Tarsdorf
Tarsdorf ist eine österreichische Gemeinde mit 2148 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Westen des Bezirks Braunau im Innviertel.
Tarsdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Braunau | |
Kfz-Kennzeichen: | BR | |
Fläche: | 32,34 km² | |
Koordinaten: | 48° 5′ N, 12° 50′ O | |
Höhe: | 429 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.148 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5121 | |
Vorwahl: | 06278 | |
Gemeindekennziffer: | 4 04 43 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Tarsdorf 160 5121 Tarsdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Andrea Holzner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von Tarsdorf im Bezirk Braunau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenTarsdorf liegt auf 429 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,1 km, von West nach Ost 6,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 32,2 km². 37,9 % der Fläche sind bewaldet, 54,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.[1] Auf dem Gemeindegebiet befindet sich das Filzmoos, ein Hochmoor.[2]
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
- Am Anger (66)
- Döstling (53)
- Eckldorf (68)
- Ehersdorf (205)
- Eichbichl (75)
- Fugging (114)
- Haid (50)
- Hofstadt (92)
- Hofweiden (108)
- Hörndl (221)
- Hucking (73)
- Leithen (71)
- Neues Dorf (102)
- Ölling (17)
- Schmidham (47)
- Sensberg (79)
- Sinzing (4)
- Staig (24)
- Tarsdorf (529)
- Wimm (1)
- Winham (55)
- Wolfing (47)
- Wupping (47)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eichbichl, Hofstadt und Hörndl.
Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen, bis 2004 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Wildshut.
Nachbargemeinden
BearbeitenHochburg-Ach | ||
St. Radegund | Geretsberg | |
Ostermiething |
Geschichte
BearbeitenFunde im Weilhart-Forst zeigen, dass das Gemeindegebiet von Tarsdorf bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. Aus der Hallstattzeit sind Hügelgräber entdeckt worden. Um 500 vor Christus wurde das Gebiet von Kelten besiedelt.
In der Zeit der Römischen Vorherrschaft führte die Straße von Salzburg nach Burghausen durch Tarsdorf. Sie verlief durch Hofweiden, Tarsdorf, Hörndl. Aus diesen ersten vier nachchristlichen Jahrhunderten fand man zwischen den Orten Hofweiden und Tarsdorf die Reste einer villa rustica, einen Mühlstein, Scherben von Schüsseln, Ziegel der Fußbodenheizung, mit Pflanzenornamenten bemalte Putzstücke von Wänden und eine Silbermünze.
Die im 6. Jahrhundert einwandernden Bajuwaren rodeten große Teile des Weilhartforstes. Als um 700 die kirchliche Einteilung Bayerns vollzogen wurde, lag Tarsdorf nahe der Nordgrenze des Erzbistums Salzburg.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1070 als Taritsdorf, das „Dorf des (Edelmannes) Tarit“, in den Büchern des Klosters Ranshofen.
In der Zeit von 1460 bis 1476 wurde die spätgotische Kirche erbaut und dem hl. Michael geweiht. Die Glocke trägt die Jahreszahl 1453. 1786 wurde Tarsdorf von der Pfarre Ostermiething getrennt und eine eigene Pfarre. 1834 wurde die Zenz-Kapelle errichtet, fünf Jahre später unterrichtete der Lehrer Nepomuk Sander im neu erbauten Schulhaus.
Zwei Jahre nach dem Revolutionsjahr 1848 wurde die politische Gemeinde Tarsdorf gegründet.
Die Installation des ersten Telefons in Tarsdorf erfolgte 1939, im Jahr 1950 wurde ein neues Schulhaus errichtet und 1951 daran das Gemeindehaus angebaut.[4]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1793 Einwohner, 2001 dann 1940 Einwohner. Da auch bis 2011 sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv blieben, stieg die Bevölkerungszahl auf 1.998 im Jahr 2011.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Tarsdorf hl. Michael
- Marienkapelle
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaftssektoren
BearbeitenVon den 106 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 64 im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten achtzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten drei Viertel der Beschäftigten im Bereich Warenherstellung, über zwanzig Prozent in der Bauwirtschaft und zwölf Personen im Bergbau. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel und soziale und öffentliche Dienste.[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 106 | 127 | 123 | 122 |
Produktion | 21 | 19 | 420 | 333 |
Dienstleistung | 62 | 37 | 148 | 126 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
BearbeitenIm Jahr 2011 lebten 1092 Erwerbstätige in Tarsdorf. Davon arbeiteten dreißig Prozent in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus.[9]
Politik
BearbeitenDer Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 6 FPÖ, 5 Tarsdorfer Bürgerliste und 3 SPÖ. (25 Mandate)
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 SPÖ, 3 Tarsdorfer Bürgerliste und 2 FPÖ. (25 Mandate)
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 FPÖ, 5 SPÖ und 2 Tarsdorfer Bürgerliste. (25 Mandate)
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 7 FPÖ und 4 SPÖ. (25 Mandate)
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 FPÖ und 3 SPÖ. (19 Mandate)[10][11]
Partei | 2015[12] | 2009[13] | 2003[14] | 1997[15] | ||||
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Prozent | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
ÖVP | 55,99 | 14 | 50,50 | 13 | 51,20 | 13 | 43,62 | 11 |
SPÖ | 15,62 | 4 | 18,98 | 5 | 28,00 | 7 | 11,29 | 3 |
FPÖ | 28,39 | 7 | 20,87 | 5 | 8,05 | 2 | 24,61 | 6 |
Tarsdorfer Bürgerliste | 9,65 | 2 | 12,75 | 3 | 20,48 | 5 |
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeister seit 1945 waren:[4]
- 1945–1946 Johann Hager
- 1946–1953 Franz Sommerauer
- 1953–1955 Franz Auer
- 1955–1979 Peter Klinger
- 1979–1991 Ernst Bachmaier
- 1991–2003 Siegfried Höppl
- 2003–2014 Franz Meindl (ÖVP)
- seit 2014 Andrea Holzner (ÖVP)[16]
Wappen
BearbeitenOffizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Rot ein goldenes Flammenschwert, begleitet rechts von einer silbernen Waldmeisterblüte mit silbernem Stiel und silbernen Blättern, links von einer silbernen Rosmarinheideblüte mit silbernem Stiel und einem silbernen Blatt. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Rot.[17]
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Richard Puchner (1883–1965), Architekt und Baumeister
- Georg Dechant (1884–1953), Politiker, Landwirt und Gastwirt
Weblinks
Bearbeiten- Weitere Infos über die Gemeinde Tarsdorf auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Land Oberösterreich – Geografische Daten der Gemeinde Tarsdorf.
- ↑ Robert Krisai: Das Filzmoos bei Tarsdorf in Oberösterreich. In: Phyton (Horn). Band 9, Nr. 3–4, 1961, S. 217–251 (zobodat.at [PDF; 10,5 MB; abgerufen am 20. April 2023]).
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Geschichte. Gemeinde Tarsdorf, abgerufen am 20. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Tarsdorf, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 6. April 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tarsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tarsdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tarsdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tarsdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ Wahlen Oberösterreich 2021. In: news.orf.at. Abgerufen am 23. April 2023.
- ↑ https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40400.htm?g=40443
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Land Oberösterreich, Politik, Wahlen. Abgerufen am 6. April 2019.
- ↑ Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 6. April 2019.