Shu Ting
Shu Ting (chinesisch 舒婷, Pinyin Shū Tíng; * 1952 in Jinjiang) ist eine chinesische Dichterin und Autorin, die den „Verklärten Poeten“ (
Mit bürgerlichem Namen heißt sie Gong Peiyu (chinesisch 龚佩瑜, Pinyin Gōng Pèiyú).
Biographie
BearbeitenShu Ting wurde als das zweite von drei Kindern geboren. Ihr Vater wurde im Zuge der Unterdrückung der Hundert-Blumen-Bewegung (chinesisch
Zwischen 1979 und 1982 veröffentlichte Shu Ting mehr als einhundert Gedichte. Ihr Frühwerk wurde durch die inoffizielle Zeitschrift „Jīntīan“ („Heute“,
Zu den Hauptthemenfelder, die Shu Ting in ihren Gedichten (und seit den 1990er-Jahren auch in Romanen)[3] behandelt, zählen u. a. Sexismus, die Kritik am Patriarchat und Traditionen, die Frauen in ihren Rechten beschneiden. Sie sieht sich selbst allerdings nicht als Feministin.[5]
Shu Ting ist Atheistin[2] und begreift sich als Teil der dritten Generation von chinesischen Dichtern. Seit den 1980er Jahren konnte sie Erfahrungen im Ausland sammeln, so z. B. in Deutschland und den Vereinigten Staaten.[5]
„Die Kulturrevolution hat ihr Jahre geraubt, dafür aber abgründige Erkenntnisse menschlicher Möglichkeiten als Ausgleich geboten – Möglichkeiten unterzugehen, oder, allem Unmenschlichen trotzend, sich als Mensch zu behaupten.“ (Ernst Schwarz)[6]
„Wie im Falle von Hugo von Hofmannsthal wird man sagen können, daß ein Dutzend frühvollendeter Gedichte einen langanhaltenden Ruhm begründet hat.“ (Wolfgang Kubin)[7]
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Shuang wei chuan (shuāng wéi chuán,
双 桅船). Shanghai wen yi chu ban she (上海 文 艺出版 社 ), Shanghai 1982. - Shu Ting und Gu Cheng: Zwischen Wänden. Moderne chinesische Lyrik, übers. von Rupprecht Mayer, München: Simon & Magiera, 1984
- Schu Ting (Gedichte). Übersetzt von Ernst Schwarz. Verlag Neues Leben, Berlin 1988 (Poesiealbum 247).
- Selected Poems. An authorised collection. Translated by Eva Hung et al. Chinese University, Hongkong 1994 (Renditions Paperbacks).
- The mist of my heart. Selected Poems. Translated by Gordon T. Osing. Panda Books, Beijing 1995.
- Archaeopteryx, übers. von Christine Berg. projekt Verlag, Dortmund 1996.
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Kubin: Die chinesische Literatur im 20. Jahrhundert. (Geschichte der Chinesischen Literatur, Bd. 7) K·G·Saur, München 2005.
- Marc Hermann, Weiping Huang, Henriette Pleiger, Thomas Zimmer: Biographisches Handbuch chinesischer Schriftsteller. Leben und Werke. (Geschichte der Chinesischen Literatur, Bd. 9) De Gruyter Saur, Berlin/New York 2011.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Shu Ting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Academy of American Poets: A Brief Guide to Misty Poets | Academy of American Poets. Abgerufen am 3. Oktober 2019.
- ↑ a b Lily Xiao Hong Lee: Biographical Dictionary of Chinese Women: v. 2: Twentieth Century. Routledge, 2016, ISBN 978-1-315-49923-9 (google.at [abgerufen am 3. Oktober 2019]).
- ↑ a b Julia C. Lin: Twentieth-century Chinese Women's Poetry: An Anthology: An Anthology. Routledge, 2014, ISBN 978-1-317-45320-8 (google.at [abgerufen am 3. Oktober 2019]).
- ↑ 1990 wurde "jīn tiān" im Ausland neu aufgelegt, zuerst in Oslo (Norwegen), dann in Stockholm (Schweden), New York (USA) und Hong Kong S.A.R., siehe
今 天 (jintian.net) - ↑ a b Hui Wu: Once Iron Girls: Essays on Gender by Post-Mao Chinese Literary Women. Rowman & Littlefield, 2010, ISBN 978-0-7391-3421-4 (google.at [abgerufen am 3. Oktober 2019]).
- ↑ Begleittext seiner Übersetzung im Poesiealbum 247.
- ↑ Wolfgang Kubin: Die chinesische Literatur im 20. Jahrhundert, Kap. 4.2.1 Die Hermetische Literatur, die Wundenliteratur, S. 343.
Personendaten | |
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NAME | Ting, Shu |
ALTERNATIVNAMEN | 舒婷 (traditionelles Chinesisch); Shū Tíng (Pinyin) |
KURZBESCHREIBUNG | chinesische Dichterin |
GEBURTSDATUM | 1952 |
GEBURTSORT | Jinjiang, China |