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Wiener Donaubrücken – Wikipedia

Wiener Donaubrücken

Brücken über die Donau und die Neue Donau in Wien

Die Wiener Donaubrücken verbinden den älteren Teil Wiens am rechten Donauufer mit den jüngeren Bezirken am linken Donauufer.

Blick vom Leopoldsberg auf die Wiener Donaubrücken
Lage der Wiener Donaubrücken

Allgemeines

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Überörtliche Bedeutung haben nur jene Brücken, die über Donau und Neue Donau führen und somit Verbindungen zwischen dem Stadtgebiet südlich (rechtsufrig) und nördlich (linksufrig) der Donau herstellen. Derzeit führen elf Brücken über beide Stromarme, davon sind fünf Straßenbrücken, die mit Ausnahme von einer auch für Fußgänger und Radfahrer benutzbar sind, weiters zwei Eisenbahn- und zwei U-Bahn-Brücken und zwei Stege, die gänzlich Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sind. Bei einer der Straßenbrücken, der Reichsbrücke, befinden sich U-Bahn-Gleise im Untergeschoß.

Im Südosten des Stadtgebietes bestehen zwei Rohrbrücken, die Rohrleitungen auf linksufrigem Wiener und rechtsufrigem, niederösterreichischem Gebiet verbinden.

Sieben weitere Brücken, die beiden Wehre 1 und 2 inbegriffen, führen in Wien vom nördlichen (linksufrigen) Donauufer über die Neue Donau auf die Donauinsel und dienen zu ihrer lokalen Erschließung, wobei zwei davon Pontonbrücken sind, die in der Wintersaison und bei Hochwasser nicht nutzbar sind. Das Einlaufbauwerk der Neuen Donau befindet sich in Niederösterreich.

Das Kraftwerk Freudenau im Hauptstrom stellt gemeinsam mit der Walulisobrücke über die Neue Donau einen Übergang für Fußgänger und Radfahrer über beide Stromarme dar. Im längeren fuß- und radbrückenfreien Abschnitt zwischen Praterbrücke und Kraftwerk Freudenau wird saisonal eine private Donaufähre zwischen der Friedenspagode und der Wildwasserarena auf der Donauinsel betrieben, gemeinsam mit der Steinspornbrücke über die Neue Donau können somit zeitweise auch hier beide Gewässer gequert werden.

Geschichte

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Die einst unregulierte Donau war innerhalb der heutigen Stadtgrenzen von Wien ein stark verzweigter Fluss. Bevor die ersten Brücken errichtet wurden – und teilweise auch danach – war man bei der Überquerung von einem oder mehrerer Donauarme auf Fährboote angewiesen, die so genannten Urfahre, die gegen Bezahlung genutzt werden konnten. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde infolge des von König Albrecht II. erlassenen Brückenrechts mit dem Bau von befestigten Donaubrücken im Raum Wien begonnen. 1439 wurde die Wolfsbrücke errichtet, eine Holzbrücke in der Gegend der heutigen Floridsdorfer Brücke. Es folgten die Lange Brücke in der Nähe des Augartens und die Schlagbrücke im Bereich der heutigen Schwedenbrücke, die 1464 urkundlich erwähnt wurde. Die Schlagbrücke verdankt ihren Namen dem Umstand, dass sie – aus Richtung Floridsdorf kommend – die letzte zu passierende Brücke vor Wien war, wo Schlachtvieh „geschlagen“ (also geschlachtet) wurde, da Hygienevorschriften den längeren Transport von totem Vieh bzw. Fleisch untersagten.[1]

Diese und einige weitere Brücken wurden von Söldnern bewacht und konnten nur gegen Entrichtung einer Brückenmaut passiert werden, die wiederum zweckgebunden für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten verwendet wurde, da die Brücken durch Hochwasser und Eisstöße immer wieder beschädigt oder unpassierbar gemacht wurden. 1698 wurde schließlich ein erster Versuch unternommen, die Donau im Bereich von Wien zu regulieren. Die Wolfsbrücke wurde abgerissen und die Große und Kleine Taborbrücke errichtet.

Im Zuge der Wiener Donauregulierung von 1870 bis 1875 wurden anstelle der bisherigen Holz- und Steinbrücken erstmals Eisenbrücken über das neue Flussbett errichtet. Es waren dies die Nordwestbahnbrücke, Kaiser-Franz-Joseph-Brücke, Kaiser-Ferdinand-Nordbahnbrücke, Kronprinz-Rudolf-Brücke und Stadlauer Staatsbahnbrücke.

Im April 1945 wurden während der Schlacht um Wien von den sich zurückziehenden deutschen Verbänden alle Wiener Donaubrücken mit Ausnahme der Reichsbrücke gesprengt. Diese blieb bis zum Wiederaufbau der Floridsdorfer Brücke im Jahr 1946 die einzige Wiener Straßenbrücke über die Donau. Nach ihrem Einsturz am 1. August 1976 wurde die neu errichtete Reichsbrücke am 1. November 1980 eröffnet. Die 1945 schwer beschädigte Stadlauer Ostbahnbrücke konnte nach Kriegsende wieder instand gesetzt werden und ist heute die älteste Donaubrücke Wiens.

Die Brücken im Detail

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in Flussrichtung:

Stromkm Brücke Querung von Nutzung Eröffnung Bemerkung Foto
1.938,1 Einlaufbauwerk Langenzersdorf, Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1975 Wehranlage
Das Einlaufbauwerk befindet sich bereits in Niederösterreich, 2 km von der Wiener Stadtgrenze entfernt.
 
1934,2 Jedleseer Brücke Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1983  
1.932,6 Nordbrücke Donau und Neue Donau Autobahn A22 1964 (Standort seit 1872) Pfeiler der früheren Nordwestbahnbrücke  
1.932,5 Steinitzsteg Donau und Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1995 bis 2009 Nordsteg; Abfahrt zur Donauinsel  
1.931,7 Floridsdorfer Brücke Donau und Neue Donau Hauptstraße B226, Straßenbahn 31, Fußgänger, Radfahrer 1978 (Standort seit 1874) Abfahrt zur Donauinsel  
1.931,2 Nordbahnbrücke Donau und Neue Donau Nordbahn 1957 (Standort seit 1874) Fußgängersteg (nicht öffentlich zugänglich)  
1.931,2 Georg-Danzer-Steg Donau und Neue Donau U-Bahn U6, Fußgänger, Radfahrer 1996 Abfahrt zur Donauinsel (Fußgänger, Radfahrer)  
1.930,4 Brigittenauer Brücke Donau und Neue Donau Autostraße B14a, Fußgänger, Radfahrer 1982 Abfahrt zur Donauinsel (Fußgänger, Radfahrer)  
1.929,3 Ponte Cagrana Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 2000 Pontonbrücke, nicht jederzeit benutzbar  
1.928,9 Reichsbrücke Donau und Neue Donau U-Bahn U1, Hauptstraße B8, Fußgänger, Radfahrer 1980 (U-Bahn 1982; Standort seit 1876) Kombibrücke (U-Bahn- und Straßenverkehr), Abfahrt zur Donauinsel  
1927,9 Kaisermühlenbrücke Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1993  
1.926,2 Wehr 1 Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1978 Wehranlage  
1.926,0 Donaustadtbrücke Donau und Neue Donau U-Bahn U2 1995 Straßenbrücke, 2010 U-Bahn-Brücke ursprünglich als Ausweichroute für die Praterbrücke errichtet, für die Verlängerung der U2 umgebaut  
1.925,8 Praterbrücke Donau und Neue Donau Autobahn A23, Fußgänger, Radfahrer 1970 Abfahrt zur Donauinsel (Fußgänger, Radfahrer)  
1.925,0 Stadlauer Ostbahnbrücke Donau und Neue Donau Laaer Ostbahn 1932 (Standort seit 1870) älteste bestehende Donaubrücke Wiens  
1923,2 Steinspornbrücke Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1974  
1.921,1 Kraftwerk Freudenau Donau Fußgänger und Radfahrer 1998 Kraftwerk, Wehranlage, überdachte Brücke mit Aussichtsplattform  
1920,4 Walulisobrücke Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1998 Pontonbrücke, nicht jederzeit benutzbar  
1918,3 Wehr 2 Neue Donau Fußgänger und Radfahrer 1988 Wehranlage  
1.917,7 Rohrbrücke Mannswörth Donau und Neue Donau Rohrbrücke 1961 mehrere Rohre für Rohöl, Ölprodukte; begehbarer Steg (nicht öffentlich zugänglich); zusätzlich Düker  
1.914,4 Barbara-Rohrbrücke Donau Rohrbrücke 1957 Gas-Pipeline; via Gitterrost begehbar (nicht öffentlich zugänglich)  

Siehe auch

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Commons: Wiener Donaubrücken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schwedenbrücke – Schweden/Österreich, 32. Jahrgang, Heft Nr. 1-2008, Seite 16 ff. (Memento des Originals vom 6. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesterreichschweden.com (PDF-Datei)