„Betreuungsbehördengesetz“ – Versionsunterschied

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Das '''Betreuungsbehördengesetz''' war Bestandteil des am 1. Januar 1992 in Kraft getretenen Betreuungsgesetzes, im Rahmen dessen die [[Vormundschaft]] (für [[Volljährigkeit|Volljährige]]) und [[Gebrechlichkeitspflegschaft]] durch die [[Betreuung]] ersetzt wurden. Es installierte eine neue Fachbehörde anstelle des zuvor auch für Erwachsene zuständigen [[Jugendamt]]es.
Das '''Betreuungsbehördengesetz''' war in Deutschland Bestandteil des am 1. Januar 1992 in Kraft getretenen [[Betreuungsgesetz]]es, im Rahmen dessen die [[Vormundschaft]] (für [[Volljährigkeit|Volljährige]]) und [[Gebrechlichkeitspflegschaft]] durch die [[Betreuung (Recht)|Betreuung]] ersetzt wurden. Es installierte eine neue Fachbehörde anstelle des zuvor auch für Erwachsene zuständigen [[Jugendamt]]es.


Es wird mit Wirkung vom 1. Januar 2023 durch das [[Betreuungsorganisationsgesetz]] ersetzt.
==Grundzüge==
*§ 1 - Bildung von Betreuungsbehörden (lt. Landesrecht überwiegend Landkreise und kreisfreie Städte)
*§ 2 - zusätzliche Behörden (Landesermächtigungsklausel, in den meisten Ländern als überörtliche Betreuungsbehörden errichtet)
*§ 3 - örtliche Zuständigkeit ([[gewöhnlicher Aufenthalt]] des Betroffenen)
*§ 4 - Beratungs- und Unterstütungspflicht der Behörde gegenüber Betreuern und Bevollmächtigten; Hilfestellung bei Betreuungsplan
*§ 5 - Bereitstellung von Informations- und Aufklärungsmöglichkeiten zu [[Vorsorgevollmacht]]en und [[Betreuungsverfügung]]en
*§ 6 - allgemeine Förderungspflicht, Beglaubigung von Unterschriften und Handzeichen unter Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen
*§ 7 - Mitteilungsrechte gegenüber dem [[Vormundschaftsgericht]] - Datenschutz
*§ 8 - Allgemeine Unterstützungspflicht ggü. dem Vormundschaftsgericht, Sachverhaltsaufklärung, Benennung geeigneter Betreuer und [[Verfahrenspfleger]]
*§ 9 - sonstige Aufgaben der Betreuungsbehörde (nach BGB, FGG, [[VBVG]], Landesrecht)
*§ 10 Berlin-Klausel (gegenstandslos)


== Grundzüge ==
Das Betreuungsbehördengesetz ist seltsamerweise kein Bestandteil des [[Sozialgesetzbuch]]es, obwohl die Aufgaben denen des Jugendamtes (nach Sozialgesetzbuch VIII) ähnlich sind. Daher gelten für die Betreuungsbehörde ergänzend die [[Verwaltungsverfahrensgesetz]]e und [[Datenschutz|Datenschutzgesetze]] der Bundesländer, nicht das Sozialgesetzbuch-X.
* § 1 Bildung von [[Betreuungsbehörde]]n (lt. Landesrecht überwiegend Landkreise und kreisfreie Städte)
* § 2 zusätzliche Behörden (Landesermächtigungsklausel, in den meisten Ländern als überörtliche Betreuungsbehörden errichtet)
* § 3 örtliche Zuständigkeit ([[gewöhnlicher Aufenthalt]] des Betroffenen)
* § 4 Beratungs- und Unterstützungspflicht der Behörde gegenüber Betreuern und Bevollmächtigten; Hilfestellung bei [[Betreuungsplan]]
* § 5 Bereitstellung von Informations- und Aufklärungsmöglichkeiten zu [[Vorsorgevollmacht]]en und [[Betreuungsverfügung]]en
* § 6 allgemeine Förderungspflicht, [[Beglaubigung]] von [[Unterschrift]]en und Handzeichen unter Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen
* § 7 Mitteilungsrechte gegenüber dem [[Vormundschaftsgericht]] [[Datenschutz]]
* § 8 Allgemeine Unterstützungspflicht ggü. dem Vormundschaftsgericht, Sachverhaltsaufklärung, Benennung geeigneter Betreuer und [[Verfahrenspfleger]]
* § 9 – sonstige Aufgaben der Betreuungsbehörde (nach [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]], [[Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit|FGG]], [[Vormünder- und Betreuervergütungsgesetz|VBVG]], Landesrecht)
* § 10 Berlin-Klausel (gegenstandslos)


Das Betreuungsbehördengesetz ist kein Bestandteil des [[Sozialgesetzbuch]]es, obwohl die Aufgaben denen des [[Jugendamt]]es nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) ähnlich sind. Daher gelten für die Betreuungsbehörde ergänzend die [[Verwaltungsverfahrensgesetz]]e und [[Datenschutz]]gesetze der Bundesländer, nicht aber das [[Zehntes Buch Sozialgesetzbuch|Zehnte Buch Sozialgesetzbuch]] (SGB X).
==Siehe auch==
[[Betreuungsbehörde]]


==Literatur==
== Siehe auch ==
* [[Betreuungsbehörde]]
*Hinweis: das BtBG ist nicht eigenständig kommentiert; es ist in den Kommentaren zum Betreuungsrecht enthalten.
*Brucker (Hrsg.): Aufgaben und Organisation der Betreuungsbehörde; Frankfurt 2000, ISBN 3-923098-68-5
*Brucker (Hrsg.): Betreuungsbehörden auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, Essen 2001 (ohne ISBN)
*Deinert: Unterschriftsbeglaubigung durch die Betreuungsbehörde; [[BtMan]] 2005, 24
*Deinert/Walther: Handbuch der Betreuungsbehörde; 3. Aufl. Köln 2006, ISBN 3-89817-445-X


==Weblinks==
== Literatur ==
* Hinweis: das BtBG ist nicht eigenständig kommentiert; es ist in den Kommentaren zum Betreuungsrecht enthalten.
*[http://www.gesetze-im-internet.de/btbg/ Text des Betreuungsbehördengesetzes]
* Brucker (Hrsg.): Aufgaben und Organisation der Betreuungsbehörde; Frankfurt 2000, ISBN 3-923098-68-5
*[http://www.betreuerlexikon.de/bundeslaender.htm Adressen aller Betreuungsbehörden und Landesausführungsgesetze]
* Brucker (Hrsg.): Betreuungsbehörden auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, Essen 2001 (ohne ISBN)
* Deinert: Unterschriftsbeglaubigung durch die Betreuungsbehörde; [[BtMan]] 2005, 24
* Deinert/Walther: Handbuch der Betreuungsbehörde; 4. Aufl. Köln 2014, ISBN 3-89817-445-X

== Weblinks ==
* {{§§|Betreuungsbehördengesetz - BtBG|buzer}} - Wortlaut und historische Fassungen


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{{Rechtshinweis}}
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[[Kategorie:Betreuungsrecht]]

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Aktuelle Version vom 5. März 2023, 13:53 Uhr

Basisdaten
Titel: Gesetz über die Wahrnehmung behördlicher Aufgaben
bei der Betreuung Volljähriger
Kurztitel: Betreuungsbehördengesetz
Abkürzung: BtBG
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland
Rechtsmaterie: Betreuungsrecht, Verwaltungsrecht
Fundstellennachweis: 404-24
Erlassen am: 12. September 1990
(BGBl. I S. 2002, 2025)
Inkrafttreten am: 1. Januar 1992
Letzte Änderung durch: Art. 5 G vom 17. Juli 2017
(BGBl. I S. 2426, 2428)
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
22. Juli 2017
(Art. 8 G vom 17. Juli 2017)
Außerkrafttreten: 1. Januar 2023
(BGBl. I S. 882, 937)
GESTA: C145
Weblink: Gesetzestext
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten.

Das Betreuungsbehördengesetz war in Deutschland Bestandteil des am 1. Januar 1992 in Kraft getretenen Betreuungsgesetzes, im Rahmen dessen die Vormundschaft (für Volljährige) und Gebrechlichkeitspflegschaft durch die Betreuung ersetzt wurden. Es installierte eine neue Fachbehörde anstelle des zuvor auch für Erwachsene zuständigen Jugendamtes.

Es wird mit Wirkung vom 1. Januar 2023 durch das Betreuungsorganisationsgesetz ersetzt.

  • § 1 – Bildung von Betreuungsbehörden (lt. Landesrecht überwiegend Landkreise und kreisfreie Städte)
  • § 2 – zusätzliche Behörden (Landesermächtigungsklausel, in den meisten Ländern als überörtliche Betreuungsbehörden errichtet)
  • § 3 – örtliche Zuständigkeit (gewöhnlicher Aufenthalt des Betroffenen)
  • § 4 – Beratungs- und Unterstützungspflicht der Behörde gegenüber Betreuern und Bevollmächtigten; Hilfestellung bei Betreuungsplan
  • § 5 – Bereitstellung von Informations- und Aufklärungsmöglichkeiten zu Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen
  • § 6 – allgemeine Förderungspflicht, Beglaubigung von Unterschriften und Handzeichen unter Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen
  • § 7 – Mitteilungsrechte gegenüber dem VormundschaftsgerichtDatenschutz
  • § 8 – Allgemeine Unterstützungspflicht ggü. dem Vormundschaftsgericht, Sachverhaltsaufklärung, Benennung geeigneter Betreuer und Verfahrenspfleger
  • § 9 – sonstige Aufgaben der Betreuungsbehörde (nach BGB, FGG, VBVG, Landesrecht)
  • § 10 – Berlin-Klausel (gegenstandslos)

Das Betreuungsbehördengesetz ist kein Bestandteil des Sozialgesetzbuches, obwohl die Aufgaben denen des Jugendamtes nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) ähnlich sind. Daher gelten für die Betreuungsbehörde ergänzend die Verwaltungsverfahrensgesetze und Datenschutzgesetze der Bundesländer, nicht aber das Zehnte Buch Sozialgesetzbuch (SGB X).

  • Hinweis: das BtBG ist nicht eigenständig kommentiert; es ist in den Kommentaren zum Betreuungsrecht enthalten.
  • Brucker (Hrsg.): Aufgaben und Organisation der Betreuungsbehörde; Frankfurt 2000, ISBN 3-923098-68-5
  • Brucker (Hrsg.): Betreuungsbehörden auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, Essen 2001 (ohne ISBN)
  • Deinert: Unterschriftsbeglaubigung durch die Betreuungsbehörde; BtMan 2005, 24
  • Deinert/Walther: Handbuch der Betreuungsbehörde; 4. Aufl. Köln 2014, ISBN 3-89817-445-X