„Mitteldeutscher Rundfunk“ – Versionsunterschied

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== Orchester und Chöre des MDR ==
== Orchester und Chöre des MDR ==
=== MDR Sinfonieorchester ===
=== MDR-Sinfonieorchester ===
Das [[MDR Sinfonieorchester]] wurde 1915 gegründet und 1924 in das ''Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig'' überführt; Chefdirigent ist seit September 2012 [[Kristjan Järvi]].
Das [[MDR-Sinfonieorchester]] wurde 1915 gegründet und 1924 in das ''Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig'' überführt; Chefdirigent ist seit September 2012 [[Kristjan Järvi]].


=== MDR Rundfunkchor Leipzig ===
=== MDR-Rundfunkchor Leipzig ===
Gegründet 1946 als ''Rundfunkchor Leipzig'', ist der [[MDR Rundfunkchor Leipzig]] heute der größte professionelle Konzertchor Deutschlands. Seit Mai 1998 ist der Engländer [[Howard Arman]] Chordirektor und künstlerischer Leiter.
Gegründet 1946 als ''Rundfunkchor Leipzig'', ist der [[MDR-Rundfunkchor Leipzig]] heute der größte professionelle Konzertchor Deutschlands. Seit Mai 1998 ist der Engländer [[Howard Arman]] Chordirektor und künstlerischer Leiter.


=== MDR Kinderchor ===
=== MDR-Kinderchor ===
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Der MDR Kinderchor ist der einzige [[Kinderchor]] der ARD. Er wurde 1948 von [[Hans Sandig]] gegründet. Seit 1990 lag die künstlerische Verantwortung für die rund 120 Chorkinder zwischen sechs und 19 Jahren in den Händen des Dirigenten [[Gunter Berger (Dirigent)|Gunter Berger]]. 2011 übernahm [[Ulrich Kaiser (Dirigent)|Ulrich Kaiser]] sein Amt.
Der MDR-Kinderchor ist der einzige [[Kinderchor]] der ARD. Er wurde 1948 von [[Hans Sandig]] gegründet. Seit 1990 lag die künstlerische Verantwortung für die rund 120 Chorkinder zwischen sechs und 19 Jahren in den Händen des Dirigenten [[Gunter Berger (Dirigent)|Gunter Berger]]. 2011 übernahm [[Ulrich Kaiser (Dirigent)|Ulrich Kaiser]] sein Amt.


== Konzerte ==
== Konzerte ==

Version vom 3. Februar 2019, 09:59 Uhr

MDR-Logo

 Landesrundfunkanstalt der ARD

Radio BremenNorddeutscher RundfunkRundfunk Berlin-BrandenburgMitteldeutscher RundfunkBayerischer RundfunkSüdwestrundfunkSaarländischer RundfunkHessischer RundfunkWestdeutscher Rundfunk Köln

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) ist die Landesrundfunkanstalt für das Land Sachsen-Anhalt sowie für die Freistaaten Sachsen und Thüringen (Hörfunk, Fernsehen und Telemedien). Er ist Mitglied der ARD und hat die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts. Er ersetzte ab 1992 die im Zuge der deutschen Wiedervereinigung aufgelösten Rundfunk- und Fernsehsender der DDR in einem Teil ihres früheren Sendegebietes (Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden vom SFB, ORB und NDR übernommen).

Der Sitz der Anstalt wurde gemäß Rundfunkstaatsvertrag in Leipzig (Sachsen) errichtet. Die Fernsehzentrale ist seitdem auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs in Leipzig-Süd am Ende der Kantstraße beheimatet.

Die Hörfunkprogramme wie MDR Jump, MDR Aktuell, MDR Sputnik, MDR Kultur, MDR Klassik und MDR Tweens senden aus der Programmdirektion in Halle (Saale). In den Landeshauptstädten Dresden, Erfurt und Magdeburg befinden sich die Landesfunkhäuser, die eigenständige Radioprogramme sowie täglich regionale Magazine im Fernsehen (Sachsenspiegel, Sachsen-Anhalt heute, Thüringen Journal) für die drei Bundesländer ausstrahlen. MDR Schlagerwelt wird im Landesfunkhaus Thüringen produziert. Ein von MDR Klassik und MDR Kultur genutztes Hörfunkstudio befindet sich zudem am Leipziger Augustusplatz.

Geschichte

MIRAG
Logo von 1992 bis 2003
Logo bis 31. Dezember 2016
Logo seit 1. Januar 2017
Die MDR-Zentrale in Leipzig

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat seine Ursprünge in der 1924 gegründeten Mitteldeutschen Rundfunk AG (MIRAG). Diese gehörte nach der Einführung des Unterhaltungsrundfunks in Deutschland zu den ersten großen überregionalen Rundfunkgesellschaften. Nach der Gleichschaltung des Rundfunks in der Zeit des Nationalsozialismus und der Verstaatlichung der MIRAG ging diese 1934 in den „Reichssender Leipzig“ über.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lizenzierte die sowjetische Besatzungsmacht 1945 übergangsweise „Radio Leipzig“, das nur wenige Monate bis zur erneuten Gründung des Mitteldeutschen Rundfunks bestand. 1946 startete das neue Programm „Mitteldeutscher Rundfunk, Sender Leipzig“ im neuen Funkhaus Springerstraße. Dem Mitteldeutschen Rundfunk wurden bald darauf die Landessender Dresden, Halle und Weimar sowie die Studios Chemnitz und Magdeburg angeschlossen. In dieser zweiten Ära eines eigenständigen Mitteldeutschen Rundfunks konnte die traditionsreiche Leipziger Hörspielproduktion mit Ursendungen wie Der brave Soldat Schwejk von Jaroslav Hašek (Regie: Carl Nagel, mit Karl Hellmer, Wolf Kaiser, Maximilian Larsen, 7. Juni 1950) oder Herhören, hier spricht Jesus Hackenberger von Walter Karl Schweikert (Komposition: Curt Beilschmidt, Regie: Werner Wieland, mit Willy A. Kleinau, Robert Aßmann, 13. Juli 1951) deutschlandweit beachtete Spielplan-Akzente setzen.

Im Jahr 1952 wurde die DDR zentralisiert und die fünf Länder durch Bezirke ersetzt. Im Zuge dessen wurde auch der DDR-Rundfunk vereinheitlicht und in Berlin zentriert. Im neuen Funkhaus Nalepastraße in Berlin-Oberschöneweide wurden seitdem alle Haupt-Hörfunkprogramme der DDR produziert. Fernsehprogramm wurde seitdem nur noch in Berlin-Adlershof produziert.

Im September 1952 wurde das Programm „Sender Leipzig“ schlicht zum Unterhaltungsprogramm „Berlin III“ umgewandelt. Doch wurde bereits im August 1953 die Rundfunkstruktur neu organisiert. Es entstanden die Programme Deutschlandsender, Berliner Rundfunk und Radio DDR. 1956 wurde das Regionalprogramm von Radio DDR, „Sender Leipzig“, eingeführt. In Leipzig sendete man für Radio DDR ein Programmfenster, dessen Sendezeit schrittweise bis zu elf Stunden aufgestockt wurde (zuletzt 1989) und die Radio-DDR-Messewelle, die jeweils zur Frühjahrs- und Herbstmesse in Leipzig von 7 bis 19 Uhr auf Sendung war, später bis 20 Uhr. In den anderen ehemaligen großen Regionalstudios des Mitteldeutschen Rundfunks in Dresden, Halle und Weimar wurden ebenfalls Regionalprogramme hergestellt.

Im Juli 1990 erfolgte eine neue Dezentralisierung. Aus den Landessendern entstanden drei neue regionale Sendeanstalten, in Sachsen „Sachsen Radio“, in Sachsen-Anhalt „Radio Sachsen Anhalt“ und in Thüringen „Thüringer Rundfunk“, die bis Ende 1991 sendeten. Mit der Novelle des Rundfunkstaatsvertrages für die fünf neuen Länder nach der Wiedervereinigung wurde am 31. Mai 1991 der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) als Dreiländeranstalt für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegründet.[1]

Der MDR nahm am 1. Januar 1992, 0 Uhr – unmittelbar nach Sendeschluss des DFF – den Sendebetrieb auf.[2] Eigentlich durfte der DFF keine Sekunde nach Mitternacht weiter senden – doch bis tatsächlich umgeschaltet wurde, vergingen einige Sekunden. Über einige Sender, die nun das Programm des MDR-Fernsehens ausstrahlten (u. a. Brocken, Dresden), wurde anschließend minutenlang das Bild des MDR mit dem Ton des ORB und seinem Intendanten Hansjürgen Rosenbauer gesendet.[3]

Erster Fernsehdirektor des MDR wurde Henning Röhl, der bisherige Chefredakteur von ARD-aktuell (Tagesschau und Tagesthemen). Das Programm ist seit 27. August 1993 auch über Satellit europaweit zu empfangen und seit 1992 beteiligt sich der MDR auch am ARD-Gemeinschaftsprogramm.

Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt

Im Hörfunk starteten am 1. Januar 1992 die drei Landes-Programme MDR 1 Radio Sachsen, MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt und MDR 1 Radio Thüringen, das Popmusik-, Service- und Unterhaltungsprogramm MDR Life, das Informationsprogramm MDR Info, MDR Kultur[4] und das vom DDR-Rundfunk übernommene Jugendprogramm DT64.

Die Leipziger Satelliten-Sendeantenne mit neun Metern Durchmesser im April 2005
Dieselbe Anlage im Juni 2005, inzwischen abgebaut

Im Februar 1993 bezog der MDR ein erstes rekonstruiertes Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Leipziger Schlachthofgeländes: die Alte Börse. Viele weitere Gebäude wurden restauriert und in ein neues Ensemble eingebettet. Am 14. Mai 2000 wurde erstmals aus der neuen MDR-Zentrale gesendet.

Am 1. Mai 1993 wurde Jugendradio DT 64 in das Programm MDR Sputnik überführt, das seit 1. März 1993 über Satellit ausgestrahlt wurde. Am 1. Januar 2000 wurde das Unterhaltungsprogramm MDR Life wegen Erfolglosigkeit vom neuen Hörfunkprogramm Jump FM, später Jump und jetzt MDR Jump abgelöst. MDR Klassik startete am 6. Mai 2002. Am 1. Januar 2004 wurde das Kulturprogramm MDR Kultur in MDR Figaro umbenannt. Im Zuge dessen erfolgte auch eine Reformierung des Programms von MDR Figaro, das neben Klassik auch viel Wert auf anspruchsvolle Popmusik legt. 2016 wurde die Umbenennung rückgängig gemacht.

Mitte April 2001 geriet der MDR in die Medienkritik, als Berichte über mögliche Millionenverluste bei Finanzgeschäften laut wurden. In einer öffentlichen Stellungnahme des MDR dementierte dieser die Vorwürfe, Rundfunkgebühren in riskante Wertpapiere investiert zu haben.[5] Über Parteigrenzen kritisierten Landespolitiker das Finanzgebaren des Senders.[6]

Im Oktober 2015 wurde in der Presse über Pläne der von den Parteien Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen gebildeten Landesregierung Thüringens berichtet, aus dem MDR-Staatsvertrag auszutreten und dem HR beizutreten.[7]

Organisation und Finanzen

Die rechtliche Vertretung und Leitung der Rundfunkanstalt nimmt die Intendantin wahr, die durch den Rundfunkrat ernannt wird. Karola Wille ist Intendantin des MDR.[8] Sie trat das Amt am 1. November 2011 an.[9]

Ihr Vorgänger war Udo Reiter. Er war von 1991 bis 2011 erster Intendant des MDR.

Wille unterstellt sind acht Direktoren, die für folgende Aufgabengebiete verantwortlich sind:

Der MDR beschäftigte im Jahr 2014 durchschnittlich insgesamt 2204 feste, 1388 arbeitnehmerähnliche und zahlreiche weitere freie Mitarbeiter in unterschiedlichen Beschäftigungsformen.[18]

Die Gesamterträge des MDR aus dem Rundfunkbeitrag inklusive der Rückflüsse aus dem Anteil der Landesmedienanstalten am Rundfunkbeitrag beliefen sich 2014 auf 622,068 Millionen Euro.[19]

Programme des MDR

Der MDR veranstaltet heute folgende Fernseh- und Hörfunkprogramme:

Fernsehen

Fernsehsender Schwerpunkt
Eigenständig produzierte Programme
MDR Fernsehen Vollprogramm für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in drei regionalen Varianten für die einzelnen Bundesländer (mit entsprechendem regionalem Programmfenster)
Gemeinschaftsprogramme unter Federführung des MDR
KiKA Kinder- und Jugendkanal von ARD und ZDF
Zulieferung zu Gemeinschaftsprogrammen
Das Erste Gemeinschaftsprogramm der ARD-Anstalten
One Digitales ARD-Programm für junge Erwachsene
Tagesschau24 Digitaler Nachrichtenkanal, ehemals EinsExtra
Arte deutsch-französisches Kulturprogramm
3sat Kulturelles Gemeinschaftsprogramm von ARD, ZDF, ORF und SRG SSR
Phoenix Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF

Fernsehproduktionen

Ehemalige Dekoration der Sendung MDR aktuell auf dem MDR-Gelände Leipzig

Der MDR produziert für die ARD unter anderem Kriminalfilme der Sendereihen Tatort (mit Simone Thomalla und Martin Wuttke) und Polizeiruf 110 (mit Jaecki Schwarz), die erfolgreiche Krankenhausserie In aller Freundschaft, Familie Dr. Kleist sowie die Tierfilm-Reihen Elefant, Tiger & Co., Abenteuer Zoo, Deutschlands wilde Tiere und Europas wilder Osten, außerdem das werktägliche Boulevard-Magazin Brisant.

Die höchsten Einschaltquoten von bis zu 30 Prozent im Sendegebiet erreicht das MDR-Fernsehen mit seinen täglichen Ländermagazinen Sachsenspiegel, Sachsen-Anhalt heute und MDR Thüringen Journal. Die 30-minütigen Nachrichtenmagazine werden zeitgleich in regionaler Splittung live um 19:00 Uhr ausgestrahlt. Danach folgt die Nachrichtensendung MDR aktuell um 19:30 Uhr aus Leipzig.

Beliebt sind auch die wochentäglichen Nachmittagssendungen MDR um 2 von 14:00 bis 15:00 Uhr sowie ab 16:00 Uhr die zum Familien-Tagesprogramm gehörende Live-Sendung MDR um 4. Sonntags um 19:50 Uhr bittet die Polizei bei Kripo live um Mithilfe. Montags werden in der Sendung Mach dich ran um 19:50 Uhr Tagesaufgaben für Zuschauer gelöst, die bei Problemen selbst nicht mehr weiterwissen. Anhaltender Beliebtheit erfreute sich die Dokumentationsreihe Geschichte Mitteldeutschlands sowie das gleichnamige Magazin. Es wurde 14-täglich um 21:15 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt und von Grimme-Preisträger Gunter Schoß moderiert. Seit 2015 moderiert Mirko Drotschmann die Nachfolgesendung MDR Zeitreise.[20] Es ist bislang das einzige Geschichtsmagazin im Bereich der ARD-Sendeanstalten. Regionen des Sendegebietes stellt Axel Bulthaupt seit 2013 in der Reihe Sagenhaft vor.

Die Übertragung der Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 produzierte der MDR als federführender Sender stellvertretend für die ARD.

Im Jahr 2011 erfolgte die Auszeichnung mit der Rudolf-Diesel-Medaille für die „Beste Medienkommunikation“ in der „Hall of Fame“ im Deutschen Museum in München für das Erfindermagazin Einfach genial.[21][22][23]

Hörfunk

Hörfunksender Schwerpunkt
MDR-Landesprogramme
MDR Sachsen Oldieorientiert, regionaler Fokus auf Sachsen
MDR Sachsen-Anhalt Oldieorientiert, regionaler Fokus auf Sachsen-Anhalt
MDR Thüringen Oldieorientiert, regionaler Fokus auf Thüringen
MDR-Hörfunk
MDR Aktuell Nachrichten- und Informationsprogramm (zwischen 1992 und 2016 MDR Info)
MDR Jump Pop- und Servicewelle (vormals MDR Life und Jump)
MDR Klassik** klassische Musik, kulturelle Berichterstattung
MDR Kultur kulturelles Unterhaltungsprogramm mit Pop, Rock, Oldies, Jazz und klassischer Musik (zwischen 2004 und 2016 MDR Figaro)
MDR Schlagerwelt** Schlagerprogramm mit regionalem Wortanteil, ab 2. September 2016
MDR Sputnik* Jugendradio (vormals MDR DT64)
MDR Tweens** Kinderadio für 8- bis 13-Jährige
Gemeinschaftsprogramme unter Federführung des MDR
ARD-Infonacht Nachrichten- und Informationsprogramm, das nachts von MDR Aktuell für mehrere ARD-Hörfunksender produziert wird
Sonderprogramme
Sorbischer Rundfunk Programm in den sorbischen Sprachen, in Zusammenarbeit mit dem rbb
MDR Sachsen Extra*** Eventkanal mit Live-Übertragungen aus dem sächsischen Landtag sowie Fußballvollreportagen (Mantelprogramm ist MDR Sachsen)
Figarino**** Kinderradio

* nur digital, im Kabel und im Internet, via UKW nur in Leipzig und Sachsen-Anhalt, ** nur digital und im Internet, *** nur digital via DAB+, **** nur im Internet

Orchester und Chöre des MDR

MDR-Sinfonieorchester

Das MDR-Sinfonieorchester wurde 1915 gegründet und 1924 in das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig überführt; Chefdirigent ist seit September 2012 Kristjan Järvi.

MDR-Rundfunkchor Leipzig

Gegründet 1946 als Rundfunkchor Leipzig, ist der MDR-Rundfunkchor Leipzig heute der größte professionelle Konzertchor Deutschlands. Seit Mai 1998 ist der Engländer Howard Arman Chordirektor und künstlerischer Leiter.

MDR-Kinderchor

Der MDR-Kinderchor ist der einzige Kinderchor der ARD. Er wurde 1948 von Hans Sandig gegründet. Seit 1990 lag die künstlerische Verantwortung für die rund 120 Chorkinder zwischen sechs und 19 Jahren in den Händen des Dirigenten Gunter Berger. 2011 übernahm Ulrich Kaiser sein Amt.

Konzerte

Der Sender richtet jährlich den MDR Musiksommer aus und zeichnet für eine gesamte Spielzeit mit regelmäßigen Konzerten in Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Suhl und Weimar verantwortlich.

Fernsehballett

Der MDR hatte die Federführung beim früheren MDR Fernsehballett, dem damals einzigen Fernsehballett Europas. Es ging 1992 aus dem 1962 gebildeten DFF-Fernsehballett hervor und hatte zuletzt 18 Mitglieder.[24]

MDR-Sendeanlagen

Sendemast u. a. für das terrestrische DVBT-2 in Leipzig

Der MDR besitzt kaum eigene Sendeanlagen; es werden zur Verbreitung der Programme überwiegend von Media Broadcast betriebene Anlagen genutzt. Ausnahmen sind UKW-Kleinsender der Studios in Halle und Leipzig. Das DVB-T-Netz wurde seit 2008 im gesamten Sendegebiet des MDR ausgebaut.

Ab 17. März 2017 wird das Ballungsgebiet Leipzig/Halle mit dem neuen terrestrischen Standard DVB-T2 durch den 2015 errichteten Sendemast an der Zwickauer Straße, mit 192 Metern das höchste innerstädtische Bauwerk Leipzigs, versorgt.

MDR-Werbung GmbH

Die MDR-Werbung GmbH (MDRW) ist eine 100-prozentige Tochter des MDR. Ihr Zuständigkeitsbereich liegt in der Vermarktung der Werbezeit der TV- und Hörfunkprogramme des MDR. Die MDRW wurde am 23. August 1991 in Erfurt gegründet.[25]

Skandale

  • 2000: Der MDR verlor 2,6 Millionen DM im Rahmen von Hochrisiko-Anleihen in Ecuador.
  • 2001: Es wurde bekannt, dass mehrere z. T. meinungsbildende MDR-Moderatoren für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet hatten, so u. a. Sabine Hingst, Ingo Dubinski, Frank Liehr oder Horst Mempel.
  • 2001: Der ungewöhnliche Vertrag mit Stephan Sulke, der 1992 ein Wohnungsbauprojekt für MDR-Mitarbeiter vermittelt hatte, wurde bekannt.[26] Aufgrund des zwischenzeitlichen Wertverlusts durch die Immobilienkrise und nicht benötigte Überkapazitäten erlitt der MDR durch dieses Projekt einen Verlust von rund 7,3 Millionen DM.[27]
  • 2005: Im Sommer 2005 wurde dem Sportchef Wilfried Mohren wegen Schleichwerbung zu Ungunsten des MDR fristlos gekündigt.
  • 2009: Der Rechnungshof kritisierte den MDR für Wertpapiere, die im Zuge der Finanzkrise an Wert verloren hatten.[28]
  • 2010: Bei dem vom MDR federführend betriebenen und beaufsichtigten Kinderkanal (KiKa) hat der KiKa-Herstellungsleiter Marco Kirchhof mehr als 4,6 Millionen Euro veruntreut.[29]
  • 2011: MDR-Unterhaltungschef Udo Foth soll mehrfach Vorschüsse im mittleren sechsstelligen Bereich für MDR-Programme von TV-Produktionsfirmen eingefordert haben – die Ermittlungsergebnisse blieben unter Verschluss, jedoch wurde Foth entlassen.[30]
  • 2018 erklärte Uwe Steimle in der der Neuen Rechten zugerechneten Wochenzeitung Junge Freiheit unter anderem, dass Deutschland kein souveräner Staat, sondern „Besatzungsgebiet der USA“ sei und bezeichnete den ZDF-Anchorman Claus Kleber als „Karl-Eduard von Schnitzler der BRD“. Diese aus der Reichsbürgerbewegung stammenden Verschwörungstheorien wies der MDR zwar zurück,[31][32] begnügte sich dann aber mit einer Erklärung, dass Satire hier nicht erkennbar gewesen sei. Die Süddeutsche Zeitung merkte dazu an, dass der MDR in einer Zwickmühle stecke: Eine Trennung von Steimle würde nicht nur den Verlust eines Quotenbringers bedeuten, sondern ihn bei Rechten und Verschwörungstheoretikern zum Märtyrer machen.[33]

Warnstreik im September 2017

Die Mitarbeiter des MDR-Standort Leipzig, Dresden und Halle gingen vom 4. bis 6. September 2017 in einen Warnstreik. Sie forderten Gehaltserhöhungen und den in der ARD üblichen Familienzuschlag. Der Streik sorgte dafür, dass die Fernsehsendungen Brisant, MDR um 4 und MDR aktuell ausfallen mussten bzw. in sehr abgespeckter Form gesendet haben. Auch der Radiobetrieb war am 6. September gestört, so sendete MDR AKTUELL kurzzeitig das Programm von B5 aktuell. Der Warnstreik wurde am 6. September beendet.

Literatur

  • Angelika Gummelt: Von der Pleiße an die Saale – Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte und Vorgeschichte der MDR-Hörfunkzentrale. Leipzig 2007. Eine Veröffentlichung der MDR-Kommunikation.
  • Hagen Pfau: Mitteldeutscher Rundfunk – Radio-Geschichte(n). Altenburg 2000, ISBN 3-930550-10-5.
  • Jörg Clemen: Mitteldeutscher Rundfunk – die Geschichte des Sinfonieorchesters. Altenburg 1999, ISBN 3-930550-09-1.

Weblinks

Commons: Mitteldeutscher Rundfunk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Von der Gründung bis zum Sendestart. Mitteldeutscher Rundfunk, 1. Juni 2011, abgerufen am 13. November 2018.
  2. Chronik der ARD – ORB und MDR starten ihre Programme. In: web.ard.de. 1. Januar 1992, abgerufen am 13. November 2018.
  3. Sendestart des MDR Fernsehen 01.01.1992 auf YouTube, abgerufen am 13. November 2018..
  4. MDR KULTUR Der Sendestart Januar 1992 auf YouTube, abgerufen am 13. November 2018..
  5. Der MDR „zockt“ nicht mit Gebührengeldern (Memento vom 19. April 2009 im Internet Archive), Stellungnahme des MDR, 16. April 2001.
  6. Christian Teevs: Rundfunk: Landespolitiker rügen Finanzgeschäfte des MDR. In: Spiegel Online. 16. April 2009, abgerufen am 13. November 2018.
  7. Michael Hanfeld: Ramelow will Zugriff auf den Rundfunk – möglicher Austritt Thüringens aus dem MDR. In: FAZ.net. 16. Oktober 2015, abgerufen am 13. November 2018.
  8. Prof. Dr. Karola Wille - Intendantin. Mitteldeutscher Rundfunk, 26. Oktober 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  9. Karola Wille wird neue Intendantin des MDR (Memento vom 24. Oktober 2011 im Internet Archive)
  10. Wolf-Dieter Jacobi - Programmdirektor. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Februar 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  11. Nathalie Wappler Hagen - Programmdirektorin. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Februar 2018, abgerufen am 17. Februar 2018.
  12. Sandro Viroli - Direktor Landesfunkhaus Sachsen. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Oktober 2016, abgerufen am 13. November 2018.
  13. Elke Lüdecke - Direktorin Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Oktober 2016, abgerufen am 13. November 2018.
  14. Boris Lochthofen - Direktor Landesfunkhaus Thüringen. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Oktober 2016, abgerufen am 13. November 2018.
  15. Dr. Ulrich Liebenow - Betriebsdirektor –. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Februar 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  16. Prof. Dr. Jens-Ole Schröder - Juristischer Direktor. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Februar 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  17. Ralf Ludwig - Verwaltungsdirektor. Mitteldeutscher Rundfunk, 28. Februar 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  18. MDR-Geschäftsbericht 2014 (PDF; 9,1 MB, Seite 62 ff. und Seite 80), abgerufen am 25. Januar 2016.
  19. Ertrags- und Aufwandsrechnung des MDR 2014 (PDF; 51 KB), abgerufen am 25. Januar 2016.
  20. „Geschichte Mitteldeutschlands“ ist jetzt MDR ZEITREISE – das Gesicht von MDR Zeitreise: Mirko Drotschmann. Mitteldeutscher Rundfunk, 2. November 2016, abgerufen am 13. November 2018.
  21. Bericht von messelive.tv, 30. November 2011 (nicht mehr verfügbar).
  22. Nominierung für Dieselmedaille. Mitteldeutscher Rundfunk, 30. September 2011, archiviert vom Original am 14. Oktober 2011; abgerufen am 28. September 2012.
  23. Preisverleihung an die MDR-Moderatorin und Autorin Ulrike Nitzschke, 30. November 2011 (nicht mehr verfügbar).
  24. MDR verkauft das Fernsehballett. Thüringer Allgemeine, 7. Februar 2012, abgerufen am 13. November 2018.
  25. Homepage MDR-Werbung. In: mdr-werbung.de. Abgerufen am 13. November 2018.
  26. Hans-Jürgen Jakobs und Andreas Wassermann: Immobilien: „Der große Reibach“. In: Der Spiegel. Nr. 5, 2001 (online29. Januar 2001).
  27. MDR: „Absoluter Hammer“. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2001 (online9. Juli 2001).
  28. MDR bestreitet Zockerei mit Rundfunkgebühren. In: handelsblatt.com. 16. April 2009, abgerufen am 13. November 2018.
  29. KiKA-Skandal: MDR-Chefin Wille stellt Oberkontrolleur Gehler kalt. In: SZ-Online. 21. Dezember 2012, abgerufen am 13. November 2018.
  30. Steffen Grimberg: Öffentlich-rechtliches Fernsehen: Immer Ärger mit dem Schunkelsender. In: taz.de. 9. August 2011, abgerufen am 13. November 2018.
  31. Philipp Greifenstein: Uwe Steimle und das verspätete Ende der Akzeptanz beim MDR. In: uebermedien.de. 30. Juni 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  32. dn: Kabarettist Uwe Steimle verbreitet rechte Parolen – Haussender MDR reagiert. In: Focus Online. 29. Juni 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  33. Antonie Rietzschel: Uwe Steimle im MDR – Ewiger Ossi, der dem Volk aufs Maul schauen will. In: Süddeutsche Zeitung. 23. Juli 2018, abgerufen am 13. November 2018.

Koordinaten: 51° 18′ 57,8″ N, 12° 23′ 6,2″ O