„Bodenkartierung“ – Versionsunterschied

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Die '''Bodenkartierung''' ist eine systematische, flächendeckende Inventur der Bodenverhältnisse.
Die '''Bodenkartierung''' ist eine systematische, flächendeckende [[Inventur]] der Bodenverhältnisse.

Das Ziel ist es, die räumliche Verbreitung der [[Boden_(Bodenkunde)|Böden]], differenziert nach ihrem Aufbau und Eigenschaften zu erfassen.
Sie hat die wichtige Funktion, mit einheitlichen Methoden und Vorgehensweisen Bodeninformationen zu erfassen und für die Auswertung zum vorbeugenden und nachhaltigen Schutz der Bodenressourcen zur Verfügung zu stellen.
Das Ziel ist es, die räumliche Verbreitung der [[Boden (Bodenkunde)|Böden]], differenziert nach ihrem Aufbau und Eigenschaften zu erfassen. Sie hat die wichtige Funktion, mit einheitlichen Methoden und Vorgehensweisen Bodeninformationen zu erfassen und für die Auswertung zum vorbeugenden und nachhaltigen Schutz der Bodenressourcen zur Verfügung zu stellen.
Die Grundlage der Bodenkartierung in Deutschland ist die [[Bodenkundliche Kartieranleitung]].
Die Grundlage der Bodenkartierung in Deutschland ist die [[Bodenkundliche Kartieranleitung]].


Die Kartierung im Gelände umfasst die Erfassung und Beschreibung der Böden mit Hilfe von Schürfgruben und Bohrungen.
Die Kartierung im Gelände umfasst die Erfassung und Beschreibung der Böden mit Hilfe von Schürfgruben und Bohrungen. Im Allgemeinen wird der Bodenaufbau 2–5 m bis unter die Gründungssohle untersucht. Dabei werden die bodensystematische Kennzeichnung ([[Bodentyp]]), die vertikale Abfolge der Substratgenese und -zusammensetzung ([[Bodenhorizont]]e, [[Bodenart]]), [[Ausgangsgestein (Boden)|Ausgangsmaterial der Bodenbildung]] sowie eine Vielzahl von physikalischen und chemischen Eigenschaften (Substratmerkmale) beschrieben.
Im allgemeinen wird der Bodenaufbau ein bis maximal 2 m unter Geländeoberfläche untersucht. Dabei werden die bodensystematische Kennzeichnung ([[Bodentyp]]), die vertikale Abfolge der Substratgenese und -zusammensetzung ([[Bodenhorizonte]], [[Bodenart]]), [[Ausgangsgestein_(Boden)|Ausgangsmaterial der Bodenbildung]] sowie eine Vielzahl von physikalischen und chemischen Eigenschaften (Substratmerkmale) beschrieben.
Diese Punktinformationen der so gekennzeichneten Böden werden in Form von Bodeneinheiten mit vergleichbaren oder – je nach Maßstab – zumindest ähnlichen Inhalten zusammengefasst, in ihrer räumlichen Verteilung auf der [[Topographische_Karte|topographischen Karte]] abgegrenzt und dargestellt.
Maßstab und Inhalt der [[Bodenkarte]]n – und damit die Intensität der Bodenkartierung - richten sich nach den jeweils vorgegebenen Zielen und Fragestellungen.


Diese Punktinformationen der so gekennzeichneten Böden werden in Form von Bodeneinheiten mit vergleichbaren oder – je nach Maßstab – zumindest ähnlichen Inhalten zusammengefasst, in ihrer räumlichen Verteilung auf der [[Topographische Karte|topographischen Karte]] abgegrenzt und dargestellt. Maßstab und Inhalt der [[Bodenkarte]]n – und damit die Intensität der Bodenkartierung – richten sich nach den jeweils vorgegebenen Zielen und Fragestellungen.
In den [[Maßstab_(Verhältnis)|Maßstäben]] 1 : 100.000 und kleiner werden Bodenübersichtskarten dargestellt, die neben einer Übersichtskartierung im besonderen Maße auf den Auswertungen geowissenschaftlicher und anderer Unterlagen beruhen.


In den [[Maßstab (Kartografie)|Maßstäben]] 1:100.000 und kleiner werden Bodenübersichtskarten dargestellt, die neben einer Übersichtskartierung in besonderem Maße auf den Auswertungen geowissenschaftlicher und anderer Unterlagen beruhen.
Intensive Geländearbeiten bilden dagegen die Voraussetzung für die bodenkundliche Landesaufnahme in den mittleren Maßstäben 1 : 25.000 und 1 : 50.000. In diesen Maßstäben werden größere Bodenareale relativ genau erfasst und dargestellt.

Intensive Geländearbeiten bilden dagegen die Voraussetzung für die bodenkundliche Landesaufnahme in den mittleren Maßstäben 1 : 25.000 und 1 : 50.000. In diesen Maßstäben werden größere Bodenareale relativ genau erfasst und dargestellt.


Bei besonderen Untersuchungen, z. B. landwirtschaftliche oder forstliche Standortaufnahme, Stadtbodenkartierung, Weinbergkartierung oder Projektkartierung für die Landesplanung und den Bodenschutz, werden auch Karten in größeren Maßstäben z. B. 1 : 5.000 und 1 : 10.000 erstellt.
Bei besonderen Untersuchungen, z. B. landwirtschaftliche oder forstliche Standortaufnahme, Stadtbodenkartierung, Weinbergkartierung oder Projektkartierung für die Landesplanung und den Bodenschutz, werden auch Karten in größeren Maßstäben z. B. 1 : 5.000 und 1 : 10.000 erstellt.

== Weblinks ==
* [http://bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=7066 eBOD - elektronische Bodenkarte für Österreich]
* [http://www.lgb-rlp.de/bodenkarten.html Bodenkarten für Rheinland-Pfalz vom Landesamt für Geologie und Bergbau] Dynamische Online Karten

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[[Kategorie:Bodenkunde]]
[[Kategorie:Bodenkunde]]
[[Kategorie:Kartentyp]]

Aktuelle Version vom 22. Juli 2022, 10:49 Uhr

Die Bodenkartierung ist eine systematische, flächendeckende Inventur der Bodenverhältnisse.

Das Ziel ist es, die räumliche Verbreitung der Böden, differenziert nach ihrem Aufbau und Eigenschaften zu erfassen. Sie hat die wichtige Funktion, mit einheitlichen Methoden und Vorgehensweisen Bodeninformationen zu erfassen und für die Auswertung zum vorbeugenden und nachhaltigen Schutz der Bodenressourcen zur Verfügung zu stellen. Die Grundlage der Bodenkartierung in Deutschland ist die Bodenkundliche Kartieranleitung.

Die Kartierung im Gelände umfasst die Erfassung und Beschreibung der Böden mit Hilfe von Schürfgruben und Bohrungen. Im Allgemeinen wird der Bodenaufbau 2–5 m bis unter die Gründungssohle untersucht. Dabei werden die bodensystematische Kennzeichnung (Bodentyp), die vertikale Abfolge der Substratgenese und -zusammensetzung (Bodenhorizonte, Bodenart), Ausgangsmaterial der Bodenbildung sowie eine Vielzahl von physikalischen und chemischen Eigenschaften (Substratmerkmale) beschrieben.

Diese Punktinformationen der so gekennzeichneten Böden werden in Form von Bodeneinheiten mit vergleichbaren oder – je nach Maßstab – zumindest ähnlichen Inhalten zusammengefasst, in ihrer räumlichen Verteilung auf der topographischen Karte abgegrenzt und dargestellt. Maßstab und Inhalt der Bodenkarten – und damit die Intensität der Bodenkartierung – richten sich nach den jeweils vorgegebenen Zielen und Fragestellungen.

In den Maßstäben 1:100.000 und kleiner werden Bodenübersichtskarten dargestellt, die neben einer Übersichtskartierung in besonderem Maße auf den Auswertungen geowissenschaftlicher und anderer Unterlagen beruhen.

Intensive Geländearbeiten bilden dagegen die Voraussetzung für die bodenkundliche Landesaufnahme in den mittleren Maßstäben 1 : 25.000 und 1 : 50.000. In diesen Maßstäben werden größere Bodenareale relativ genau erfasst und dargestellt.

Bei besonderen Untersuchungen, z. B. landwirtschaftliche oder forstliche Standortaufnahme, Stadtbodenkartierung, Weinbergkartierung oder Projektkartierung für die Landesplanung und den Bodenschutz, werden auch Karten in größeren Maßstäben z. B. 1 : 5.000 und 1 : 10.000 erstellt.