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Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – Weitsprung (Männer) – Wikipedia

Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – Weitsprung (Männer)

Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 27. und 28. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. 34 Athleten nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 34 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Luschniki
Wettkampfphase 27. Juli 1980 (Qualifikation)
28. Juli 1980 (Finale)
Medaillengewinner
Lutz Dombrowski (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)
Frank Paschek (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)
Walerij Pidluschnyj (Sowjetunion 1955 URS)
Das Luschniki-Stadion während der Eröffnungsfeier dieser Spiele

Olympiasieger wurde Lutz Dombrowski aus der DDR. Er gewann vor seinem Landsmann Frank Paschek und Walerij Pidluschnyj aus der Sowjetunion.

Dritter Teilnehmer aus der DDR war Peter Rieger, der in der Qualifikation scheiterte.
Auch der Österreicher William Rea überstand die Qualifikation nicht. Der Schweizer Rolf Bernhard hingegen konnte sich für das Finale qualifizieren und dort Rang neun belegen.
Springer aus Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der Bundesrepublik Deutschland waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord[1] 8,90 m Bob Beamon (Vereinigte Staaten  USA) Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 18. Oktober 1968
Olympischer Rekord

Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung verfehlte Olympiasieger Lutz Dombrowski den Rekord im Finale um 36 Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs Bearbeiten

Die Springer traten am 27. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Neun von ihnen – hellblau unterlegt – übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 7,90 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld nach den nächstbesten Weiten mit drei weiteren Wettbewerbern – hellgrün unterlegt – auf zwölf Athleten aufgefüllt. Das Finale wurde m 28. Juli ausgetragen.

Zeitplan Bearbeiten

24. Juli, 10:30 Uhr: Qualifikation
25. Juli, 17:50 Uhr: Finale[2]

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Moskau (UTC+3) angegeben.

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)
w Windunterstützung über dem zulässigen Wert

Qualifikation Bearbeiten

Datum: 24. Juli 1980, ab 10:30 Uhr[3]

Gruppe A Bearbeiten

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Frank Paschek Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 8,17 / −0,7 8,1700
Lutz Dombrowski Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 8,17 / +1,7
3 Stanisław Jaskułka Polen 1980  Polen 7,46 / −1,1 8,07 / +1,1 8,0700
4 Walerij Pidluschnyj Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8,02 / +0,7 8,0200
5 Wiktar Belski Sowjetunion 1955  Sowjetunion x 7,64 / −1,0 8,01 / +2,5 8,01 w
6 Antonio Corgos IOC  Spanien 7,46 / −1,1 7,76 / +0,8 7,96 / +1,3 7,9600
7 László Szalma Ungarn 1957  Ungarn 7,86 / −0,2 7,72 / +1,1 7,91 / ´0,4 7,9100
8 Philippe Deroche IOC  Frankreich 7,90 / +0,7 7,9000
9 Jordan Janew Bulgarien 1971  Bulgarien 7,63 / +0,2 7,68 / −0,9 7,84 / +1,7 7,8400
10 João Carlos de Oliveira Brasilien 1968  Brasilien x 7,78 / +0,4 x 7,7800
11 Andrzej Klimaszewski Polen 1980  Polen 7,76 / +1,9 x 6,56 / +0,1 7,7600
12 Dimitrios Delifotis Griechenland  Griechenland 7,74 / −0,8 7,63 / ±0,0 7,14 / +0,2 7,7400
13 Alberto Solanas IOC  Spanien 7,36 / −0,4 7,73 / +1,0 7,71 / −1,3 7,7300
14 Peter Rieger Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR x 7,59 / +1,5 7,5900
15 David Giralt Kuba  Kuba x 7,54 / +0,9 7,57 / +1,8 7,5700
16 Iwan Tuparow Bulgarien 1971  Bulgarien 7,46 / +1,4 x x 7,4600
17 Nenad Stekić Jugoslawien  Jugoslawien 5,75 / +0,9 r 5,7500

Gruppe B Bearbeiten

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Rolf Bernhard IOC  Schweiz 7,98 / +1,8 7,9800
2 Kayode Elegbede Nigeria  Nigeria 7,76 / +2,1 7,82 / +0,1 7,50 / +1,7 7,8200
3 Joshua Kio Nigeria  Nigeria 7,77 / +1,3 7,67 / +0,3 7,45 / −0,3 7,7700
4 William Rea Osterreich  Österreich 7,60 / +0,2 7,71 / −0,1 7,74 / +0,6 7,7400
5 Jan Leitner Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 7,68 / +0,9 7,63 / +0,8 7,57 / +1,7 7,6800
6 Doudou N’Diaye Senegal  Senegal 7,49 / +0,2 x 7,66 / +2,3 7,66 w
7 Gary Honey IOC  Australien x 7,44 / −0,2 x 7,4400
8 Yusuf Alli Nigeria  Nigeria 7,43 / +1,3 7,40 / +1,1 x 7,4300
9 Béla Bakosi Ungarn 1957  Ungarn 7,29 / +1,6 x x 7,2900
10 Théophile Hounou Benin Volksrepublik  Benin 7,07 / +0,9 7,01 / +0,6 7,03 / +0,5 7,0700
11 Stélio Craveirinha Mosambik Volksrepublik 1975  Mosambik 6,78 / −1,4 6,94 / +0,6 x 6,9400
12 Ronald Raborg Peru  Peru x 6,85 / +0,7 x 6,8500
13 Abebe Gessese Athiopien 1975  Äthiopien 6,66 / +1,3 6,64 / +1,4 6,46 / +1,3 6,6600
NM Essa Abbas Kuwait  Kuwait x x x ogV00
Fidelis Ndyabagye Uganda  Uganda x r
DNS Bogger Mushanga Sambia  Sambia
Olli Pousi Finnland  Finnland

Finale Bearbeiten

 
Olympiasieger Lutz Dombrowski

Datum: 25. Juli 1980, 17:50 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Lutz Dombrowski Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 8,15 / +1,1 8,32 / +1,6 8,21 / +0,6 8,54 / +0,9 8,34 / +0,9 8,54
2 Frank Paschek Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 7,81 / +0,3 8,22 / −0,1 x x 7,85 / +0,2 7,94 / +0,5 8,22
3 Walerij Pidluschnyj Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8,07 / +0,8 8,08 / +1,3 7,97 / +1,1 8,18 / +1,2 x 7,82 / +0,5 8,18
4 László Szalma Ungarn 1957  Ungarn 8,13 / +1,0 7,99 / −0,5 x 7,95 / +0,2 x x 8,13
5 Stanisław Jaskułka Polen 1980  Polen 7,73 / +1,2 7,76 / +0,4 7,97 / −0,2 7,87 / −1,2 7,97 / +1,2 8,13 / +0,5 8,13
6 Wiktar Belski Sowjetunion 1955  Sowjetunion 7,79 / −0,3 7,15 / +1,4 8,10 / +1,6 7,76 / −1,0 7,74 / −0,4 x 8,10
7 Antonio Corgos IOC  Spanien 8,02 / +0,4 8,09 / +0,1 x x 7,97 / +0,2 8,09
8 Jordan Janew Bulgarien 1971  Bulgarien 7,91 / +0,7 x 7,88 / +0,2 x 8,02 / +0,8 x 8,02
9 Rolf Bernhard IOC  Schweiz 7,88 / −1,3 x 7,71 / +0,5 nicht im Finale der
besten acht Springer
7,88
10 Philippe Deroche IOC  Frankreich 7,63 / +2,7 7,65 / +0,2 7,77 / +0,5 7,77
11 Kayode Elegbede Nigeria  Nigeria x x 7,49 / +0,7 7,49
DNS João Carlos de Oliveira Brasilien 1968  Brasilien

Bedingt durch den Olympiaboykott fehlten die US-amerikanischen Springer. Besonders Larry Myricks und der junge Carl Lewis waren hoch eingeschätzt. So blieb als Favorit vor allem der DDR-Athlet Lutz Dombrowski übrig. Sein größter Konkurrent, der Jugoslawe Nenad Stekić, musste in der Qualifikation verletzt aufgeben.

Dombrowski übernahm mit 8,15 m gleich im ersten Durchgang die Führung. Zwei Zentimeter hinter ihm platzierte sich zunächst der Ungar László Szalma auf Rang zwei. Dombrowski zeigte seine Qualität im nächsten Versuch, als ihm 8,32 m gelangen. Sein Landsmann Frank Paschek überzeugte in dieser Runde mit 8,22 m und setzte sich damit vor Szalma auf den zweiten Platz. Im vierten Versuch erzielte der sowjetische Springer Walerij Pidluschnyj 8,18 m und verdrängte damit Szalma vom Bronzerang. Im nächsten Durchgang sorgte Lutz Dombrowski mit seinen 8,54 m endgültig für klare Verhältnisse und gewann die Goldmedaille sicher vor Frank Paschek. Der Pole Stanisław Jaskułka zog mit seinem letzten Sprung auf 8,13 m mit László Szalma gleich. Der Ungar blieb aufgrund seiner zweitbesten Weite vor Jaskułka auf dem vierten Platz. Auch für Walerij Pidluschnyj änderte sich nichts mehr. Er gewann die Bronzemedaille.[4] Dombrowskis 8,54 m waren 1980 der zweitbeste Weitsprung in der Geschichte der Leichtathletik und zugleich Europarekord.

Lutz Dombrowski sprang zum ersten deutschen Olympiasieg im Weitsprung der Männer.

Videolinks Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 11. Oktober 2021
  2. Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 17 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 30. Oktober 2021
  3. a b Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 55 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 30. Oktober 2021
  4. Athletics at the 1980 Moskva Summer Games: Men's long ump, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 30. Oktober 2021