„Schleuse Niegripp“ – Versionsunterschied

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Die '''Schleuse Niegripp''', manchmal auch die '''Neue Schleuse Niegripp''' genannt, ist eine Binnenschleuse, die seit 1938 die Verbindung der Wasserstraßen des Kanalgebietes östlich der Elbe mit dem [[Strom (Gewässer)|Strom]] selbst herstellt. Sie liegt am Kilometer 0,68 der Bundeswasserstraße [[Niegripper Verbindungskanal]] im deutschen Bundesland [[Sachsen-Anhalt |Sachsen-Anhalt]].
Die '''Schleuse Niegripp''', manchmal auch die '''Neue Schleuse Niegripp''' genannt, ist eine Binnenschleuse, die seit 1938 die Verbindung der Wasserstraßen des Kanalgebietes östlich der Elbe mit dem [[Strom (Gewässerart)|Strom]] selbst herstellt. Sie liegt am Kilometer 0,68 der Bundeswasserstraße [[Niegripper Verbindungskanal]] im deutschen Bundesland [[Sachsen-Anhalt]].


== Die Schleuse ==
== Die Schleuse ==
Die Schleuse Niegripp wurde nach zweijähriger Bauzeit 1938 zeitgleich mit dem [[Schiffshebewerk Rothensee]] dem Verkehr übergeben. Die Fallhöhe in der Schleuse schwankt zwischen 5,20 Meter und minus 1,35 Meter. Grund ist der häufig stark wechselnde Wasserstand der Elbe. Sie wurde deshalb auch mit beidseitig dichtenden Hubtoren versehen, welche eine zusätzliche Dichtung aus Federblech erhielten. Die Schleusenhäupter bestehen aus Stahlbeton. Die Kammerwände wurden als Stahlspundwände erstellt. Diese Stahlspundbohlen sind seitlich im Bodengrund verankert. Zur Schleuse gehört ein Pumpwerk. Es soll die Wasserhaltung im Kanal zwischen Niegripp und der Schleuse Zerben sicherstellen. Die Schleuse ist in den Elbdeich eingebunden und gewährleistet so den Hochwasserschutz des tieferliegenden Kanalgebietes.
Die Schleuse Niegripp wurde nach zweijähriger Bauzeit 1938 zeitgleich mit dem [[Schiffshebewerk Rothensee]] dem Verkehr übergeben. Die [[Fallhöhe (Wasserbau)|Fallhöhe]] in der Schleuse schwankt zwischen 5,20 Meter und minus 1,35 Meter. Grund ist der häufig stark wechselnde Wasserstand der Elbe. Sie wurde deshalb auch mit beidseitig dichtenden [[Hubtor]]en versehen, welche eine zusätzliche Dichtung aus [[Federblech]] erhielten. Die Schleusentore haben eine [[Bidirektional|bidirektionale]] Funktionsweise, d. h., es kann sowohl die Elbe- als auch die Kanalhaltung, egal auf welcher Seite das Wasser höher steht, gegeneinander abgewehrt werden. Die Schleusenhäupter bestehen aus Stahlbeton. Die Kammerwände wurden als Stahlspundwände erstellt. Diese Stahlspundbohlen sind seitlich im Bodengrund verankert. Zur Schleuse gehört ein Pumpwerk. Es soll die Wasserhaltung im Kanal zwischen Niegripp und der [[Schleuse Zerben]] sicherstellen und den [[Schleusenverlust]] ersetzen. Die Schleuse ist in den Elbdeich eingebunden und gewährleistet so den Hochwasserschutz des tieferliegenden Kanalgebietes.


=== Geschichte ===
=== Geschichte ===
An anderer Stelle <small>({{Coordinate |map= |article= |text=DMS|NS=52/16/14.87|EW=11/45/23.32|type=landmark|pop= |elevation= |region=DE-ST|dim= |name=Lage der historischen Schleuse Niegripp (auch Alte Schleuse Niegripp)|mapsize= |sortkey= }})</small> gab es bereits eine Schleuse in einem Vorgängerkanal, dem [[Ihlekanal]]. Sie wurde in der Zeit von 1865 bis 1872 erbaut. Die Reste der alten Schleuse Niegripp befinden sich noch heute etwa 2,60&nbsp;Kilometer nordöstlich der heutigen Schleuse Niegripp. Die Fallhöhe in der alten Schleuse Niegripp wurde durch die wechselnden Wasserstände der Elbe bestimmt. Sie wurde als [[Kuppelschleuse]] mit drei Häuptern, also mit zwei hintereinanderliegenden Kammern gebaut. Jede Kammer hatte eine nutzbare Länge von 47&nbsp;Metern. Die gesamte Nutzlänge der Schleuse betrug 98,5&nbsp;Meter, die nutzbare Breite lag bei 8&nbsp;Meter. Für den Fall von eintretender Wasserknappheit im Kanalgebiet des damaligen Ihlekanals gab es an der alten Schleuse Niegripp in jeder Kammerwand einen Kanal mit Schützen als Verschlussorgane zum Einleiten von Elbwasser in den Kanal.
Im Verlauf des [[Ihlekanal]]s wurde östlich des Dorfes die [[Alte Schleuse Niegripp]] errichtet. Sie wurde in der Zeit von 1865 bis 1872 erbaut und befinden sich etwa 2,60&nbsp;Kilometer nordöstlich der neuen Schleuse Niegripp. Die Fallhöhe in der alten Niegripper Schleuse wurde durch die wechselnden Wasserstände der Elbe bestimmt. Sie wurde als [[Kuppelschleuse]] mit drei Häuptern, also mit zwei hintereinanderliegenden Kammern gebaut. Jede [[Schleusenkammer]] hatte eine nutzbare Länge von 47&nbsp;Metern. Die gesamte Nutzlänge der Schleuse betrug 98,5&nbsp;Meter, die nutzbare Breite lag bei 8&nbsp;Meter. Für den Fall von eintretender Wasserknappheit im Kanalgebiet des damaligen Ihlekanals gab es an der alten Schleuse Niegripp in jeder Kammerwand einen Kanal mit Schützen als Verschlussorgane zum Einleiten von Elbwasser in den Kanal.


== Bilder ==
== Bilder ==
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Datei:NiegrippNeueSchleuse.jpg|Blick auf die Schleuse vom Elbdeich
NiegrippNeueSchleuse.jpg|Blick auf die Schleuse vom Elbdeich
Datei:Schl NPP.jpg|Beladener Schubverband in der Schleuse
Schl NPP.jpg|Beladener Schubverband in der Schleuse
Datei:NiegrippAlteSchleuse.jpg|Reste der alten Schleuse Niegripp
NiegrippAlteSchleuse.jpg|Die Kammer der Alten Schleuse Niegripp
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Hans-Joachim Uhlemann: ''Berlin und die Märkischen Wasserstraßen.'' transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
* Hans-Joachim Uhlemann: ''Berlin und die Märkischen Wasserstraßen.'' transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
* ''Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender.'' Binnenschifffahrts-Verlag GmbH. Duisburg- Ruhrort {{OCLC|48960431}}
* ''Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender.'' Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort; {{OCLC|48960431}}.


== Karten ==
== Karten ==
* ''Sportschifffahrtskarten Binnen 1 '' Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
* ''Sportschifffahrtskarten Binnen 1''. Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
* W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: ''Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000.'' Band 4. Herausgeber: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR, Berlin 1988, {{OCLC|830889996}}.
* W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: ''Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000.'' Band 4. Hrsg.: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR, Berlin 1988; {{OCLC|830889996}}.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.elwis.de/Verkehrsstatistik/durchgangsverkehr/schl_niegripp/ Schleuse Niegripp / Niegripper Verbindungskanal]
* [https://www.elwis.de/mvc/main.php?modul=schleuseninfo&choice=1&show_ft=1&show_contacts=1&specialsi=136&schleusenid=136 Schleuse Niegripp / Niegripper Verbindungskanal.] elwis.de; abgerufen am 4. Februar 2016.

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[[Kategorie:Bauwerk in Burg (bei Magdeburg)]]

Aktuelle Version vom 19. Februar 2023, 13:35 Uhr

Schleuse Niegripp
Die Elbseite der Schleuse Niegripp
Die Elbseite der Schleuse Niegripp

Die Elbseite der Schleuse Niegripp

Lage
Schleuse Niegripp (Sachsen-Anhalt)
Schleuse Niegripp (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 52° 14′ 57″ N, 11° 44′ 26″ OKoordinaten: 52° 14′ 57″ N, 11° 44′ 26″ O
Ort: Niegripp
Gewässer: Niegripper Verbindungskanal
Gewässerkilometer: km 0,68
Daten
Eigentümer: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Zuständiges WSA: Elbe
Planungsbeginn: vor 1936
Bauzeit: ca. 2 Jahre
Betriebsbeginn: 1938
Schleuse
Typ: Binnenschleuse
Wird gesteuert von: Fernsteuerung von Schleuse Hohenwarthe
Nutzlänge: 167,60 m
Nutzbreite: 12,20 m
Durchschnittliche
Fallhöhe:
je nach Elbwasserstand 5,20 m bis minus 1,35 m
Obertor: Hubtor beidseitig dichtend
Untertor: Hubtor beidseitig dichtend
Sonstiges
Stand: Anrufkanal UKW 22

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Die Schleuse Niegripp, manchmal auch die Neue Schleuse Niegripp genannt, ist eine Binnenschleuse, die seit 1938 die Verbindung der Wasserstraßen des Kanalgebietes östlich der Elbe mit dem Strom selbst herstellt. Sie liegt am Kilometer 0,68 der Bundeswasserstraße Niegripper Verbindungskanal im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt.

Die Schleuse Niegripp wurde nach zweijähriger Bauzeit 1938 zeitgleich mit dem Schiffshebewerk Rothensee dem Verkehr übergeben. Die Fallhöhe in der Schleuse schwankt zwischen 5,20 Meter und minus 1,35 Meter. Grund ist der häufig stark wechselnde Wasserstand der Elbe. Sie wurde deshalb auch mit beidseitig dichtenden Hubtoren versehen, welche eine zusätzliche Dichtung aus Federblech erhielten. Die Schleusentore haben eine bidirektionale Funktionsweise, d. h., es kann sowohl die Elbe- als auch die Kanalhaltung, egal auf welcher Seite das Wasser höher steht, gegeneinander abgewehrt werden. Die Schleusenhäupter bestehen aus Stahlbeton. Die Kammerwände wurden als Stahlspundwände erstellt. Diese Stahlspundbohlen sind seitlich im Bodengrund verankert. Zur Schleuse gehört ein Pumpwerk. Es soll die Wasserhaltung im Kanal zwischen Niegripp und der Schleuse Zerben sicherstellen und den Schleusenverlust ersetzen. Die Schleuse ist in den Elbdeich eingebunden und gewährleistet so den Hochwasserschutz des tieferliegenden Kanalgebietes.

Im Verlauf des Ihlekanals wurde östlich des Dorfes die Alte Schleuse Niegripp errichtet. Sie wurde in der Zeit von 1865 bis 1872 erbaut und befinden sich etwa 2,60 Kilometer nordöstlich der neuen Schleuse Niegripp. Die Fallhöhe in der alten Niegripper Schleuse wurde durch die wechselnden Wasserstände der Elbe bestimmt. Sie wurde als Kuppelschleuse mit drei Häuptern, also mit zwei hintereinanderliegenden Kammern gebaut. Jede Schleusenkammer hatte eine nutzbare Länge von 47 Metern. Die gesamte Nutzlänge der Schleuse betrug 98,5 Meter, die nutzbare Breite lag bei 8 Meter. Für den Fall von eintretender Wasserknappheit im Kanalgebiet des damaligen Ihlekanals gab es an der alten Schleuse Niegripp in jeder Kammerwand einen Kanal mit Schützen als Verschlussorgane zum Einleiten von Elbwasser in den Kanal.

  • Hans-Joachim Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
  • Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender. Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort; OCLC 48960431.
  • Sportschifffahrtskarten Binnen 1. Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
  • W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000. Band 4. Hrsg.: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR, Berlin 1988; OCLC 830889996.
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