„Erschießung“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Austrians executing Serbs 1917.JPG|mini|Erschießung serbischer Zivilisten im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]]]
[[Datei:Austrians executing Serbs 1917.JPG|mini|Erschießung serbischer Zivilisten im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] durch [[Streitkräfte von Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarische Soldaten]]]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-212-0221-07, Russland-Nord, Erschießung von Partisanen.jpg|mini|Hinrichtung [[Sowjetische Partisanen|sowjetischer Partisanen]] durch ein Erschießungskommando der [[Wehrmacht]]]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-212-0221-07, Russland-Nord, Erschießung von Partisanen.jpg|mini|Ein Erschießungskommando der [[Wehrmacht]] erschießt [[sowjetische Partisanen]] (September 1941) ]]
Eine '''Erschießung''', im militärischen Bereich früher auch als eine '''Füsilierung''' oder '''Füsillade''' (von {{frS|''fusil''}} ‚Gewehr‘) bezeichnet, ist die [[Hinrichtung]] eines Gefangenen bzw. Vollstreckung eines [[Todesstrafe|Todesurteils]] durch den Gebrauch von [[Schusswaffe]]n. In der [[Soldatensprache]] wird diese Hinrichtungsart auch „an die Wand stellen“ genannt.
Eine '''Erschießung''', im militärischen Bereich früher auch '''Füsilierung''' oder '''Füsillade''' (von {{frS|fusil}} ‚Gewehr‘) genannt, ist die [[Hinrichtung]] eines Gefangenen bzw. Vollstreckung eines [[Todesstrafe|Todesurteils]] durch den Gebrauch von [[Schusswaffe]]n. In der [[Soldatensprache]] wird diese Hinrichtungsart auch „an die Wand stellen“ genannt.


== Methoden ==
== Methoden ==
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[[Datei:Edouard Manet 022.jpg|mini|Manet: ''[[Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko]]'']]
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[[Datei:Shooting Captured Insurgents - Spanish-American War.ogv|mini|Nachgestellte Erschießung, 1898]]
[[Datei:Shooting Captured Insurgents - Spanish-American War.ogv|mini|Nachgestellte Erschießung, 1898]]
Meist wird der Todeskandidat an eine Mauer gestellt oder an einen Pfahl gebunden. Oft verbindet man ihm die Augen, mancher lehnt dies aber auch ab. Offizielle Erschießungen werden von mehreren Schützen durchgeführt ([[Peloton (Militär)|Peloton]]). Teilweise werden einige Gewehre des Pelotons mit [[Platzpatrone]]n an Stelle von scharfer [[Munition]] geladen. Dies soll das Gewissen der Schützen erleichtern, da sie sich dadurch nicht sicher sein können, einen der tödlichen Schüsse abgegeben zu haben.<ref>{{Internetquelle |titel=Procedure for Military Executions |hrsg=Department of the Army, US War Office |datum=1947|url=http://www.loc.gov/rr/frd/Military_Law/pdf/procedure_dec-1947.pdf |format=PDF; 891&nbsp;kB |zugriff=2014-05-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |titel=How and why Gardner was shot |autor=Kathryn Westcott |werk=BBC News |url=http://www.bbc.co.uk/news/10254279 |datum=2010-06-18|zugriff=2014-05-08}}</ref> Einem geübten Schützen ist jedoch der Unterschied in Schussverhalten und Rückstoß deutlich erkennbar. Im Anschluss an die Salve des Pelotons wird den Exekutierten häufig noch aus sehr kurzer Entfernung ein so genannter „[[Gnadenschuss]] gegeben, bei dem im Normalfall sofort der Tod eintritt. Manchmal wird der Verurteilte vor und während der Hinrichtung von einem [[Geistlich]]en, respektive einem [[Militärgeistlicher|Militärseelsorger]] begleitet.
Meist wird der Todeskandidat an eine Mauer gestellt oder an einen Pfahl gebunden. Oft verbindet man ihm die Augen, mancher lehnt dies aber auch ab. Offizielle Erschießungen werden von mehreren Schützen durchgeführt ([[Peloton (Militär)|Peloton]]). Teilweise werden einige Gewehre des Pelotons mit [[Platzpatrone]]n an Stelle von scharfer [[Munition]] geladen. Dies soll das [[Gewissen]] der Schützen erleichtern, da sie sich dadurch nicht sicher sein können, einen der tödlichen Schüsse abgegeben zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.loc.gov/rr/frd/Military_Law/pdf/procedure_dec-1947.pdf |titel=Procedure for Military Executions |hrsg=Department of the Army, US War Office |datum=1947 |format=PDF; 891&nbsp;kB |abruf=2014-05-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kathryn Westcott |url=http://www.bbc.co.uk/news/10254279 |titel=How and why Gardner was shot |werk=BBC News |datum=2010-06-18 |abruf=2014-05-08}}</ref> Geübte Schützen erkennen aber am [[Rückstoß]], ob sie eine Platzpatrone abgefeuert haben. Nach der [[Salve]] des Pelotons wird dem Exekutierten häufig noch aus kurzer Entfernung ein [[Gnadenschuss]] gegeben, der ihn sofort tötet, falls er noch nicht tot war.
Manchmal wird der Verurteilte vor und während der Hinrichtung von einem [[Militärgeistlicher|Militärseelsorger]] oder einem anderen [[Geistlich]]en begleitet.


[[Datei:Anton Dostler 1945 a.jpg|mini|[[Anton Dostler]] unmittelbar vor seiner Erschießung. Rechts im Bild ein Militärseelsorger, der ihm auf dem Weg aus der [[Bibel]] vorlas.]]
[[Datei:Anton Dostler 1945 a.jpg|mini|[[Anton Dostler]] unmittelbar vor seiner Erschießung. Rechts im Bild ein Militärseelsorger, der ihm auf dem Weg aus der [[Bibel]] vorlas.]]


Erschießungen in dieser Form gelten nach dem soldatischen Ehrenkodex als „würdevoll“, weshalb man sie [[Kriegsverbrecher]]n, oft auch [[Spionage|Spion]]en, gewöhnlich verweigert. Als Hinrichtungsart für gegen Zivilisten verhängte Todesurteile sind Erschießungen selten; sie wurden in Kriegszeiten nach [[Militärstrafrecht]] und nach [[Standrecht]] („standrechtliche Erschießung“) durchgeführt. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt die Praxis in [[Bayern]] zwischen dem 12. Juli 1919 und dem 1. April 1924 dar. In dieser Periode wurden sämtliche durch die [[Volksgericht (Bayern)|Volksgerichte]] verhängten Todesurteile – auch solche wegen krimineller Verbrechen – durch Pelotons des [[Reichswehr|Militärs]] oder der [[Bayerische Landespolizei (1920–1935)|Landespolizei]] vollstreckt.
Erschießungen in dieser Form gelten oder galten nach dem soldatischen Ehrenkodex als „würdevoll“, weshalb man sie [[Kriegsverbrecher]]n, oft auch [[Spionage|Spionen]], gewöhnlich verweigert. Als Hinrichtungsart für gegen Zivilisten verhängte Todesurteile sind Erschießungen selten; sie wurden in Kriegszeiten nach [[Militärstrafrecht]] und nach [[Standrecht]] („standrechtliche Erschießung“) durchgeführt. Eine Ausnahme von dieser Regel war die Praxis in [[Bayern]] zwischen dem 12.&nbsp;Juli 1919 und dem 1.&nbsp;April 1924. In dieser Periode wurden sämtliche durch die [[Volksgericht (Bayern)|Volksgerichte]] verhängten Todesurteile – auch solche wegen krimineller Verbrechen – durch Pelotons des [[Reichswehr|Militärs]] oder der [[Bayerische Landespolizei (1920–1935)|Landespolizei]] vollstreckt.


Das erste offiziell bekannte Foto dieser Form der Hinrichtung entstand Anfang 1886 im burmesischen [[Mandalay]]. Der englische Militärfotograf [[Willoughby Wallace Hooper#Das Hinrichtungsfoto von Mandalay|Willoughby Wallace Hooper]] nutzte die neue Technik hochempfindlicher Glasplatten aus, um mit kurzer Belichtungszeit die Gesichter von Delinquenten in der Sekunde vor ihrem Tod festzuhalten. Dieses Foto führte zu einem Skandal.
Das erste offiziell bekannte Foto dieser Form der Hinrichtung entstand Anfang 1886 im burmesischen [[Mandalay]]. Der englische Militärfotograf [[Willoughby Wallace Hooper#Das Hinrichtungsfoto von Mandalay|Willoughby Wallace Hooper]] nutzte die neue Technik hochempfindlicher Glasplatten, um mit kurzer Belichtungszeit die Gesichter von Delinquenten in der Sekunde vor ihrem Tod festzuhalten. Diese Fotos lösten einen Skandal aus.


Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] in [[NS-Staat|Deutschland]] wurden von der [[Militärgerichtsbarkeit (Nationalsozialismus)|Militärjustiz]] verhängte Todesurteile zwischen 1934 und 1945 in den meisten Fällen durch Erschießen<ref>Hitler ermächtigte die Gerichtsherren 1943 darüber zu entscheiden, ob das Urteil durch Erschießen, Enthaupten oder Erhängen vollzogen werden sollte. Für den Vollzug der Todesstrafe durch Enthaupten oder Erhängen wurden die Verurteilten der zivilen Justiz übergeben; vgl. Manfred Messerschmidt ''Die Wehrmachtjustiz 1933-1945'', 2. Aufl., Paderborn 2008, S. 393 ff.</ref> vollstreckt. Dazu wurden bis zu zwölf Soldaten herangezogen, wobei Vorgesetzte vor allem auf disziplinarisch auffällige Mannschaften zurückgreifen sollten. In Sondereinheiten, die aus vorbestraften Soldaten bestanden ([[Bewährungsbataillon]]e), mussten zum Tode Verurteilte durch die eigenen Kameraden erschossen werden. Als 1944 vermehrt [[Standrecht|Standgerichte]] die regulären Militärgerichte ersetzten, wurden die – dann sofort vollstreckbaren – Todesstrafen auch durch Erhängen durchgeführt. Die aufgrund standgerichtlicher Urteile Erschossenen oder Erhängten wurden ab Herbst 1944 vereinzelt, seit Februar 1945 dann umfangreich öffentlich zur Schau gestellt und mit einem Hinweisschild versehen, auf denen der Strafgrund mit meist schmähenden Worten aufgeschrieben war.<ref>Peter Lutz Kalmbach, „Das neue Recht ermöglicht energisches Vorgehen“, in: Deutsche Richterzeitung 2016, S. 26–31.</ref>
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] in [[NS-Staat|Deutschland]] wurden von der [[Militärgerichtsbarkeit (Nationalsozialismus)|Militärjustiz]] verhängte Todesurteile zwischen 1934 und 1945 in den meisten Fällen durch Erschießen<ref>Hitler ermächtigte die [[Gerichtsherr]]en 1943 darüber zu entscheiden, ob das Urteil durch Erschießen, Enthaupten oder Erhängen vollzogen werden sollte. Für den Vollzug der Todesstrafe durch Enthaupten oder Erhängen wurden die Verurteilten der zivilen Justiz übergeben; vgl. [[Manfred Messerschmidt]]: ''Die Wehrmachtjustiz 1933–1945'', 2. Aufl., Paderborn 2008, S. 393 ff.</ref> vollstreckt. Dazu wurden bis zu zwölf Soldaten herangezogen, wobei Vorgesetzte vor allem disziplinarisch auffällige Mannschaften einsetzen sollten. In Sondereinheiten, die aus vorbestraften Soldaten bestanden ([[Bewährungsbataillon]]e), mussten zum Tode Verurteilte von eigenen Kameraden erschossen werden. Als 1944 vermehrt [[Standrecht|Standgerichte]] die regulären Militärgerichte ersetzten, wurden die – dann sofort vollstreckbaren – Todesstrafen auch durch [[Erhängen]] durchgeführt. Die aufgrund standgerichtlicher Urteile Erschossenen oder Erhängten wurden seit Herbst 1944 vereinzelt, seit Februar 1945 dann umfangreich öffentlich zur Schau gestellt und mit einem Hinweisschild versehen, auf denen der – vermeintliche oder tatsächliche – Strafgrund mit meist schmähenden Worten aufgeschrieben war.<ref>Peter Lutz Kalmbach: „Das neue Recht ermöglicht energisches Vorgehen“, in: [[Deutsche Richterzeitung]] 2016, S. 26–31.</ref>


=== Genickschuss ===
=== Genickschuss ===
Eine weitere Art des Erschießens ist der Genickschuss, wobei eine [[Feuerwaffe]] direkt an das [[Genick]] des Verurteilten gehalten wird. Eine ähnliche Methode der Erschießung wurde in deutschen [[Konzentrationslager]]n in so genannten [[Genickschussanlage]]n durchgeführt. Auch heute noch wird z.&nbsp;B. in [[Weißrussland]] mit dem Genickschuss hingerichtet (siehe [[Todesstrafe in Weißrussland]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stern.de/panorama/anschlag-in-minsk-gericht-verhaengt-todesstrafe-gegen-metro-attentaeter-1757177.html |titel=Anschlag in Minsk: Gericht verhängt Todesstrafe gegen Metro-Attentäter |werk=[[Stern.de]] |datum=2011-11-30|zugriff=2014-05-08}}</ref>
Eine weitere Art des Erschießens ist der Genickschuss, wobei eine [[Feuerwaffe]] direkt an das [[Genick]] des Verurteilten gehalten wird. In deutschen [[Konzentrationslager]]n gab es [[Genickschussanlage]]n. Auch heute noch wird z.&nbsp;B. in [[Belarus]] mit dem Genickschuss hingerichtet (siehe [[Todesstrafe in Belarus]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stern.de/panorama/anschlag-in-minsk-gericht-verhaengt-todesstrafe-gegen-metro-attentaeter-1757177.html |titel=Anschlag in Minsk: Gericht verhängt Todesstrafe gegen Metro-Attentäter |werk=[[Stern.de]] |datum=2011-11-30 |abruf=2014-05-08}}</ref>


== Anwendung ==
== Anwendung ==
Erschießen als Hinrichtungsmethode ist in einigen Teilen der Welt verbreitet.
„Erschießen“ als Hinrichtungsmethode wird nach wie vor in einzelnen Ländern als Hinrichtungsmethode angewendet:


=== Vereinigte Staaten ===
=== Belarus ===
[[Datei:12-06-11-rechtsmedizin-berlin-07.jpg|mini|[[Computertomographie]] einer tödlichen Kopfschussverletzung]]
Der US-Bundesstaat [[Utah]] räumte das Erschießen neben der [[Letale Injektion|Giftspritze]] als eine Methode zur Ausführung der [[Todesstrafe in den Vereinigten Staaten|Todesstrafe]] bis 2004 als Alternative ein. Der Verurteilte konnte zwischen den beiden Arten wählen. Nunmehr darf die Hinrichtung durch Erschießung nur noch von denjenigen Tätern ausgewählt werden, die vor dem Stichtag des Jahres 2004 verurteilt wurden. [[Gary Gilmore]], der erste Verurteilte, der nach dem kurzzeitigen Aussetzen der Todesstrafe in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] 1977 hingerichtet wurde, wurde erschossen. Im Jahr 1996 wählte [[John Albert Taylor]] diese Methode. Zuletzt entschied sich [[Ronnie Gardner]] 2010 gegen die Giftspritze und wurde am 18. Juni des Jahres um 00:00 Uhr Ortszeit im [[Staatsgefängnis Utah]] durch Erschießung hingerichtet. Dies war ihm möglich, da er vor besagtem Stichtag verurteilt worden war.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de/ausland/hinrichtung102.html | wayback=20100621041747 | text=Exekution in den USA – Erschießungskommando richtet Häftling hin}}</ref> Heute erlaubt außer Utah nur noch [[Oklahoma]] diese Hinrichtungsart, allerdings nur, falls die Hinrichtung durch die [[Giftspritze]] aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein sollte. Die Verwendung dieser Hinrichtungsmethode in Utah, und früher auch im nördlich angrenzenden Idaho, erklärte sich aus der früheren [[Mormonen|mormonischen]] Tradition der sogenannten „[[Blutsühne]]“ ''(blood atonement)'', nach der auch schwerste Verbrechen als [[Sühne|gesühnt]] und hier auf Erden bereinigt galten (so dass der Verbrecher im [[Leben nach dem Tod]] keine weitere Strafe dafür zu befürchten hatte), wenn er dem Vergießen seines eigenen [[Blut]]es zustimmte.
In [[Belarus]] wird die Todesstrafe bis heute [[Todesstrafe in Belarus#Methode|durch Genickschuss vollzogen]].


=== {{Anker|Nahschuss}} Deutsche Demokratische Republik (DDR) ===
=== DDR ===
Der unerwartete Nahschuss war von 1968 bis zur gesetzlichen Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 1987 die einzige Hinrichtungsmethode in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Zunächst wurden ab 1952 Todesurteile überwiegend durch das [[Fallbeil]] vollstreckt. Ab 1968 wurden alle Exekutionen durch den sogenannten „Nahschuss ins Hinterhaupt“ vollzogen, was in der [[Zentrale Hinrichtungsstätten|Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR]] in der [[Justizvollzugsanstalt Leipzig]] im Gebäude des [[Amtsgericht Leipzig|ehemaligen Königlichen Landgerichts]] geschah.
Der „Unerwartete Nahschuss“ war von 1968 bis zur gesetzlichen Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 1987 die einzige Hinrichtungsmethode in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]]. Seit 1952 waren dort Todesurteile zunächst überwiegend mit einem [[Fallbeil]] vollstreckt worden, ab 1968 wurden alle Exekutionen dann durch einen „Nahschuss ins Hinterhaupt“ vollzogen, was in der [[Zentrale Hinrichtungsstätten|Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR]] in der [[Strafvollzugsanstalt Leipzig]] im Gebäude des [[Amtsgericht Leipzig|ehemaligen Königlichen Landgerichts]] geschah:


Dem Todeskandidaten wurde vom Staatsanwalt die Ablehnung seines Gnadengesuchs mitgeteilt. Dann fassten die beiden Henkersknechte den Verurteilten an den Armen und führten ihn zum größten Raum des Todestraktes. Auf seinem letzten Weg passierte der Gefangene drei Männer, die mit dem Rücken zur Wand standen: den Staatsanwalt und den Vollstreckungsleiter, in der Mitte der Henker. Als die Tür zum leeren Hinrichtungsraum geöffnet wurde, trat der Scharfrichter von hinten heran. Der Henker bemühte sich, die Mündung seiner Pistole dem Hinterkopf des Opfers möglichst nahe zu bringen, aber die Haut dabei nicht zu berühren, um keine Schreckreaktion auszulösen. Die Vorgabe lautete, der Tod habe „unerwartet“ zu erfolgen.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13489942.html ''Nahschuss in den Hinterkopf''.] Der Spiegel, 26. August 1991, abgerufen am 11. Januar 2021</ref>
Dem Todeskandidaten wurde von einem Staatsanwalt die Ablehnung seines [[Gnadengesuch]]s mitgeteilt, dann fassten die beiden [[Henker]]sknechte den Verurteilten an den Armen und führten ihn zum größten Raum des Todestrakts. Auf seinem letzten Weg passierte der Gefangene drei Männer, die mit dem Rücken zur Wand standen: den Staatsanwalt und den Vollstreckungsleiter und in der Mitte der Henker. Wenn die Tür zum leeren Hinrichtungsraum geöffnet wurde, trat der Scharfrichter von hinten heran und bemühte sich, die Mündung seiner Pistole dem Hinterkopf des Opfers möglichst nahe zu bringen, aber die Haut dabei nicht zu berühren, um keine Schreckreaktion auszulösen. Die Vorgabe lautete, der Tod habe „unerwartet“ zu erfolgen.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13489942.html ''Nahschuss in den Hinterkopf''.] [[Der Spiegel]] 26. August 1991, abgerufen am 11. Januar 2021</ref> Die Leichen der Hingerichteten wurden unter strenger [[Geheimhaltung]] zum nahe gelegenen [[Südfriedhof (Leipzig)|Südfriedhof]] gebracht und [[Anonymität|anonym]] verbrannt. In den Krematoriumsbüchern stehen keine Namen, sondern lediglich der Vermerk „Anatomie“; die Asche wurde anonym begraben.<ref>runde-ecke-leipzig.de: ''[http://www.runde-ecke-leipzig.de/index.php?id=402&L=2%25255B0%25252C0%25252C14064%25255D Hinrichtungen in Leipzig]''.</ref>


Die Erschießung des Sexualstraftäters und mehrfachen Kindermörders [[Erwin Hagedorn]] am 15.&nbsp;September 1972 war die letzte Hinrichtung eines Zivilisten in der DDR. Am 26.&nbsp;Juni 1981 wurde gegen den Hauptmann der [[Staatssicherheit]] [[Werner Teske]] wegen Spionage das letzte Todesurteil in der DDR vollstreckt. Die Leichen der Hingerichteten wurden unter strenger Geheimhaltung zum nahe gelegenen [[Südfriedhof (Leipzig)|Südfriedhof]] gebracht und anonym verbrannt. In den Krematoriumsbüchern stehen keine Namen, sondern lediglich der Vermerk „Anatomie“. Die Asche wurde anonym begraben.<ref>runde-ecke-leipzig.de: ''[http://www.runde-ecke-leipzig.de/index.php?id=402&L=2%25255B0%25252C0%25252C14064%25255D Hinrichtungen in Leipzig]''. </ref>
Die Erschießung des [[Sexualstraftäter]]s und mehrfachen Kindsmörders [[Erwin Hagedorn]] am 15.&nbsp;September 1972 war die letzte Hinrichtung eines Zivilisten in der DDR; am 26.&nbsp;Juni 1981 wurde gegen den ''Hauptmann der [[Staatssicherheit]]'' [[Werner Teske]] „wegen [[Spionage]]“ das letzte Todesurteil in der DDR vollstreckt.<br />


=== Weißrussland ===
=== Vereinigte Staaten ===
Bis 2004 hatte der US-Bundesstaat [[Utah]] neben der [[Letale Injektion|Giftspritze]] als eine Methode zur Ausführung der [[Todesstrafe in den Vereinigten Staaten|Todesstrafe in den USA]] das Erschießen als Alternative eingeführt; die Verurteilten konnten zwischen den beiden Arten wählen; mittlerweile darf dort die Hinrichtung durch Erschießung nur noch von denjenigen Tätern ausgewählt werden, die vor dem Stichtag des Jahres 2004 verurteilt wurden.
In [[Weißrussland]] (Belarus) wird die Todesstrafe bis heute [[Todesstrafe in Weißrussland#Methode|durch unerwarteten Nahschuss vollzogen]].


[[Gary Gilmore]], der erste Verurteilte, der nach dem kurzzeitigen Aussetzen der Todesstrafe in den [[Vereinigte Staaten|USA]] 1977 hingerichtet wurde, wurde erschossen. Im Jahr 1996 wählte [[John Albert Taylor]] diese Methode. [[Ronnie Gardner]] entschied sich 2010 gegen die Giftspritze und wurde am 18. Juni des Jahres um 00:00 Uhr Ortszeit im [[Staatsgefängnis Utah]] durch Erschießung hingerichtet. Er war vor besagtem Stichtag verurteilt worden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/hinrichtung102.html |text=Exekution in den USA – Erschießungskommando richtet Häftling hin |wayback=20100621041747}}</ref>
== Medizinische Betrachtung ==
[[Datei:12-06-11-rechtsmedizin-berlin-07.jpg|mini|Computertomographie einer tödlichen Kopfschussverletzung]]


Heute erlaubt außer Utah nur noch [[Oklahoma]] diese Hinrichtungsart, allerdings nur, falls die Hinrichtung durch die [[Giftspritze]] aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein sollte. Die Verwendung dieser Hinrichtungsmethode in Utah und davor auch im nördlich angrenzenden [[Idaho]] erklärte sich aus der früheren [[Mormonen|mormonischen]] Tradition der „[[Blutsühne]]“ ''(blood atonement)'', nach der auch schwerste Verbrechen als [[Sühne|gesühnt]] und hier auf Erden als bereinigt galten, wenn die Schuldig-Gesprochenen dem Vergießen ihres eigenen [[Blut]]es zugestimmt hatten – sodass sie im „[[Leben nach dem Tod]]“ keine weitere Strafe dafür zu befürchten hätten.
Je nach der Körperregion, in die das Geschoss eindringt, stirbt der Erschossene an einer [[Herzbeuteltamponade]] oder am [[Hämatothorax]], an einer [[Vasovagale Synkope|vasovagalen Synkope]], an einer [[Schock (Medizin)|Schocksituation]], durch [[Verbluten#Tod durch Verbluten|Verbluten]] oder an einer totalen [[Depolarisation (Physiologie)|Depolarisation]] der [[Hirnnerv]]en. Die [[Wundballistik]] ist eine Fachdisziplin der [[Forensik]], die unter anderem vorstehende Umstände genauer untersucht.

== Medizinische Betrachtung ==
Je nach der Körperregion, in die das Geschoss eindringt, stirbt der Erschossene an einer [[Herzbeuteltamponade]] oder an Pneumothorax oder [[Hämatothorax]], an einem [[Schock (Medizin)|Schock]], durch [[Verbluten#Tod durch Verbluten|Verbluten]] oder an einer totalen [[Depolarisation (Physiologie)|Depolarisation]] der [[Hirnnerv]]en. Die [[Wundballistik]] ist eine Fachdisziplin der [[Forensik]], die unter anderem vorstehende Umstände genauer untersucht.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.runde-ecke-leipzig.de/index.php?id=72 Hinrichtungsstätte Leipzig]
* [http://www.runde-ecke-leipzig.de/index.php?id=72 Hinrichtungsstätte Leipzig]

Aktuelle Version vom 1. April 2024, 14:49 Uhr

Erschießung serbischer Zivilisten im Ersten Weltkrieg durch österreichisch-ungarische Soldaten
Ein Erschießungskommando der Wehrmacht erschießt sowjetische Partisanen (September 1941)

Eine Erschießung, im militärischen Bereich früher auch Füsilierung oder Füsillade (von französisch fusil ‚Gewehr‘) genannt, ist die Hinrichtung eines Gefangenen bzw. Vollstreckung eines Todesurteils durch den Gebrauch von Schusswaffen. In der Soldatensprache wird diese Hinrichtungsart auch „an die Wand stellen“ genannt.

Als Methode der Hinrichtung wurde und wird Erschießen auf mehrere Weisen durchgeführt.

Erschießung durch Peloton

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Manet: Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko
Nachgestellte Erschießung, 1898

Meist wird der Todeskandidat an eine Mauer gestellt oder an einen Pfahl gebunden. Oft verbindet man ihm die Augen, mancher lehnt dies aber auch ab. Offizielle Erschießungen werden von mehreren Schützen durchgeführt (Peloton). Teilweise werden einige Gewehre des Pelotons mit Platzpatronen an Stelle von scharfer Munition geladen. Dies soll das Gewissen der Schützen erleichtern, da sie sich dadurch nicht sicher sein können, einen der tödlichen Schüsse abgegeben zu haben.[1][2] Geübte Schützen erkennen aber am Rückstoß, ob sie eine Platzpatrone abgefeuert haben. Nach der Salve des Pelotons wird dem Exekutierten häufig noch aus kurzer Entfernung ein Gnadenschuss gegeben, der ihn sofort tötet, falls er noch nicht tot war. Manchmal wird der Verurteilte vor und während der Hinrichtung von einem Militärseelsorger oder einem anderen Geistlichen begleitet.

Anton Dostler unmittelbar vor seiner Erschießung. Rechts im Bild ein Militärseelsorger, der ihm auf dem Weg aus der Bibel vorlas.

Erschießungen in dieser Form gelten oder galten nach dem soldatischen Ehrenkodex als „würdevoll“, weshalb man sie Kriegsverbrechern, oft auch Spionen, gewöhnlich verweigert. Als Hinrichtungsart für gegen Zivilisten verhängte Todesurteile sind Erschießungen selten; sie wurden in Kriegszeiten nach Militärstrafrecht und nach Standrecht („standrechtliche Erschießung“) durchgeführt. Eine Ausnahme von dieser Regel war die Praxis in Bayern zwischen dem 12. Juli 1919 und dem 1. April 1924. In dieser Periode wurden sämtliche durch die Volksgerichte verhängten Todesurteile – auch solche wegen krimineller Verbrechen – durch Pelotons des Militärs oder der Landespolizei vollstreckt.

Das erste offiziell bekannte Foto dieser Form der Hinrichtung entstand Anfang 1886 im burmesischen Mandalay. Der englische Militärfotograf Willoughby Wallace Hooper nutzte die neue Technik hochempfindlicher Glasplatten, um mit kurzer Belichtungszeit die Gesichter von Delinquenten in der Sekunde vor ihrem Tod festzuhalten. Diese Fotos lösten einen Skandal aus.

Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurden von der Militärjustiz verhängte Todesurteile zwischen 1934 und 1945 in den meisten Fällen durch Erschießen[3] vollstreckt. Dazu wurden bis zu zwölf Soldaten herangezogen, wobei Vorgesetzte vor allem disziplinarisch auffällige Mannschaften einsetzen sollten. In Sondereinheiten, die aus vorbestraften Soldaten bestanden (Bewährungsbataillone), mussten zum Tode Verurteilte von eigenen Kameraden erschossen werden. Als 1944 vermehrt Standgerichte die regulären Militärgerichte ersetzten, wurden die – dann sofort vollstreckbaren – Todesstrafen auch durch Erhängen durchgeführt. Die aufgrund standgerichtlicher Urteile Erschossenen oder Erhängten wurden seit Herbst 1944 vereinzelt, seit Februar 1945 dann umfangreich öffentlich zur Schau gestellt und mit einem Hinweisschild versehen, auf denen der – vermeintliche oder tatsächliche – Strafgrund mit meist schmähenden Worten aufgeschrieben war.[4]

Eine weitere Art des Erschießens ist der Genickschuss, wobei eine Feuerwaffe direkt an das Genick des Verurteilten gehalten wird. In deutschen Konzentrationslagern gab es Genickschussanlagen. Auch heute noch wird z. B. in Belarus mit dem Genickschuss hingerichtet (siehe Todesstrafe in Belarus).[5]

„Erschießen“ als Hinrichtungsmethode wird nach wie vor in einzelnen Ländern als Hinrichtungsmethode angewendet:

Computertomographie einer tödlichen Kopfschussverletzung

In Belarus wird die Todesstrafe bis heute durch Genickschuss vollzogen.

Deutsche Demokratische Republik (DDR)

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Der „Unerwartete Nahschuss“ war von 1968 bis zur gesetzlichen Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 1987 die einzige Hinrichtungsmethode in der Deutschen Demokratischen Republik. Seit 1952 waren dort Todesurteile zunächst überwiegend mit einem Fallbeil vollstreckt worden, ab 1968 wurden alle Exekutionen dann durch einen „Nahschuss ins Hinterhaupt“ vollzogen, was in der „Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR“ in der Strafvollzugsanstalt Leipzig im Gebäude des ehemaligen Königlichen Landgerichts geschah:

Dem Todeskandidaten wurde von einem Staatsanwalt die Ablehnung seines Gnadengesuchs mitgeteilt, dann fassten die beiden Henkersknechte den Verurteilten an den Armen und führten ihn zum größten Raum des Todestrakts. Auf seinem letzten Weg passierte der Gefangene drei Männer, die mit dem Rücken zur Wand standen: den Staatsanwalt und den Vollstreckungsleiter und in der Mitte der Henker. Wenn die Tür zum leeren Hinrichtungsraum geöffnet wurde, trat der Scharfrichter von hinten heran und bemühte sich, die Mündung seiner Pistole dem Hinterkopf des Opfers möglichst nahe zu bringen, aber die Haut dabei nicht zu berühren, um keine Schreckreaktion auszulösen. Die Vorgabe lautete, der Tod habe „unerwartet“ zu erfolgen.[6] Die Leichen der Hingerichteten wurden unter strenger Geheimhaltung zum nahe gelegenen Südfriedhof gebracht und anonym verbrannt. In den Krematoriumsbüchern stehen keine Namen, sondern lediglich der Vermerk „Anatomie“; die Asche wurde anonym begraben.[7]

Die Erschießung des Sexualstraftäters und mehrfachen Kindsmörders Erwin Hagedorn am 15. September 1972 war die letzte Hinrichtung eines Zivilisten in der DDR; am 26. Juni 1981 wurde gegen den Hauptmann der Staatssicherheit Werner Teske „wegen Spionage“ das letzte Todesurteil in der DDR vollstreckt.

Vereinigte Staaten

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Bis 2004 hatte der US-Bundesstaat Utah neben der Giftspritze als eine Methode zur Ausführung der Todesstrafe in den USA das Erschießen als Alternative eingeführt; die Verurteilten konnten zwischen den beiden Arten wählen; mittlerweile darf dort die Hinrichtung durch Erschießung nur noch von denjenigen Tätern ausgewählt werden, die vor dem Stichtag des Jahres 2004 verurteilt wurden.

Gary Gilmore, der erste Verurteilte, der nach dem kurzzeitigen Aussetzen der Todesstrafe in den USA 1977 hingerichtet wurde, wurde erschossen. Im Jahr 1996 wählte John Albert Taylor diese Methode. Ronnie Gardner entschied sich 2010 gegen die Giftspritze und wurde am 18. Juni des Jahres um 00:00 Uhr Ortszeit im Staatsgefängnis Utah durch Erschießung hingerichtet. Er war vor besagtem Stichtag verurteilt worden.[8]

Heute erlaubt außer Utah nur noch Oklahoma diese Hinrichtungsart, allerdings nur, falls die Hinrichtung durch die Giftspritze aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein sollte. Die Verwendung dieser Hinrichtungsmethode in Utah und davor auch im nördlich angrenzenden Idaho erklärte sich aus der früheren mormonischen Tradition der „Blutsühne(blood atonement), nach der auch schwerste Verbrechen als gesühnt und hier auf Erden als bereinigt galten, wenn die Schuldig-Gesprochenen dem Vergießen ihres eigenen Blutes zugestimmt hatten – sodass sie im „Leben nach dem Tod“ keine weitere Strafe dafür zu befürchten hätten.

Medizinische Betrachtung

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Je nach der Körperregion, in die das Geschoss eindringt, stirbt der Erschossene an einer Herzbeuteltamponade oder an Pneumothorax oder Hämatothorax, an einem Schock, durch Verbluten oder an einer totalen Depolarisation der Hirnnerven. Die Wundballistik ist eine Fachdisziplin der Forensik, die unter anderem vorstehende Umstände genauer untersucht.

Einzelnachweise

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  1. Procedure for Military Executions. (PDF; 891 kB) Department of the Army, US War Office, 1947, abgerufen am 8. Mai 2014.
  2. Kathryn Westcott: How and why Gardner was shot. In: BBC News. 18. Juni 2010, abgerufen am 8. Mai 2014.
  3. Hitler ermächtigte die Gerichtsherren 1943 darüber zu entscheiden, ob das Urteil durch Erschießen, Enthaupten oder Erhängen vollzogen werden sollte. Für den Vollzug der Todesstrafe durch Enthaupten oder Erhängen wurden die Verurteilten der zivilen Justiz übergeben; vgl. Manfred Messerschmidt: Die Wehrmachtjustiz 1933–1945, 2. Aufl., Paderborn 2008, S. 393 ff.
  4. Peter Lutz Kalmbach: „Das neue Recht ermöglicht energisches Vorgehen“, in: Deutsche Richterzeitung 2016, S. 26–31.
  5. Anschlag in Minsk: Gericht verhängt Todesstrafe gegen Metro-Attentäter. In: Stern.de. 30. November 2011, abgerufen am 8. Mai 2014.
  6. Nahschuss in den Hinterkopf. Der Spiegel 26. August 1991, abgerufen am 11. Januar 2021
  7. runde-ecke-leipzig.de: Hinrichtungen in Leipzig.
  8. Exekution in den USA – Erschießungskommando richtet Häftling hin (Memento vom 21. Juni 2010 im Internet Archive)
Commons: Erschießung – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Erschießung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen