Walpersdorf (Rednitzhembach)
Walpersdorf (fränkisch: Wolbeaschdoaf[1]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Walpersdorf hat eine Fläche von 7,046 km². Sie ist in 2654 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2654,70 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Igelsdorf, Untermainbach und Weihersmühle.[4]
Walpersdorf Gemeinde Rednitzhembach
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 11° 3′ O |
Höhe: | 335 m ü. NHN |
Einwohner: | 416 (18. Aug. 2014) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09122 |
Geografische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt am Mainbach und bildet mit Untermainbach im Osten eine geschlossene Siedlung. Im Ort mündet aus dem unmittelbar südwestlich gelegenen Waldgebiet Brunnleite der Otterbach als rechter Zufluss in den Mainbach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Weihersmühle (0,6 km nordwestlich) bzw. nach Untermainbach (1,1 km östlich), eine weitere führt nach Igelsdorf (1,2 km nördlich).[5]
Geschichte
Bearbeiten1254 wurde ein „Cunradus de Walprehtsdorf“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Walbert bzw. Walbreht, der Personenname des Siedlungsgründers.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Walpersdorf 8 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kanzleiamt Ansbach (1 Ganzhof), das Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 1 Köblergut; mittelbar Kirche Schwand: 1 Ganzhof), das Landesalmosenamt Nürnberg (1 Halbhof) und der Nürnberger Eigenherr von Muffel (1 Halbhof).[7][8][9]
Von 1797 bis 1808 unterstand Walpersdorf dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Walpersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rednitzhembach zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Walpersdorf, zu der Igelsdorf, Untermainbach und Weihersmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Walpersdorf zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[10] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,303 km².[11]
Am 1. Januar 1972 wurde Walpersdorf nach Rednitzhembach eingemeindet.[12] Bereits am 1. Oktober 1970 wurde ein Teil von Igelsdorf nach Schwabach eingegliedert.[13]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
- Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
- Walpersdorfer Str. 94: Bauernhaus
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- Gemeinde Walpersdorf
Jahr | 1910[14] | 1925[15] | 1933[15] | 1939[15] | 1961[11] | 2014 |
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Einwohnerzahl | 292 | 289 | 375 | 399 | 685 | 416 |
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Walpersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 91 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 430, 487.
- Georg Paul Hönn: Waltersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 382 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 613–617.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 82.
Weblinks
Bearbeiten- Walpersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Walpersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Walpersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 82. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wǫlbɘšdǫɘf.
- ↑ Gemeinde Rednitzhembach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Walpersdorf (093913). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 82.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 430.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Pleckendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 312 (Digitalisat). Hiernach gab es 7 Anwesen, von denen 4 ansbachisch waren.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 91: „Walpersdorf, ist halb Ansbachisch und halb Nürnbergisch, liegt zwischen Schwabach und Roth.“
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 487.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
- ↑ Rednitzhembach auf der Website des Vereins für Computergenealogie
- ↑ Gemeindeverzeichnis.de, Bezirksamt Schwabach
- ↑ a b c Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Schwabach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.