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Solus Christus – Wikipedia

Solus Christus

Prinzip, lat. Sprache

Die lateinische Formel solus Christus (allein Christus) ist ein kurzer Ausdruck für einen theologischen Grundsatz der Reformation. Dieser Grundsatz lautet, dass Jesus Christus der alleinige Heilsmittler ist. Häufig wird dazu folgende Aussage des Neuen Testaments herangezogen: „Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus“ (1 Tim 2,5 EU).

Evangelische Kirche

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Die EKD erläuterte „solus Christus“ als einen Kernpunkt reformatorischer Theologie: In Christus allein sei Gott eindeutig zu finden, und an Christus allein soll der Mensch glauben.[1]

 
Schematische Darstellung zu Luthers Rechtfertigungslehre, modifiziert nach P. Blickle (1992)[2]

Katholische Kirche

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Das reformatorische Prinzip alleine Christus ist in der Auseinandersetzung mit der römisch-katholischen Kirche (Heiligen- und Marienverehrung, Mitwirkung des Menschen am Heilswerk Gottes) wichtig.

Das Zweite Vatikanische Konzil betont einerseits, auf Christus verweisend: „Ein einziger ist unser Mittler“. Andererseits sagt es über die Jungfrau Maria:

„Indem sie Christus empfing, gebar und nährte, im Tempel dem Vater darstellte und mit ihrem am Kreuz sterbenden Sohn litt, hat sie beim Werk des Erlösers in durchaus einzigartiger Weise in Gehorsam, Glaube, Hoffnung und brennender Liebe mitgewirkt zur Wiederherstellung des übernatürlichen Lebens der Seelen.“[3]

Damit drückt das Konzil den Gedanken aus, dass Maria an der Errettung mitwirkte.

Freikirchen

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In seiner Definition von „Freikirchen“ verwendet Franz Graf-Stuhlhofer drei Kriterien, beginnend mit Christus allein. Den Bezug dieses Kriteriums auf die Freikirchen erläutert er folgendermaßen:

„In konsequenter reformatorischer Gesinnung wird die Errettung alleine durch den Glauben an Jesus Christus vertreten. Damit grenzt sich die Freikirche sowohl von der Volkskirche als auch von der Sekte ab, denn beide praktizierten – jedenfalls in der Vergangenheit – die Haltung ‚außerhalb der Kirche kein Heil‘.“[4]

Vier reformatorische „Soli“

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Neben dem solus Christus („allein Christus“) stehen in den reformatorischen Kirchen die gleichfalls lateinischen Prinzipien sola scriptura (deutsch „allein durch die Schrift“), sola fide („allein durch Glaube“) und sola gratia („allein aus Gnade“).

Einzelnachweise

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  1. Rechtfertigung und Freiheit. 500 Jahre Reformation 2017. Ein Grundlagentext des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, 2014
  2. Peter Blickle: Die Reformation im Reich. 2. Aufl., UTB 1181, Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-2626-5, S. 44
  3. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, Art. 60 und 61.
  4. Franz Graf-Stuhlhofer: Freikirche zwischen Volkskirche und Sekte Versuch einer Definition anhand dreier Kennzeichen. In: Freikirchenforschung 17 (2008), S. 290–296.