„Isolde Kostner“ – Versionsunterschied

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'''Isolde Kostner''' (* [[20. März]] [[1975]] in [[Bozen]], [[Südtirol]]) ist eine ehemalige [[italien]]ische Skirennläuferin und die bisher erfolgreichste Sportlerin aus dem [[Gröden|Grödnertal]]. Um die Jahrtausendwende gehörte die [[Südtirol]]erin zu den besten Athletinnen in den Disziplinen [[Abfahrt]] und [[Super-G]]. Sie gewann drei olympische Medaillen, wurde zweimal Weltmeisterin und entschied zweimal die Abfahrtswertung des [[Alpiner Skiweltcup|Skiweltcups]] für sich. In ihrer Karriere erzielte sie 15 Siege (12 Abfahrten, 3 Super-G) und 51 Podestplätze bei Weltcuprennen. Die Eiskunstläuferin [[Carolina Kostner]] ist eine Nichte zweiten Grades.
'''Isolde Kostner''' (* [[20. März]] [[1975]] in [[Bozen]], [[Südtirol]]) ist eine ehemalige [[italien]]ische [[Ski Alpin|Skirennläuferin]] und die bisher erfolgreichste Sportlerin aus [[Gröden]]. Um die Jahrtausendwende gehörte die Südtirolerin zu den besten Athletinnen in den Disziplinen [[Abfahrt]] und [[Super-G]]. Sie gewann drei olympische Medaillen, wurde zweimal Weltmeisterin und entschied zweimal die Abfahrtswertung des [[Alpiner Skiweltcup|Skiweltcups]] für sich. In ihrer Karriere erzielte sie 15 Siege (12 Abfahrten, 3 Super-G) und 51 Podestplätze bei Weltcuprennen. Die Eiskunstläuferin [[Carolina Kostner]] ist eine Nichte zweiten Grades.


== Karriere ==
== Biografie ==
Vater Ulrich Kostner war professioneller [[Eishockey]]spieler beim [[HC Gherdeina|HC Gröden]], weshalb Tochter Isolde während ihrer Kindheit oft zusammen mit ihren beiden Brüdern spielte. Bald zeichnete sich jedoch ihr Talent für den Skisport ab. Im Alter von 16 Jahren wurde sie in den C-Kader des italienischen Skiverbandes aufgenommen und begann, [[FIS-Rennen]] zu bestreiten. Bei der [[Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaft 1993|Juniorenweltmeisterschaft 1993]] gewann Kostner die Goldmedaille im Super-G und konnte daraufhin direkt in die Nationalmannschaft überwechseln. Ihren ersten Einsatz im [[Alpiner Skiweltcup|Weltcup]] hatte sie am 4. Dezember 1993, in der Abfahrt in [[Tignes]] fuhr sie auf Platz 11 und holte auf Anhieb Weltcuppunkte.
Vater Ulrich Kostner war professioneller [[Eishockey]]spieler beim [[HC Gherdëina|HC Gröden]], weshalb Tochter Isolde während ihrer Kindheit oft zusammen mit ihren beiden Brüdern spielte. Bald zeichnete sich jedoch ihr Talent für den Skisport ab. Im Alter von 16 Jahren wurde sie in den C-Kader des italienischen Skiverbandes aufgenommen und begann, [[FIS-Rennen]] zu bestreiten. Bei den [[Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften 1993|Juniorenweltmeisterschaften 1993]] gewann Kostner die Goldmedaille im Super-G und konnte daraufhin direkt in die Nationalmannschaft überwechseln. Ihren ersten Einsatz im [[Alpiner Skiweltcup|Weltcup]] hatte sie am 4. Dezember 1993, in der Abfahrt in [[Tignes]] fuhr sie auf Platz 11 und holte auf Anhieb Weltcuppunkte.


Am 29. Januar 1994 gewann Kostner überraschend die Abfahrt in [[Garmisch-Partenkirchen]]; überschattet wurde dieser Erfolg jedoch vom Unfalltod der Österreicherin [[Ulrike Maier]] während des Rennens. Bei den darauf folgenden [[Olympische Winterspiele 1994|Olympischen Winterspielen 1994]] gewann sie in [[Kvitfjell]] in der Abfahrt und im Super-G je eine Bronzemedaille. Ihre erste Weltcupsaison beendete sie auf Platz 4 der Abfahrtswertung. In der darauf folgenden Saison 1994/95 gelang ihr zwar kein Sieg, doch konnte sie mit drei Podestplätzen und dem fünften Platz des Abfahrtsweltcups ihre Leistungen bestätigen.
Am 29. Januar 1994 gewann Kostner überraschend (Start-Nr. 35) die Abfahrt in [[Garmisch-Partenkirchen]]; überschattet wurde dieser Erfolg jedoch vom Unfalltod der Österreicherin [[Ulrike Maier]] während des Rennens. Bei den darauf folgenden [[Olympische Winterspiele 1994|Olympischen Winterspielen 1994]] gewann sie in [[Kvitfjell]] in der Abfahrt und im Super-G je eine Bronzemedaille. Ihre erste Weltcupsaison beendete sie auf Platz 4 der Abfahrtswertung. In der darauf folgenden Saison 1994/95 gelang ihr zwar kein Sieg, doch konnte sie mit drei Podestplätzen und dem fünften Platz des Abfahrtsweltcups ihre Leistungen bestätigen.


Drei Wochen nach dem zweiten Abfahrtssieg auf der „Tofana“ in [[Cortina d’Ampezzo]] siegte Kostner bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1996|Weltmeisterschaft 1996]] in der [[Sierra Nevada (Spanien)|Sierra Nevada]] im Super-G und holte ihren ersten Weltmeistertitel. Hinzu kamen zwei sechste Plätze in Abfahrt und [[Riesenslalom]]. Den Super-G-Weltmeistertitel konnte sie bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1997|Weltmeisterschaft 1997]] in [[Sestriere]] erfolgreich verteidigen, als Vierte der Abfahrt verpasste sie eine weitere Medaille nur knapp. Nach einem weiteren Sieg in Cortina gehörte Kostner zu den meistgenannten Favoritinnen für einen Medaillengewinn bei den [[Olympische Winterspiele 1998|Olympischen Winterspielen 1998]] in [[Nagano]], doch ein elfter Platz in der Abfahrt blieb ihr bestes Ergebnis.
Drei Wochen nach dem zweiten Abfahrtssieg auf der „Tofana“ in [[Cortina d’Ampezzo]] siegte Kostner bei den [[Alpine Skiweltmeisterschaften 1996|Weltmeisterschaften 1996]] in der [[Sierra Nevada (Spanien)|Sierra Nevada]] im Super-G und holte ihren ersten Weltmeistertitel. Hinzu kamen zwei sechste Plätze in Abfahrt und [[Riesenslalom]]. Den Super-G-Weltmeistertitel konnte sie bei den [[Alpine Skiweltmeisterschaften 1997|Weltmeisterschaften 1997]] in [[Sestriere]] erfolgreich verteidigen, als Vierte der Abfahrt verpasste sie eine weitere Medaille nur knapp. Nach einem weiteren Sieg in Cortina gehörte Kostner zu den meistgenannten Favoritinnen für einen Medaillengewinn bei den [[Olympische Winterspiele 1998|Olympischen Winterspielen 1998]] in [[Nagano]], doch ein elfter Platz in der Abfahrt blieb ihr bestes Ergebnis.


Kostner versuchte, durch vermehrtes Riesenslalom-Training ihre Schwächen auf technisch anspruchsvollen Strecken auszugleichen, weil sie sich dadurch eine Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup erhoffte. Doch ging dieses Training auf Kosten ihrer Fähigkeiten auf flachen Gleitpassagen, so dass sie in der Saison 1998/99 keinen Sieg erringen konnte und auch bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Weltmeisterschaft 1999]] in [[Vail (Colorado)|Vail]] wiederum ohne Medaillengewinn blieb. Vor der Saison 1999/2000 kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Verband, wobei Kostner ihre Forderung nach einem Privattrainer durchsetzen konnte. In der Folge gelangen ihr vier Siege.
Kostner versuchte, durch vermehrtes Riesenslalom-Training ihre Schwächen auf technisch anspruchsvollen Strecken auszugleichen, weil sie sich dadurch eine Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup erhoffte. Doch ging dieses Training auf Kosten ihrer Fähigkeiten auf flachen Gleitpassagen, so dass sie in der Saison 1998/99 keinen Sieg erringen konnte und auch bei den [[Alpine Skiweltmeisterschaften 1999|Weltmeisterschaften 1999]] in [[Vail (Colorado)|Vail]] wiederum ohne Medaillengewinn blieb. Vor der Saison 1999/2000 kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Verband, wobei Kostner ihre Forderung nach einem Privattrainer durchsetzen konnte. In der Folge gelangen ihr vier Siege.


Bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|Weltmeisterschaft 2001]] in [[St. Anton am Arlberg|St. Anton]] gelang es Kostner beinahe, als erste Athletin der Geschichte zum dritten Mal in Folge in derselben Disziplin Weltmeisterin zu werden; letztlich fehlten ihr dazu nur sechs Hundertstelsekunden, womit sie hinter [[Régine Cavagnoud]] die Silbermedaille gewann. Die Weltcupsaison 2000/01 beendete sie mit drei Siegen und dem ersten Platz in der Abfahrtswertung. In der Weltcupsaison 2001/02 erwies sich Kostner erneut als weltweit beste Abfahrerin. Bei den [[Olympische Winterspiele 2002|Olympischen Winterspielen 2002]] in [[Salt Lake City]] war Kostner Fahnenträgerin des italienisches Teams während der Eröffnungsfeier, in der Abfahrt gewann sie eine weitere Silbermedaille.
Bei den [[Alpine Skiweltmeisterschaften 2001|Weltmeisterschaften 2001]] in [[St. Anton am Arlberg|St. Anton]] verfehlte sie einen dritten Weltmeistertitel (überdies in derselben Disziplin, dem Super-G); letztlich fehlten ihr dazu nur sechs Hundertstelsekunden, womit sie hinter [[Régine Cavagnoud]] die Silbermedaille gewann. Die Weltcupsaison 2000/01 beendete sie mit drei Siegen und dem ersten Platz in der Abfahrtswertung. In der Weltcupsaison 2001/02 erwies sich Kostner erneut als weltweit beste Abfahrerin. Bei den [[Olympische Winterspiele 2002|Olympischen Winterspielen 2002]] in [[Salt Lake City]] war Kostner Fahnenträgerin des italienischen Teams während der Eröffnungsfeier, in der Abfahrt gewann sie eine weitere Silbermedaille. Ihre beiden Siege in der Abfahrts-Disziplinenwertung waren die ersten in dieser Disziplin überhaupt für den italienischen Skiverband (auch die Herren hatten hier keinen Sieger; erst 2015/16 gelang es [[Peter Fill]], diese Lücke zu schließen).


Beim Abfahrtstraining in [[Lake Louise]] im Dezember 2002 stürzte Kostner und zog sich dabei eine Schulterverletzung zu. Daraufhin musste sie mehrere Wochen pausieren und konnte nicht an die früheren Leistungen anknüpfen. Ähnlich schlecht begann zunächst auch die folgende Saison 2003/04, doch dann gelang ihr am 31. Januar 2004 ein Sieg in der Abfahrt von [[Haus (Steiermark)|Haus im Ennstal]]; es sollte allerdings ihr letzter sein. Die Saison 2004/05 beendete sie mit einem einzigen Podestplatz.
Beim Abfahrtstraining in [[Lake Louise (Alberta)|Lake Louise]] im Dezember 2002 stürzte Kostner und zog sich dabei eine Schulterverletzung zu. Daraufhin musste sie mehrere Wochen pausieren und konnte nicht an die früheren Leistungen anknüpfen. Ähnlich schlecht begann zunächst auch die folgende Saison 2003/04, doch dann gelang ihr am 31. Januar 2004 ein Sieg in der Abfahrt von [[Haus (Steiermark)|Haus im Ennstal]]; es sollte allerdings ihr letzter sein. Die Saison 2004/05 beendete sie mit einem einzigen Podestplatz.


Am 10. Januar 2006 erklärte Kostner den sofortigen Rücktritt vom Spitzensport, als Grund gab sie eine Schwangerschaft an.<ref>[http://www.handelsblatt.com/journal/sonstiges/nachwuchs-unterwegs-olympia-ohne-isolde-kostner;1015948 Nachwuchs unterwegs – Olympia ohne Isolde Kostner], [[Handelsblatt]], 10. Januar 2006</ref> Ihr Sohn wurde am 9. Juli 2006 geboren. Drei Monate später heiratete sie Werner Perathoner, den sie fünf Jahre zuvor kennengelernt hatte. Heute leitet die gelernte [[Fassmaler]]in zusammen mit Ihrem Ehemann dessen Garnihotel Soraiser in [[Wolkenstein in Gröden|Wolkenstein]].<ref>[http://www.handelskammer.bz.it/servizi/RI/vis-d.php?nrea=157799]</ref>
Am 10. Januar 2006 erklärte Kostner den sofortigen Rücktritt vom Spitzensport, als Grund gab sie eine Schwangerschaft an.<ref>[http://www.handelsblatt.com/journal/sonstiges/nachwuchs-unterwegs-olympia-ohne-isolde-kostner;1015948 Nachwuchs unterwegs – Olympia ohne Isolde Kostner], [[Handelsblatt]], 10. Januar 2006.</ref> Ihr Sohn wurde am 9. Juli 2006 geboren. Drei Monate später heiratete sie Werner Perathoner, den sie fünf Jahre zuvor kennengelernt hatte. Heute leitet die gelernte [[Fassmaler]]in zusammen mit ihrem Ehemann dessen [[Hotel garni]] ''Soraiser'' in [[Wolkenstein in Gröden|Wolkenstein]]. Im April 2021 nahm Kostner an der italienischen [[Reality-TV|Reality]]-[[Fernsehsendung]] ''L'isola dei famosi'', einer Art [[Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!|Dschungelcamp]], teil.<ref>[https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/leute/ueberraschung-isolde-kostner-kaempft-bei-tv-show-ums-ueberleben ''Ex-Skirennfahrerin bei "L'isola dei famosi"''], Südtirol News, 6. April 2021.</ref>


== Erfolge ==
== Erfolge ==

=== Olympische Spiele ===
=== Olympische Spiele ===
* [[Olympische Winterspiele 1994/Ski Alpin|Lillehammer 1994]]: 3. Abfahrt, 3. Super-G
* [[Olympische Winterspiele 1994/Ski Alpin|Lillehammer 1994]]: 3. Abfahrt, 3. Super-G
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=== Weltmeisterschaften ===
=== Weltmeisterschaften ===
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1996|Sierra Nevada 1996]]: 1. Super-G, 6. Abfahrt, 6. Riesenslalom
* [[Alpine Skiweltmeisterschaften 1996|Sierra Nevada 1996]]: 1. Super-G, 6. Abfahrt, 6. Riesenslalom
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1997|Sestriere 1997]]: 1. Super-G, 4. Abfahrt, 7. Riesenslalom
* [[Alpine Skiweltmeisterschaften 1997|Sestriere 1997]]: 1. Super-G, 4. Abfahrt, 7. Riesenslalom
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Vail/Beaver Creek 1999]]: 6. Super-G, 9. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaften 1999|Vail/Beaver Creek 1999]]: 6. Super-G, 9. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|St. Anton 2001]]: 2. Super-G, 5. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaften 2001|St. Anton 2001]]: 2. Super-G, 5. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|St. Moritz 2003]]: 9. Abfahrt, 18. Super-G
* [[Alpine Skiweltmeisterschaften 2003|St. Moritz 2003]]: 9. Abfahrt, 18. Super-G
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Santa Caterina 2005]]: 5. Super-G, 10. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaften 2005|Santa Caterina 2005]]: 5. Super-G, 10. Abfahrt


=== Juniorenweltmeisterschaft ===
=== Weltcupwertungen ===
Isolde Kostner gewann zweimal die Disziplinenwertung in der Abfahrt.
* [[Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaft 1992|Maribor 1992]]: 7. Super-G, 9. Riesenslalom, 13. Abfahrt
{| class="wikitable" style="text-align:center; width:650px;"
* [[Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaft 1993|Monte Campione 1993]]: 1. Super-G, 6. Kombination, 8. Riesenslalom, 25. Slalom
|- class="hintergrundfarbe5"

! rowspan="2" width="4%" | Saison
=== Weltcup ===
! colspan="2" | Gesamt
Weltcupwertungen:
! colspan="2" | Abfahrt
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1993/1994|1993/94]]: 4. Abfahrtsweltcup
! colspan="2" | Super-G
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1994/1995|1994/95]]: 5. Abfahrtsweltcup
! colspan="2" | Riesenslalom
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1995/1996|1995/96]]: 4. Gesamtweltcup, 3. Abfahrtsweltcup, 4. Super-G-Weltcup
! colspan="2" | Kombination
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1996/1997|1996/97]]: 5. Gesamtweltcup, 4. Super-G-Weltcup, 6. Abfahrtsweltcup
|- class="hintergrundfarbe5"
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|1997/98]]: 8. Gesamtweltcup, 3. Abfahrtsweltcup, 3. Super-G-Weltcup
! width="5%" | <small>Platz</small>
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|1998/99]]: 5. Abfahrtsweltcup
! width="5%" | <small>Punkte</small>
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|1999/00]]: 4. Gesamtweltcup, 3. Abfahrtsweltcup, 5. Super-G-Weltcup
! width="5%" | <small>Platz</small>
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|2000/01]]: 6. Gesamtweltcup, 1. Abfahrtsweltcup, 6. Super-G-Weltcup
! width="5%" | <small>Punkte</small>
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 2001/2002|2001/02]]: 6. Gesamtweltcup, 1. Abfahrtsweltcup
! width="5%" | <small>Platz</small>
* Saison [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|2003/04]]: 4. Abfahrtsweltcup
! width="5%" | <small>Punkte</small>
! width="5%" | <small>Platz</small>
! width="5%" | <small>Punkte</small>
! width="5%" | <small>Platz</small>
! width="5%" | <small>Punkte</small>
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1993/94|1993/94]] || 19. || 340 || 4. || 230 || 16. || 110 || – || – || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1994/95|1994/95]] || 20. || 390 || 5. || 310 || 32. || 53 || 33. || 27 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1995/96|1995/96]] || '''4.''' || 905 || style="background-color:#FFDAB9"|3. || style="background-color:#FFDAB9"|449 || 4. || 291 || 11. || 165 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1996/97|1996/97]] || 5. || 833 || 6. || 365 || 4. || 355 || 16. || 113 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1997/98|1997/98]] || 8. || 695 || style="background-color:#FFDAB9"|3. || style="background-color:#FFDAB9"|292 || style="background-color:#FFDAB9"|'''3.''' || style="background-color:#FFDAB9"|266 || 21. || 79 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1998/99|1998/99]] || 14. || 532 || 5. || 371 || 14. || 152 || 50. || 9 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|1999/00]] || '''4.''' || 878 || style="background-color:#FFDAB9"|3. || style="background-color:#FFDAB9"|484 || 5. || 300 || 32. || 70 || '''11.''' || 24
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 2000/01|2000/01]] || 6. || 895 || style="background-color:#F7F6A8"|'''1.''' || style="background-color:#F7F6A8"|596 || 6. || 281 || 41. || 18 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 2001/02|2001/02]] || 6. || 641 || style="background-color:#F7F6A8"|'''1.''' || style="background-color:#F7F6A8"|568 || 27. || 38 || 38. || 35 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 2002/03|2002/03]] || 35. || 195 || 19. || 89 || 17. || 106 || – || – || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 2003/04|2003/04]] || 15. || 449 || 4. || 348 || 23. || 89 || 46. || 12 || – || –
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 2004/05|2004/05]] || 21. || 289 || 14. || 150 || 14. || 133 || – || – || 25. || 6
|-
| align="left" | [[Alpiner Skiweltcup 2005/06|2005/06]] || 83. || 37 || 48. || 20 || 41. || 17 || – || – || – || –
|}


Weltcupsiege:
=== Weltcupsiege ===
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|- bgcolor="#EFEFEF"
|- bgcolor="#EFEFEF"
Zeile 119: Zeile 146:
| 23. Januar 1997 || Cortina d’Ampezzo || Italien || Abfahrt
| 23. Januar 1997 || Cortina d’Ampezzo || Italien || Abfahrt
|-
|-
| 25. Januar 1997 || Cortina d’Ampezzo || Italien || Super-G
| 25. Januar 1997 || Cortina d’Ampezzo || Italien || Super-G
|-
|-
| 22. Januar 1998 || Cortina d’Ampezzo || Italien || Abfahrt
| 22. Januar 1998 || Cortina d’Ampezzo || Italien || Abfahrt
|-
|-
| 27. November 1999 || [[Lake Louise]] || [[Kanada]] || Abfahrt
| 27. November 1999 || [[Lake Louise (Alberta)|Lake Louise]] || [[Kanada]] || Abfahrt
|-
|-
| 8. Dezember 1999 || [[Val-d’Isère]] || [[Frankreich]] || Super-G
| 8. Dezember 1999 || [[Val-d’Isère]] || [[Frankreich]] || Super-G
Zeile 143: Zeile 170:
| 31. Januar 2004 || [[Haus (Steiermark)|Haus im Ennstal]] || [[Österreich]] || Abfahrt
| 31. Januar 2004 || [[Haus (Steiermark)|Haus im Ennstal]] || [[Österreich]] || Abfahrt
|}
|}

=== Juniorenweltmeisterschaften ===
* [[Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften 1992|Maribor 1992]]: 7. Super-G, 9. Riesenslalom, 13. Abfahrt
* [[Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften 1993|Monte Campione 1993]]: 1. Super-G, 6. Kombination, 8. Riesenslalom, 25. Slalom


=== Italienische Meisterschaften ===
=== Italienische Meisterschaften ===
Isolde Kostner ist zwölffache [[Liste der Italienischen Meister im Alpinen Skisport|Italienische Meisterin]]:
Isolde Kostner ist zwölffache [[Liste der italienischen Meister im alpinen Skisport|Italienische Meisterin]]:
* Super-G (7): 1992, 1995–2000
* Super-G (7): 1992, 1995–2000
* Abfahrt (4): 1995, 1996, 1998, 1999
* Abfahrt (4): 1995, 1996, 1998, 1999
Zeile 154: Zeile 185:


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.isoldekostner.cjb.net/ Website von Isolde Kostner]
* {{FISDB|AL|32060}}
* {{FISDB|AL|32060}}
* {{SKIDB|isolde_kostner_ita_wkstis}}
* {{SKIDB|isolde_kostner_ita_wkstis}}
* {{Olympedia|81551}}
* {{SportsReference|ko/isolde-kostner-1}}
* [http://www.ski2b.com/portraits/isolde-kostner Porträt auf ski2b.com]
* [http://www.ski2b.com/portraits/isolde-kostner Porträt auf ski2b.com]


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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2023, 14:16 Uhr

Isolde Kostner
Nation Italien Italien
Geburtstag 20. März 1975 (49 Jahre)
Geburtsort Bozen, Italien
Größe 171 cm
Gewicht 66 kg
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G,
Riesenslalom, Kombination
Verein G.S. Fiamme Gialle
Status zurückgetreten
Karriereende 18. Dezember 2005
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioren-WM 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 1994 Lillehammer Abfahrt
Bronze 1994 Lillehammer Super-G
Silber 2002 Salt Lake City Abfahrt
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Gold 1996 Sierra Nevada Super-G
Gold 1997 Sestriere Super-G
Silber 2001 St. Anton Super-G
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 1993 Monte Campione Super-G
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 28. März 1993
 Einzel-Weltcupsiege 15
 Gesamtweltcup 4. (1995/96, 1999/2000)
 Abfahrtsweltcup 1. (2000/01, 2001/02)
 Super-G-Weltcup 3. (1997/98)
 Riesenslalomweltcup 11. (1995/96)
 Kombinationsweltcup 11. (1999/2000)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 12 13 10
 Super-G 3 5 7
 Riesenslalom 0 0 1
 

Isolde Kostner (* 20. März 1975 in Bozen, Südtirol) ist eine ehemalige italienische Skirennläuferin und die bisher erfolgreichste Sportlerin aus Gröden. Um die Jahrtausendwende gehörte die Südtirolerin zu den besten Athletinnen in den Disziplinen Abfahrt und Super-G. Sie gewann drei olympische Medaillen, wurde zweimal Weltmeisterin und entschied zweimal die Abfahrtswertung des Skiweltcups für sich. In ihrer Karriere erzielte sie 15 Siege (12 Abfahrten, 3 Super-G) und 51 Podestplätze bei Weltcuprennen. Die Eiskunstläuferin Carolina Kostner ist eine Nichte zweiten Grades.

Vater Ulrich Kostner war professioneller Eishockeyspieler beim HC Gröden, weshalb Tochter Isolde während ihrer Kindheit oft zusammen mit ihren beiden Brüdern spielte. Bald zeichnete sich jedoch ihr Talent für den Skisport ab. Im Alter von 16 Jahren wurde sie in den C-Kader des italienischen Skiverbandes aufgenommen und begann, FIS-Rennen zu bestreiten. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1993 gewann Kostner die Goldmedaille im Super-G und konnte daraufhin direkt in die Nationalmannschaft überwechseln. Ihren ersten Einsatz im Weltcup hatte sie am 4. Dezember 1993, in der Abfahrt in Tignes fuhr sie auf Platz 11 und holte auf Anhieb Weltcuppunkte.

Am 29. Januar 1994 gewann Kostner überraschend (Start-Nr. 35) die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen; überschattet wurde dieser Erfolg jedoch vom Unfalltod der Österreicherin Ulrike Maier während des Rennens. Bei den darauf folgenden Olympischen Winterspielen 1994 gewann sie in Kvitfjell in der Abfahrt und im Super-G je eine Bronzemedaille. Ihre erste Weltcupsaison beendete sie auf Platz 4 der Abfahrtswertung. In der darauf folgenden Saison 1994/95 gelang ihr zwar kein Sieg, doch konnte sie mit drei Podestplätzen und dem fünften Platz des Abfahrtsweltcups ihre Leistungen bestätigen.

Drei Wochen nach dem zweiten Abfahrtssieg auf der „Tofana“ in Cortina d’Ampezzo siegte Kostner bei den Weltmeisterschaften 1996 in der Sierra Nevada im Super-G und holte ihren ersten Weltmeistertitel. Hinzu kamen zwei sechste Plätze in Abfahrt und Riesenslalom. Den Super-G-Weltmeistertitel konnte sie bei den Weltmeisterschaften 1997 in Sestriere erfolgreich verteidigen, als Vierte der Abfahrt verpasste sie eine weitere Medaille nur knapp. Nach einem weiteren Sieg in Cortina gehörte Kostner zu den meistgenannten Favoritinnen für einen Medaillengewinn bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano, doch ein elfter Platz in der Abfahrt blieb ihr bestes Ergebnis.

Kostner versuchte, durch vermehrtes Riesenslalom-Training ihre Schwächen auf technisch anspruchsvollen Strecken auszugleichen, weil sie sich dadurch eine Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup erhoffte. Doch ging dieses Training auf Kosten ihrer Fähigkeiten auf flachen Gleitpassagen, so dass sie in der Saison 1998/99 keinen Sieg erringen konnte und auch bei den Weltmeisterschaften 1999 in Vail wiederum ohne Medaillengewinn blieb. Vor der Saison 1999/2000 kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Verband, wobei Kostner ihre Forderung nach einem Privattrainer durchsetzen konnte. In der Folge gelangen ihr vier Siege.

Bei den Weltmeisterschaften 2001 in St. Anton verfehlte sie einen dritten Weltmeistertitel (überdies in derselben Disziplin, dem Super-G); letztlich fehlten ihr dazu nur sechs Hundertstelsekunden, womit sie hinter Régine Cavagnoud die Silbermedaille gewann. Die Weltcupsaison 2000/01 beendete sie mit drei Siegen und dem ersten Platz in der Abfahrtswertung. In der Weltcupsaison 2001/02 erwies sich Kostner erneut als weltweit beste Abfahrerin. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City war Kostner Fahnenträgerin des italienischen Teams während der Eröffnungsfeier, in der Abfahrt gewann sie eine weitere Silbermedaille. Ihre beiden Siege in der Abfahrts-Disziplinenwertung waren die ersten in dieser Disziplin überhaupt für den italienischen Skiverband (auch die Herren hatten hier keinen Sieger; erst 2015/16 gelang es Peter Fill, diese Lücke zu schließen).

Beim Abfahrtstraining in Lake Louise im Dezember 2002 stürzte Kostner und zog sich dabei eine Schulterverletzung zu. Daraufhin musste sie mehrere Wochen pausieren und konnte nicht an die früheren Leistungen anknüpfen. Ähnlich schlecht begann zunächst auch die folgende Saison 2003/04, doch dann gelang ihr am 31. Januar 2004 ein Sieg in der Abfahrt von Haus im Ennstal; es sollte allerdings ihr letzter sein. Die Saison 2004/05 beendete sie mit einem einzigen Podestplatz.

Am 10. Januar 2006 erklärte Kostner den sofortigen Rücktritt vom Spitzensport, als Grund gab sie eine Schwangerschaft an.[1] Ihr Sohn wurde am 9. Juli 2006 geboren. Drei Monate später heiratete sie Werner Perathoner, den sie fünf Jahre zuvor kennengelernt hatte. Heute leitet die gelernte Fassmalerin zusammen mit ihrem Ehemann dessen Hotel garni Soraiser in Wolkenstein. Im April 2021 nahm Kostner an der italienischen Reality-Fernsehsendung L'isola dei famosi, einer Art Dschungelcamp, teil.[2]

Olympische Spiele

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Weltmeisterschaften

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Weltcupwertungen

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Isolde Kostner gewann zweimal die Disziplinenwertung in der Abfahrt.

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Riesenslalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1993/94 19. 340 4. 230 16. 110
1994/95 20. 390 5. 310 32. 53 33. 27
1995/96 4. 905 3. 449 4. 291 11. 165
1996/97 5. 833 6. 365 4. 355 16. 113
1997/98 8. 695 3. 292 3. 266 21. 79
1998/99 14. 532 5. 371 14. 152 50. 9
1999/00 4. 878 3. 484 5. 300 32. 70 11. 24
2000/01 6. 895 1. 596 6. 281 41. 18
2001/02 6. 641 1. 568 27. 38 38. 35
2002/03 35. 195 19. 89 17. 106
2003/04 15. 449 4. 348 23. 89 46. 12
2004/05 21. 289 14. 150 14. 133 25. 6
2005/06 83. 37 48. 20 41. 17
Datum Ort Land Disziplin
29. Januar 1994 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Abfahrt
20. Januar 1996 Cortina d’Ampezzo Italien Abfahrt
23. Januar 1997 Cortina d’Ampezzo Italien Abfahrt
25. Januar 1997 Cortina d’Ampezzo Italien Super-G
22. Januar 1998 Cortina d’Ampezzo Italien Abfahrt
27. November 1999 Lake Louise Kanada Abfahrt
8. Dezember 1999 Val-d’Isère Frankreich Super-G
17. Dezember 1999 St. Moritz Schweiz Abfahrt
10. Februar 2000 Santa Caterina Italien Abfahrt
1. Dezember 2000 Lake Louise Kanada Abfahrt
19. Januar 2001 Cortina d’Ampezzo Italien Abfahrt
25. Februar 2001 Lenzerheide Schweiz Super-G
29. November 2001 Lake Louise Kanada Abfahrt
30. November 2001 Lake Louise Kanada Abfahrt
31. Januar 2004 Haus im Ennstal Österreich Abfahrt

Juniorenweltmeisterschaften

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Italienische Meisterschaften

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Isolde Kostner ist zwölffache Italienische Meisterin:

  • Super-G (7): 1992, 1995–2000
  • Abfahrt (4): 1995, 1996, 1998, 1999
  • Riesenslalom (1): 1996

Einzelnachweise

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  1. Nachwuchs unterwegs – Olympia ohne Isolde Kostner, Handelsblatt, 10. Januar 2006.
  2. Ex-Skirennfahrerin bei "L'isola dei famosi", Südtirol News, 6. April 2021.