„Cyanhydrinsynthese“ – Versionsunterschied

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Die '''CyanhydrinsyntheseHerstellung''' bezeichnet die Herstellung von [[Cyanhydrin]]en durch die säurekatalysierte Addition von HCN ([[Blausäure]]) an [[Carbonylverbindungen]].
'''Cyanhydrinsynthese''' bezeichnet die Herstellung von [[Cyanhydrin]]en durch basenkatalysierte Addition von [[Cyanwasserstoff|Blausäure]] (HCN) an [[Carbonylverbindung]]en ([[Aldehyde]] oder [[Ketone]]). Durch dieses Verfahren können beispielsweise [[Aldosen]] um eine [[Kohlenstoff]]einheit verlängert werden.


== Geschichte ==
[[Kategorie:Chemie]]
Die Variante der Cyanhydrinsynthese in der Kohlenhydratchemie entwickelte [[Heinrich Kiliani]] (1855–1945). Ursprünglich hatte [[Adolph Strecker]] eine ebenfalls als ''Cyanhydrinsynthese'' bezeichnete Methode zur Darstellung von [[Aminosäuren]] beschrieben. Mit dieser Variante wurde bereits 1850<ref>L. F. Fieser, M. Fieser: ''Lehrbuch der organischen Chemie.'' 3. Auflage. Verlag Chemie, 1957, S. 507.</ref> [[Alanin]] erstmals aus Acetaldehyd und HCN synthetisiert.

== Enzymatische Synthese ==
Die Herstellung von Cyanhydrinen ist auch über biokatalytische Synthese möglich. Das dafür eingesetzte [[Enzym]] ist eine ''Hydroxynitrillyase''<!--Weiterleitung--> (HNL). HNLs sind z.&nbsp;B. in grünen [[Mandel]]kernen, in den Nadeln der [[Eibe]] und im tropischen [[Goldtüpfelfarn]] nachweisbar und für die [[Toxizität]] dieses Pflanzenmaterials verantwortlich. Da Cyanhydrine [[Chiralität (Chemie)|chiral]] sind, kann man über (''R'')- oder (''S'')-Hydroxynitrillyasen die entsprechenden [[Enantiomere]] mit hohem [[Stoffreinheit|Reinheitsgrad]] erhalten.

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Die Reaktion stellt die Addition und Freisetzung von bzw. zu [[Aldehyde]]n und [[Ketone]]n dar. Die [[Hinreaktion]] beschreibt die Cyanogenese bei Pflanzen, die Rückreaktion die biokatalytische Cyanhydrinsynthese.

== Einzelnachweise ==
<references/>

[[Kategorie:Chemisch-technisches Verfahren]]

Aktuelle Version vom 16. Dezember 2021, 22:25 Uhr

Cyanhydrinsynthese bezeichnet die Herstellung von Cyanhydrinen durch basenkatalysierte Addition von Blausäure (HCN) an Carbonylverbindungen (Aldehyde oder Ketone). Durch dieses Verfahren können beispielsweise Aldosen um eine Kohlenstoffeinheit verlängert werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Variante der Cyanhydrinsynthese in der Kohlenhydratchemie entwickelte Heinrich Kiliani (1855–1945). Ursprünglich hatte Adolph Strecker eine ebenfalls als Cyanhydrinsynthese bezeichnete Methode zur Darstellung von Aminosäuren beschrieben. Mit dieser Variante wurde bereits 1850[1] Alanin erstmals aus Acetaldehyd und HCN synthetisiert.

Enzymatische Synthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herstellung von Cyanhydrinen ist auch über biokatalytische Synthese möglich. Das dafür eingesetzte Enzym ist eine Hydroxynitrillyase (HNL). HNLs sind z. B. in grünen Mandelkernen, in den Nadeln der Eibe und im tropischen Goldtüpfelfarn nachweisbar und für die Toxizität dieses Pflanzenmaterials verantwortlich. Da Cyanhydrine chiral sind, kann man über (R)- oder (S)-Hydroxynitrillyasen die entsprechenden Enantiomere mit hohem Reinheitsgrad erhalten.

Enyzmatische Aktivität von Hydroxynitrillyasen

Die Reaktion stellt die Addition und Freisetzung von bzw. zu Aldehyden und Ketonen dar. Die Hinreaktion beschreibt die Cyanogenese bei Pflanzen, die Rückreaktion die biokatalytische Cyanhydrinsynthese.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. L. F. Fieser, M. Fieser: Lehrbuch der organischen Chemie. 3. Auflage. Verlag Chemie, 1957, S. 507.