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Ng Kwai Shan – Wikipedia

Ng Kwai Shan (chinesisch 五桂ごかつらさん, Pinyin Wǔguì Shān, Jyutping Ng5gwai3 Saan1 – „Fünf-Kassien[1]-Berg“)[2][3] oder Black Hill ist ein Berg im Distrikt Sai Kung von Hongkong. Er liegt zwischen den Ortsteil Lam Tin und Tiu Keng Leng.

Ng Kwai Shan
Black Hill
五桂ごかつらさん

Blick auf einen der Black Hill-Gipfel, 2019

Höhe 304 m
Lage Hongkong, China
Koordinaten 22° 18′ 43″ N, 114° 14′ 44″ OKoordinaten: 22° 18′ 43″ N, 114° 14′ 44″ O
Ng Kwai Shan (Hongkong)
Ng Kwai Shan (Hongkong)
Typ erloschener Vulkangestein

Etymologie

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Die chinesische Bezeichnung des Bergs (五桂ごかつらさん, kantonesisch Ng Kwai Shan) stammt ursprünglich aus der Qing-Zeit (1616–1912) als es damals auf dem Berg sich fünf chinesische Piraten niederließen und die Gegend unsicher machte. Einer Legende nach soll früher auf dem Berg gespukt haben. Der heutige chinesische Name des Bergs ist praktisch homophon zum ursprünglichen historischen Namen Ng Kwai Shan (鬼山おにやま – „Fünf-Teufel-Berg, Fünf-Geister-Berg“)[4] zur Kaiserzeit der Qing.[5][6][7] Die englische Bezeichnung des Bergs ist benannt nach einem Administrator der ehemaligen Kronkolonie Major General Wilsone Black, einem Offizier der British Army im 19. Jahrhundert.

Geographie

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Chiu Keng
Wan Shan
Ng Kwai Shan
Black Hill
Devil’s Peak
Yau Tong[8] im Südost-Kowloon, 2014

Der Ng Kwai Shan (Black Hill) gehört zur Hügelkette von Mau Wu Shan (217 m, かや湖山こざん) und Chiu Keng Wan Shan, welche sich in der Landzunge fortsetzt, auf der sich der Devil’s Peak den Lei-Yue-Mun-Kanal überblickt. Er hat mehrere Gipfel und die gesam­te Hügelformation wird von Einheimischen auch gern als Little Pat Sin-Hügelkette (しょうはちせん)[9] bezeichnet.[10] Der höchste Gipel des Ng Kwai Shans (Black Hill) erhebt sich bis auf 304 m Höhe.[11] Der zur Naherholung der Anwohner angelegte Lam Tin Park[12] und Teile der sozialen Hochhaussiedlung Lam Tin (englisch Lam Tin Estate)[13] im Süden sind auf den Ausläufern des Berges errichtet.[14] Die Gegend von Ng Kwai Shan ist außerdem ein beliebter Freizeitort für Enthusiasten der Airsoft-Geländespiele.[5] Unter dem Ng Kwai Shan verlaufen die U-Bahntunnel der Hongkonger MTR-Linie Tseung Kwan O Line sowie die beiden Straßentunnel Tseung Kwan O Tunnel (Route 7) und der neue noch im Bau befindliche Tseung Kwan O–Lam Tin Tunnel (Route 6) als direkte Straßenanbindung von Sai Kung mit der Innenstadt von Kowloon. (Stand 2021)

Ein Teil des Wilson Trail (Section 3) verläuft über den Bergkamm des Ng Kwai Shans (Black Hill). Der Wanderweg ist nur für geübte Bergsteiger geeignet.[15][16] Ein Aufstieg ist von Ma Yau Tong, Tiu Keng Leng oder Lam Tin aus möglich.

In den 1970er-Jahren entdeckte ein über 60 Jahre alter Mann, der in der Nähe des Ng Kwai Shans wohnte, beim alltäglichen Spaziergang auf dem Berg Spuren eines alten daoistischen Tempels und entschloss sich, aus eigener Antrieb, sogenannte Tempelwächter (siehe beispielsweise Lokapala aus dem Buddhismus) in der Nähe der Tempelruine aufzustellen, da dies in der traditionellen Glaube der Volksreligion die Verehrung von Volkshelden der chinesischen Geschichte und Mythologie üblich war. Er stelle einige Bodhisattva auf sowie ein paar selbstgemachte Skulpturen der Figuren und historische Helden aus der Zeit der Streitenden Reiche oder der Reise in den Westen her, die mit der Zeit immer mehr wurden. Bis zu seinem Tod kümmerte dieser Mann eigenständig, soweit es seiner Gesundheit erlaubt, um diesen Ort. Der Ort wurde sowohl in einem Reisehandbuch der japanischen Schriftstellerin und Künstlerin Haruhiko Kaneko (jap. 金子かねこはる)[17] als auch in der regierungseigene Wanderroutenbeschreibung des Agriculture, Fisheries and Conservation Department (りょうのう自然しぜんまもるしょ) als Pilgerort und Wanderweg erwähnt. Trotz Proteste seitens der Anwohner und einigen Hongkonger Bürger entschloss sich 2017 das Hongkonger Lands Department (せいそうしょ) den Ort nach jahrzehntelanger Duldung (über 30 Jahre) samt seinen Figuren, Skulpturen und die nicht registrierte bauliche Anlage aufgrund rechtliche Verstöße zu räumen und den „Urzustand wiederherzustellen“.[18][19][20][21][22]

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  • Wilson Trail (Section 3). Lam Tin to Tseng Lan Shue. In: hiking.gov.hk. Agriculture, Fisheries and Conservation Department – AFCD; (chinesisch, englisch).

Einzelnachweise

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  1. Das Schriftzeichen guì (かつら, Jyutping gwai3, kantonesisch kwai) ist in der Bedeutung bei der Bezeichnung des Bergs hier uneindeutig und kann sowohl für Duftblüten, Kassie oder Zimtkassie stehen.
  2. Begriff „かつら – guì“. In: zdic.net. Abgerufen am 14. März 2021 (chinesisch, deutsch, englisch, französisch).
  3. Begriff かつら* – gui. In: dict.leo.org. Abgerufen am 14. März 2021 (chinesisch, deutsch).
  4. Historischer Name Ng Kwai Shan (鬼山おにやま, Wǔguǐ Shān, Jyutping Ng5gwai2 Saan1 – „Fünf-Teufel-Berg, Fünf-Dänomen-Berg, Fünf-Geister-Berg“) ist praktisch homophon zum heutiger Name Ng Kwai Shan (五桂ごかつらさん, Wǔguì Shān, Jyutping Ng5gwai3 Saan1 – „Fünf-Kassie-Berg“). Das chinesische Schriftzeichen guǐ (おに, Jyutping gwai2, kantonesisch kwai) bezieht sich hier auf den damaligen Piraten und wird in dem Kontext mit „Teufel“ oder „Dämon“ – etwa ()おに, (mó)guǐ, Jyutping (mo1)gwai2 – übersetzt. Allgemein bedeutet der Begriff jedoch „Geist“ und kann hier im Kontext der spukende Legende auch mit „Geister“ übersetzt werden.
  5. a b 莫家ぶん – MO, Jiawen: 五桂山又叫五鬼山 附近ふきんためWargame聖地せいち – Ng Kwai Shan wird auch Fünf-Teufel-Berg (Fünf-Geister-Berg) genannt – Die nahe Gegend ist ein beliebter Ort für Airsoft-Geländespiele. In: hk.appledaily.com. 30. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. März 2021; abgerufen am 14. März 2021 (chinesisch, Autorname mittels Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht der amtliche Schreibweise des Autornamens entsprechen).
  6. Begriff „おに – guǐ“. In: zdic.net. Abgerufen am 16. März 2021 (chinesisch, deutsch, englisch, französisch).
  7. Begriff „おに – guǐ“. In: dict.leo.org. Abgerufen am 16. März 2021 (chinesisch, deutsch).
  8. Der Ng Kwai Shan oder Black Hill mit seinen drei Gipfel ist auf linken Bildseite im Hintergrund erkennbar mit Chiu Keng Wan Shan in der Mitte. Am ganz rechten Bildrand ist der Devil’s Peak noch erkennbar. Im Vordergrund ist die Hochhaussiedlung und der Bahnhof von Yautong als niedriges langes Bauwerk zu sehen.
  9. Die Bezeichnung Little Pat Sin (しょうはちせん, Xiǎo Bāxiān, Jyutping Siu2 Baat3sin1 – „die Kleinen Acht Unsterblichen“) nimmt Bezug zu der lokalen Gebirgskette Pat Sin Leng (はちせんみね / はちせん, Bāxiān Lǐng, Pa-Hsien-Ling, Jyutping Baat3sin1 Leng5 – „die Bergkette der Acht Unsterblichen“) im Nordosten von Hongkongs North District bzw. Tai Po District nahe dem Tolo Harbour auf.
  10. Fun in Kwun Tong – Wilson Trail (Stage 3). In: kwuntong.org.hk. Abgerufen am 14. März 2021 (chinesisch, englisch): „The Wilson Trail (Stage 3) is mainly constructed along Chiu Keng Wan Shan, "Ng Kwai Shan" and "Pau Toi Shan" in the Kowloon East Territory. The mountain ranges rise and fall, resembling Pat Sin Leng in Tai Po. Hence, some people call them "Little Pat Sin".“
  11. 5. Analysis of The Hong Kong Landscape. In: pland.gov.hk. Planning Department – ぶんまわし劃署, abgerufen am 22. Juni 2023 (englisch).
  12. a b Lam Tin Park (藍田あいだ公園こうえん / 蓝田こう, Lántián Gōngyuán, Jyutping Laam4tin4 Gung1jyun4*2), städtische Parkanlage.
  13. Lam Tin Estate (藍田あいだ / 蓝田邨, Lántián Cūn, Jyutping Laam4tin4 Cyun1), eine öffentlich geförderte soziale Hochhauswohnanlage der Hongkonger Regierung.
  14. Ng Kwai Shan. In: geonames.org. Abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
  15. Mau Wu Shan‧Oasistrek. In: oasistrek.com. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2017; abgerufen am 31. März 2024 (chinesisch, englisch).
  16. Wilson Trail Stage 3 (Backwards) Hike. In: timeout.com. Abgerufen am 31. März 2024 (englisch).
  17. Die japanische Schriftstellerin und Künstlerin Haruhiko Kaneko (jap. 金子かねこはる) lebte und arbeitete auch einige Jahre in Hongkong.
  18. しゅうおぎおん – ZHOU, Di'en: せいみとめ拆五かつら山地さんちしるべ神像しんぞう きょみんかかり藍田あいだともしゅうたいかい – „Lands Department bestätigt die Räumung der religiösen Wahrzeichen von Ng Kwai Shan“. Anwohner von Lam Tin: Der Ort ist Teil unserer gemeinsamen Geschichte und Erinnerung. In: hk01.com. 11. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2019; abgerufen am 14. März 2021 (kantonesisch, Autorname mit Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht dem tatsächlichen amtliche Autornamen entsprechen).
  19. みこ不言ふげん – WU, Buyan: 山頭やまず雕像唔得山頭やまず雕像こうだしめい りょうまもるしょぎょうやましょゆうかい – „Warum darf man auf dem Berg keine Skulpturen aufstellen? Die bekannten Skulpturen wurden auch in den Schriften der Agriculture, Fisheries and Conservation Department erwähnt.“. In: hk.nextmgz.com. 17. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2021; abgerufen am 14. März 2021 (kantonesisch, Autorname mit Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht dem tatsächlichen amtliche Autornamen entsprechen).
  20. みこ不言ふげん – WU, Buyan: 山頭やまず雕像唔得せいきよしじょう れん觀音かんおん掃埋 – „Warum darf man auf dem Berg keine Skulpturen aufstellen? Räumung durch das Lands Department – Selbst die Guanyin-Bodhisattva muß weg.“ In: hk.nextmgz.com. 17. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2021; abgerufen am 14. März 2021 (kantonesisch, Autorname mit Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht dem tatsächlichen amtliche Autornamen entsprechen).
  21. Haruhiko Kaneko, Miyoko Morikyu, Fumiko Miura, Friends of the Country Parks.: 金子かねこたびこうあるき – Jinzi Lügang Xingji. In: worldcat.org. Abgerufen am 14. März 2021.
  22. 國境こっきょうあい金子かねこはる彥陶瓷藝術げいじゅつ台灣たいわんじゅん迴展Blue Wave – Ceramic Art of Haruhiko Kaneko. In: artemperor.tw. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2021; abgerufen am 14. März 2021 (chinesisch).