„Wellenbrecher (Wasserbau)“ – Versionsunterschied

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'''Wellenbrecher''' haben im Wasserbau vor allem Schutzfunktion: Sie verhindern die Zerstörung von Booten und Ufern, indem sie [[Wellenbrechen|die Energie der Wellen in Wärme umwandeln]].
'''Wellenbrecher''' haben im [[Wasserbau]] vor allem Schutzfunktion: Sie verhindern die Zerstörung von Booten und Ufern, indem sie [[Wellenbrechen|die Energie der Wellen durch Dissipation umwandeln]].


Zu unterscheiden sind schwimmende und fest gegründete Wellenbrecher. Die wichtigsten Vertreter der letzteren sind die [[Tetrapode]]n, [[Mole]] und die [[Buhne]]. Weiterhin werden [[Riffball|Riffbälle]] und [[Künstliches Korallenriff|künstliche Korallenriffe]] genutzt. Wellendynamische Experimente brachten Ende der 90er Jahre die Erkenntnis, dass Wellenbrecher, die die Wasseroberfläche nicht erreichen und nicht durchgängig an der gesamten Mole angebracht sind, effizienter sind als geometrisch symmetrische Wellenbrecher. Erstmals Anwendung fand diese Bauweise beim Bau des Olympiahafens Barcelona 1988-92.
Zu unterscheiden sind schwimmende und fest gegründete Wellenbrecher. Die wichtigsten Vertreter der letzteren sind [[Mole]]n vor Hafenbereichen und [[Buhne]]n an Meer- und Flussufern. Zur Befestigung an gefährdeten Uferstellen werden neben mit [[Deckwerk]] befestigten Böschungen auch Wellenbrecherblocksteine (meist aus [[Beton]]) wie [[Tetrapode (Stein)|Tetrapoden]] oder [[Dolos (Wasserbau)|Dolosse]] eingesetzt. Weiterhin werden [[Riffball|Riffbälle]] und [[Künstliches Korallenriff|künstliche Korallenriffe]] genutzt.


Die Wellenbrecher im Yachthafen des [[Olympisches Dorf (Barcelona)|Olympischen Dorfes in Barcelona]] wurden von 1988 bis 1992 erstmals in einer besonderen Bauweise errichtet. Wellendynamische Experimente bestätigten Ende der 1990er Jahre, dass Wellenbrecher, die die Wasseroberfläche nicht erreichen und nicht durchgängig an der gesamten Mole angebracht sind, effizienter sind als geometrisch symmetrische Wellenbrecher.
Der wichtigste schwimmende Wellenbrecher ist das [[Beton]]-[[Ponton]] am Außenrand von dem [[Seegang]] ausgesetzten [[Marina (Hafen)|Marinas]] (z. B. in Flüssen oder in kleinen Buchten): Durch seine große [[Massenträgheit]] dämpft es wirkungsvoll den Seegang und verhindert so Beschädigungen an Booten durch Seegang.

Der wichtigste schwimmende Wellenbrecher ist das Beton-[[Ponton]] am Außenrand von [[Seegang]] ausgesetzten [[Marina (Hafen)|Marinas]] (z. B. in Flüssen oder in kleinen Buchten): Durch seine große [[Massenträgheit]] dämpft es wirkungsvoll den Seegang und verhindert so Beschädigungen an Booten durch Seegang.

== Sonstiges ==
Im Juni 1944 [[Selbstversenkung|versenkte]] die [[Royal Navy]] die ''[[Sumatra (Schiff, 1926)#Verbleib|Sumatra]]'' bei der [[Operation Overlord|Landung in der Normandie]] zusammen mit anderen veralteten Schiffen als Wellenbrecher für einen [[Mulberry-Hafen]].

Im polnischen Swinemünde wurde 2015 für einen LNG-Hafen eine Mole errichtet. Kernstück dieser Hafenanlage ist ein 3 km langer Wellenbrecher mit integrierten Anlegemöglichkeiten für Gastanker. Mit dieser Konstruktion ist vor der Küste ein geschlossenes Hafenbecken mit einer Wassertiefe von bis zu 14,50 m entstanden. Die Konstruktion besteht aus einem Spundwandkern mit einem Damm, wobei die gesamte Konstruktion befahrbar ist.

== Siehe auch ==
* [[Deckwerk]]

== Literatur ==
* Harold und Ronald Wagner: ''Projektierung von Steinschüttungen zum Schutz vor Wellen''. In: ''[[Hansa (Zeitschrift)|Hansa]]'', Heft 8/2013, S. 87–92, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2013, {{ISSN|0017-7504}}
* Hans-Dieter Clasmeier: ''Rückblick auf 150 Jahre Hafenbautechnik''. In: ''Hansa'', Jubiläumsausgabe Januar 2014, S. 126–142, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2014, S. 139/140
* Hartmut Tworuschka: ''Planung und Bau eines Wellenbrechers mit integrierter Hafenanlage für den LNG-Terminal in Swinemünde''. In: ''Beton- und Stahlbetonbau'', Vol. 107, Issue S1 S.55–59, 2012


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Küsteningenieurwesen]]


[[ca:Escullera]]
[[Kategorie:Küstenbau]]
[[Kategorie:Bauform (Wasserbau)]]
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Version vom 23. November 2023, 23:58 Uhr

Wellenbrecher an der Küste mit Dolossen
Wellenbrecher als Schutz eines Hafens
Mole für Gasport mit Anlegeplattform und Pumpstationen

Wellenbrecher haben im Wasserbau vor allem Schutzfunktion: Sie verhindern die Zerstörung von Booten und Ufern, indem sie die Energie der Wellen durch Dissipation umwandeln.

Zu unterscheiden sind schwimmende und fest gegründete Wellenbrecher. Die wichtigsten Vertreter der letzteren sind Molen vor Hafenbereichen und Buhnen an Meer- und Flussufern. Zur Befestigung an gefährdeten Uferstellen werden neben mit Deckwerk befestigten Böschungen auch Wellenbrecherblocksteine (meist aus Beton) wie Tetrapoden oder Dolosse eingesetzt. Weiterhin werden Riffbälle und künstliche Korallenriffe genutzt.

Die Wellenbrecher im Yachthafen des Olympischen Dorfes in Barcelona wurden von 1988 bis 1992 erstmals in einer besonderen Bauweise errichtet. Wellendynamische Experimente bestätigten Ende der 1990er Jahre, dass Wellenbrecher, die die Wasseroberfläche nicht erreichen und nicht durchgängig an der gesamten Mole angebracht sind, effizienter sind als geometrisch symmetrische Wellenbrecher.

Der wichtigste schwimmende Wellenbrecher ist das Beton-Ponton am Außenrand von Seegang ausgesetzten Marinas (z. B. in Flüssen oder in kleinen Buchten): Durch seine große Massenträgheit dämpft es wirkungsvoll den Seegang und verhindert so Beschädigungen an Booten durch Seegang.

Sonstiges

Im Juni 1944 versenkte die Royal Navy die Sumatra bei der Landung in der Normandie zusammen mit anderen veralteten Schiffen als Wellenbrecher für einen Mulberry-Hafen.

Im polnischen Swinemünde wurde 2015 für einen LNG-Hafen eine Mole errichtet. Kernstück dieser Hafenanlage ist ein 3 km langer Wellenbrecher mit integrierten Anlegemöglichkeiten für Gastanker. Mit dieser Konstruktion ist vor der Küste ein geschlossenes Hafenbecken mit einer Wassertiefe von bis zu 14,50 m entstanden. Die Konstruktion besteht aus einem Spundwandkern mit einem Damm, wobei die gesamte Konstruktion befahrbar ist.

Siehe auch

Literatur

  • Harold und Ronald Wagner: Projektierung von Steinschüttungen zum Schutz vor Wellen. In: Hansa, Heft 8/2013, S. 87–92, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2013, ISSN 0017-7504
  • Hans-Dieter Clasmeier: Rückblick auf 150 Jahre Hafenbautechnik. In: Hansa, Jubiläumsausgabe Januar 2014, S. 126–142, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2014, S. 139/140
  • Hartmut Tworuschka: Planung und Bau eines Wellenbrechers mit integrierter Hafenanlage für den LNG-Terminal in Swinemünde. In: Beton- und Stahlbetonbau, Vol. 107, Issue S1 S.55–59, 2012
Commons: Wellenbrecher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien