„Schneekopfkugel“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Schneekopfkugel 1.jpg|thumb|Bruchstück einer Schneekopfkugel, [[Oberhof]]]]
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Die '''Schneekopfkugel''' (wissenschaftlich ''Lytophysen'') ist ein [[Mineralien|Mineral]], welches in Thüringen zu finden ist. Den Namen haben die Steine ihrem Hauptfundort zu verdanken. Rund um den [[Schneekopf]] bei [[Oberhof]], in mitten des [[Thüringer Wald|Thüringer Waldes]] sind die Schneekopfkugeln zu finden.
'''Schneekopfkugeln''' (wissenschaftlich ''Lithophysen'') sind [[mineral]]gefüllte [[Gestein]]shohlräume ([[Geode (Geowissenschaften)|Geoden]], [[Druse (Mineralogie)|Drusen]]), welche in Thüringen zu finden sind. Den Namen haben die Steine ihrem Hauptfundort zu verdanken, da sie rund um den [[Schneekopf]] bei [[Gehlberg]], inmitten des [[Thüringer Wald|Thüringer Waldes]], vorkommen. Bildungen gleicher Entstehung sind von vielen Orten bekannt, an denen [[Vulkanit|vulkanische Gesteine]] vorkommen, so etwa rund um [[Idar-Oberstein]] in [[Rheinland-Pfalz]].


== Geologie ==
== Aufbau und Gestalt ==
Die Schneekopfkugel ist ein kugelförmiges, sphärodidisches Gestein. Meist ist es in Form einer Kugel zu finden, kann jedoch auch in aufgesplitterter Form auftreten. Die Schneekopfkugeln sind meist vollständig mit [[Achat]], Chalcedon oder [[Quarz|Quarzkristallen]] gefüllt.
Die Schneekopfkugel ist ein kugelförmiges oder [[sphäroid]]isches Steingebilde. Meist ist es zwar in Form einer Kugel zu finden, kann jedoch auch in aufgesplitterter Form auftreten. Die Schneekopfkugeln sind meist vollständig mit [[Achat]], [[Chalcedon (Mineral)|Chalcedon]] oder [[Quarz]]kristallen gefüllt (siehe auch [[Mandel (Mineralogie)|Mandel]]). Hin und wieder finden sich auch Ansätze von [[Jaspis]] oder [[Amethyst]]. Nicht selten wachsen hierauf [[Hämatit]]- oder [[Fluorit]]kristalle. Die mineralische Füllung zeigt häufig ein [[Geopetalgefüge]].


Die zwischen wenige Zentimetern und bis zu zwei Metern messenden Kugeln kommen in vulkanischem [[Ergussgestein]] wie [[Porphyr]] oder Porphyriten vor. So besteht der Außenmantel der Kugeln meist aus Porphyr. Die Porphyrgrundmasse, welche die Schneekopfkugeln umgibt, ist wesentlich weicher als das Innere der Kugeln. Hierdurch verwittert diese Außenhülle schneller, so dass der Inhalt freigelegt wird.
'''i.A.'''

Die Schneekopfkugeln entstanden im [[Perm (Geologie)|Perm]] vor etwa 250 Mio. Jahren durch Gasblasenbildung in der [[Lava]]masse. In den durch die Gasblasen geschaffenen Hohlräumen kristallisierten später die Kristalle durch Ausscheidung aus mineralisiertem Wasser.

== Literatur ==
* {{Literatur| Autor= Ursel Laarmann, Michael Landmesser, Maximilian Glas, Rupert Hochleitner, Rudolf Dröschel, Peter Jeckel | Herausgeber= Lawrence H. Conklin | Titel= Achat: Der Edelstein, aus dem Idar-Oberstein entstanden ist: Geschichte, Entstehung, Funde | Sammelwerk= extraLapis | Band= 19 | Verlag= Christian Weise Verlag | Ort= München | Jahr= 2000 | Seiten= 26 f. | ISBN= 3-921656-54-0 | ISSN= 0945-8492 |Kommentar=Erläuterung der Entstehung von Drusen}}

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{Mineralienatlas | ID= Schneekopfkugel | Abruf= 2021-07-26}}
* [http://www.schneekopfkugel.de/default.asp?kat=80 Schneekopfkugel.] Private Homepage des Sammlers Frank Möller mit weiterführenden Informationen und Fotos von Schneekopfkugeln


[[Kategorie:Thüringer Wald]]
[[Kategorie:Schmuckstein]]

Aktuelle Version vom 16. Januar 2024, 20:11 Uhr

Bruchstück einer Schneekopfkugel, Oberhof

Schneekopfkugeln (wissenschaftlich Lithophysen) sind mineralgefüllte Gesteinshohlräume (Geoden, Drusen), welche in Thüringen zu finden sind. Den Namen haben die Steine ihrem Hauptfundort zu verdanken, da sie rund um den Schneekopf bei Gehlberg, inmitten des Thüringer Waldes, vorkommen. Bildungen gleicher Entstehung sind von vielen Orten bekannt, an denen vulkanische Gesteine vorkommen, so etwa rund um Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz.

Aufbau und Gestalt

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Die Schneekopfkugel ist ein kugelförmiges oder sphäroidisches Steingebilde. Meist ist es zwar in Form einer Kugel zu finden, kann jedoch auch in aufgesplitterter Form auftreten. Die Schneekopfkugeln sind meist vollständig mit Achat, Chalcedon oder Quarzkristallen gefüllt (siehe auch Mandel). Hin und wieder finden sich auch Ansätze von Jaspis oder Amethyst. Nicht selten wachsen hierauf Hämatit- oder Fluoritkristalle. Die mineralische Füllung zeigt häufig ein Geopetalgefüge.

Die zwischen wenige Zentimetern und bis zu zwei Metern messenden Kugeln kommen in vulkanischem Ergussgestein wie Porphyr oder Porphyriten vor. So besteht der Außenmantel der Kugeln meist aus Porphyr. Die Porphyrgrundmasse, welche die Schneekopfkugeln umgibt, ist wesentlich weicher als das Innere der Kugeln. Hierdurch verwittert diese Außenhülle schneller, so dass der Inhalt freigelegt wird.

Die Schneekopfkugeln entstanden im Perm vor etwa 250 Mio. Jahren durch Gasblasenbildung in der Lavamasse. In den durch die Gasblasen geschaffenen Hohlräumen kristallisierten später die Kristalle durch Ausscheidung aus mineralisiertem Wasser.

  • Ursel Laarmann, Michael Landmesser, Maximilian Glas, Rupert Hochleitner, Rudolf Dröschel, Peter Jeckel: Achat: Der Edelstein, aus dem Idar-Oberstein entstanden ist: Geschichte, Entstehung, Funde. In: Lawrence H. Conklin (Hrsg.): extraLapis. Band 19. Christian Weise Verlag, 2000, ISBN 3-921656-54-0, ISSN 0945-8492, S. 26 f. (Erläuterung der Entstehung von Drusen).
Commons: Schneekopfkugel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien