Noda Kōgo

Noda Kōgo (japanisch 野田のだ 高梧こうご; geboren 19. November 1893 in Hakodate (Präfektur Hokkaidō); gestorben 23. September 1968 in Chino, Präfektur Nagano) war ein japanischer Drehbuchautor.

Noda Kōgo

Von links: Ozu, Fushimi, Shimizu und Noda, 1928

Leben und Wirken

Noda Kōgo arbeitete nach seinem Abschluss an der Waseda-Universität für ein Filmmagazin und für das Rathaus von Tokio, bevor er 1924 in die Drehbuchabteilung von Shōchiku im Ortsteil Kamata kam. Beginnend mit Hirotsu Ryūrōs Adaption von „Hone nusumi“ (骨ほね盗ぬすみ) war er konsequent als Shōchikus führender Drehbuchautor tätig.

Vor dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich Nodas Talent vor allem in Melodramen wie dem Kassenschlager „Aizen Katsura“ (愛染あいぞめかつら) 1938 und anderen Filmen. Er war dann nach dem Krieg weiter sehr aktiv und verfasste insgesamt etwa 100 Drehbücher. Bekannt ist seine enge Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ozu Yasujirō. Sie begann bereits vor dem Krieg mit dem Film aus dem Jahr 1927 „Zange no yaiba“ (懺悔ざんげの刃は) – etwa „Klinge des Sündenbekenntnis“, der allerdings verschollen ist. Es folgten weitere Filme mit Ozu, darunter „Der einzige Sohn“ 1936.

Nach dem Krieg folgten die Ozu-Filme

• 1948: „Banshun“ (晩春ばんしゅん) – „Später Frühling“
• 1951: „Bakushū“ (麦秋ばくしゅう) – „Weizenherbst“
• 1952: „Ochazuke no aji“ (お茶ちゃ漬づけの味あじ) – „Der Geschmack von grünem Tee über Reis“
• 1953: „Tōkyō monogatari“ (東京とうきょう物語ものがたり) – „Die Reise nach Tokio“
• 1956: „Sōshun“ (早春そうしゅん) – „Früher Frühling“
• 1957: „Tōkyō boshoku“ (東京とうきょう暮色ぼしょく) – „Tokio in der Dämmerung“
• 1958: „Higanbana“ (彼岸花ひがんばな) – „Sommerblüten“
• 1959: „Ohayō“ (お早はやよう) – „Guten Morgen“
• 1959: „Ukigusa“ (浮草うきくさ) – „Abschied in der Dämmerung“
• 1960: „Akibiyori“ (秋日和あきびより) – „Spätherbst“
• 1961: „Kohayagawa-ke no aki“ (小早川こばやかわ家かの秋あき) – „Der Herbst der Familie Kohayagawa“
• 1962: „Sanma no aji“ (秋刀魚さんまの味あじ) – „Ein Herbstnachmittag“

Beginnend mit „Später Frühling“ 1948, mit den besonders bekanntesten Filmen wie „Eine Reise nach Tokio“ bis hin zum „Ein Herbstnachmittag“ 1962 schuf er die Drehbücher für unvergessliche Filme. Als „Meibakuraku“ (名めい伯楽ばくろう) – als ausgezeichneter Menschenkenner – bemüht er sich auch um die Förderung der nächsten Generation. Er ist Autor von „Shinario kōzō-ron“ (シナリオ構造こうぞう論ろん) – „Strukturtheorie des Drehbuches“. 1967 erhielt er den Orden der aufgehenden Sonne mit goldenen Strahlen und Rosette.

1951 erwarb Noda in Chino ein Anwesen, in dem er 1968 verstarb.

Literatur

• S. Noma (Hrsg.): Noda Kōgo. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1109.

Weblinks

Commons: Noda Kōgo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Biographien Noda Kōgo in der Kotobank, japanisch

Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Noda der Familienname, Kōgo der Vorname.