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Umweltverbund – Wikipedia

Umweltverbund

Begriff aus der Verkehrsplanung

Umweltverbund ist ein Begriff aus der Verkehrsplanung. Der entsprechende englische Begriff ist „ecomobility“.

Geschichte

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Idee, Konzept und Begriff „Umweltverbund“ wurden im Jahre 1986 von Konrad Otto-Zimmermann entwickelt und erstmals publiziert. Die Idee des Umweltverbunds richtete sich gegen die in den 1960er und 1970er Jahren vorherrschende Ausrichtung der Stadt- und Stadtverkehrsplanung auf das private Automobil. Umweltverbund postuliert die Planung für die – und Förderung der – stadt- und umweltfreundlichen Verkehrsarten, die im Verbund miteinander den Stadtbewohnern ermöglichten, „ohne Auto mobil“ zu sein, also ihre Autoabhängigkeit zu verringern. Ein neues Planungs-Paradigma entstand, welches dem Umweltverbund Priorität zuweist und den motorisierten Individualverkehr nur als ergänzende Verkehrsart für spezielle Transportzwecke betrachtet.

Die Idee des Umweltverbunds wurde von der Fachwelt rasch aufgegriffen. Planung für den Umweltverbund ist Bestandteil der Verkehrspolitik und -planung zahlreicher deutscher Städte geworden.

Definition

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Modal Split der Stadt Münster

Umweltverbund bezeichnet die Gruppe der „umweltverträglichen“ Verkehrsmittel: nicht motorisierte Verkehre (Fußgänger und private oder öffentliche Fahrräder), den ÖPNV (Bahn, Straßenbahn, Bus und (Ruf-)Taxis) sowie Carsharing und Mitfahrzentralen. Ziel des Umweltverbunds ist, dass im Verkehr die Wege weniger mit eigenen Autos zurückgelegt werden müssen.

„Umweltverträglich“ bezieht sich auf den Schadstoffausstoß pro Personenkilometer (weshalb der Luftverkehr nicht unter den Begriff fällt), auf den Flächenverbrauch (mehrspurige Straßen und Parkplätze konkurrieren in Städten mit Grün- und Wohnflächen und versiegeln den Boden) und die Lärmbelastung. Letztlich können also alle Fortbewegungsmittel außer dem motorisierten Individualverkehr (MIV) zum Umweltverbund gerechnet werden.

Die Verwendung des Begriffs impliziert darüber hinaus auch die Verbindung der genannten Verkehrsmittel. Nur eine gute Vernetzung kann die Akzeptanz des Umweltverbunds erhöhen, so dass der motorisierte Individualverkehr abnimmt. Der Umweltverbund einer Stadt kann nur als gelungen bezeichnet werden, wenn beispielsweise

Fachliche Grundlagen

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Datengrundlagen, die anfangs eine Förderung des Umweltverbundes im Stadtverkehr nahelegten, waren insbesondere die KONTIV-Untersuchungen des Bundesministeriums für Verkehr sowie die sozialwissenschaftlichen Studien des Instituts Socialdata, München, in den 1980er Jahren.

Siehe auch

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  • Erstveröffentlichung des Konzepts „Umweltverbund“:
  • K. Otto-Zimmermann: Umweltverbund im Nahverkehr. In: Städte- und Gemeindebund. 2/1986, S. 55–62
    • Das Fahrrad im Umweltverbund: Neugeordnete Verkehrsinfrastruktur und Das Fahrrad im Verbund mit Bahnen und Bussen. ADFC-Konferenz „Das Fahrrad als Wirtschaftsfaktor“, Münster, 23. August 1989
  • Stadt München, Stadtwerke, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, 1992: München setzt auf den Umweltverbund. Bd. 1, München setzt auf den Umweltverbund
    • Bd. 2, Chancen für Verhaltensänderungen
  • E. Erl, S. Bobinger: Umweltverbund im Nahverkehr : Entlastungspotentiale durch eine integrierte Förderung umweltschonender Verkehrssysteme unter Berücksichtigung der Straßenbahn. Hrsg.: Umweltbundesamt, Berlin 1994
  • Reinhold Baier, Juliane Hesemann (Red.): Kooperation im Umweltverbund : gemeinsame Planung und Öffentlichkeitsarbeit für Fußgänger-, Fahrrad- und öffentlichen Verkehr. Hrsg.: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS), Duisburg 1995
  • BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Reinhold Baier GmbH (Bearb.): Hauptverkehrsstraßen für den Umweltverbund : eine Planungshilfe für die Praxis. Hrsg.: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dortmund 1998
  • FUSS e. V., Fachverband Fußverkehr Deutschland: Fußverkehr im Umweltverbund. Berlin 2002