„Tobis-Tonbild-Syndikat“ – Versionsunterschied

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Die '''Tobis Tonbild-Syndikat AG''', später '''Tobis Industrie GmbH''' (Tiges) und '''Tobis Filmkunst GmbH''', war eine große deutsche Filmproduktionsgesellschaft, die als selbstständiges Unternehmen von 1927 bis 1942 bestand und wesentlichen Anteil an der Filmproduktion in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] hatte.
[[Datei:Tobis Tonbild-Syndikat AG 1931.jpg|mini|Aktie über 1000 RM der Tobis Tonbild-Syndikat AG vom August 1931]]
Die '''Tobis Tonbild-Syndikat AG''', später ''Tobis Industrie GmbH'' (Tiges) und ''Tobis Filmkunst GmbH'', war eine große deutsche Filmproduktionsgesellschaft, die als selbstständiges Unternehmen von 1927 bis 1942 bestand und wesentlichen Anteil an der Filmproduktion in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] hatte.


Sie ist nicht zu verwechseln mit der in den 1970ern gegründeten [[Tobis Film]], die so heißt, da die Karriere ihres Gründers bei der in diesem Artikel behandelten Tobis als Kassierer begann.<ref>[[Peter Sundarp]] in: Dona Kujacinski: ''Horst Wendlandt – Der Mann, der Winnetou & Edgar Wallace, Bud Spencer & Terence Hill, Otto & Loriot ins Kino brachte. Eine Biografie.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-690-3, S. 183.</ref>
Sie ist nicht zu verwechseln mit der in den 1970er Jahren gegründeten [[Tobis Film]], die so heißt, da die Karriere ihres Gründers bei der in diesem Artikel behandelten Tobis als Kassierer begann.<ref>[[Peter Sundarp]] in: Dona Kujacinski: ''Horst Wendlandt – Der Mann, der Winnetou & Edgar Wallace, Bud Spencer & Terence Hill, Otto & Loriot ins Kino brachte. Eine Biografie.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-690-3, S. 183.</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== 1927–1933 ===
=== 1927–1933 ===
Die Firma wurde am 12. Mai 1927 als Zweigunternehmen der Schallplatten- und Patenthaltungsfirma [[Tri-Ergon Photo-Electro-Records|Tri-Ergon-Musik-AG]] gegründet. Zum [[Tonfilm]]unternehmen wurde sie erst am 30. August 1928, als sich die Tri-Ergon-Musik-AG (St.&nbsp;Gallen) mit der holländisch-deutschen [[Heinrich Küchenmeister|H.&nbsp;J.&nbsp;Küchenmeister-Kommanditgesellschaft]] (Berlin), der [[Deutsche Tonfilm|Deutschen Tonfilm AG]] (Hannover) und der [[Oskar Messter|Messterton AG]] (Berlin) zur Tobis zusammenschloss. Ziel des Zusammenschlusses war, wie der Bericht des Arbeitsausschusses vermerkte, die verschiedenen Patente in einer Hand zu vereinigen. Hinter dem Ringen um ein eigenes Patent steckte die Absicht, sich der Konkurrenz durch die amerikanische Firma [[Warner Bros.]] zu entledigen, die ein Patent der [[Western Electric]] nutzte.
Die Firma wurde am 12. Mai 1927 als Zweigunternehmen der Schallplatten- und Patenthaltungsfirma [[Tri-Ergon Photo-Electro-Records|Tri-Ergon-Musik-AG]] gegründet. Zum [[Tonfilm]]unternehmen wurde sie erst am 30. August 1928, als sich die Tri-Ergon-Musik-AG (St.&nbsp;Gallen) mit der holländisch-deutschen [[Heinrich Küchenmeister|H.&nbsp;J.&nbsp;Küchenmeister-Kommanditgesellschaft]] (Berlin), der [[Deutsche Tonfilm|Deutschen Tonfilm AG]] (Berlin) und der [[Oskar Messter|Messter Filmton GmbH]] (Berlin) zur Tobis zusammenschloss. Ziel des Zusammenschlusses war, wie der Bericht des Arbeitsausschusses vermerkte, die verschiedenen Patente in einer Hand zu vereinigen. Hinter dem Ringen um ein eigenes Patent steckte die Absicht, sich der Konkurrenz durch die amerikanische Firma [[Warner Bros.]] zu entledigen, die ein Patent der [[Western Electric]] nutzte.


Durch Abkommen mit der [[Klangfilm|Klangfilm GmbH]] (13. Februar 1929) und den amerikanischen Elektrokonzernen [[General Electric]] und Western Electric („[[Pariser Tonfilmfrieden]]“, 22. Juli 1930) standen der neuen Firma, die zunächst den Namen „Tonbild-Syndikat AG“ erhalten hatte, nun aber in Tobis-Klangfilm umbenannt wurde, die Patente der Klangfilm GmbH, von Siemens, AEG, [[Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft|Polyphon]] und auch der amerikanischen Konzerne zur Verfügung.
Durch Abkommen mit der [[Klangfilm|Klangfilm GmbH]] (13. Februar 1929) und den amerikanischen Elektrokonzernen [[General Electric]] und Western Electric („[[Pariser Tonfilmfrieden]]“, 22. Juli 1930) standen der neuen Firma, die zunächst den Namen „Tonbild-Syndikat AG“ erhalten hatte, nun aber in Tobis Tonbild-Syndikat AG umbenannt wurde<ref>Beschluss der Generalversammlung vom 29. Januar 1931; HRB Nr. 40024, Eintrag im Berliner Handelsregister am 24. Februar 1931</ref>, die Patente der Klangfilm GmbH, von Siemens, AEG, [[Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft|Polyphon]] und auch der amerikanischen Konzerne zur Verfügung.


=== 1933–1945 ===
=== 1933–1945 ===
Nach der [[UFA]] war die Tobis die größte deutsche Filmproduktionsgesellschaft, was sie nach der [[Machtergreifung]] 1933 für die neuen Machthaber, die ihren Propagandaapparat ausbauen und die bereits gleichgeschaltete UFA von Konkurrenten befreien wollten, besonders interessant machte. Direktor wurde [[Joseph Goebbels|Goebbels]]’ Günstling [[Kalanag|Helmut Schreiber]]. Eine Rolle spielten auch die im Besitz der Muttergesellschaft ''Intertobis'' befindlichen Tonfilmpatente. Die 1934 begonnene und 1939 abgeschlossene Umbildung der Tobis in eine reichsmittelbare Firma stellte Goebbels’ – gelungenen – ersten Versuch einer von der Öffentlichkeit gänzlich unbemerkten feindlichen Übernahme einer Filmgesellschaft dar.
Die Tobis war die größte deutsche Filmproduktionsgesellschaft nach der [[UFA|Universum-Film AG (Ufa)]]. Das machte sie nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten 1933 für die neuen Machthaber, die ihren Propagandaapparat ausbauen und die bereits gleichgeschaltete Ufa von Konkurrenten befreien wollten, besonders interessant. Direktor wurde [[Joseph Goebbels|Goebbels]]’ Günstling [[Kalanag|Helmut Schreiber]]. Eine Rolle spielten die im Besitz der Muttergesellschaft ''Intertobis'' befindlichen Tonfilmpatente. Die 1934 begonnene und 1939 abgeschlossene Umbildung der Tobis in eine reichsmittelbare Firma stellte Goebbels’ – gelungenen – ersten Versuch einer von der Öffentlichkeit gänzlich unbemerkten feindlichen Übernahme einer Filmgesellschaft dar.


Die Berliner Tobis, die sich – wie fast alle deutschen Filmproduktionsfirmen – 1936/37 am Tiefpunkt einer Rentabilitätskrise befand, wurde reorganisiert. Nach dem Aufkauf der Aktienmehrheit der ''Intertobis'' durch die [[Cautio Treuhand GmbH]] wurde die Filmproduktion in die ''Tobis Industrie GmbH'' (''Tiges'') überführt, die am 27. November 1937 in „Tobis Filmkunst GmbH“ umbenannt wurde. Der Schauspieler [[Emil Jannings]] wurde zum Verwaltungsratsvorsitzenden ernannt. 1942 wurde die Tobis in den UFA-Konzern eingegliedert und behielt nur noch formale Selbstständigkeit.
Die Berliner Tobis, die sich – wie fast alle deutschen Filmproduktionsfirmen – 1936/1937 am Tiefpunkt einer Rentabilitätskrise befand, wurde reorganisiert. Nach dem Aufkauf der Aktienmehrheit der ''Intertobis'' durch die [[Cautio Treuhand GmbH]] wurde die Filmproduktion in die ''Tobis Industrie GmbH'' (''Tiges'') überführt, die am 27. November 1937 in „Tobis Filmkunst GmbH“ umbenannt wurde. Der Schauspieler [[Emil Jannings]] wurde zum Verwaltungsratsvorsitzenden ernannt. 1942 wurde die Tobis in den UFA-Konzern eingegliedert und behielt nur noch formale Selbstständigkeit. Laut dem [[American Jewish Committee]] beschäftigte das Unternehmen während des Nationalsozialismus [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/auszuege-der-ajc-liste-der-firmen-die-zwangsarbeiter-beschaeftigt-haben-sollen-dokumentation/119288.html |titel=Auszüge der AJC-Liste der Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben sollen (Dokumentation) |abruf=2020-09-23 |sprache=de}}</ref>


=== 1945–1962 ===
=== 1945–1962 ===
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Produktionseinrichtungen der Tobis Teil des neu gegründeten Ufa-Konzerns. Mit dem Untergang dieses Konzerns im Jahre 1962 war auch die Geschichte der Tobis beendet.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Produktionseinrichtungen der Tobis Teil des neu gegründeten Ufa-Konzerns. Mit dem Untergang dieses Konzerns im Jahre 1962 war die Geschichte der Tobis beendet.


== Tochtergesellschaften ==
== Tochtergesellschaften ==
Zur Tobis gehörten zahlreiche Tochtergesellschaften, u.&nbsp;a. die am 6. April 1933 in [[Berlin]] gegründete '''Tobis-Cinéma-Film AG''', die Tobis-Filme ins Ausland verlieh und vertrieb. Vereinzelt hat diese Firma auch eigene Filme produziert (''Das Gäßchen zum Paradies'', 1936; ''Condottieri'', 1936/37).
Zur Tobis gehörten zahlreiche Tochtergesellschaften. Dazu gehörte die am 6. April 1933 in [[Berlin]] gegründete ''Tobis-Cinéma-Film AG'', die Tobis-Filme ins Ausland verlieh und vertrieb. Vereinzelt produzierte diese Firma auch eigene Filme (''[[Das Gäßchen zum Paradies]]'', 1936; ''[[Condottieri (Film)|Condottieri]]'', 1936/37).


1933 wurde die österreichische '''[[Sascha-Film]]''' mehrheitlich übernommen und in '''Tobis-Sascha-Film AG''' umbenannt.
1933 wurde die österreichische ''[[Sascha-Film]]'' mehrheitlich übernommen und in ''Tobis-Sascha-Film AG'' umbenannt.


== Mitarbeiter ==
== Mitarbeiter ==
* Produktionschef ab 1939: [[Ewald von Demandowsky]].
Schauspieler, die oft für die Tobis arbeiteten, waren z.&nbsp;B. [[Fita Benkhoff]], [[Charlott Daudert]], [[Elisabeth Flickenschildt]], [[Gustav Fröhlich]], [[Ilse Fürstenberg]], [[Heinrich George]], [[Käthe Haack]], [[Heidemarie Hatheyer]], [[Paul Henckels]], [[Lucie Höflich]], [[Emil Jannings]], [[Eugen Klöpfer]], [[Hilde Körber]], [[La Jana]], [[Günter Lüders]], [[Else von Möllendorff]], [[Harald Paulsen]], [[Mady Rahl]], [[Franz Schafheitlin]], [[Sybille Schmitz]], [[Olga Tschechowa]], [[Eduard von Winterstein]] und der Kinderdarsteller [[Norbert Rohringer]].
* Schauspieler, die oft für die Tobis arbeiteten, waren [[Fita Benkhoff]], [[Charlott Daudert]], [[Elisabeth Flickenschildt]], [[Gustav Fröhlich]], [[Ilse Fürstenberg]], [[Heinrich George]], [[Käthe Haack]], [[Heidemarie Hatheyer]], [[Paul Henckels]], [[Lucie Höflich]], [[Emil Jannings]], [[Eugen Klöpfer]], [[Hilde Körber]], [[La Jana]], [[Günter Lüders]], [[Else von Möllendorff]], [[Harald Paulsen]], [[Mady Rahl]], [[Franz Schafheitlin]], [[Sybille Schmitz]], [[Olga Tschechowa]], [[Eduard von Winterstein]] und der Kinderdarsteller [[Norbert Rohringer]].
* Hausregisseure der Tobis waren [[Karl Anton]], [[Volker von Collande]], [[Erich Engel]], [[Veit Harlan]], [[Paul Heidemann]], [[Max W. Kimmich]], [[Werner Klingler]], [[Wolfgang Liebeneiner]], [[Wolfgang Staudte]], [[Paul Verhoeven (Regisseur, 1901)|Paul Verhoeven]] und [[Hans H. Zerlett]].
* Herstellungsgruppenleiter: [[Karl Anton]], [[Ludwig Behrends]], [[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], [[Volker von Collande]], [[Herbert Engelsing]], [[Walter F. Fichelscher]], [[Conrad Flockner]], [[Heinrich George]], [[Hermann Grund]], [[Veit Harlan]], [[Heinz Hille]], [[Heinrich Jonen]], [[Fritz Klotzsch]], [[Fred Lyssa]], [[Werner Malbran]], [[Erich von Neusser]], [[Willy Reiber]], [[Bernhard F. Schmidt]], [[Kalanag|Helmut Schreiber]], [[Gerhard Staab]], [[Robert Wuellner]].
* Kameraleute (Auswahl): [[Heinz Ritter (Kameramann)|Heinz Ritter]], [[Richard Angst]], [[Friedl Behn-Grund]], [[Georg Bruckbauer]], [[Eduard Hoesch]], [[Georg Krause (Kameramann)|Georg Krause]], [[Bruno Mondi]] und [[Fritz Arno Wagner]].
* Komponisten (Auswahl): [[Peter Kreuder (Komponist)|Peter Kreuder]], [[Leo Leux]], [[Theo Mackeben]], [[Norbert Schultze]] und [[Wolfgang Zeller]].
* Sprecher der Tobis-Wochenschau (Auswahl): [[Harry Giese]].


== Filme ==
Hausregisseure der Tobis waren [[Karl Anton]], [[Volker von Collande]], [[Erich Engel]], [[Veit Harlan]], [[Paul Heidemann]], [[Max W. Kimmich]], [[Werner Klingler]], [[Wolfgang Liebeneiner]], [[Wolfgang Staudte]], [[Paul Verhoeven (Regisseur, 1901)|Paul Verhoeven]] und [[Hans H. Zerlett]].
{{Mehrspaltige Liste |anzahl=2 |abstand=1em |liste=* [[Ein steinreicher Mann]] ([[Stefan Szekely]], 1931/32)

Herstellungsgruppenleiter: [[Karl Anton]], [[Ludwig Behrends]], [[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], [[Volker von Collande]], [[Herbert Engelsing]], [[Walter F. Fichelscher]], [[Conrad Flockner]], [[Heinrich George]], [[Hermann Grund]], [[Veit Harlan]], [[Heinz Hille]], [[Heinrich Jonen]], [[Fritz Klotzsch]], [[Fred Lyssa]], [[Werner Malbran]], [[Erich von Neusser]], [[Willy Reiber]], [[Bernhard F. Schmidt]], [[Kalanag|Helmut Schreiber]], [[Gerhard Staab]], [[Robert Wuellner]].

Kameraleute (Auswahl): [[Heinz_Ritter_(Kameramann)|Heinz Ritter]], [[Richard Angst]], [[Friedl Behn-Grund]], [[Georg Bruckbauer]], [[Eduard Hoesch]], [[Georg Krause (Kameramann)|Georg Krause]], [[Bruno Mondi]] und [[Fritz Arno Wagner]].

Komponisten (Auswahl): [[Peter Kreuder (Komponist)|Peter Kreuder]], [[Leo Leux]], [[Theo Mackeben]], [[Norbert Schultze]] und [[Wolfgang Zeller]].

Sprecher der Tobis-Wochenschau (Auswahl): [[Harry Giese]].

== Die Filme der Tobis ==
* Ein steinreicher Mann ([[Stefan Szekely]], 1931/32)
* [[Truxa]] ([[Hans H. Zerlett]], 1936/37)
* [[Truxa]] ([[Hans H. Zerlett]], 1936/37)
* [[Der zerbrochene Krug (1937)|Der zerbrochene Krug]] ([[Gustav Ucicky]], 1937)
* [[Der zerbrochene Krug (1937)|Der zerbrochene Krug]] ([[Gustav Ucicky]], 1937)
* Jugend ([[Veit Harlan]], 1937/38)
* Jugend ([[Veit Harlan]], 1937/38)
* Es leuchten die Sterne (Hans H. Zerlett, 1937/38)
* [[Es leuchten die Sterne]] (Hans H. Zerlett, 1937/38)
* Ab Mitternacht ([[Carl Hoffmann]], 1937/38)
* Ab Mitternacht ([[Carl Hoffmann]], 1937/38)
* Zwei Frauen (Hans H. Zerlett, 1938)
* Zwei Frauen (Hans H. Zerlett, 1938)
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* Tip auf Amalia ([[Carl Heinz Wolff]], [[Heinz Paul]], 1939/40)
* Tip auf Amalia ([[Carl Heinz Wolff]], [[Heinz Paul]], 1939/40)
* [[Stern von Rio (1940)|Stern von Rio]] (Karl Anton, 1939/40)
* [[Stern von Rio (1940)|Stern von Rio]] (Karl Anton, 1939/40)
* Robert und Bertram (Hans H. Zerlett, 1939)
* [[Robert und Bertram (1939)|Robert und Bertram]] (Hans H. Zerlett, 1939)
* [[Robert Koch, der Bekämpfer des Todes]] ([[Hans Steinhoff]], 1939)
* [[Robert Koch, der Bekämpfer des Todes]] ([[Hans Steinhoff]], 1939)
* Renate im Quartett ([[Paul Verhoeven (Regisseur, 1901)|Paul Verhoeven]], 1939)
* Renate im Quartett ([[Paul Verhoeven (Regisseur, 1901)|Paul Verhoeven]], 1939)
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* In letzter Minute ([[Fritz Kirchhoff]], 1939)
* In letzter Minute ([[Fritz Kirchhoff]], 1939)
* Falstaff in Wien ([[Leopold Hainisch]], 1939/40)
* Falstaff in Wien ([[Leopold Hainisch]], 1939/40)
* Eine kleine Nachtmusik ([[Leopold Hainisch]], 1939)
* [[Eine kleine Nachtmusik (Film)|Eine kleine Nachtmusik]] (Leopold Hainisch, 1939)
* Ein ganzer Kerl ([[Fritz Peter Buch]], 1939)
* Ein ganzer Kerl ([[Fritz Peter Buch]], 1939)
* Donauschiffer ([[Robert A. Stemmle]], 1939/40)
* [[Donauschiffer]] ([[Robert A. Stemmle]], 1939/40)
* Die unheimlichen Wünsche ([[Heinz Hilpert]], 1939)
* Die unheimlichen Wünsche ([[Heinz Hilpert]], 1939)
* Die goldene Maske (Hans H. Zerlett, 1939)
* [[Die goldene Maske (Film)|Die goldene Maske]] (Hans H. Zerlett, 1939)
* Der letzte Appell ([[Max W. Kimmich]], 1939)
* [[Der letzte Appell]] ([[Max W. Kimmich]], 1939)
* Der Weg zu Isabel ([[Erich Engel]], 1939)
* Der Weg zu Isabel ([[Erich Engel]], 1939)
* Der Sündenbock ([[Hans Deppe]], 1939/40)
* Der Sündenbock ([[Hans Deppe]], 1939/40)
* Der Fuchs von Glenarvon ([[Max W. Kimmich]], 1939/40)
* [[Der Fuchs von Glenarvon]] ([[Max W. Kimmich]], 1939/40)
* Das Ekel ([[Hans Deppe]], 1939)
* [[Das Ekel (1939)|Das Ekel]] ([[Hans Deppe]], 1939)
* [[D III 88]] ([[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], 1939)
* [[D III 88]] ([[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], 1939)
* Aus erster Ehe (Paul Verhoeven, 1939/40)
* [[Aus erster Ehe]] (Paul Verhoeven, 1939/40)
* Trenck, der Pandur ([[Herbert Selpin]], 1940)
* [[Trenck, der Pandur]] ([[Herbert Selpin]], 1940)
* [[Mein Leben für Irland]] ([[Max W. Kimmich]], 1940/41)
* [[Mein Leben für Irland]] (Max W. Kimmich, 1940/41)
* [[Kampfgeschwader Lützow]] ([[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], 1940/41)
* [[Kampfgeschwader Lützow]] (Hans Bertram, 1940/41)
* Friedrich Schiller ([[Herbert Maisch]], 1940)
* Friedrich Schiller ([[Herbert Maisch]], 1940)
* Die letzte Runde ([[Werner Klingler]], 1940)
* Die letzte Runde ([[Werner Klingler]], 1940)
* Die drei Codonas ([[Arthur Maria Rabenalt]], 1940)
* [[Die 3 Codonas]] ([[Arthur Maria Rabenalt]], 1940)
* Die Geierwally ([[Hans Steinhoff]], 1940)
* [[Die Geierwally (1940)|Die Geierwally]] ([[Hans Steinhoff]], 1940)
* Der große König ([[Veit Harlan]], 1940–1942)
* [[Der große König]] ([[Veit Harlan]], 1940–1942)
* Das himmelblaue Abendkleid ([[Erich Engels (Regisseur)|Erich Engels]], 1940)
* Das himmelblaue Abendkleid ([[Erich Engels (Regisseur)|Erich Engels]], 1940)
* [[Bismarck (1940)|Bismarck]] ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1940)
* [[Bismarck (1940)|Bismarck]] ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1940)
* Zwei in einer großen Stadt ([[Volker von Collande]], 1941)
* [[Zwei in einer großen Stadt]] ([[Volker von Collande]], 1941)
* Wir erinnern uns gern ([[Werner Malbran]], 1941)
* Wir erinnern uns gern ([[Werner Malbran]], 1941)
* [[Ohm Krüger (Film)|Ohm Krüger]] ([[Hans Steinhoff]], 1941)
* [[Ohm Krüger (Film)|Ohm Krüger]] (Hans Steinhoff, 1941)
* Menschen im Sturm ([[Fritz Peter Buch]], 1941)
* [[Menschen im Sturm]] ([[Fritz Peter Buch]], 1941)
* Krach im Vorderhaus (Paul Heidemann, 1941)
* Krach im Vorderhaus (Paul Heidemann, 1941)
* Jakko ([[Fritz Peter Buch]], 1941)
* [[Jakko]] (Fritz Peter Buch, 1941)
* Ins Grab kann man nichts mitnehmen ([[Wolfgang Staudte]], 1941; Kurzfilm)
* Ins Grab kann man nichts mitnehmen ([[Wolfgang Staudte]], 1941; Kurzfilm)
* Immer nur… Du! (Karl Anton, 1941)
* [[Immer nur Du]] (Karl Anton, 1941)
* [[Ich klage an (1941)|Ich klage an]] ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1941)
* [[Ich klage an (1941)|Ich klage an]] ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1941)
* Ein Windstoß ([[Walter Felsenstein]], 1941/42)
* [[Ein Windstoß]] ([[Walter Felsenstein]], 1941/42)
* 1942: [[Die Sache mit Styx]]
* [[Die Sache mit Styx]] ([[Karl Anton]], 1942)
* Die Nacht in Venedig (Paul Verhoeven, 1941/42)
* Die Nacht in Venedig (Paul Verhoeven, 1941/42)
* Der Fall Rainer (Paul Verhoeven, 1941/42)
* [[Der Fall Rainer]] (Paul Verhoeven, 1941/42)
* Das andere Ich ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1941)
* [[Das andere Ich (1941)|Das andere Ich]] (Wolfgang Liebeneiner, 1941)
* [[Dasein ohne Leben]] ([[Hermann Schwenninger]], 1941/42; verschollen)
* [[Dasein ohne Leben]] ([[Hermann Schwenninger]], 1941/42; verschollen)
* Weiße Wäsche (Paul Heidemann, 1942)
* Weiße Wäsche (Paul Heidemann, 1942)
* Tolle Nacht ([[Theo Lingen]], 1942/43)
* Tolle Nacht ([[Theo Lingen]], 1942/43)
* [[Titanic (1943)|Titanic]] ([[Herbert Selpin]], [[Werner Klingler]], 1942/43)
* [[Titanic (1943)|Titanic]] ([[Herbert Selpin]], [[Werner Klingler]], 1942/43)
* Symphonie eines Lebens ([[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], 1942)
* [[Symphonie eines Lebens]] (Hans Bertram, 1942)
* [[Romanze in Moll]] ([[Helmut Käutner]], 1942/43)
* [[Romanze in Moll]] ([[Helmut Käutner]], 1942/43)
* [[Philharmoniker]] (Paul Verhoeven, 1942–1944)
* [[Philharmoniker]] (Paul Verhoeven, 1942–1944)
Zeile 108: Zeile 105:
* Lache Bajazzo ([[Leopold Hainisch]], 1942/43)
* Lache Bajazzo ([[Leopold Hainisch]], 1942/43)
* Kollege kommt gleich (Karl Anton, 1942/43)
* Kollege kommt gleich (Karl Anton, 1942/43)
* Kohlhiesels Töchter ([[Kurt Hoffmann]], 1942/43)
* [[Kohlhiesels Töchter (1943)|Kohlhiesels Töchter]] ([[Kurt Hoffmann (Filmregisseur)|Kurt Hoffmann]], 1942/43)
* Fritze Bollmann wollte angeln ([[Volker von Collande]], 1942/43)
* Fritze Bollmann wollte angeln ([[Volker von Collande]], 1942/43)
* Floh im Ohr (Paul Heidemann, 1942/43)
* Floh im Ohr (Paul Heidemann, 1942/43)
* Die große Nummer (Karl Anton, 1942)
* [[Die große Nummer]] (Karl Anton, <!--8. Januar-->1943)
* Die Wirtin zum weißen Röss'l (Karl Anton, 1942/43)
* [[Die Wirtin zum Weißen Rößl]] (Karl Anton, <!--29. April-->1943)
* Die Entlassung ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1942)
* [[Die Entlassung]] ([[Wolfgang Liebeneiner]], 1942)
* [[Der große Schatten]] (Paul Verhoeven, 1942)
* [[Der große Schatten]] (Paul Verhoeven, 1942)
* [[Das Bad auf der Tenne (1943)|Das Bad auf der Tenne]] ([[Volker von Collande]], 1942/43; [[Farbfilm]])
* [[Das Bad auf der Tenne (1943)|Das Bad auf der Tenne]] (Volker von Collande, 1942/43; [[Farbfilm]])
* Altes Herz wird wieder jung ([[Erich Engel]], 1942/43)
* [[Altes Herz wird wieder jung]] ([[Erich Engel]], 1942/43)
* Akrobat schö-ö-ö-n… (Wolfgang Staudte, 1942/43)
* [[Akrobat schö-ö-ö-n]] (Wolfgang Staudte, 1942/43)
* Um 9 kommt Harald ([[Carl Boese]], 1943)
* Um 9 kommt Harald ([[Carl Boese]], 1943)
* Peter Voss, der Millionendieb (Karl Anton, 1943–1945)
* [[Peter Voss, der Millionendieb (1946)|Peter Voss, der Millionendieb]] (Karl Anton, 1943–1945)
* Meine vier Jungens ([[Günther Rittau]], 1943/44)
* Meine vier Jungens ([[Günther Rittau]], 1943/44)
* Leichtes Blut ([[Carl Boese]], 1943)
* Leichtes Blut ([[Carl Boese]], 1943)
* Jugendliebe ([[Eduard von Borsody]], 1943/44)
* Jugendliebe ([[Eduard von Borsody]], 1943/44)
* [[Ich werde dich auf Händen tragen (1943)|Ich werde dich auf Händen tragen]] ([[Kurt Hoffmann]], 1943)
* [[Ich werde dich auf Händen tragen (1943)|Ich werde dich auf Händen tragen]] (Kurt Hoffmann, 1943)
* Ich hab' von Dir geträumt (Wolfgang Staudte, 1943/44)
* Ich hab' von Dir geträumt (Wolfgang Staudte, 1943/44)
* Herr Sanders lebt gefährlich ([[Robert A. Stemmle]], 1943)
* Herr Sanders lebt gefährlich ([[Robert A. Stemmle]], 1943)
* Eine kleine Sommermelodie ([[Volker von Collande]], 1943/44)
* Eine kleine Sommermelodie (Volker von Collande, 1943/44)
* Ein schöner Tag ([[Philipp Lothar Mayring]], 1943)
* Ein schöner Tag ([[Philipp Lothar Mayring]], 1943)
* Ein glücklicher Mensch (Paul Verhoeven, 1943)
* Ein glücklicher Mensch (Paul Verhoeven, 1943)
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* [[Die Degenhardts]] ([[Werner Klingler]], 1943/44)
* [[Die Degenhardts]] ([[Werner Klingler]], 1943/44)
* Der große Preis (Karl Anton, 1943/44)
* Der große Preis (Karl Anton, 1943/44)
* Der Verteidiger hat das Wort ([[Werner Klingler]], 1943/44)
* [[Der Verteidiger hat das Wort]] (Werner Klingler, 1943/44)
* [[Der Erbförster (1945)|Der Erbförster]] ([[Alois Johannes Lippl]], 1943/44)
* [[Der Erbförster (1945)|Der Erbförster]] ([[Alois Johannes Lippl]], 1943/44)
* Das Konzert (Paul Verhoeven, 1943/44)
* [[Das Konzert (1944)|Das Konzert]] (Paul Verhoeven, 1943/44)
* Wir seh'n uns wieder ([[Philipp Lothar Mayring]], 1944/45)
* Wir seh'n uns wieder ([[Philipp Lothar Mayring]], 1944/45)
* [[Solistin Anna Alt]] ([[Werner Klingler]], 1944)
* [[Solistin Anna Alt]] (Werner Klingler, 1944)
* Ruf an das Gewissen (Karl Anton, 1944/45)
* [[Ruf an das Gewissen]] (Karl Anton, 1944/45)
* Meine Herren Söhne ([[Robert A. Stemmle]], 1944)
* [[Meine Herren Söhne]] ([[Robert A. Stemmle]], 1944)
* Leb' wohl, Christina ([[Gustav Fröhlich]], 1944/45)
* Leb' wohl, Christina ([[Gustav Fröhlich]], 1944/45)
* Glück muß man haben ([[Theo Lingen]], 1944/50)
* [[Glück muß man haben (1950)|Glück muss man haben]] ([[Theo Lingen]], 1944/50)
* Eine alltägliche Geschichte ([[Günther Rittau]], 1944/48)
* [[Eine alltägliche Geschichte (Film)|Eine alltägliche Geschichte]] (Günther Rittau, 1944/48)
* [[Die Kreuzlschreiber]] ([[Eduard von Borsody]], 1944/50)
* [[Die Kreuzlschreiber]] ([[Eduard von Borsody]], 1944/50)
* Die Jahre vergehen ([[Günther Rittau]], 1944)
* [[Die Jahre vergehen (1945)|Die Jahre vergehen]] (Günther Rittau, 1944)
* Der große Fall (Karl Anton, 1944/49)
* [[Der große Fall]] (Karl Anton, 1944/49)
* Der Mann, dem man den Namen stahl (Wolfgang Staudte, 1944/45)
* [[Der Mann, dem man den Namen stahl]] (Wolfgang Staudte, 1944/45)
* Der Mann im Sattel ([[Harry Piel]], 1944/45)
* [[Der Mann im Sattel (1945)|Der Mann im Sattel]] ([[Harry Piel]], 1944/45)
* Das kleine Hofkonzert (Paul Verhoeven, 1944/49 [[Farbfilm]])
* [[Das kleine Hofkonzert (1949)|Das kleine Hofkonzert]] (Paul Verhoeven, 1944/49 [[Farbfilm]])
* Das Mädchen Juanita (Wolfgang Staudte, 1944/52)
* [[Das Mädchen Juanita]] (Wolfgang Staudte, 1944/52)
* Das Dementi (Karl Anton, 1944/50)
* Das Dementi (Karl Anton, 1944/50)}}


== Literatur ==
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* [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3930 Tobis Filmkunst GmbH] im Filmlexikon der Universität Kiel
* [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3930 Tobis Filmkunst GmbH] im Filmlexikon der Universität Kiel
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2023, 13:11 Uhr

Aktie über 1000 RM der Tobis Tonbild-Syndikat AG vom August 1931

Die Tobis Tonbild-Syndikat AG, später Tobis Industrie GmbH (Tiges) und Tobis Filmkunst GmbH, war eine große deutsche Filmproduktionsgesellschaft, die als selbstständiges Unternehmen von 1927 bis 1942 bestand und wesentlichen Anteil an der Filmproduktion in der Zeit des Nationalsozialismus hatte.

Sie ist nicht zu verwechseln mit der in den 1970er Jahren gegründeten Tobis Film, die so heißt, da die Karriere ihres Gründers bei der in diesem Artikel behandelten Tobis als Kassierer begann.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1927–1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma wurde am 12. Mai 1927 als Zweigunternehmen der Schallplatten- und Patenthaltungsfirma Tri-Ergon-Musik-AG gegründet. Zum Tonfilmunternehmen wurde sie erst am 30. August 1928, als sich die Tri-Ergon-Musik-AG (St. Gallen) mit der holländisch-deutschen H. J. Küchenmeister-Kommanditgesellschaft (Berlin), der Deutschen Tonfilm AG (Berlin) und der Messter Filmton GmbH (Berlin) zur Tobis zusammenschloss. Ziel des Zusammenschlusses war, wie der Bericht des Arbeitsausschusses vermerkte, die verschiedenen Patente in einer Hand zu vereinigen. Hinter dem Ringen um ein eigenes Patent steckte die Absicht, sich der Konkurrenz durch die amerikanische Firma Warner Bros. zu entledigen, die ein Patent der Western Electric nutzte.

Durch Abkommen mit der Klangfilm GmbH (13. Februar 1929) und den amerikanischen Elektrokonzernen General Electric und Western Electric („Pariser Tonfilmfrieden“, 22. Juli 1930) standen der neuen Firma, die zunächst den Namen „Tonbild-Syndikat AG“ erhalten hatte, nun aber in Tobis Tonbild-Syndikat AG umbenannt wurde[2], die Patente der Klangfilm GmbH, von Siemens, AEG, Polyphon und auch der amerikanischen Konzerne zur Verfügung.

1933–1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tobis war die größte deutsche Filmproduktionsgesellschaft nach der Universum-Film AG (Ufa). Das machte sie nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 für die neuen Machthaber, die ihren Propagandaapparat ausbauen und die bereits gleichgeschaltete Ufa von Konkurrenten befreien wollten, besonders interessant. Direktor wurde Goebbels’ Günstling Helmut Schreiber. Eine Rolle spielten die im Besitz der Muttergesellschaft Intertobis befindlichen Tonfilmpatente. Die 1934 begonnene und 1939 abgeschlossene Umbildung der Tobis in eine reichsmittelbare Firma stellte Goebbels’ – gelungenen – ersten Versuch einer von der Öffentlichkeit gänzlich unbemerkten feindlichen Übernahme einer Filmgesellschaft dar.

Die Berliner Tobis, die sich – wie fast alle deutschen Filmproduktionsfirmen – 1936/1937 am Tiefpunkt einer Rentabilitätskrise befand, wurde reorganisiert. Nach dem Aufkauf der Aktienmehrheit der Intertobis durch die Cautio Treuhand GmbH wurde die Filmproduktion in die Tobis Industrie GmbH (Tiges) überführt, die am 27. November 1937 in „Tobis Filmkunst GmbH“ umbenannt wurde. Der Schauspieler Emil Jannings wurde zum Verwaltungsratsvorsitzenden ernannt. 1942 wurde die Tobis in den UFA-Konzern eingegliedert und behielt nur noch formale Selbstständigkeit. Laut dem American Jewish Committee beschäftigte das Unternehmen während des Nationalsozialismus Zwangsarbeiter.[3]

1945–1962[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Produktionseinrichtungen der Tobis Teil des neu gegründeten Ufa-Konzerns. Mit dem Untergang dieses Konzerns im Jahre 1962 war die Geschichte der Tobis beendet.

Tochtergesellschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Tobis gehörten zahlreiche Tochtergesellschaften. Dazu gehörte die am 6. April 1933 in Berlin gegründete Tobis-Cinéma-Film AG, die Tobis-Filme ins Ausland verlieh und vertrieb. Vereinzelt produzierte diese Firma auch eigene Filme (Das Gäßchen zum Paradies, 1936; Condottieri, 1936/37).

1933 wurde die österreichische Sascha-Film mehrheitlich übernommen und in Tobis-Sascha-Film AG umbenannt.

Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Sundarp in: Dona Kujacinski: Horst Wendlandt – Der Mann, der Winnetou & Edgar Wallace, Bud Spencer & Terence Hill, Otto & Loriot ins Kino brachte. Eine Biografie. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-690-3, S. 183.
  2. Beschluss der Generalversammlung vom 29. Januar 1931; HRB Nr. 40024, Eintrag im Berliner Handelsregister am 24. Februar 1931
  3. Auszüge der AJC-Liste der Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben sollen (Dokumentation). Abgerufen am 23. September 2020.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tobis-Tonbild-Syndikat – Sammlung von Bildern