Yan Lianke

Yan Lianke (chinesisch 阎连科か; * 24. August 1958) ist ein bedeutender chinesischer Schriftsteller der Gegenwart.

Yan Lianke (2010)

Biographie

Yán Liánkē wurde 1958 im Kreis Sōng der Stadt Luoyang in der Provinz Henan geboren. 1978 trat er in die Volksbefreiungsarmee ein. 1985 schloss er sein Studium an der Hénán-Universität ab, 1991 erwarb er einen weiteren Abschluss an der Kunsthochschule der Volksbefreiungsarmee in Literatur. Yan Lianke lebt in Peking.

Yan Lianke ist Träger des Lu-Xun-Literaturpreises. Für seinen Roman Shòu huó «受活» wurde er 2005 mit dem Lao-She-Literaturpreis ausgezeichnet.

Im Jahr 2006 erregte Yans Roman Dīng zhuāng mèng «丁ひのと庄しょう梦» („Der Traum des Dorfes Ding“; in deutscher Übersetzung: Der Traum meines Großvaters) Aufsehen. In diesem Roman beschreibt er, wie die Bauern eines Dorfes in Henan gegen Geld Blut spenden, um – mangels anderer Einnahmequellen – mit dem Wirtschaftsboom Schritt zu halten. Einige Jahre später stellt sich heraus, dass sich fast die gesamte Bevölkerung mit Aids infiziert hat, und nunmehr profitieren nur mehr die Sarghändler von den neuen Freiheiten des Kapitalismus.

2011 erschien Yans Roman Si Shu «四よん书»; (The Four Books (2015); in deutscher Übersetzung: Die vier Bücher (2017)). Der Roman stand auf der Shortlist für den Man Booker International Prize 2017 und wurde mit dem Franz-Kafka-Literaturpreis 2014 ausgezeichnet. Das Buch beschäftigt sich mit Maos Großem Sprung sowie der Große Chinesische Hungersnot und ist in China verboten.

Sowohl Der Traum meines Großvaters als auch Dem Volke dienen und Die vier Bücher sind seit Jahren auf dem chinesischen Index.

2021 erhielt er den Newman Prize for Chinese Literature.

Werke

• Si Shu «四よん书»; The Four Books (2015)
  • Die vier Bücher. Übersetzung Marc Hermann. Köln : Eichborn 2017, ISBN 978-3-8479-0637-7.
• Qínggǎn yù «情感じょうかん狱».
• Zuì hòu yī gè nǚ zhī qīng «最さい后きさき一个女知青».
• Rìguāng liú nián «日光にっこう流りゅう年ねん».
• Jiān yìng rú shuǐ «坚硬如水にょすい» (Cháng Jiāng wényì chūbǎnshè 长江文ぶん艺出版しゅっぱん社しゃ 2001); ISBN 7-5354-2124-5.
• Shòu huó «受活» (Chūnfēng wényì chūbǎnshè 春はる风文艺出版しゅっぱん社しゃ 2004); ISBN 7-5313-2695-7, dt. Lenins Küsse, Köln, Eichborn 2015, ISBN 978-3-7325-1883-8.
• Wèi rénmín fúwù «为人民じんみん服ふく务», dt. Dem Volke dienen, Berlin, Ullstein 2007, ISBN 978-3-550-08687-8.
• Dīng zhuāng mèng «丁ひのと庄しょう梦» (Shànghǎi wényì chūbǎnshè 上海しゃんはい文ぶん艺出版しゅっぱん社しゃ 2006); ISBN 7-5321-2948-9, dt. Der Traum meines Großvaters, Berlin, Ullstein 2009, ISBN 978-3-550-08749-3.
• Nián-yuè-rì «年月日ねんがっぴ».
• Pálóu tiāngē «耙耧天てん歌か» (Běiyuè wényì chūbǎnshè 北きた岳文たかふみ艺出版しゅっぱん社しゃ 2001); ISBN 7-5378-2267-0.

Weblinks

Commons: Yan Lianke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Literatur von und über Yan Lianke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Yan Lianke—Serve the People (Digital Archive for Chinese Studies, Universität Leiden)
• Rezension zu „Der Traum des Dorfes Ding“, in der deutschen Übersetzung „Der Traum meines Großvaters“. 2009, archiviert vom Original am 19. April 2010; abgerufen im 1. Januar 1.