Wang Shouren
Wang Shouren (chinesisch
Leben und Wirken
BearbeitenGeboren als Wang Shouren in Yuyao in der Provinz Zhejiang wurde Wang der Höflichkeitsname Bo’an (
Wang wurde ein erfolgreicher Feldherr und war bekannt für die strenge Disziplin, die er seinen Truppen auferlegte. Im Jahre 1519, während seiner Zeit als Gouverneur der Provinz Jiangxi, unterdrückte er den Aufstand des Prinzen Zhu Zhenhao. Dabei nutze er als einer der Ersten eine neuartige Hinterlader-Kanone namens Fo-lang-ji (
Philosophie
BearbeitenWang war die führende Figur in der neo-konfuzianistischen Denkschule, die von Lu Jiuyuan in der Südlichen Song-Dynastie gegründet wurde. Diese Schule trat für eine Weiterführung der Gedanken des Menzius ein und fokussiert sich dabei auf die Einheit von Wissen und Handeln. Die ihr entgegengesetzte Schule des Prinzips (
Angeborenes Wissen
BearbeitenWang Yangming entwickelte die Idee des angeborenen Wissens. Er argumentierte, dass jeder Mensch von Geburt an den Unterschied zwischen Gut und Böse kennt. Solches Wissen ist intuitiv und nicht rational. Wang Yangming lehnt sich dabei eng an Menzius gutes bzw. ursprüngliches oder auch angeborenes Wissen (
Eng mit dem angeborenen Wissen hängen auch Wangs Einstellungen zum Handeln selbst. Ganz in der Tradition, unterschiedliche Aspekte der Philosophie auf einen Ursprung zurückzuführen, ist für Wang gutes Handeln auch zwangsläufige Folge des angeborenen Wissens um gutes Handeln. Mithilfe eines Bildes zur kindlichen Pietät versucht er, diese Zusammenhänge deutlich zu machen: Das Pietätsgefühl gegenüber den Eltern sei nicht vom Verhalten oder den Eigenschaften der Eltern abhängig, sondern bereits im menschlichen Herzen angelegt und drängt dabei ganz natürlich nach Verwirklichung.
Geist und Welt
BearbeitenWang hält die Phänomene in der Welt nicht für völlig unabhängig vom Verstand des Einzelnen vorhanden, denn der Geist formt diese Phänomene erst. Der Geist allein ist die Quelle aller Vernunft. Deutlich wird dieses an einem Gespräch Wangs mit einem Freund über die Blüten eines Baumes. Der Freund bezweifelt, dass der Baum in seiner Blüte irgendetwas mit dem menschlichen Geist zu tun hat, also vollständig extern vorhanden sei. Wang Yangming antwortete ihm daraufhin:
„Bevor du diese Blüten betrachtet hattest, befanden sich sowohl sie als auch dein Herz in einem Zustand der stummen Leere. Erst in dem Augenblick, als du sie ansahest, leuchteten sie plötzlich auf in ihren Farben und gewannen ihre klare Gestalt. Daraus kannst du ersehen, daß sie außerhalb deines Herzens überhaupt nicht existieren.“
Auch hier zeigt sich der Bezug Wangs auf das Innere als der Quelle von allem.
Erhellte Tugend
BearbeitenMit dem Konzept von Geist und Welt verleiht Wang Yangming dem Buch Großartiges Lernen (
Im Großartiges Lernen spricht von den drei Hauptschnüren und acht Nebendrähten. "Die drei Schnüre sollen" erhellte Tugend(
Berichtigung der Angelegenheit(正 事 )
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Das Großartiges Lernen spricht auch von „acht kleinen Drähten“,nämlich die acht Schritte, die bei der spirituellen Kultivierung des Selbst zu befolgen sind. Die ersten sind die „Erweiterung des Wissens und die Untersuchung der Dinge“. Nach Wang Shouren bedeutet die Erweiterung des Wissens die Erweiterung des intuitiven Wissens(
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Iso Kern: Das Wichtigste im Leben. Wang Yangming (1472–1529) und seine Nachfolger über die «Verwirklichung des ursprünglichen Wissens». Schwabe, Basel 2010, ISBN 978-3-7965-2514-8
- Kenji Shimada: Die neo-konfuzianische Philosophie. Die Schulrichtungen Chu Hsis und Wang Yang-mings. 2. Aufl. Reimer, Berlin 1987. (= Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde, Ser. B; 9.)
Weblinks
Bearbeiten- Bryan Van Norden: Wang Yangming. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Feng Youlan, Zhao Fusan: A Short History of Chinese Philosophy. 1. Auflage. Foreign Language Teaching and Research Press, Beijing 2015, ISBN 978-7-5135-6128-0, S. 530.
Personendaten | |
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NAME | Wang, Shouren |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | chinesischer Philosoph neokonfuzianistischer Tradition |
GEBURTSDATUM | 1472 |
STERBEDATUM | 1529 |