„Bertha Sander“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
=== Herkunft und Ausbildung ===
=== Herkunft und Ausbildung ===
Bertha Sander war die Tochter des aus [[Erpel]] stammenden [[Rechtsanwalt]]s [[Justizrat]] Gustav Sander<ref>Gustav Sander (* 1863; † 1928 Bad Reichenhall)</ref> und dessen Cousine Klara, geb. Loeser<ref>Klara Sander, geb. Loeser (* 1.&nbsp;Februar 1871 in Frankfurt am Main; † 9.&nbsp;Juni 1958 in London)</ref>. Die Trauung ihrer Eltern fand im Jahr 1897 in der alten [[Lüttich]]er [[Synagoge]] statt, zu deren Gemeindevorsteher Klaras Vater, der frühere [[Saarlouis]]er [[Kaufmann]] Gabriel Loeser<ref>Gabriel Loeser (* 2.&nbsp;Mai 1833 in Brauneberg/Mosel; † 1902 in Lüttich)</ref>, kurz zuvor gewählt worden war. Aus der Ehe von Gustav und Klara Sander gingen drei Kinder hervor: Otto (1898–1924), Gabriele und Bertha. Die spätere [[Konzertsänger]]in und [[Musiklehrer]]in Gabriele Sander heiratete Mitte der 1920–er Jahre den [[Jurist]]en [[Doktor der Rechte|Dr. jur.]] Walter Speyer. Beide lebten noch 1938 in Köln und sind seitdem ohne Lebensnachweis.<ref name="Hagspiel">Wolfram Hagspiel: ''Köln und seine jüdischen Architekten.''</ref>{{Rp|355}}
Bertha Sander war die Tochter des aus [[Erpel]] stammenden [[Rechtsanwalt]]s [[Justizrat]] Gustav Sander<ref>Gustav Sander (* 1863; † 1928 Bad Reichenhall)</ref> und dessen Cousine Klara, geb. Loeser<ref>Klara Sander, geb. Loeser (* 1.&nbsp;Februar 1871 in Frankfurt am Main; † 9.&nbsp;Juni 1958 in London)</ref>. Die Hochzeit ihrer Eltern fand im Jahr 1897 in der alten [[Lüttich]]er [[Synagoge]] statt, zu deren Gemeindevorsteher Klaras Vater, der frühere [[Saarlouis]]er [[Kaufmann]] Gabriel Loeser<ref>Gabriel Loeser (* 2.&nbsp;Mai 1833 in Brauneberg/Mosel; † 1902 in Lüttich)</ref>, kurz zuvor gewählt worden war. Aus der Ehe von Gustav und Klara Sander gingen drei Kinder hervor: Otto (1898–1924), Gabriele und Bertha. Die spätere [[Konzertsänger]]in und [[Musiklehrer]]in Gabriele Sander heiratete Mitte der 1920er Jahre den [[Jurist]]en [[Doktor der Rechte|Dr. jur.]] Walter Speyer. Beide lebten noch 1938 in Köln und sind seitdem ohne Lebensnachweis.<ref name="Hagspiel">Wolfram Hagspiel: ''Köln und seine jüdischen Architekten.''</ref>{{Rp|355}}


Prägend für die Entwicklung Bertha Sanders war deren Mutter. In Lüttich aufgewachsen, avancierte die studierte [[Musiker]]in Klara Sander zur [[Sozialreformer]]in und [[Schriftsteller]]in<ref>unter anderem: ''Die Mode im Spiegel des Krieges.'' (=''Kriegshefte aus dem Industriebezirk,'' Nr.&nbsp;12), Baedecker, Essen 1912.</ref>. Über einen Zeitraum von 16 Jahren gab sie bis in die Anfangsjahre der [[Weimarer Republik]], gemeinsam mit der ebenfalls studierten Musikerin und Klavierlehrerin [[Else Wirminghaus]], geb. Strackerjan (1867–1939) die den Reformbewegungen des [[Deutscher Werkbund|Deutschen Werkbundes]] nahestehende, in Karlsruhe erscheinende Frauenzeitschrift „Neue Frauenkleidung und Frauenkultur“ heraus.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|355f}} Das in 29&nbsp;Jahrgängen von 1905 bis 1932/1933 erschienene Blatt war das Organ des „Verbandes für Deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur“<ref>siehe auch: Daniela Richter–Wittenfeld: ''Die Arbeit des Verbandes für Deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur auf dem Gebiet der Frauenkleidung von 1896 bis 1935.'' (=Schriften zur Kulturwissenschaft, Band&nbsp;64), Verlag Dr.&nbsp;Kovac, Hamburg 2006, 978-3-8300-2466-8.</ref>. Während der [[Kölner Werkbundausstellung]] 1914 hielt Klara Sander Vorträge in dem sogenannten „Haus der Frau“, das Margarete Knüppelholz-Roeser (1886–1949) entworfen hatte.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|357}} Else Wirminghaus wiederum war zugleich Vorsitzende des „Verbandes Frauenkleidung und Frauenkultur“ innerhalb der „Nationalen Frauengemeinschaft“ und die Ehefrau des früheren Handelskammer–[[Syndikus]] und nunmehrigen [[Professor]]s an der Kölner Handelshochschule, aus der 1919 die neu begründete [[Universität zu Köln#Die Neue Universität|Kölner Universität]] hervorging, [[Alexander Wirminghaus]] (1863–1938)). Wirminghaus war zudem aktives Mitglied des Deutschen Werkbundes sowie der „Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe Cöln“.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|356}}
Prägend für die Entwicklung Bertha Sanders war deren Mutter. In Lüttich aufgewachsen, avancierte die studierte [[Musiker]]in Klara Sander zur [[Sozialreformer]]in und [[Schriftsteller]]in<ref>unter anderem: ''Die Mode im Spiegel des Krieges.'' (=''Kriegshefte aus dem Industriebezirk,'' Nr.&nbsp;12), Baedecker, Essen 1912.</ref>. Über einen Zeitraum von 16 Jahren gab sie bis in die Anfangsjahre der [[Weimarer Republik]], gemeinsam mit der ebenfalls studierten Musikerin und Klavierlehrerin [[Else Wirminghaus]], geb. Strackerjan (1867–1939) die den Reformbewegungen des [[Deutscher Werkbund|Deutschen Werkbundes]] nahestehende, in Karlsruhe erscheinende Frauenzeitschrift „Neue Frauenkleidung und Frauenkultur“ heraus.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|355f}} Das in 29&nbsp;Jahrgängen von 1905 bis 1932/1933 erschienene Blatt war das Organ des „Verbandes für Deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur“<ref>siehe auch: Daniela Richter–Wittenfeld: ''Die Arbeit des Verbandes für Deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur auf dem Gebiet der Frauenkleidung von 1896 bis 1935.'' (=Schriften zur Kulturwissenschaft, Band&nbsp;64), Verlag Dr.&nbsp;Kovac, Hamburg 2006, 978-3-8300-2466-8.</ref>. Während der [[Kölner Werkbundausstellung]] 1914 hielt Klara Sander Vorträge in dem sogenannten „Haus der Frau“, das Margarete Knüppelholz-Roeser (1886–1949) entworfen hatte.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|357}} Else Wirminghaus wiederum war zugleich Vorsitzende des „Verbandes Frauenkleidung und Frauenkultur“ innerhalb der „Nationalen Frauengemeinschaft“ und die Ehefrau des früheren Handelskammer–[[Syndikus]] und nunmehrigen [[Professor]]s an der Kölner Handelshochschule, aus der 1919 die neu begründete [[Universität zu Köln#Die Neue Universität|Kölner Universität]] hervorging, [[Alexander Wirminghaus]] (1863–1938). Wirminghaus war zudem aktives Mitglied des Deutschen Werkbundes sowie der „Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe Cöln“.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|356}}


Die Bekanntschaft zwischen Klara Sander und Else Wirminghaus nahm ihren Anfang, mit dem Klavierunterricht, den diese Bertha und Gabriele Sander erteilte. Über diese Verbindung lernte Bertha Sander auch den zehn Jahre älteren Wirminghaus–Sohn [[Helmuth Wirminghaus]] kennen, der nach einem begonnen Studium der [[Philosophie]] und [[Kunstgeschichte]] schließlich in München und Aachen [[Architektur]] studierte und ab 1922 ein erfolgreiches Atelier in Köln unterhielt.<ref>Wolfram Hagspiel: ''Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts.'' (=''Stadtspuren. Denkmäler in Köln,'' Band 8), J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, 2.&nbsp;Teil, S.&nbsp;962f.</ref> Während ihr introvertierter Vater, einem Kenner der [[Botanik]] und heimischen [[Pflanzenwelt]] Bertha die Liebe zu den Pflanzen vererbte, was sie in ihren Tapetenentwürfen zum Ausdruck brachte, lenkte Helmuth Wirminghaus wohl ihr Interesse auf das Architekturfach.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|356}} Bis 1917 besuchte Bertha Sander die Höhere Töchterschule in der St.-Apern-Straße in Köln, dabei erhielt sie in dem Jahr der Werkbundausstellung (1914) zweimal wöchentlich Unterricht in der Schülerklasse der von [[Emil Thormählen]] geleiteten „Kunstgewerbe– und Handwerkerschule“. Dort unterrichtete auch der frühere Assistent von [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]], Philipp Häusler<ref>Philipp Häusler (* 7.&nbsp;November 1887 in Pancsova/Ungarn; † 1966 in Frankfurt am Main)</ref>. Anschließend absolvierte sie, mit dem Ziel Innenarchitektin zu werden, von 1918 bis 1920 eine [[Tischler|Schreinerlehre]] bei dem Tischlermeister Heinrich Adam Nix, der in Köln „Werkstätten für vornehme Wohnungseinrichtungen, Kunstmöbel und den gesamten Innenausbau“ betrieb. Parallel hierzu nahm sie Abends Unterricht im Werkzeichnen an der „Kunstgewerbe– und Handwerkerschule“. Mit Abschluss ihrer Ausbildung trat sie zunächst als [[Zeichnung (Kunst)|Zeichnerin]] in das Atelier Häusler’s ein, wechselte dann aber 1921 in gleicher Stellung in das neu begründete Kölner Atelier von [[Bruno Paul]]. Der in Gemeinschaft mit seinem Schwager Franz Weber tätige Bruno Paul war zu dieser Zeit mit den Entwurfsausarbeitungen zu drei Villen befasst: Otto Kaufmann (Marienburg), Max Philipp (Lindenthal) und Karl Grosse (Deutz). Nachdem Paul sie mangels Aufträge entlassen musste, ging Bertha Sander 1922 nach [[Berlin]], wo sie eine Stelle im Atelier von [[Paul Schultze-Naumburg]] antrat. 1923/1924 ist sie schließlich in [[Wien]], als Mitglied der [[Wiener Werkstätte]], wo sie sich in erster Linie mit [[Textildesign]] befasst. In Wien lernt sie auch [[Dagobert Peche]] kennen, der dann auch bei Kölner Arbeitsaufenthalten, kurz vor seinem Tod im April 1923, im Elternhaus Sander in Lindenthal wohnte.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|357}} Nach ihren Lebenserinnerungen galt Bertha Sander als die „begabteste junge Innenarchitektin in Deutschland“.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|356f}}
Die Bekanntschaft zwischen Klara Sander und Else Wirminghaus nahm ihren Anfang mit dem Klavierunterricht, den diese Bertha und Gabriele Sander erteilte. Über diese Verbindung lernte Bertha Sander auch den zehn Jahre älteren Wirminghaus–Sohn [[Helmuth Wirminghaus]] kennen, der nach einem begonnenen Studium der [[Philosophie]] und [[Kunstgeschichte]] schließlich in München und Aachen [[Architektur]] studierte und ab 1922 ein erfolgreiches Atelier in Köln unterhielt.<ref>Wolfram Hagspiel: ''Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts.'' (=''Stadtspuren. Denkmäler in Köln,'' Band 8), J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, 2.&nbsp;Teil, S.&nbsp;962f.</ref> Während ihr introvertierter Vater, ein Kenner der [[Botanik]] und heimischen [[Pflanzenwelt]], Bertha die Liebe zu den Pflanzen vererbte, was sie in ihren Tapetenentwürfen zum Ausdruck brachte, lenkte Helmuth Wirminghaus wohl ihr Interesse auf das Architekturfach.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|356}} Bis 1917 besuchte Bertha Sander die Höhere Töchterschule in der St.-Apern-Straße in Köln, dabei erhielt sie in dem Jahr der Werkbundausstellung (1914) zweimal wöchentlich Unterricht in der Schülerklasse der von [[Emil Thormählen]] geleiteten „Kunstgewerbe– und Handwerkerschule“. Dort unterrichtete auch der frühere Assistent von [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]], Philipp Häusler<ref>Philipp Häusler (* 7.&nbsp;November 1887 in Pancsova/Ungarn; † 1966 in Frankfurt am Main)</ref>. Anschließend absolvierte sie, mit dem Ziel Innenarchitektin zu werden, von 1918 bis 1920 eine [[Tischler|Schreinerlehre]] bei dem Tischlermeister Heinrich Adam Nix, der in Köln „Werkstätten für vornehme Wohnungseinrichtungen, Kunstmöbel und den gesamten Innenausbau“ betrieb. Parallel hierzu nahm sie abends Unterricht im Werkzeichnen an der „Kunstgewerbe– und Handwerkerschule“. Mit Abschluss ihrer Ausbildung trat sie zunächst als [[Zeichnung (Kunst)|Zeichnerin]] in das Atelier Häusler’s ein, wechselte dann aber 1921 in gleicher Stellung in das neu begründete Kölner Atelier von [[Bruno Paul]]. Der in Gemeinschaft mit seinem Schwager Franz Weber tätige Bruno Paul war zu dieser Zeit mit den Entwurfsarbeiten zu drei Villen befasst: Otto Kaufmann (Marienburg), Max Philipp (Lindenthal) und Karl Grosse (Deutz). Nachdem Paul sie mangels Aufträgen entlassen musste, ging Bertha Sander 1922 nach [[Berlin]], wo sie eine Stelle im Atelier von [[Paul Schultze-Naumburg]] antrat. 1923/1924 ist sie schließlich in [[Wien]], als Mitglied der [[Wiener Werkstätte]], wo sie sich in erster Linie mit [[Textildesign]] befasst. In Wien lernt sie auch [[Dagobert Peche]] kennen, der dann auch bei Kölner Arbeitsaufenthalten, kurz vor seinem Tod im April 1923, im Elternhaus Sander in Lindenthal wohnte.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|357}} Nach ihren Lebenserinnerungen galt Bertha Sander als die „begabteste junge Innenarchitektin in Deutschland“.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|356f}}


=== 1924 bis 1935 ===
=== 1924 bis 1935 ===
Nach Köln zurückkehrend, machte Bertha Sander sich 1924 mit einem Büro im elterlichen Haus in Lindenthal als Innenarchitektin selbstständig. Daneben unterrichtete sie die Schülerklasse an der “Kunstgewerbe– und Handwerkerschule der Stadt Köln”, die zu dieser Zeit von [[Martin Elsaesser]] geleitet wurde. Die zunehmende Zahl der Privataufträge zwang sie jedoch, ihre Lehrtätigkeit aufzugeben. Sie entwarf den Innenausbau zu [[Bibliothek]]en, [[Kinderzimmer]]n und Einpersonenwohnungen, einschließlich des [[Möbel|Mobiliars]], der Stoffe und [[Tapete]]n. Zeitweise beschäftigte sie bis zu vier [[Tischler]], einen [[Dekorateur]] und einen Maler gleichzeitig, mit der praktischen Ausarbeitung. Während dieser Phase veröffentlichte sie in verschiedenen Fachpublikationen Aufsätze zur modernen Wohnkultur, so in der Monatszeitschrift „Die Frau und ihr Haus“.
Nach Köln zurückkehrend, machte Bertha Sander sich 1924 mit einem Büro im elterlichen Haus in Lindenthal als Innenarchitektin selbstständig. Daneben unterrichtete sie die Schülerklasse an der “Kunstgewerbe– und Handwerkerschule der Stadt Köln”, die zu dieser Zeit von [[Martin Elsaesser]] geleitet wurde. Die zunehmende Zahl der Privataufträge zwang sie jedoch, ihre Lehrtätigkeit aufzugeben. Sie entwarf den Innenausbau zu [[Bibliothek]]en, [[Kinderzimmer]]n und Einpersonenwohnungen, einschließlich des [[Möbel|Mobiliars]], der Stoffe und [[Tapete]]n. Zeitweise beschäftigte sie bis zu vier [[Tischler]], einen [[Dekorateur]] und einen Maler gleichzeitig mit der praktischen Ausarbeitung. Während dieser Phase veröffentlichte sie in verschiedenen Fachpublikationen Aufsätze zur modernen Wohnkultur, so in der Monatszeitschrift „Die Frau und ihr Haus“.


Ihr erfolgreicher Start wurde jedoch 1927 durch eine erneut, diesmal allerdings dramatisch ausbrechende [[Tuberkulose]] unterbunden. Die nächsten drei Jahre verbrachte sie zur Heilung in Klinken in [[Arosa]] und [[Davos]]. Dank ihrer guten Verbindungen erlangte sie nach ihrer Heimkehr aber rasch wieder Aufträge aus der gehobenen Kölner Bürgerschaft. Zu einer Aufführung von [[Paul Hindemith]]s „Wir bauen eine Stadt“, die unter der Gesamtleitung von Else Thalheimer im [[Chanukka]]-Monat im Jahr 1934 im Haus der “Bürgergesellschaft” stattfand, entwarf sie die Kostüme.<ref>[http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Thalheimer_III/thalheimer_iii.html Else Thalheimer auf herbert-henck.de] abgerufen am 17.&nbsp;Februar 2013.</ref>
Ihr erfolgreicher Start fand jedoch 1927 durch eine erneut, diesmal allerdings dramatisch ausbrechende [[Tuberkulose]] ein vorläufiges Ende. Die folgenden drei Jahre verbrachte sie zur Heilung in Klinken in [[Arosa]] und [[Davos]]. Dank ihrer guten Verbindungen erhielt sie nach ihrer Heimkehr aber rasch wieder Aufträge aus der gehobenen Kölner Bürgerschaft. Für eine Aufführung von [[Paul Hindemith]]s „Wir bauen eine Stadt“, die unter der Gesamtleitung von Else Thalheimer im [[Chanukka]]-Monat im Jahr 1934 im Haus der “Bürgergesellschaft” stattfand, entwarf sie die Kostüme.<ref>[http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Thalheimer_III/thalheimer_iii.html Else Thalheimer auf herbert-henck.de] abgerufen am 17.&nbsp;Februar 2013.</ref>


Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten änderte sich jedoch die Alltagslage für Juden rapide. Bis zum Erlass des allgemeinen Arbeitsverbots im Jahr 1934 konnte Bertha Sander jedoch noch als Innenarchitektin firmieren. Danach durfte sie einerseits nur noch für jüdische Auftraggeber tätig werden, andererseits annoncierte sie nun auch nur noch unter „Bertha Sander (Wohnungsberatung)“ im [[Greven’s Adreßbuch-Verlag|Greven’s Adressbuch]] von 1935. Im selben Jahr erhielt sie auch ihren letzten großen Auftrag, die Neugestaltung der Privatzimmer im jüdischen Krankenhaus in Ehrenfeld, zu dessen Leiter, [[Benjamin Auerbach]], Familie Sander eine enge Freundschaft pflegte. Bald darauf entschloss sich Bertha Sander gemeinsam mit ihrer kranken Mutter Deutschland zu verlassen und nach England zu emigrieren.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|357f}}
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten änderte sich jedoch die Alltagslage für Juden rapide. Bis zum Erlass des allgemeinen Arbeitsverbots im Jahr 1934 konnte Bertha Sander jedoch noch als Innenarchitektin firmieren. Danach durfte sie einerseits nur noch für jüdische Auftraggeber tätig werden, andererseits annoncierte sie nun auch nur noch unter „Bertha Sander (Wohnungsberatung)“ im [[Greven’s Adreßbuch-Verlag|Greven’s Adressbuch]] von 1935. Im selben Jahr erhielt sie auch ihren letzten großen Auftrag, die Neugestaltung der Privatzimmer im jüdischen Krankenhaus in Ehrenfeld, mit dessen Leiter, [[Benjamin Auerbach]], Familie Sander eine enge Freundschaft verband. Bald darauf entschloss sich Bertha Sander, gemeinsam mit ihrer kranken Mutter Deutschland zu verlassen und nach England zu emigrieren.<ref name="Hagspiel" />{{Rp|357f}}


=== 1936 bis 1990 ===
=== 1936 bis 1990 ===
Bertha Sander und ihre Mutter Klara verließen Köln im Januar 1936, um über [[Monaco]], wo Klara’s Schwester Pauline Straus († Juni 1936 Monaco) lebte, nach England zu reisen. Dort wurden sie zu Beginn von Bekannten ihrer Mutter unterstützt, die sie während eines längeren Englandaufenthaltes um 1895 kennengelernt hatte. Trotz zahlreicher Inserate gelang es Bertha in der Folge nicht, in England in ihrem zuvor ausgeübten Beruf zu arbeiten. Überhaupt war Ausländern eine dauerhafte berufliche Betätigung weitgehend verboten. Bertha nahm diverse Hilfsarbeiten an, darunter als [[Buchhalter]]in in kleinen Fabriken, als Blumenverkäuferin oder auch als Mitarbeiterin einer [[Buchbinder]]in. Das Kapital das sie bei ihrer Ausreise mitnehmen konnten genügte dabei zum Kauf eines Reihenhauses in dem Londoner Vorort [[London Borough of Camden|Hampstead]]. Als nach dem [[Zweiter Weltkrieg#Deutscher Angriff auf Polen 1939|Kriegsausbruch]] feindlichen Ausländern jedweder Erwerb untersagt wurde, waren sie jedoch gezwungen das Haus zu beleihen.
Bertha Sander und ihre Mutter Klara verließen Köln im Januar 1936, um über [[Monaco]], wo Klara’s Schwester Pauline Straus († Juni 1936 Monaco) lebte, nach England zu reisen. Dort wurden sie zu Beginn von Bekannten ihrer Mutter unterstützt, die sie während eines längeren Englandaufenthaltes um 1895 kennengelernt hatte. Trotz zahlreicher Inserate gelang es Bertha in der Folge nicht, in England in ihrem zuvor ausgeübten Beruf zu arbeiten. Überhaupt war Ausländern eine dauerhafte berufliche Betätigung weitgehend verboten. Bertha nahm diverse Hilfsarbeiten an, darunter als [[Buchhalter]]in in kleinen Fabriken, als Blumenverkäuferin oder auch als Mitarbeiterin einer [[Buchbinder]]in. Das Kapital, das sie bei ihrer Ausreise hatte mitnehmen können, genügte dabei zum Kauf eines Reihenhauses in dem Londoner Vorort [[London Borough of Camden|Hampstead]]. Als nach dem [[Zweiter Weltkrieg#Deutscher Angriff auf Polen 1939|Kriegsausbruch]] "feindlichen Ausländern" jedweder Erwerb untersagt wurde, waren sie jedoch gezwungen, das Haus zu beleihen.


Bertha Sander hielt brieflich Kontakt zu ehemaligen Kölner Weggefährten, wie dem Kölner Künstler [[Joseph Fassbender]] (1903–1974), der in [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Kriegsgefangene|Kriegsgefangenschaft]] geraten war, oder bald nach [[Zweiter Weltkrieg#Kriegsende in Europa 1945|Kriegsende 1945]] zu ihrem früheren Lehrer Philipp Häusler. Doch blieb ihre Hoffnung auf einen beruflichen Neuanfang nach 1945 unerfüllt. Die zeitlebens unverheiratet gebliebene Bertha Sander starb verarmt in einem Londoner [[Altenheim]].
Bertha Sander hielt brieflich Kontakt zu ehemaligen Kölner Weggefährten, wie dem Kölner Künstler [[Joseph Fassbender]] (1903–1974), der in [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Kriegsgefangene|Kriegsgefangenschaft]] geraten war, oder bald nach [[Zweiter Weltkrieg#Kriegsende in Europa 1945|Kriegsende 1945]] zu ihrem früheren Lehrer Philipp Häusler. Doch blieb ihre Hoffnung auf einen beruflichen Neuanfang nach 1945 unerfüllt. Die zeitlebens unverheiratet gebliebene Bertha Sander starb verarmt in einem Londoner [[Altenheim]].

Version vom 22. Februar 2013, 20:51 Uhr

Datei:Bertha Sander 1921 150dpi.jpg
Bertha Sander im Jahr 1921, aufgenommen von Elsbeth und Hedwig Unverdruß

Bertha Regina Sander (* 7. März 1901 in Köln; † 23. Juli 1990 in London) war eine deutsche Malerin, Innenarchitektin und Fachautorin jüdischer Abstammung. Auf Grund der für Juden zunehmend diskriminierenden Lebensbedingungen nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten verließ sie 1936 Deutschland und lebte seitdem in England.

Leben

Herkunft und Ausbildung

Bertha Sander war die Tochter des aus Erpel stammenden Rechtsanwalts Justizrat Gustav Sander[1] und dessen Cousine Klara, geb. Loeser[2]. Die Hochzeit ihrer Eltern fand im Jahr 1897 in der alten Lütticher Synagoge statt, zu deren Gemeindevorsteher Klaras Vater, der frühere Saarlouiser Kaufmann Gabriel Loeser[3], kurz zuvor gewählt worden war. Aus der Ehe von Gustav und Klara Sander gingen drei Kinder hervor: Otto (1898–1924), Gabriele und Bertha. Die spätere Konzertsängerin und Musiklehrerin Gabriele Sander heiratete Mitte der 1920er Jahre den Juristen Dr. jur. Walter Speyer. Beide lebten noch 1938 in Köln und sind seitdem ohne Lebensnachweis.[4]:355

Prägend für die Entwicklung Bertha Sanders war deren Mutter. In Lüttich aufgewachsen, avancierte die studierte Musikerin Klara Sander zur Sozialreformerin und Schriftstellerin[5]. Über einen Zeitraum von 16 Jahren gab sie bis in die Anfangsjahre der Weimarer Republik, gemeinsam mit der ebenfalls studierten Musikerin und Klavierlehrerin Else Wirminghaus, geb. Strackerjan (1867–1939) die den Reformbewegungen des Deutschen Werkbundes nahestehende, in Karlsruhe erscheinende Frauenzeitschrift „Neue Frauenkleidung und Frauenkultur“ heraus.[4]:355f Das in 29 Jahrgängen von 1905 bis 1932/1933 erschienene Blatt war das Organ des „Verbandes für Deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur“[6]. Während der Kölner Werkbundausstellung 1914 hielt Klara Sander Vorträge in dem sogenannten „Haus der Frau“, das Margarete Knüppelholz-Roeser (1886–1949) entworfen hatte.[4]:357 Else Wirminghaus wiederum war zugleich Vorsitzende des „Verbandes Frauenkleidung und Frauenkultur“ innerhalb der „Nationalen Frauengemeinschaft“ und die Ehefrau des früheren Handelskammer–Syndikus und nunmehrigen Professors an der Kölner Handelshochschule, aus der 1919 die neu begründete Kölner Universität hervorging, Alexander Wirminghaus (1863–1938). Wirminghaus war zudem aktives Mitglied des Deutschen Werkbundes sowie der „Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe Cöln“.[4]:356

Die Bekanntschaft zwischen Klara Sander und Else Wirminghaus nahm ihren Anfang mit dem Klavierunterricht, den diese Bertha und Gabriele Sander erteilte. Über diese Verbindung lernte Bertha Sander auch den zehn Jahre älteren Wirminghaus–Sohn Helmuth Wirminghaus kennen, der nach einem begonnenen Studium der Philosophie und Kunstgeschichte schließlich in München und Aachen Architektur studierte und ab 1922 ein erfolgreiches Atelier in Köln unterhielt.[7] Während ihr introvertierter Vater, ein Kenner der Botanik und heimischen Pflanzenwelt, Bertha die Liebe zu den Pflanzen vererbte, was sie in ihren Tapetenentwürfen zum Ausdruck brachte, lenkte Helmuth Wirminghaus wohl ihr Interesse auf das Architekturfach.[4]:356 Bis 1917 besuchte Bertha Sander die Höhere Töchterschule in der St.-Apern-Straße in Köln, dabei erhielt sie in dem Jahr der Werkbundausstellung (1914) zweimal wöchentlich Unterricht in der Schülerklasse der von Emil Thormählen geleiteten „Kunstgewerbe– und Handwerkerschule“. Dort unterrichtete auch der frühere Assistent von Josef Hoffmann, Philipp Häusler[8]. Anschließend absolvierte sie, mit dem Ziel Innenarchitektin zu werden, von 1918 bis 1920 eine Schreinerlehre bei dem Tischlermeister Heinrich Adam Nix, der in Köln „Werkstätten für vornehme Wohnungseinrichtungen, Kunstmöbel und den gesamten Innenausbau“ betrieb. Parallel hierzu nahm sie abends Unterricht im Werkzeichnen an der „Kunstgewerbe– und Handwerkerschule“. Mit Abschluss ihrer Ausbildung trat sie zunächst als Zeichnerin in das Atelier Häusler’s ein, wechselte dann aber 1921 in gleicher Stellung in das neu begründete Kölner Atelier von Bruno Paul. Der in Gemeinschaft mit seinem Schwager Franz Weber tätige Bruno Paul war zu dieser Zeit mit den Entwurfsarbeiten zu drei Villen befasst: Otto Kaufmann (Marienburg), Max Philipp (Lindenthal) und Karl Grosse (Deutz). Nachdem Paul sie mangels Aufträgen entlassen musste, ging Bertha Sander 1922 nach Berlin, wo sie eine Stelle im Atelier von Paul Schultze-Naumburg antrat. 1923/1924 ist sie schließlich in Wien, als Mitglied der Wiener Werkstätte, wo sie sich in erster Linie mit Textildesign befasst. In Wien lernt sie auch Dagobert Peche kennen, der dann auch bei Kölner Arbeitsaufenthalten, kurz vor seinem Tod im April 1923, im Elternhaus Sander in Lindenthal wohnte.[4]:357 Nach ihren Lebenserinnerungen galt Bertha Sander als die „begabteste junge Innenarchitektin in Deutschland“.[4]:356f

1924 bis 1935

Nach Köln zurückkehrend, machte Bertha Sander sich 1924 mit einem Büro im elterlichen Haus in Lindenthal als Innenarchitektin selbstständig. Daneben unterrichtete sie die Schülerklasse an der “Kunstgewerbe– und Handwerkerschule der Stadt Köln”, die zu dieser Zeit von Martin Elsaesser geleitet wurde. Die zunehmende Zahl der Privataufträge zwang sie jedoch, ihre Lehrtätigkeit aufzugeben. Sie entwarf den Innenausbau zu Bibliotheken, Kinderzimmern und Einpersonenwohnungen, einschließlich des Mobiliars, der Stoffe und Tapeten. Zeitweise beschäftigte sie bis zu vier Tischler, einen Dekorateur und einen Maler gleichzeitig mit der praktischen Ausarbeitung. Während dieser Phase veröffentlichte sie in verschiedenen Fachpublikationen Aufsätze zur modernen Wohnkultur, so in der Monatszeitschrift „Die Frau und ihr Haus“.

Ihr erfolgreicher Start fand jedoch 1927 durch eine erneut, diesmal allerdings dramatisch ausbrechende Tuberkulose ein vorläufiges Ende. Die folgenden drei Jahre verbrachte sie zur Heilung in Klinken in Arosa und Davos. Dank ihrer guten Verbindungen erhielt sie nach ihrer Heimkehr aber rasch wieder Aufträge aus der gehobenen Kölner Bürgerschaft. Für eine Aufführung von Paul Hindemiths „Wir bauen eine Stadt“, die unter der Gesamtleitung von Else Thalheimer im Chanukka-Monat im Jahr 1934 im Haus der “Bürgergesellschaft” stattfand, entwarf sie die Kostüme.[9]

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten änderte sich jedoch die Alltagslage für Juden rapide. Bis zum Erlass des allgemeinen Arbeitsverbots im Jahr 1934 konnte Bertha Sander jedoch noch als Innenarchitektin firmieren. Danach durfte sie einerseits nur noch für jüdische Auftraggeber tätig werden, andererseits annoncierte sie nun auch nur noch unter „Bertha Sander (Wohnungsberatung)“ im Greven’s Adressbuch von 1935. Im selben Jahr erhielt sie auch ihren letzten großen Auftrag, die Neugestaltung der Privatzimmer im jüdischen Krankenhaus in Ehrenfeld, mit dessen Leiter, Benjamin Auerbach, Familie Sander eine enge Freundschaft verband. Bald darauf entschloss sich Bertha Sander, gemeinsam mit ihrer kranken Mutter Deutschland zu verlassen und nach England zu emigrieren.[4]:357f

1936 bis 1990

Bertha Sander und ihre Mutter Klara verließen Köln im Januar 1936, um über Monaco, wo Klara’s Schwester Pauline Straus († Juni 1936 Monaco) lebte, nach England zu reisen. Dort wurden sie zu Beginn von Bekannten ihrer Mutter unterstützt, die sie während eines längeren Englandaufenthaltes um 1895 kennengelernt hatte. Trotz zahlreicher Inserate gelang es Bertha in der Folge nicht, in England in ihrem zuvor ausgeübten Beruf zu arbeiten. Überhaupt war Ausländern eine dauerhafte berufliche Betätigung weitgehend verboten. Bertha nahm diverse Hilfsarbeiten an, darunter als Buchhalterin in kleinen Fabriken, als Blumenverkäuferin oder auch als Mitarbeiterin einer Buchbinderin. Das Kapital, das sie bei ihrer Ausreise hatte mitnehmen können, genügte dabei zum Kauf eines Reihenhauses in dem Londoner Vorort Hampstead. Als nach dem Kriegsausbruch "feindlichen Ausländern" jedweder Erwerb untersagt wurde, waren sie jedoch gezwungen, das Haus zu beleihen.

Bertha Sander hielt brieflich Kontakt zu ehemaligen Kölner Weggefährten, wie dem Kölner Künstler Joseph Fassbender (1903–1974), der in britische Kriegsgefangenschaft geraten war, oder bald nach Kriegsende 1945 zu ihrem früheren Lehrer Philipp Häusler. Doch blieb ihre Hoffnung auf einen beruflichen Neuanfang nach 1945 unerfüllt. Die zeitlebens unverheiratet gebliebene Bertha Sander starb verarmt in einem Londoner Altenheim.

Teile ihres Nachlasses befinden sich im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, im Wesentlichen jedoch seit 1986 bzw. 1988 im Londoner Victoria and Albert Museum, so Schriftstücke und Entwürfe aus den Jahren 1917 bis 1936 und eine Reihe von Gemälden aus den Jahren um 1963.[4]:359

„Rückblickend muss ich feststellen, dass ich durch die unglücklichen Entwicklungen seit 1933 schuldlos aus meiner beruflichen Laufbahn geworfen wurde und die daraus gefolgten schweren Schädigungen mir jede Hoffnung nehmen, jemals wieder das zu werden, was ich vor 1933 war.“

Bertha Sander, vermutlich in den frühen Nachkriegsjahren.[4]:359f

Zu Ehren von Bertha Sander wird das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln voraussichtlich vom 8. November 2013 bis zum 30. April 2014 die Ausstellung „Ein ganzes Leben in einer Hutschachtel“ ausrichten.[10]

Werk

Als Innenarchitektin

  • 1935: Köln–Ehrenfeld, Israelitisches Asyl, Neugestaltung der Zimmer für Privatpatienten[11][4]:358

Schriften

  • Über zeitgemäße Möbel. In: Kölner Baugenossenschaftsblatt, 2. Jahrgang 1927, S. 80ff.

Literatur

Bildnachweis

  • Portätaufnahme von 1921: Fotografinnen: Elsbeth und Hedwig Unverdruß, Original im Bestand des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln.

Einzelnachweise

  1. Gustav Sander (* 1863; † 1928 Bad Reichenhall)
  2. Klara Sander, geb. Loeser (* 1. Februar 1871 in Frankfurt am Main; † 9. Juni 1958 in London)
  3. Gabriel Loeser (* 2. Mai 1833 in Brauneberg/Mosel; † 1902 in Lüttich)
  4. a b c d e f g h i j k Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten.
  5. unter anderem: Die Mode im Spiegel des Krieges. (=Kriegshefte aus dem Industriebezirk, Nr. 12), Baedecker, Essen 1912.
  6. siehe auch: Daniela Richter–Wittenfeld: Die Arbeit des Verbandes für Deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur auf dem Gebiet der Frauenkleidung von 1896 bis 1935. (=Schriften zur Kulturwissenschaft, Band 64), Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2006, 978-3-8300-2466-8.
  7. Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (=Stadtspuren. Denkmäler in Köln, Band 8), J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, 2. Teil, S. 962f.
  8. Philipp Häusler (* 7. November 1887 in Pancsova/Ungarn; † 1966 in Frankfurt am Main)
  9. Else Thalheimer auf herbert-henck.de abgerufen am 17. Februar 2013.
  10. „Ein ganzes Leben in einer Hutschachtel“ auf stadt-koeln.de abgerufen am 17. Februar 2013.
  11. Barbara Becker-Jákli: Das jüdische Krankenhaus in Köln. Die Geschichte des Israelitischen Asyls für Kranke und Altersschwache 1869-1945.