„Großmarkt Hamburg“ – Versionsunterschied

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== Geschichte des Großmarktes ==
== Geschichte des Großmarktes ==
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=== Hopfenmarkt ===
=== Hopfenmarkt ===
[[Datei:Hamburg Hopfenmarkt old.jpg|mini|Hopfenmarkt um 1900]]
Nach dem großen [[Hamburger Brand]] 1842 musste der Obst- und Gemüsehandel der Bauern aus den Elbmarschen auf dem [[Hopfenmarkt]] organisiert werden, der fortan zweimal täglich stattfinden sollte. 1889 fanden erste Erweiterungen in Form einer Unterkellerung der Marktfläche statt.
Nach dem großen [[Hamburger Brand]] 1842 musste der Obst- und Gemüsehandel der Bauern aus den Elbmarschen auf dem [[Hopfenmarkt]] organisiert werden, der fortan zweimal täglich stattfinden sollte. 1889 fanden erste Erweiterungen in Form einer Unterkellerung der Marktfläche statt.


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=== Deichtormarkt ===
=== Deichtormarkt ===
[[Datei:Hh-markthalle.jpg|mini|links|Veranstaltungszentrum „Markthalle“ am Klosterwall]]
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[[Datei:Hh-kunstverein.jpg|mini|Anbau der Markthalle, heute Ausstellungshalle des ''[[Kunstverein in Hamburg|Kunstvereins]]'']]
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[[Datei:Hamburg.Deichtorhalle.wmt.jpg|mini|Deichtorhallen am südlichen Deichtorplatz, saniert mit Mitteln aus der [[Körber-Stiftung]]]]
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Bereits 1911 wurden die alten Märkte am Hopfenmarkt und Meßberg aufgehoben, und der neue Deichtormarkt inklusive der [[Deichtorhallen]] am Klostertor eröffnet. Dieser zog im Jahr 1962 in die neue [[Großmarkthalle]] im südlichen [[Hammerbrook]] zwischen der ebenfalls neu angelegten [[Amsinckstraße]] und dem Oberhafen, so dass der [[Deichtorplatz]] zum Verkehrsknotenpunkt umgestaltet werden konnte (östliches Ende der [[Ost-West-Straße (Hamburg)|Ost-West-Straße]] und südliches Ende des [[Ring 1 (Hamburg)|Wallringes]] und des [[Wallringtunnel]]s).
Bereits 1911 wurden die alten Märkte am Hopfenmarkt und Meßberg aufgehoben, und der neue Deichtormarkt inklusive der [[Deichtorhallen]] am Klostertor eröffnet. Dieser zog im Jahr 1962 in die neue [[Großmarkthalle]] im südlichen [[Hammerbrook]] zwischen der ebenfalls neu angelegten [[Amsinckstraße]] und dem Oberhafen, so dass der [[Deichtorplatz]] zum Verkehrsknotenpunkt umgestaltet werden konnte (östliches Ende der [[Ost-West-Straße (Hamburg)|Ost-West-Straße]] und südliches Ende des [[Ring 1 (Hamburg)|Wallringes]] und des [[Wallringtunnel]]s).


In der Markthalle am Klosterwall/Deichtorplatz blieb noch ein Markt für Lebensmittel, die südliche Deichtorhalle diente dem Blumengroßmarkt. Der nördliche Teil der Markthalle am Klosterwall wurde auch für Möbel und Antiquitäten genutzt, ab den 1970er Jahren unter dem Namen „Markthalle“ auch für Veranstaltungen, in den südlichen Teil zog nach dem Ende des Lebensmittelmarktes um 1990 der [[Kunstverein in Hamburg|Kunstverein]].
In der Markthalle am [[Klosterwall]]/Deichtorplatz blieb noch ein Markt für Lebensmittel, die südliche Deichtorhalle diente dem Blumengroßmarkt. Der nördliche Teil der Markthalle am Klosterwall wurde auch für Möbel und Antiquitäten genutzt, ab den 1970er Jahren unter dem Namen „Markthalle“ auch für Veranstaltungen, in den südlichen Teil zog nach dem Ende des Lebensmittelmarktes um 1990 der [[Kunstverein in Hamburg|Kunstverein]].


1984 zog der Blumengroßmarkt aus den Deichtorhallen südlich des Deichtorplatzes in ein neues Gebäude an der Banksstraße. Diese nun freien Deichtorhallen konnten einige Zeit später mit Mitteln aus der [[Körber-Stiftung]] saniert werden. 1989 wurden die renovierten Hallen als Kulturzentrum ''[[Deichtorhallen]]'' für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen eröffnet.
1984 zog der Blumengroßmarkt aus den Deichtorhallen südlich des Deichtorplatzes in ein neues Gebäude an der Banksstraße. Diese nun freien Deichtorhallen konnten einige Zeit später mit Mitteln aus der [[Körber-Stiftung]] saniert werden. 1989 wurden die renovierten Hallen als Kulturzentrum ''[[Deichtorhallen]]'' für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen eröffnet.


=== Hammerbrook ===
=== Hammerbrook ===
1954 wurde der „Veiling Hamburg“, ein Logistik-Unternehmen, auf dem neuen Gelände in Hammerbrook eröffnet. Die [[Großmarkthalle]] wurde von 1958 bis 1962 am selben Ort errichtet. In Betrieb ging sie am 4. Juni 1962. Die 40.000 Quadratmeter große Halle ist ein Gemeinschaftswerk der Architekten [[Bernhard Hermkes]], [[Gerhart Becker]], [[Jost Schramm|Schramm]] & [[Jürgen Elingius|Elingius]] und der Ingenieure der [[Dyckerhoff & Widmann AG]]. Die wellenförmig gekrümmten [[Stahlbeton]]schalen wurden maßgeblich vom leitenden Ingenieur [[Ulrich Finsterwalder]] konstruiert. Die rund 180 Meter breite Halle besteht aus drei parabolischen, 21 Meter hohen Stahlbetonbögen mit 48 Meter Stützweite. Zwischen den drei Bögen mit positiver Krümmung sind zwei Träger mit negativer Krümmung und einer Spannweite von 16 Meter sowie einer lichten Höhe von 8,50 Meter angeordnet. In der Länge sind zwölf Reihen von aufeinanderfolgenden Bögen im Abstand von 20 Metern vorhanden, die Schalen oder Schalensegmente aus [[Spannbeton]] tragen. Nach Norden sind große Oberlichter platziert.<ref>[https://www.deutsches-ingenieurblatt.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Dib/freeDownload_PDFs/Dib_2017_06_036.pdf Alexandra Jakob, Susanne Scherf: ''Großmarkthalle Hamburg erhält Titel „Historisches Wahrzeichen“. Stilikone einer Hafenstadt''. In: Deutsches Ingenieurblatt, Juni 2071, S. 36–40]</ref>
1954 wurde der „Veiling Hamburg“, ein Logistik-Unternehmen, auf dem neuen Gelände in Hammerbrook eröffnet. Bereits 1958 begann unter Leitung des Architekten [[Bernhard Hermkes]] am selben Ort der Bau der [[Großmarkthalle]]. Vier Jahre später wurde der Großmarkt eröffnet. Die Halle wurde 2017 von der [[Ingenieurkammer#Bundesingenieurkammer|Bundesingenieurkammer]] als [[Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland]] ausgewiesen.<ref>''[https://www.abendblatt.de/hamburg/article210349015/Ingenieurbaukunst-im-Norden-Grossmarkthalle-wird-Wahrzeichen.html Ingenieurbaukunst im Norden: Großmarkthalle wird Wahrzeichen.]'' [[Hamburger Abendblatt]], 24. April 2017, abgerufen am 16. Mai 2018.</ref>
Die Halle wurde 2017 von der [[Ingenieurkammer#Bundesingenieurkammer|Bundesingenieurkammer]] als [[Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland]] ausgewiesen.<ref>''[https://www.abendblatt.de/hamburg/article210349015/Ingenieurbaukunst-im-Norden-Grossmarkthalle-wird-Wahrzeichen.html Ingenieurbaukunst im Norden: Großmarkthalle wird Wahrzeichen.]'' [[Hamburger Abendblatt]], 24. April 2017, abgerufen am 16. Mai 2018.</ref>


=== Denkmalschutz ===
=== Denkmalschutz ===
Sowohl die Deichtorhallen als auch die Hallen auf dem Hammerbrook stehen heute unter [[Denkmalschutz]], letztere als Beispiel von [[Spannbeton]]bauten in Hamburg. Weitere Beispiele des Spannbetonbaus in Hamburg sind das [[Universität Hamburg|Audimax]], die [[Alsterschwimmhalle]] und der [[U-Bahnhof Lübecker Straße]].
Sowohl die Deichtorhallen als auch die Hallen auf dem Hammerbrook stehen heute unter [[Denkmalschutz]], letztere als Beispiel von [[Spannbeton]]bauten in Hamburg. Weitere Beispiele des Spannbetonbaus in Hamburg sind das [[Auditorium Maximum (Universität Hamburg)|Audimax]], die [[Alsterschwimmhalle]] und der [[U-Bahnhof Lübecker Straße]].


== Gelände ==
== Großmarkt in Hammerbrook ==
[[Datei:Halle-Westansicht-Alpers.jpg|alternativtext=|mini|Hamburg. Großmarkthallen aus westlicher Ansicht]]
[[Datei:2013-06-08 Projekt Heißluftballon - Highflyer DSCF7750.jpg|mini|Großmarkt Hamburg vom Heißluftballon aus]]
Der Großmarkt in Hammerbrook liegt zwischen [[Oberhafen]] und Amsinckstraße. Er ist von der [[A 255]] aus zu erreichen. Das Haupttor ist das durchgehend geöffnete Tor Ost. Die Adresse lautet: Auf der Brandshofer Schleuse 4, 20097 Hamburg. Das Tor West liegt an der Banksstraße/Lippeltstraße.<ref>[http://www.grossmarkt-hamburg.de/03sk_anfahrt.html Anfahrtsweg zum Großmarkt Hamburg mit Übersichtsplan und Hallenplan]</ref> Das Gelände ist 27,3 Hektar groß.


=== Struktur ===
=== Großmarkt ===
[[Datei:Halle-Westansicht-Alpers.jpg|alternativtext=|links|mini|Hamburg. Großmarkthallen aus westlicher Ansicht]]
[[Datei:Großmarkthallen bei Betrieb.jpg|alternativtext=|mini|Betrieb in den Großmarkthallen]]
Etwa 1,5 Millionen Tonnen Frischware werden pro Jahr in der 220 Meter langen Obst- und Gemüsehalle umgeschlagen. Pro Tag liefern etwa 200 LKW an. Die Marktfirmen des Großmarkts haben etwa 3.500 Angestellte. Die Verkaufszeiten sind im Obst- und Gemüsebereich von Montag bis Samstag morgens von 2:00–9:00 Uhr. Einkaufen dürfen nur gewerbliche Wiederverkäufer, gewerbliche Verbraucher und gewerbliche Großabnehmer mit einem Marktausweis. Endverbraucher dürfen hier nicht einkaufen.<ref>[http://www.grossmarkt-hamburg.de/03sk_ausweis.html Dokumente zum Marktzutritt für Einkäufer]</ref> Die Einkäufer kommen aus Hotels, Restaurants, Groß- und Einzelhandel aus Hamburg und dem Umkreis von Hamburg. Einkäufer kommen auch aus Polen und Dänemark.<ref>Marlies Fischer: ''Großmarkt bietet erstmals Führungen an.'' In: „Hamburger Abendblatt“, 17. März 2018, S. 15.</ref>
[[Datei:Großmarkthallen bei Betrieb.jpg|alternativtext=|mini|Betrieb in den Großmarkthalle.n]]
Der Großmarkt in Hammerbrook liegt zwischen [[Oberhafen]] und Amsinckstraße. Er ist von der [[A 255]] aus zu erreichen. Das Haupttor ist das durchgehend geöffnete Tor Ost. Die Adresse lautet: Auf der Brandshofer Schleuse 4, 20097 Hamburg. Das Tor West liegt an der Bankstraße/Lippeltstraße.<ref>[http://www.grossmarkt-hamburg.de/03sk_anfahrt.html Anfahrtsweg zum Großmarkt Hamburg mit Übersichtsplan und Hallenplan]</ref> Das Gelände ist 27,3 Hektar groß. Etwa 1,5 Millionen Tonnen Frischware werden pro Jahr in der 220 Meter langen Obst- und Gemüsehalle umgeschlagen. Pro Tag liefern etwa 200 LKW an. Die Marktfirmen des Großmarkts haben etwa 3.500 Angestellte. Die Verkaufszeiten sind im Obst- und Gemüsebereich von Montag bis Samstag morgens von 2:00–9:00 Uhr. Einkaufen dürfen nur gewerbliche Wiederverkäufer, gewerbliche Verbraucher und gewerbliche Großabnehmer mit einem Marktausweis. Endverbraucher dürfen hier nicht einkaufen.<ref>[http://www.grossmarkt-hamburg.de/03sk_ausweis.html Dokumente zum Marktzutritt für Einkäufer]</ref> Die Einkäufer kommen aus Hotels, Restaurants, Groß- und Einzelhandel aus Hamburg und dem Umkreis von Hamburg. Einkäufer kommen auch aus Polen und Dänemark.<ref>Marlies Fischer: ''Großmarkt bietet erstmals Führungen an.'' In: „Hamburger Abendblatt“, 17. März 2018, S. 15.</ref>

=== Auf dem Gelände beherbergt ===
Neben dem Großmarktgeschäft ist auf dem Betriebsgelände auch das [[Deutsches Zusatzstoffmuseum|Deutsche Zusatzstoffmuseum]] angesiedelt. Zudem gab es dort bis 2017 das Schülerlabor ScoLab.


=== Mehr! Theater am Großmarkt ===
=== Mehr! Theater am Großmarkt ===
{{Hauptartikel|Mehr! Theater am Großmarkt}}
{{Hauptartikel|Mehr! Theater am Großmarkt}}
In der mittleren der drei Großmarkt-Hallen wurde am 7. März 2015 das neue ''Mehr! Theater am Großmarkt'' eröffnet. Es bietet Platz für bis zu 3500 Zuschauer.
In der mittleren der drei Großmarkt-Hallen wurde am 7. März 2015 das neue ''Mehr! Theater am Großmarkt'' eröffnet. Es bietet Platz für bis zu 3500 Zuschauer.

=== Deutsches Zusatzstoffmuseum ===
{{Hauptartikel|Deutsches Zusatzstoffmuseum}}
Seit 2008 befindet sich das Deutsches Zusatzstoffmuseum in einen Nebengebäude auf der Rückseite der Großmarkthalle. Der öffentliche Zugang führt durch das Betriebsgelände des Großmarktes.

=== Weiteres auf dem Gelände ===
Im Bereich des Betriebsgelände ist auch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr, und Innovation – Pflanzengesundheitskontrolle angesiedelt. Zudem gab es dort bis 2017 das Schülerlabor ScoLab.


== Weitere Großmärkte in Hamburg ==
== Weitere Großmärkte in Hamburg ==
* [[Schlachthof Hamburg]]
* [[Schlachthof Hamburg]]
* [[Altonaer Fischmarkt]]
* [[Fischmarkt Hamburg-Altona]]

== Literatur ==
* Giacomo Calandra di Roccolino: ''Die Großmarkthalle Hamburg''. Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland, Band 20. [[Bundesingenieurkammer]], Berlin 2017. ISBN 978-3-941867-22-2.
* Konrad Havemann: ''Die Grossmarkthalle in Hamburg''. In: ''Das Werk'', {{ISSN|0043-2768}}. Band 50 (1963), Heft 3 (Industriebauten), S. 86–89, {{DOI|10.5169/seals-87020}}.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Markthalle in Deutschland|Hamburg Grossmarkt]]
[[Kategorie:Markthalle in Deutschland|Hamburg Grossmarkt]]
[[Kategorie:Lebensmittelhandel]]
[[Kategorie:Lebensmittelhandel]]
[[Kategorie:Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland]]
[[Kategorie:Bauwerk im Bezirk Hamburg-Mitte]]
[[Kategorie:Handelsunternehmen (Hamburg)]]

Aktuelle Version vom 2. April 2024, 21:13 Uhr

Der neue Großmarkt in Hammerbrook (ehemals Stadtteil Klostertor)

Der Großmarkt Hamburg ist ein Großmarkt für Lebensmittel und Blumen in Hamburg-Hammerbrook (früher Hamburg-Klostertor).

Geschichte des Großmarktes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hopfenmarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hopfenmarkt um 1900

Nach dem großen Hamburger Brand 1842 musste der Obst- und Gemüsehandel der Bauern aus den Elbmarschen auf dem Hopfenmarkt organisiert werden, der fortan zweimal täglich stattfinden sollte. 1889 fanden erste Erweiterungen in Form einer Unterkellerung der Marktfläche statt.

Meßberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1907 wurde ein vorläufiger, zusätzlicher Marktplatz mit Landungsanlagen zwischen dem Meßberg, dem Deichtor und der Alten Wandrahmsbrücke in Betrieb genommen.

Deichtormarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veranstaltungszentrum „Markthalle“ am Klosterwall
Anbau der Markthalle, heute Ausstellungshalle des Kunstvereins
Deichtorhallen am südlichen Deichtorplatz, saniert mit Mitteln aus der Körber-Stiftung

Bereits 1911 wurden die alten Märkte am Hopfenmarkt und Meßberg aufgehoben, und der neue Deichtormarkt inklusive der Deichtorhallen am Klostertor eröffnet. Dieser zog im Jahr 1962 in die neue Großmarkthalle im südlichen Hammerbrook zwischen der ebenfalls neu angelegten Amsinckstraße und dem Oberhafen, so dass der Deichtorplatz zum Verkehrsknotenpunkt umgestaltet werden konnte (östliches Ende der Ost-West-Straße und südliches Ende des Wallringes und des Wallringtunnels).

In der Markthalle am Klosterwall/Deichtorplatz blieb noch ein Markt für Lebensmittel, die südliche Deichtorhalle diente dem Blumengroßmarkt. Der nördliche Teil der Markthalle am Klosterwall wurde auch für Möbel und Antiquitäten genutzt, ab den 1970er Jahren unter dem Namen „Markthalle“ auch für Veranstaltungen, in den südlichen Teil zog nach dem Ende des Lebensmittelmarktes um 1990 der Kunstverein.

1984 zog der Blumengroßmarkt aus den Deichtorhallen südlich des Deichtorplatzes in ein neues Gebäude an der Banksstraße. Diese nun freien Deichtorhallen konnten einige Zeit später mit Mitteln aus der Körber-Stiftung saniert werden. 1989 wurden die renovierten Hallen als Kulturzentrum Deichtorhallen für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen eröffnet.

Hammerbrook[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1954 wurde der „Veiling Hamburg“, ein Logistik-Unternehmen, auf dem neuen Gelände in Hammerbrook eröffnet. Die Großmarkthalle wurde von 1958 bis 1962 am selben Ort errichtet. In Betrieb ging sie am 4. Juni 1962. Die 40.000 Quadratmeter große Halle ist ein Gemeinschaftswerk der Architekten Bernhard Hermkes, Gerhart Becker, Schramm & Elingius und der Ingenieure der Dyckerhoff & Widmann AG. Die wellenförmig gekrümmten Stahlbetonschalen wurden maßgeblich vom leitenden Ingenieur Ulrich Finsterwalder konstruiert. Die rund 180 Meter breite Halle besteht aus drei parabolischen, 21 Meter hohen Stahlbetonbögen mit 48 Meter Stützweite. Zwischen den drei Bögen mit positiver Krümmung sind zwei Träger mit negativer Krümmung und einer Spannweite von 16 Meter sowie einer lichten Höhe von 8,50 Meter angeordnet. In der Länge sind zwölf Reihen von aufeinanderfolgenden Bögen im Abstand von 20 Metern vorhanden, die Schalen oder Schalensegmente aus Spannbeton tragen. Nach Norden sind große Oberlichter platziert.[1] Die Halle wurde 2017 von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgewiesen.[2]

Denkmalschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowohl die Deichtorhallen als auch die Hallen auf dem Hammerbrook stehen heute unter Denkmalschutz, letztere als Beispiel von Spannbetonbauten in Hamburg. Weitere Beispiele des Spannbetonbaus in Hamburg sind das Audimax, die Alsterschwimmhalle und der U-Bahnhof Lübecker Straße.

Gelände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamburg. Großmarkthallen aus westlicher Ansicht

Der Großmarkt in Hammerbrook liegt zwischen Oberhafen und Amsinckstraße. Er ist von der A 255 aus zu erreichen. Das Haupttor ist das durchgehend geöffnete Tor Ost. Die Adresse lautet: Auf der Brandshofer Schleuse 4, 20097 Hamburg. Das Tor West liegt an der Banksstraße/Lippeltstraße.[3] Das Gelände ist 27,3 Hektar groß.

Großmarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betrieb in den Großmarkthallen

Etwa 1,5 Millionen Tonnen Frischware werden pro Jahr in der 220 Meter langen Obst- und Gemüsehalle umgeschlagen. Pro Tag liefern etwa 200 LKW an. Die Marktfirmen des Großmarkts haben etwa 3.500 Angestellte. Die Verkaufszeiten sind im Obst- und Gemüsebereich von Montag bis Samstag morgens von 2:00–9:00 Uhr. Einkaufen dürfen nur gewerbliche Wiederverkäufer, gewerbliche Verbraucher und gewerbliche Großabnehmer mit einem Marktausweis. Endverbraucher dürfen hier nicht einkaufen.[4] Die Einkäufer kommen aus Hotels, Restaurants, Groß- und Einzelhandel aus Hamburg und dem Umkreis von Hamburg. Einkäufer kommen auch aus Polen und Dänemark.[5]

Mehr! Theater am Großmarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der mittleren der drei Großmarkt-Hallen wurde am 7. März 2015 das neue Mehr! Theater am Großmarkt eröffnet. Es bietet Platz für bis zu 3500 Zuschauer.

Deutsches Zusatzstoffmuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2008 befindet sich das Deutsches Zusatzstoffmuseum in einen Nebengebäude auf der Rückseite der Großmarkthalle. Der öffentliche Zugang führt durch das Betriebsgelände des Großmarktes.

Weiteres auf dem Gelände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich des Betriebsgelände ist auch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr, und Innovation – Pflanzengesundheitskontrolle angesiedelt. Zudem gab es dort bis 2017 das Schülerlabor ScoLab.

Weitere Großmärkte in Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großmarkt Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexandra Jakob, Susanne Scherf: Großmarkthalle Hamburg erhält Titel „Historisches Wahrzeichen“. Stilikone einer Hafenstadt. In: Deutsches Ingenieurblatt, Juni 2071, S. 36–40
  2. Ingenieurbaukunst im Norden: Großmarkthalle wird Wahrzeichen. Hamburger Abendblatt, 24. April 2017, abgerufen am 16. Mai 2018.
  3. Anfahrtsweg zum Großmarkt Hamburg mit Übersichtsplan und Hallenplan
  4. Dokumente zum Marktzutritt für Einkäufer
  5. Marlies Fischer: Großmarkt bietet erstmals Führungen an. In: „Hamburger Abendblatt“, 17. März 2018, S. 15.

Koordinaten: 53° 32′ 32,8″ N, 10° 1′ 2″ O