Filz
Filz (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Filz | die Filze |
Genitiv | des Filzes | der Filze |
Dativ | dem Filz | den Filzen |
Akkusativ | den Filz | die Filze |
Worttrennung:
- Filz, Plural: Fil·ze
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] wirrer Faserstoff, der aus nicht gesponnenen (Tier)haaren oder Wolle durch Zusammenpressen hergestellt wird
- [2] umgangssprachlich, abwertend: geiziger Mensch
- [3] umgangssprachlich: wirre, dichte Masse
- [4] politischer Klüngel
- [5] Bauchfilz, ein Teil des Fettgewebes des Schweines
- [6] süddeutsch: Sumpf, dessen Grund aus Torf besteht
Herkunft:
- mittelhochdeutsch vilz, althochdeutsch filz, eigentlich = gestampfte Masse[1]; vielleicht aus dem mittellateinisch filtrum „Filz, Durchseihgerät aus Filz“ (woraus Filter),[2] falls dieses nicht seinerseits ein germanisches Lehnwort ist. Oder aber germanischen Ursprungs (urgermanisch *felta- „komprimierte Wolle“), aus der Wurzel *felt-, aus urindogermanisch *peld-, aus *pel- „stoßend oder schlagend in Bewegung setzen, treiben“.[3]
Synonyme:
- [2] Geizhals, Geizkragen, Knauser, Knicker, Pfennigfuchser
- [5] Bauchfilz
Oberbegriffe:
- [1] Faserstoff
- [2] Mensch
Beispiele:
- [1] Der Boden ist mit besonders festen Filzen ausgelegt.
- [2] „Der alte M … ist ein geiziger, rangiger Filz, der seine Frau im Leben was Rechts geplagt und eingeschränkt hat.“ - Die Leiden des jungen Werther
- [3] Sein Haupthaar ist durch Schweiß und Harz zu einem unlöslichen Filz verworren gewesen.
- [4] Der neue Stadtrat hat es sich auf die Fahnen geschrieben, den Filz zu bekämpfen.
- [5] „Schmer ist das Fettgewebe der Schweine in der Bauchhöhle (auch Filz oder Bauchfilz genannt), in der Nähe der Rippen und der Nieren.“[4]
- [5] „Als Schmer oder Filz bezeichnet man das Fett vom Bauchfilz des Schweins […]“[5]
- [5] „Filz ist fettreicheres Gewebe und gibt das grießlige Schmalz.“[6]
- [5] „In einigen von uns mit Filz behandelten Fällen trat bereits nach 3 bis 5 Tagen deutliche und andauernde Besserung ein.“[7]
Wortbildungen:
- ausfilzen, durchfilzen, filzen, verfilzen
- Filzhut, Filzmütze, Filzpantoffel, Filzstift
- filzen, filzig
Übersetzungen
Bearbeiten [2] umgangssprachlich, abwertend: geiziger Mensch
[4] politischer Klüngel
[5] Bauchfilz, ein Teil des Fettgewebes des Schweines
[6] süddeutsch: Sumpf, dessen Grund aus Torf besteht
- [1] Wikipedia-Artikel „Filz“
- [1, 4, 6] Wikipedia-Artikel „Filz (Begriffsklärung)“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Filz“
- [1, 3–4] The Free Dictionary „Filz“
- [1–6] Duden online „Filz“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Filz“
- [4] Redensarten-Index „Filz“
- [5] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy)
- [5] Wien Geschichte Wiki: „Filz“ (Stabilversion)
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Filz“
- [1–4] Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Filz“
Quellen:
- ↑ ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Filz“
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Filz“
- ↑ Wien Geschichte Wiki: Schmer, in der Fassung vom 31. Dezember 2015
- ↑ Walter Erich Prevedel: Die Hausmittel- und Heilrezeptsammlung des Tiroler Bauerndoktors Anton Auer im Vergleich mit der Encyklopädie der Volksmedicin des Arztes Georg Friedrich Most. Dissertation. Wien 2011, Seite 42 (http://othes.univie.ac.at/17045/1/2011-11-10_8308284.pdf, abgerufen am 11. November 2016)
- ↑ H. Birkner, K. Freisteiner, G. Hansekowitz, P. Panzer: Kinderküche. Ein Kochbuch nach dem Nemsystem. Julius Springer, Wien 1927, Seite 33 (Zitiert nach Google Books, abgerufen am 11. November 2016)
- ↑ Leopold Arzt (Herausgeber): Achte Österreichische Ärztetagung Salzburg. 3. bis 5. September 1954 – Tagungsbericht. Springer, 2013, Seite 211 (Zitiert nach Google Books, abgerufen am 11. November 2016)