenem und gesenktem Wellenbalken vorne ein rotes Mühlrad, das oben mit einer roten Heugabel besteckt ist, hinten eine silberne heraldische Lilie, die mit einer silbernen Haselnuss besetzt ist.“[8] | |
Wappenbegründung: Die landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde wird im Wappen durch die grüne Tingierung und durch die Heugabel betont. Das Mühlrad soll auf eine 1712 von den Grafen Fugger errichtete Mühle hinweisen. Die Lilie im hinteren Teil des Wappens steht als Mariensymbol für die bekannte Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, die den baulichen und geistlichen Mittelpunkt der Gemeinde bildet. Gleichzeitig weist die Lilie als Wappensymbol der Fugger auf die historische Bedeutung dieses Geschlechts für das Gemeindegebiet hin. Die Haselnuss im Oberteil der Lilie ist ein sehr originelles redendes Symbol für den Gemeindenamen.
Entwurf und Gestaltung des Wappens gehen auf den Tutzinger Peter Ziller zurück; die Reinzeichnung übernahm der Babenhausener Ludwig Zedelmaier. Das Wappen wurde am 25. Oktober 1983 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.[8] |
Flagge
BearbeitenDie Flagge ist rot-weiß-grün gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit reicher barocker Ausstattung
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 2016 gab es im produzierenden Gewerbe 84 und im Bereich Handel und Verkehr 13 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 15 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 616. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1067 Hektar, davon waren 795 Hektar Dauergrünfläche.
Bildung
BearbeitenIm Jahr 2022 gab es folgende Einrichtung:
- 1 Kindergarten: 65 Kindergartenplätze mit 65 Kindern
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Kirchhaslach
- Kirchhaslach: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1 MB)
- Peter Stoll: Johann Friedrich Sichelbein und die Fresken der Wallfahrtskirchen Kirchhaslach und Lehenbühl, Augsburg, Universität, 2011 (PDF; 1,9 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Kirchhaslach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. August 2019.
- ↑ Gemeinde Kleinhaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 488.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 782 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 11. August 2023
- ↑ a b Eintrag zum Wappen von Kirchhaslach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte