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Lucius Flavius Silva Nonius Bassus – Wikipedia

Lucius Flavius Silva Nonius Bassus

römischer Senator und Feldherr

Lucius Flavius Silva Nonius Bassus war ein römischer Senator und Feldherr des 1. Jahrhunderts n. Chr.

Eine Inschrift aus Urbs Salvia gibt Auskunft über seine Laufbahn (cursus honorum).[1] Demnach war er Tresvir capitalis, Militärtribun der Legio IIII Scythica, Quästor, Volkstribun und Kommandeur (Legatus legionis) der Legio XXI Rapax. Von Vespasian und Titus wurde er während ihrer Zensur unter die Patrizier aufgenommen und erhielt den Rang eines ehemaligen Prätors verliehen.

Er war ab ca. 73 (die Datierung ist in der Forschung umstritten[2]) bis etwa 80 legatus Augusti pro praetore (Statthalter) in Judäa. Nach der Schilderung des Flavius Josephus eroberte er die Festung Masada und beendete damit den jüdischen Aufstand. Sein Name wurde von Tibor Grüll in einer fragmentarischen Inschrift aus dem Gebiet des Jerusalemer Tempelberges rekonstruiert, die die Errichtung eines Ehrenbogens für einen römischen Kaiser dokumentiert.[3] Hannah M. Cotton und Werner Eck konnten jedoch zeigen, dass die Ergänzung des Namens des Flavius Silva in dieser Inschrift ungerechtfertigt ist und der Bogen erst wesentlich später erbaut wurde.[4]

Flavius Silva gehörte dem Kollegium der Pontifices an. Im Jahr 81 war er ordentlicher Konsul. Flavius Silva war Patron von Urbs Salvia in Picenum, vermutlich der Heimat seiner Familie, und bekleidete dort zweimal das Ehrenamt des praetor quinquennalis. In seinem Namen sowie dem seiner Mutter und seiner Frau, deren Namen nur fragmentarisch erhalten sind,[5] ließ er dort ein Amphitheater errichten.[1] Er dürfte mit dem ebenfalls aus Urbs Salvia stammenden Gaius Salvius Liberalis Nonius Bassus verwandt gewesen sein.[6]

Flavius Silva ist auch Hauptperson zweier historischer Romane des Schriftstellers Ernest K. Gann und der danach gedrehten Miniserie Masada (gespielt von Peter O’Toole).

Siehe auch

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Literatur

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  • Maria Federica Fenati: Lucio Flavio Silva Nonio Basso e la città di Urbisaglia. Ist. di Storia Antica, Macerata 1995 (Università degli Studi di Macerata, Pubblicazioni dell'Istituto di Storia Antica, 1).

Anmerkungen

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  1. a b AE 1961, 140 = 1969/70, 183a (ein paralleler Text 183b, daraus einige Textergänzungen): [L(ucius) Flavius --- f(ilius) Vel(ina) Silv]a Nonius Bassus co(n)s(ul) / [pont(ifex) legat(us) Aug(usti) pro pr(aetore) provinciae Iud]aeae adlectus inter patricios / [a divo Vespasiano et divo Tito censoribus ab] isdem adlect(us) inter pr(aetorios) leg(atus) leg(ionis) XXI Rapac(is) / [trib(unus)? pleb(is)? quaest(or) trib(unus) mil(itum) leg(ionis) IIII Scithicae(!) III]vir{i} kapitalis pr(aetor) quinq(uennalis) II patron(us) colon(iae) suo et / [---tt]ae matris suae item / [---millae] uxoris nomine pec(unia) sua solo suo / [amphitheatrum faciendum curavit et] parib(us) XXXX ordinar(iis) dedicavit. „Lucius Flavius Silva Nonius Bassus, aus der Tribus Velina, Konsul, Pontifex, kaiserlicher Statthalter der Provinz Iudaea, in die Patrizier aufgenommen vom vergöttlichten Vespasian und dem vergöttlichten Titus als Censoren, von denselben aufgenommen unter die Prätorier, Legat der Legion XXI Rapax, Volkstribun (?), Quästor, Militärtribun der Legion IIII Scythica, Tresvir capitalis, zweimal Prätor Quinquennalis (in Urbs Salvia), Patron der Kolonie, in seinem Namen, dem seiner Mutter NN und seiner Frau NN hat auf eigene Kosten und auf eigenem Grund das Amphitheater errichten lassen und mit 40 Paaren Gladiatoren eingeweiht.“
  2. Ging man früher davon aus, dass Flavius Silva ab 72 Statthalter war, hat Werner Eck für eine spätere Datierung auf 73/74 plädiert, siehe Die Eroberung von Masada und eine neue Inschrift des L. Flavius Silva Nonius Bassus, in: Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 60, 1969, S. 282–289; ders.: Senatoren von Vespasian bis Hadrian, Beck, München 1970, S. 93–103.
  3. Erste Veröffentlichungen von ihm erschienen 2005 in mehreren Publikationen: Tibor Grüll, Preliminary Report on a Monumental Roman Inschription at the Islamic Museum of the Haram as-Sharif (Temple Mount), Jerusalem, in: Zsolt Visy (Hrsg.), Limes XIX. Proceedings of the XIXth International Congress of Roman Frontier Studies, Pécs, Hungary, September 2003, Pécs 2005, 901–907; ders., Fragment of a Monumental Roman Inscription at the Islamic Museum of the Haram as-Sharif (Temple Mount), Jerusalem, in: American Schools of Oriental Research Newsletter 55/3, 2005, 16f.; ders., Fragment of a Monumental Roman Inscription at the Islamic Museum of the Haram as-Sharif (Temple Mount), Jerusalem, in: Albright News 10, 2005, 13; ein weiterer Aufsatz ein Jahr später: ders., A Fragment of a Monumental Roman Inscription at the Islamic Museum of the Haram ash-Sharif, Jerusalem, in: Israel Exploration Journal 56, 2006, 183–200.
  4. Hannah M. Cotton, Werner Eck, An Imperial Arch in the Colonia Aelia Capitolina. A Fragment of a Latin Inscription in the Islamic Museum of the Haram ash-Sharif, in: Joseph Geiger, Hannah M. Cotton, Guy D. Stiebel (Hrsg.), Israel's Land. Papers Presented to Israel Shatzman on his Jubilee, Raanana 2009, 97*-118*.
  5. Werner Eck, ‚Urbs Salvia‘ e le sue più illustri famiglie in età romana, in: Studi su Urbisaglia Romana, Tivoli 1995 (Picus Suppl. V), S. 62, hält es für möglich, dass der Name der Mutter Annia und sie eine Schwester des Lucius Annius Bassus (Suffektkonsul wohl im Jahr 71) war (siehe [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.bbaw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.).
  6. Werner Eck: Flavius [II 44]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 551.