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Toom Baumarkt – Wikipedia

Toom Baumarkt

Baumarkt- und Gartencenter-Kette

Toom Baumarkt (Eigenschreibweise: toom) [sprich: tʰoːm] ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Köln. Es betreibt an bundesweit rund 330 Standorten Baumärkte und Gartencenter unter den Marken toom, B1 Discount Baumarkt und Klee.[4] Toom Baumarkt gehört zu den führenden Baumarkt-Handelsketten und ist eine Tochtergesellschaft der Rewe Group.[5][6]

toom Baumarkt GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1978[1]
Sitz Köln, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Christoph Möltgen
  • Martin Czoske
  • Hans-Joachim Kleinwächter
  • Dominique Rotondi
Mitarbeiterzahl ca. 18.000 (2022)[3]
Umsatz 3,2 Mrd. Euro (2020)[3]
Branche Einzelhandel
Website www.toom.de
Stand: 1. Oktober 2022

Geschichte

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Toom-Baumarkt in Eberswalde (2017)
 
Toom-Baumarkt in Alzey (2017)
 
Toom-Gartencenter in Schorndorf (2018)

Die Marke toom wurde Ende der 1960er Jahre entwickelt. Das erste SB-Warenhaus der Marke toom wurde am 9. Juni 1970 durch den Unternehmer Willi Leibbrand in Friedrichsdorf bei Frankfurt eröffnet. Acht Jahre später eröffnete der erste Baumarkt der Marke Toom 1978 in Frankfurt am Main.[1] In den 1980er und 1990er Jahren expandierte das Unternehmen im gesamten Bundesgebiet. Anschließend setzte man vor allem auf Übernahmen: 1997 kaufte die Rewe Group zunächst die Klee Gartencenter und führte sie mit Toom Baumarkt zusammen.[7] Mitte 1997 kamen 52 Standorte der insolventen Baumarkt- und Gartencenter-Kette Götzen hinzu.[8][9] Einige weitere Filialen wurden in das Vertriebsnetz von Toom Baumarkt integriert, ohne direkt übernommen zu werden.[10] Zum Jahreswechsel 1998/1999 erwarb die Rewe Group 138 Stinnes-Baumärkte.[11][12] Durch die genannten Akquisitionen baute Toom Baumarkt seine Marktposition signifikant aus: Während man 1998 in 76 Baumärkten rund 700 Millionen Mark umsetzte, kam die Kette nun auf über drei Milliarden Mark.[13] Die Zukäufe gelten als Beispiel für die Konsolidierung der Branche Ende der 1990er Jahre.[14] Die Rewe Group machte sich durch die Investitionen in Toom Baumarkt unabhängiger vom Lebensmitteleinzelhandel.[15][16]

Im Zuge der Integration der Götzen- und Stinnes-Filialen verlegte Toom Baumarkt seinen Sitz von Mülheim an der Ruhr nach Köln, wo das Unternehmen bis heute angesiedelt ist. Nach der Jahrtausendwende experimentierte man mit digitalen Angeboten in ausgewählten Filialen, beispielsweise in Form elektronischer Infotafeln an Einkaufswagen.[17][18] Vereinzelt kamen auch Roboter für die Betreuung der Kunden zum Einsatz.[19] Außerdem wurde der Ausbau des Franchise-Systems forciert.[20] 2002 führte die Rewe Group an umsatzschwachen Standorten von Toom Baumarkt ein Discount-Konzept ein, zunächst unter der Marke Zack.[21] Ab 2006 erfolgte eine umfassende Modernisierung der restlichen Baumärkte. Hierbei investierte das Unternehmen insbesondere in den Kundenservice.[22] Im Zusammenhang mit einem Relaunch der Marke Toom wurde die Kette stärker auf Frauen ausgerichtet.[23][24]

2007 stärkte die Rewe Group durch Übernahme von 133 Marktkauf-Standorten erneut die Baumarkt-Sparte.[25] Die betroffenen Filialen wurden in Toom Baumarkt umbenannt,[26] wodurch sich die Kette ihre Position als drittgrößter Anbieter sicherte.[27] Bei der weiteren Expansion öffnete sich das Unternehmen für kleinere Projektentwickler, um seine Präsenz in der Fläche weiter auszubauen.[28] Neben dem Neubau von Baumärkten und Gartencentern übernahm Toom Baumarkt auch Filialen der Konkurrenz, beispielsweise Obi und Praktiker.[29][30] Vereinzelt gab es unter der Marke Toom auch SB-Warenhäuser, die ab Mitte der 2000er Jahre in Rewe Center umgewandelt wurden.[31]

In den letzten Jahren kümmerte sich Toom Baumarkt verstärkt um das Thema Nachhaltigkeit. Dies betrifft unter anderem die Verwendung nachhaltiger Materialien beim Bau der Märkte oder den Ausbau nachhaltiger Produkte im Sortiment sowie den flächendeckenden Verzicht auf Glyphosat.[32][33][34]

Toom Baumarkt

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Toom Baumarkt 31 ist die Keimzelle des Unternehmens.[1] Das Sortiment umfasst Produkte aus den Bereichen Garten und Freizeit, Bauen und Renovieren, Wohnen und Haushalt, Werkstatt und Maschinen sowie Bad und Sanitär.[35] Seit 2012 bietet Toom Baumarkt Produkte unter der Eigenmarke „toom“ an.[36] Dazu gehört auch ein Bio-Sortiment für den Nutzgarten.[37][38][39] Zielgruppe der Toom-Baumärkte sind sowohl Heimwerker als auch professionelle Handwerker.[40] Das Unternehmen bewirbt eine Reihe von Qualitäts-, Service- und Preis-Garantien,[41] die mit den Angeboten anderer Ketten vergleichbar sind.[42]

B1 Discount Baumarkt

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Mit Eröffnung des ersten Zack-Baumarkts im Jahr 1999 in Wuppertal stieg die Rewe Group in das Discount-Segment ein.[43] In den folgenden Jahren multiplizierte der Konzern das Konzept in Zusammenarbeit mit selbstständigen Händlern.[44] Wegen Streitigkeiten um die Namensrechte tritt die Kette seit 2007 unter dem Namen „B1 Discount Baumarkt“ auf.[45] Das Sortiment umfasst 12.000 Artikel aus den Bereichen Garten, Innenausbau, Wand- und Deckengestaltung, Renovierung, Installation sowie Werkzeug und Maschinen.[46]

Klee Gartenfachmarkt

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Neben den Toom- und B1-Baumärkten betreibt das Unternehmen die Klee-Gartenfachmärkte für Pflanzen und andere Gartengeräte, -möbel und -zubehör.[4] Im Jahr 2022 gab es bundesweit noch ein solches Gartencenter in Leipzig, an dem die Rewe Group zu rund 20 % beteiligt war.

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Commons: Toom Baumarkt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Bauchtanz zwischen Besen und Bohrmaschinen. In: Neue Westfälische. 13. Oktober 2008.
  2. Impressum. Toom Baumarkt, abgerufen am 28. März 2018.
  3. a b Über uns. toom Baumarkt GmbH, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  4. a b Über uns. Toom Baumarkt, abgerufen am 1. August 2017.
  5. Baumarkt lädt zum Familientag mit Fest ein. In: Rheinische Post. 21. Juni 2014.
  6. Top-500 Datenbank: Toom Baumarkt GmbH. In: CIO. Abgerufen am 1. August 2017.
  7. Rewe übernimmt Marktkauf-Baumärkte. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 17. Mai 2007, abgerufen am 1. August 2017.
  8. Nach Übernahme: Toom lädt ein zur Party, Baumarkt geht in Offensive. In: Mitteldeutsche Zeitung. 22. Juli 1998.
  9. Die Zukunft von Götzen liegt bei Rewe. In: Handelsblatt. 30. März 1998, S. 14.
  10. Weitere Filialen für Rewe. In: Handelsblatt. 7. Mai 1998, S. 19.
  11. Rewe-Gruppe übernimmt Stinnes-Baumärkte. In: Handelsblatt. 2. Dezember 1998, S. 12.
  12. Rewe-Konzern macht Großeinkauf: 138 Stinnes-Baumärkte übernommen. In: Die Tageszeitung. 3. Dezember 1998, S. 9.
  13. Rewe avanciert zur Nummer drei der Baumarktszene. In: Handelsblatt. 3. Dezember 1998, S. 16.
  14. Stefan Schmortte: Baumärkte: Nägel mit Köpfen. In: Focus Magazin. 18. Mai 1998, S. 290.
  15. Frank Vallender: Rewe-Handelsgruppe weiter auf Erfolgskurs. In: Bonner General-Anzeiger. 18. Februar 1999, S. 21.
  16. Rewe setzt auf Heimwerker. In: Darmstädter Echo. 3. Dezember 1998.
  17. Toom testet Infoboards. Einkaufswagen zeigt Sonderangebote an. In: Hamburger Abendblatt. 6. Januar 2000, S. 13.
  18. Jan Eric Lindner: Piepshow im Supermarkt. In: Hamburger Morgenpost. 19. Januar 2000.
  19. Roboter helfen im Baumarkt bei der Betreuung der Kunden. In: Handelsblatt. 25. Juli 2007, S. 19.
  20. Schnäppchen für alle Kunden. In: Passauer Neue Presse. 26. Oktober 2004.
  21. Rewe ist auf Zack. Überbrückung bei umsatzschwachen Toom-Baumärkten. In: Frankfurter Rundschau. 18. Juli 2002, S. 26.
  22. Komplettlösung aus einer Hand. In: Südkurier. 25. Juli 2006.
  23. Markus Ridder: An alles gedacht. Toom: Auf die Frau gekommen. In: Horizont. 28. Juni 2007, S. 16.
  24. Martin Fröhlich: Männerwelt mit femininer Note. In: Neue Westfälische. 8. März 2008.
  25. Rewe stärkt Baumarktsparte. In: Darmstädter Echo. 18. Mai 2007.
  26. Baumarktbranche: Marktkauf-Märkte werden zu Toom. In: Immobilien-Zeitung. 6. September 2007, S. 7.
  27. Marktkauf-Baumarkt gehört jetzt zur Toom-Gruppe. In: Neue Westfälische. 31. August 2007.
  28. Expansion: Toom Baumarkt öffnet sich für kleinere Entwickler. In: Immobilien-Zeitung. 13. Januar 2011, S. 9.
  29. Reinhold Budde: Toom zieht in die Stadt. Baumarkt aus der Rewe-Gruppe ersetzt den Obi. In: Westfalen-Blatt. 21. Februar 2013.
  30. Thomas Reuter: Aus Praktiker wird Toom. In: Westdeutsche Zeitung. Kreis Mettmann. 18. Januar 2014.
  31. Mario Heinke: Aus dem Toom-Markt wird ein Rewe-Center. In: Sächsische Zeitung. 21. Januar 2014, S. 15.
  32. Baumarkt: Toom macht in Öko. In: Immobilien-Zeitung. 8. März 2012, S. 9.
  33. Sonja Scheferling: Toom Baumarkt setzt auf nachhaltigere Produkte. In: Umweltdialog. 24. Februar 2015, abgerufen am 15. August 2017.
  34. Jürgen Vogt, Ingo Arzt: Koks und Rewe künftig ohne Glyphosat. In: Die Tageszeitung. 12. Mai 2015, S. 9.
  35. Produkte. Toom Baumarkt, abgerufen am 1. August 2017.
  36. Toom Baumarkt: Eigenmarken für den Garten. In: Dega Grüner Markt. 27. April 2012, abgerufen am 15. August 2017.
  37. Marken. Toom Baumarkt, abgerufen am 1. August 2017.
  38. Spezial: Toom Baumarkt. In: Darmstädter Echo. 10. April 2014.
  39. Baumarkt lockt mit Frühjahrspflanzen. In: Rheinische Post. 12. April 2014 (Ausgabe Langenfeld).
  40. Große Auswahl für Heimwerker wie Profis. In: Badische Zeitung. 21. Mai 2004, S. 22.
  41. Service & Beratung. Toom Baumarkt, abgerufen am 1. August 2017.
  42. Michael Knauer: Baumärkte sägen mit Preiskämpfen am eigenen Ast. In: Frankfurter Neue Presse. 18. Oktober 2003, S. 6.
  43. Bauen, Einrichten, Wohnen. Die Eröffnung eines „Zack“-Discounts bedeutet für die Rewe keinen Einstieg in den Baumarkt-Discount. In: Handelsjournal. 15. November 1999, S. 22.
  44. Bauen, Einrichten, Wohnen. Toom Baumarkt will das Discount-Konzept Zack multiplizieren und für Baumärkte selbständige Händler als Partner gewinnen. In: Handelsjournal. 15. April 2001, S. 20.
  45. Rewes Billigbaumärkte: Aus Zack wird B1. In: Immobilien-Zeitung. 8. November 2007, S. 6.
  46. Über B1. Toom Baumarkt, abgerufen am 1. August 2017.