„Kleiner Vogelfuß“ – Versionsunterschied
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| Taxon_Name = Kleiner Vogelfuß |
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| Bildbeschreibung = Kleiner Vogelfuß (''Ornithopus perpusillus'') |
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| ''{{Species}}:'' || Kleiner Vogelfuß |
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]] |
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| class="taxo-name" | ''Ornithopus perpusillus'' |
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Der '''Kleine Vogelfuß''' ( |
Der '''Kleine Vogelfuß''' (''Ornithopus perpusillus''), auch '''Mäusewicke''' genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung ''[[Ornithopus]]'' innerhalb der Familie der [[Hülsenfrüchtler]] (Fabaceae). Kennzeichnend sind seine an Vogelfüße erinnernden Hülsenfrüchte, die ihm seinen deutschsprachigen [[Trivialname]]n Kleiner Vogelfuß verliehen. |
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== Beschreibung == |
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[[Datei:Prof. Dr. Thomé's Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, in Wort und Bild, für Schule und Haus; mit ... Tafeln ... von Walter Müller (Pl. 445) (7982432014).jpg|mini|Illustration aus Prof. Dr. [[Otto Wilhelm Thomé|Thomé’s]] ''Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, in Wort und Bild, für Schule und Haus''; mit … Tafeln … von [[Walter Müller (Lithograf)|Walter Müller]], 1888, Tafel 445]] |
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[[Datei:Klein vogelpootje peulen (Ornithopus perpusillus pods).jpg|mini|[[Gliederhülse]]n bzw. [[Bruchfrucht|Bruchfrüchte]]]] |
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=== Vegetative Merkmale === |
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Der Kleine Vogelfuß wächst niederliegend bis aufsteigend und ist nur am Grunde verzweigt. Die ein- oder mehrjährige [[krautige Pflanze]] bildet daher oft kleine „Knäuel“. Die Stängel werden 5 bis 30 (bis 90) Zentimeter lang. Stängel und Blätter sind dicht mit weichen, abstehenden Haaren besetzt.<ref name="HegiGams1964" /> Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen sitzend.<ref name="HegiGams1964" /> Die unpaarig gefiederten Blätter weisen 5 bis 15 Fiederpaare auf. Die Fieder[[blättchen]] sind bei einer Länge von 2 bis 5 Millimetern eiförmig oder elliptisch.<ref name="HegiGams1964" /> Die [[Nebenblatt|Nebenblätter]] sind klein, lanzettlich und oft mit schwärzlichen Spitzen.<ref name="HegiGams1964" /> |
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=== Generative Merkmale === |
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Die sehr kurz gestielten Blüten stehen in Dolden.<ref name="HegiGams1964" /> Der Blütenstand ist lang gestielt.<ref name="InfoFlora" /> Das [[Hochblatt]] ist gefiedert. Die mit einer Länge von 3 bis 4 Millimetern relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind [[Schmetterlingsblüte]]n und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die weißlichen Blütenkronen weisen ein gelbliches Schiffchen und eine rotgestreifte Fahne auf, die etwa so lang wie das Hochblatt ist. Der [[Kelchblatt|Kelch]] ist röhrenförmig, seine Zähne sind eiförmig und lanzettlich und nur ein Drittel so lang wie die Kelchröhre.<ref name="HegiGams1964" /> Die Fahne ist ausgerandet und wenig länger als die Flügel und das Schiffchen.<ref name="HegiGams1964" /> Die Nägel der [[Kronblatt|Kronblätter]] sind mit dem Kelch und den [[Staubblatt|Staubblättern]] verwachsen.<ref name="HegiGams1964" /> |
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Der Fruchtstand erscheint vogelfußartig. Die im Alter gebogene [[Hülsenfrucht]] ist gegliedert und netznervig. Sie ist 1 bis 2 Zentimeter lang und 1 bis 1,5 Millimeter breit.<ref name="HegiGams1964" /> Der Griffelrest der Hülse ist etwa so lang wie das Endglied der Hülse.<ref name="HegiGams1964" /> |
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Die Blütezeit ist Mai bis Juli, selten bis Oktober.<ref name="HegiGams1964" /> |
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Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 14.<ref name="Oberdorfer2001" /> |
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== Ökologie == |
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Der Kleine Vogelfuß ist eine einjährige (sommer- und winterannuelle) Pflanze mit einem niederliegenden Stängel als Anpassung an ihren leicht beweglichen, sandigen Standort. Wie die meisten Hülsenfrüchtler besitzt sie Wurzelknöllchen mit Luftstickstoff bindenden Bakterien. |
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Die Blüten sind kleine „Schmetterlingsblumen“. Es findet meist [[Selbstbestäubung]] statt. Die kleinen Blüten scheinen nur unter besonderen Bedingungen Nektar zu enthalten.<ref name="HegiGams1964" /> Als Besucher wurden [[Grabwespen]], [[Schwebfliegen]] und kleine Bienen- und Hummel-Arten beobachtet.<ref name="HegiGams1964" /> Die Früchte sind gebogene Glieder- bzw. Bruchhülsen, die bei der Reife in vier bis sieben einsamige Teilfrüchte zerfallen.<ref name="HegiGams1964" /> |
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== Erkennungsmerkmale == |
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Der Kleine Vogelfuß wächst niederliegend bis aufsteigend und ist nur vom Grunde an verzweigt. Er bildet daher oft kleine "Knäuel". Die Blätter weisen 5 bis 15 Fiederpaare auf. Jedes eiförmige Blattfiederchen ist etwa 2 bis 5 mm lang. Die 3 bis 4 mm kleinen, weißlichen Blüten weisen ein gelbliches Schiffchen und eine rotgestreifte Fahne auf, die etwa so lang wie das gefiedert Hochblatt ist. Die Kränröhre ist höchstens doppelt so lang wie die auffälligen Kelchzähne. Die im Alter gebogenen Hülsenfrüchte sind gegliedert und netznervig. Der erscheint der Fruchtstand vogelfußartig. |
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[[Bild:ornithopus_perpusillus_detail.jpeg|thumb|200px|left|Detailaufnahme dder Blüte]] |
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== Vorkommen == |
== Vorkommen == |
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''Ornithopus perpusillus'' |
''Ornithopus perpusillus'' ist ein temperates und meridionales [[Florenelement]] Europas. Die Art kommt ursprünglich vor in Algerien, Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Schweden, Italien, auf den Balearen, in Korsika, Sardinien, in der Schweiz, in Polen, Rumänien und auf den Azoren.<ref name="Euro+Med" /> In Deutschland ist er nur selten bis zerstreut zu finden. |
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''Ornithopus perpusillus'' besiedelt vornehmlich karge Sand- und Silikattrocken- und Halbtrockenrasen. Er ist auch in relativ nährstoffarmen, kurzlebigen Unkrautfluren zu finden. Er besiedelt zwar auch Brachen, sandige Äcker, Wegränder und Kiefernwaldränder, kommt aber vor allem auf (Binnen-)Dünen vor. Er gilt als [[Kennart]] des pflanzensoziologischen Verbandes Thero-Airion und hat sein Hauptvorkommen im Digitario-Setarienion und Arnoseridenion. |
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Die ökologischen [[Zeigerwerte]] nach [[Elias Landolt (Botaniker)|Landolt]] [[et al.]] 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 1 (ozeanisch).<ref name="InfoFlora" /> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* {{BibISBN|3827414962}} |
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* [[Werner Rothmaler]]: ''Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Kritischer Band.'' ISBN 3-8274-1496-2 |
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* [[Ruprecht Düll]], [[Herfried Kutzelnigg]]: ''Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait.'' 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1. |
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== Einzelnachweise == |
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<ref name="Oberdorfer2001"> |
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[[Erich Oberdorfer]]: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete.'' 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 605. |
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</ref> |
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<ref name="HegiGams1964">[[Gustav Hegi]], [[Helmut Gams]]: ''Familie Leguminosae.'' In: Gustav Hegi: ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa.'' 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Verlag Carl Hanser, München 1964, S. 1477–1478.</ref> |
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<ref name="Euro+Med">ILDIS World Database of Legumes 2010: Fabaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. [http://ww2.bgbm.org/EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameId=19964&PTRefFk=8500000 Datenblatt ''Ornithopus perpusillus'']</ref> |
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{{InfoFlora|ID=1005280|WissName=Ornithopus perpusillus L.|Abruf=2022-07-04}} |
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</references> |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Ornithopus perpusillus|Kleiner Vogelfuß (''Ornithopus perpusillus'')}} |
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* {{FloraWeb|4017|Ornithopus perpusillus L., Kleiner Vogelfuß}} |
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* {{VKFloraweb|4017}} |
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* {{BiolFlor|2181}} |
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* {{BIB|4017}} |
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* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Schmetterlingsbluetler/vogelfuss.htm#Kleiner%20Vogelfu%C3%9F%C2%A0 Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]. |
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{{SORTIERUNG:Kleiner Vogelfuss}} |
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[[Kategorie:Loteae (Tribus)]] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2023, 06:07 Uhr
Kleiner Vogelfuß | ||||||||||||
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Kleiner Vogelfuß (Ornithopus perpusillus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ornithopus perpusillus | ||||||||||||
L. |
Der Kleine Vogelfuß (Ornithopus perpusillus), auch Mäusewicke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ornithopus innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Kennzeichnend sind seine an Vogelfüße erinnernden Hülsenfrüchte, die ihm seinen deutschsprachigen Trivialnamen Kleiner Vogelfuß verliehen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kleine Vogelfuß wächst niederliegend bis aufsteigend und ist nur am Grunde verzweigt. Die ein- oder mehrjährige krautige Pflanze bildet daher oft kleine „Knäuel“. Die Stängel werden 5 bis 30 (bis 90) Zentimeter lang. Stängel und Blätter sind dicht mit weichen, abstehenden Haaren besetzt.[1] Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen sitzend.[1] Die unpaarig gefiederten Blätter weisen 5 bis 15 Fiederpaare auf. Die Fiederblättchen sind bei einer Länge von 2 bis 5 Millimetern eiförmig oder elliptisch.[1] Die Nebenblätter sind klein, lanzettlich und oft mit schwärzlichen Spitzen.[1]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die sehr kurz gestielten Blüten stehen in Dolden.[1] Der Blütenstand ist lang gestielt.[2] Das Hochblatt ist gefiedert. Die mit einer Länge von 3 bis 4 Millimetern relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind Schmetterlingsblüten und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die weißlichen Blütenkronen weisen ein gelbliches Schiffchen und eine rotgestreifte Fahne auf, die etwa so lang wie das Hochblatt ist. Der Kelch ist röhrenförmig, seine Zähne sind eiförmig und lanzettlich und nur ein Drittel so lang wie die Kelchröhre.[1] Die Fahne ist ausgerandet und wenig länger als die Flügel und das Schiffchen.[1] Die Nägel der Kronblätter sind mit dem Kelch und den Staubblättern verwachsen.[1]
Der Fruchtstand erscheint vogelfußartig. Die im Alter gebogene Hülsenfrucht ist gegliedert und netznervig. Sie ist 1 bis 2 Zentimeter lang und 1 bis 1,5 Millimeter breit.[1] Der Griffelrest der Hülse ist etwa so lang wie das Endglied der Hülse.[1]
Die Blütezeit ist Mai bis Juli, selten bis Oktober.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[3]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kleine Vogelfuß ist eine einjährige (sommer- und winterannuelle) Pflanze mit einem niederliegenden Stängel als Anpassung an ihren leicht beweglichen, sandigen Standort. Wie die meisten Hülsenfrüchtler besitzt sie Wurzelknöllchen mit Luftstickstoff bindenden Bakterien. Die Blüten sind kleine „Schmetterlingsblumen“. Es findet meist Selbstbestäubung statt. Die kleinen Blüten scheinen nur unter besonderen Bedingungen Nektar zu enthalten.[1] Als Besucher wurden Grabwespen, Schwebfliegen und kleine Bienen- und Hummel-Arten beobachtet.[1] Die Früchte sind gebogene Glieder- bzw. Bruchhülsen, die bei der Reife in vier bis sieben einsamige Teilfrüchte zerfallen.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ornithopus perpusillus ist ein temperates und meridionales Florenelement Europas. Die Art kommt ursprünglich vor in Algerien, Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Schweden, Italien, auf den Balearen, in Korsika, Sardinien, in der Schweiz, in Polen, Rumänien und auf den Azoren.[4] In Deutschland ist er nur selten bis zerstreut zu finden.
Ornithopus perpusillus besiedelt vornehmlich karge Sand- und Silikattrocken- und Halbtrockenrasen. Er ist auch in relativ nährstoffarmen, kurzlebigen Unkrautfluren zu finden. Er besiedelt zwar auch Brachen, sandige Äcker, Wegränder und Kiefernwaldränder, kommt aber vor allem auf (Binnen-)Dünen vor. Er gilt als Kennart des pflanzensoziologischen Verbandes Thero-Airion und hat sein Hauptvorkommen im Digitario-Setarienion und Arnoseridenion.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 1 (ozeanisch).[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Gustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Verlag Carl Hanser, München 1964, S. 1477–1478.
- ↑ a b Ornithopus perpusillus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 605.
- ↑ ILDIS World Database of Legumes 2010: Fabaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Ornithopus perpusillus
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ornithopus perpusillus L., Kleiner Vogelfuß. auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Kleiner Vogelfuß. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).