Vitis ist eine Marktgemeinde mit 2692 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.
Marktgemeinde Vitis
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Waidhofen an der Thaya | |
Kfz-Kennzeichen: | WT | |
Fläche: | 55,51 km² | |
Koordinaten: | 48° 46′ N, 15° 11′ O | |
Höhe: | 530 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.692 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 48 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3902 | |
Vorwahl: | 02841 | |
Gemeindekennziffer: | 3 22 19 | |
NUTS-Region | AT124 | |
UN/LOCODE | AT VTS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 16 3902 Vitis | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Anette Töpfl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Vitis im Bezirk Waidhofen an der Thaya | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenVitis liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich und wird von der Deutschen Thaya durchflossen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 55,51 Quadratkilometer. Davon sind 67 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 24 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende 16 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Eschenau (66)
- Eulenbach (141)
- Grafenschlag (94)
- Großrupprechts (169)
- Heinreichs (178)
- Jaudling (185)
- Jetzles (123)
- Kaltenbach (132)
- Kleingloms (37)
- Kleinschönau (37)
- Schacherdorf (48)
- Schoberdorf (38)
- Sparbach (86)
- Stoies (18)
- Vitis (1277)
- Warnungs (189)
Katastralgemeinden sind Eschenau, Eulenbach, Grafenschlag, Großrupprechts, Heinreichs, Jaudling, Jetzles, Kaltenbach, Kleingloms, Kleinschönau, Sparbach, Stoies, Vitis und Warnungs.
Nachbargemeinden
BearbeitenSchrems | Waidhofen an der Thaya-Land | |
Hirschbach | Windigsteig | |
Kirchberg am Walde | Zwettl | Echsenbach, Schwarzenau |
Geschichte
BearbeitenVitis wurde erstmals im Jahr 1150 als Vitisse urkundlich erwähnt. Etymologisch auszugehen ist von einem slawischen Personennamen ähnlich BytišƄ.[3]
Von Ende des 16. Jahrhunderts und bis in die 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts war der Ort eine protestantische Hochburg. Der Markt, der 1462 erstmals urkundlich bezeugt wurde, war im 18. und 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten Märkte des Waldviertels.
Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden insgesamt neun ehemalige Gemeinden eingegliedert, nämlich am 1. Jänner 1970 die Gemeinden Eschenau, Eulenbach, Grafenschlag, Großrupprechts, Jaudling, Jetzles, Kleinschönau und Sparbach sowie am 1. Jänner 1971 die Gemeinde Heinrichs. Am 1. Jänner 1972 wurde die Katastralgemeinde Warnungs der aufgelösten Gemeinde Warnungs im Bezirk Gmünd eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNach einem leichten Rückgang der Bevölkerungszahl im 20. Jahrhundert steigt diese seit 1991 wieder an. War bis zum Jahr 2001 die Wanderungsbilanz noch negativ, so ist sie nun ebenso wie die Geburtenbilanz positiv.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Vitis hl. Bartholomäus: Die Kirche ist ein im Kern romanisches Bauwerk mit gotischen Spitzbogenfenstern und Kreuzrippengewölbe. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1732.
- Barocke ehemalige Mautkapelle
- Dreifaltigkeitssäule aus 1753
- Katholische Ortskapelle Eulenbach hl. Anna
- Radlbrunnen an der Schremser Straße
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIm Jahr 2010 gab es 153 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 77 Haupterwerbsbetriebe.[6] Im Produktionssektor beschäftigten 29 Betriebe 371 Arbeitnehmer, überwiegend bei der Herstellung von Waren (288) aber auch im Bau (90). Der Dienstleistungssektor gab in 117 Betrieben 740 Personen Arbeit, über der Hälfte davon im Handel.[7][8]
Verkehr
Bearbeiten- Straße: Vitis liegt an der Waldviertler Straße B 2.
- Bahn: Vitis hat über die Franz-Josefs-Bahn Direktverbindungen nach Wien und Gmünd / České Velenice.
- Bus: Von Vitis gibt es Busverbindungen nach Gmünd, Krems und Waidhofen/Thaya[9]
Gesundheit
BearbeitenIn der Marktgemeinde Vitis ordinieren ein praktischer Arzt, ein Tierarzt sowie ein Frauenarzt.
Bildung
BearbeitenFür die Ausbildung der Jugend stehen in Vitis ein Kindergarten, eine Volksschule, eine Neue Mittelschule sowie eine Musikschule zur Verfügung.[10]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 8 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 6 SPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 6 SPÖ.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 6 SPÖ.[14]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 5 SPÖ und 1 FPÖ.[15]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[16]
Bürgermeister
Bearbeiten- bis 2008 Irmtraud Berger (ÖVP)
- seit 2008 Anette Töpfl (ÖVP)[17]
Wappen
BearbeitenDas Marktwappen geht vermutlich in die Zeit Friedrichs III. zurück: Auf goldenem Grund erhebt sich auf einem grünen Dreiberg eine weiße Kirche, auf deren rotem Dach ein naturfarbener Storch in einem braunen Nest steht.[18]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Fasching (1847–1888), österreichischer Theologe und Schriftsteller
- Karl Brunner (1889–1964), österreichischer Politiker (ÖVP)
- Josef Stangl (1911–1966), österreichische Pfarrer und Widerstandskämpfer
- Angelika Kaufmann (* 1935), österreichische Illustratorin
- Karl Boden (1953–2019), österreichischer Politiker (SPÖ)
- Maria Grander (* 1953), österreichische Politikerin (ÖVP)
Weblinks
Bearbeiten- Website der Marktgemeinde Vitis
- Vitis in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32219 – Vitis. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Vitis, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen, 2. Teil, 1990.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 13. April 2024.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Vitis, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Vitis, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Vitis, Arbeitsstätten. Abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Vitis, Beschäftigte. Abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ ÖBB, Abfahrtsmonitor Vitis. Abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Marktgemeinde Vitis, Einrichtungen, Kinder&Schule. Abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Vitis. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Vitis. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Vitis. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Vitis. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Vitis. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 23. April 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Vitis. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Bürgermeisterin. Gemeinde Vitis, abgerufen am 22. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gedächtnis des Landes – Orte: Vitis. Abgerufen am 22. Oktober 2021.