„Sidonie von Sachsen (1834–1862)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:1834 M.Sidonia.jpg|mini|Sidonie von Sachsen]]
[[Datei:Princess Sidonie of Saxony (1834-62) (Cropped).jpg|mini|hochkant|Prinzessin Sidonie]]
Maria '''Sidonie''' Ludovica (auch ''Sidonia''; * [[16. August]] [[1834]] auf [[Schloss Pillnitz]] bei Dresden; † [[1. März]] [[1862]] in [[Dresden]]) war eine Herzogin von Sachsen. Ihren Namen erhielt die Prinzessin nach [[Sidonie von Böhmen]], der Stammmutter der [[Albertiner|albertinischen Linie]] des [[Haus Wettin|Hauses Wettin]].<ref name="Stammmutter" />
Maria '''Sidonie''' Ludovica (auch ''Sidonia''; * [[16. August]] [[1834]] auf [[Schloss Pillnitz]] bei Dresden; † [[1. März]] [[1862]] in [[Dresden]]) war eine Prinzessin von Sachsen und Herzogin zu Sachsen. Ihren Namen erhielt die Prinzessin nach [[Sidonie von Böhmen]], der Stammmutter der [[Albertiner|albertinischen Linie]] des [[Haus Wettin|Hauses Wettin]].<ref name="Stammmutter" />


== Familie ==
== Familie ==
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== Leben ==
== Leben ==
[[Datei:Sidonia Herzogin zu Sachsen 1853.jpg|mini|hochkant|[[Johann Georg Weinhold]]: ''Sidonie, Herzogin zu Sachsen'', 1853]]


Die Prinzessin wurde am 16. August 1834 morgens gegen 6 Uhr auf [[Schloss Pillnitz]] südöstlich von Dresden geboren,<ref>{{Literatur |Titel=Johann, König von Sachsen: Sein Leben und Wirken bis zu seiner Thronbesteigung |Autor=[[Julius Schladebach]] |Verlag=Franz Sturm |Ort=Leipzig |Jahr=1854 |Online={{Google Buch |BuchID=zJQAAAAAcAAJ |Seite=16 |Hervorhebung="Marie Sidonie" |Linktext=online}} |Seiten=16}}</ref> das Johanns Familie bis zu seiner Thronbesteigung bewohnte.
Die Prinzessin wurde am 16. August 1834 morgens gegen 6 Uhr auf [[Schloss Pillnitz]] südöstlich von Dresden geboren,<ref name="Johann-Buch" /> das Johanns Familie bis zu seiner Thronbesteigung bewohnte.


Neben [[Anna von Preußen (1836–1918)|Maria Anna von Preußen]] war Sidonie eine mögliche Heiratskandidatin für den jungen Kaiser Franz Josef&nbsp;I., der auch mehrfach in Sachsen bei seinem Freund und Cousin Albert weilte.<ref>{{Literatur |Titel=Franz Joseph I.: Kaiser von Österreich und König von Ungarn |Autor=Michaela Vocelka, Karl Vocelka |Verlag=C.H. Beck |Jahr=2015 |Online={{Google Buch |BuchID=SwfNCgAAQBAJ |SeitenID=PT95 |Hervorhebung="Sidonie von Sachsen"}} |ISBN=978-3-406-68287-2}}</ref> Die Erzherzogin von Österreich konnte letztlich eine stärkere Bindung an die [[Wittelsbach]]er durchsetzen, indem sie ihn im August 1853 mit einer der Töchter ihrer in Bayern verheirateten Schwester [[Ludovika Wilhelmine von Bayern|Ludovika Wilhelmine]] vermählte: [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Sisi]].
Neben [[Anna von Preußen (1836–1918)|Maria Anna von Preußen]] war Sidonie eine mögliche Heiratskandidatin für den jungen Kaiser Franz Joseph&nbsp;I., der auch mehrfach in Sachsen bei seinem Freund und Cousin Albert weilte.<ref name="Kaiser-Buch" /> Die Erzherzogin von Österreich konnte letztlich eine stärkere Bindung an die [[Wittelsbach]]er durchsetzen, indem sie ihn im August 1853 mit einer der Töchter ihrer in Bayern verheirateten Schwester [[Ludovika Wilhelmine von Bayern|Ludovika Wilhelmine]] vermählte, [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Sisi]].


Im Frühjahr 1853 warb der badische Prinz-Regent [[Friedrich I. (Baden, Großherzog)|Friedrich]] um Sidonie, das Zusammenkommen der Verbindung scheiterte nach Meinung ihres Vaters Johann an den unterschiedlichen Konfessionen.<ref name="Marburg, 290" /> Ehen von Johanns Kindern sollten, wenngleich nicht jede auf rein persönlicher Zuneigung basierte, generell keine ausschließlich politisch motivierten Verbindungen sein. Neben einer standesgemäßen Heirat war war ihm ein „häusliches Glück“ für seine Kinder wichtig, sodass er 1855 im verwitweten König [[Viktor Emanuel&nbsp;II.]] von Sardinien-Piemont keinen geeigneten Partner für Sidonie sah, diese jedoch mit ihrer älteren Schwester, Prinzessin [[Elisabeth von Sachsen (1830–1912)|Elisabeth]] von Savoyen-Carignan, zu einem persönlichen Kennenlernen nach Italien reisen ließ.<ref name="Marburg, 263" /> Der 1857 in Pillnitz weilende [[Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte|Jérôme Napoleon]], Cousin des französischen Kaisers [[Napoleon&nbsp;III.]], stieß nicht nur beim Königspaar sondern auch bei Sidonie auf Vorurteile und Ablehnung, sodass er seine Werbungsabsichten um sie aufgab.<ref name="Marburg, 290" />
Im Frühjahr 1853 warb der badische Prinz-Regent [[Friedrich I. (Baden, Großherzog)|Friedrich]] um Sidonie, das Zusammenkommen der Verbindung scheiterte nach Meinung ihres Vaters Johann an den unterschiedlichen Konfessionen.<ref name="Marburg, 290" /> Ehen von Johanns Kindern sollten, wenngleich nicht jede auf rein persönlicher Zuneigung basierte, generell keine ausschließlich politisch motivierten Verbindungen sein. Neben einer standesgemäßen Heirat war ihm ein „häusliches Glück“ für seine Kinder wichtig, sodass er 1855 im verwitweten König [[Viktor Emanuel&nbsp;II.]] von Sardinien-Piemont keinen geeigneten Partner für Sidonie sah, diese jedoch mit ihrer älteren Schwester, Prinzessin [[Elisabeth von Sachsen (1830–1912)|Elisabeth]] von Savoyen-Carignan, zu einem persönlichen Kennenlernen nach Italien reisen ließ.<ref name="Marburg, 263" /> Der 1857 in Pillnitz weilende [[Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte|Jérôme Napoleon]], Cousin des französischen Kaisers [[Napoleon&nbsp;III.]], stieß nicht nur beim Königspaar, sondern auch bei Sidonie auf Vorurteile und Ablehnung, sodass er seine Werbungsabsichten um sie aufgab.<ref name="Marburg, 290" />


Da die königliche Heiratspolitik keine schnelle Vermählung zum Ziel hatte und auch andere Kandidaten scheiterten, war die 27-jährige Sidonie unverheiratet, als sie nach mehrwöchiger Krankheit am 1.&nbsp;März 1862 abends um halb acht in Dresden an [[Typhus]] verstarb. Sie wurde in der [[Liste der Bestatteten in der Wettiner-Gruft der Katholischen Hofkirche|Großen Gruft in der Katholischen Hofkirche]] beigesetzt.
Da die königliche Heiratspolitik keine schnelle Vermählung zum Ziel hatte und auch andere Kandidaten scheiterten, war die 27-jährige Sidonie unverheiratet, als sie nach mehrwöchiger Krankheit am 1.&nbsp;März 1862 abends um halb acht in Dresden an [[Typhus]] verstarb. Sie wurde in der [[Liste der Bestatteten in der Wettiner-Gruft der Katholischen Hofkirche|Großen Gruft in der Katholischen Hofkirche]] beigesetzt.


Auch in München wurde des Todes der Prinzessin gedacht, die eine Cousine des bayerischen Königs [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilians&nbsp;II.]] war. Der für den 5.&nbsp;März geplante Kammerball wurde abgesagt und eine 14-tägige Hoftrauer angeordnet.<ref>{{Literatur |Titel=Bayerischer Kurier |Nummer=62 |Ort=München |Jahr=1862 |Monat=03 |Tag=04 |Online={{Google Buch |BuchID=JkJDAAAAcAAJ |Seite=421 |Hervorhebung="Sidonie von Sachsen"}} |Seiten=421}}</ref>
Auch in München wurde des Todes der Prinzessin gedacht, die eine Cousine des bayerischen Königs [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilians&nbsp;II.]] war. Der für den 5.&nbsp;März geplante Kammerball wurde abgesagt und eine 14-tägige Hoftrauer angeordnet.<ref name="Hoftrauer" />


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==


Im [[Kurpark Bad Oeynhausen]] wurde eine Eiche auf den Namen ''Sidonien-Eiche'' getauft, als die Prinzessin im Jahr 1852 Bad Oeynhausen besuchte. Die Eiche ist eine der ältesten im Kurpark.<ref name="Sidonien-Eiche" />
Nach ihr wurde 1855 die südöstlich des Dresdner Altstadtkerns in der [[Seevorstadt]] gelegene [[Liste der Straßen und Plätze in Altstadt I (Dresden)#Sidonienstraße|Sidonienstraße]] benannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtwikidd.de/wiki/Sidonienstra%C3%9Fe |titel=Sidonienstraße |werk=Stadtwiki Dresden |zugriff=2016-05-05}}</ref> Infolge der Neugestaltung des Straßennetzes nach den Zersörungen des Zweiten Weltkregs verbindet sie heute als Richtungsfahrbahn westwärts die [[Wiener Straße (Dresden)|Wiener Straße]] mit der [[St. Petersburger Straße]], des Weiteren bindet sie beide Straßen an die westwärts führende Röhre des [[Tunnel Wiener Platz|Tunnels Wiener Platz]] an. Ursprünglich verlief die Sidonienstraße bis zur [[Prager Straße (Dresden)|Prager Straße]].

Nach ihr wurde 1855 die südöstlich des Dresdner Altstadtkerns in der [[Seevorstadt]] gelegene [[Sidonienstraße (Dresden)|Sidonienstraße]] benannt.<ref name="Hantzsch" /> Infolge der Neugestaltung des Straßennetzes nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs verbindet sie heute als Richtungsfahrbahn westwärts die [[Wiener Straße (Dresden)|Wiener Straße]] mit der [[St. Petersburger Straße]], des Weiteren bindet sie beide Straßen an die westwärts führende Röhre des [[Tunnel Wiener Platz|Tunnels Wiener Platz]] an. Ursprünglich verlief die Sidonienstraße bis zur [[Prager Straße (Dresden)|Prager Straße]].

Die nordwestlich von Dresden gelegene Gemeinde [[Alt-Radebeul|Radebeul]] hat 1874 die [[Liste der Straßen und Plätze in Radebeul (Stadtteil)#Sidonienstraße|Straße]] am [[Bahnhof Radebeul Ost|Radebeuler Bahnhof]] nach der verstorbenen Prinzessin benannt.
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== Vorfahren ==
== Vorfahren ==
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König<br />[[August III. (Polen)|August III.]] (1696–1763)<br />
König<br />[[August III.]] (1696–1763)<br />
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[[Maria Josepha von Österreich (1699–1757)|Maria Josepha von Österreich]] (1699–1757)<br />
[[Maria Josepha von Österreich (1699–1757)|Maria Josepha von Österreich]] (1699–1757)<br />
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Kaiser<br />[[Karl VII. (HRR)|Karl VII.]] (1697–1745)<br />
Kaiser<br />[[Karl VII. (HRR)|Karl VII.]] (1697–1745)<br />
1722<br />
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[[Maria Amalia von Österreich (1701–1756)|Maria Amalia von Österreich]] (1701–1756)<br />
[[Maria Amalia von Österreich (1701–1756)|Maria Amalia von Österreich]] (1701–1756)<br />
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Herzog<br />[[Philipp (Parma)|Philipp von Parma]] (1720–1765)<br />
Herzog<br />[[Philipp (Parma)|Philipp von Parma]] (1720–1765)<br />
1738<br />
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[[Marie Louise Élisabeth de Bourbon]] (1727–1759)<br />
[[Marie Louise Élisabeth de Bourbon]] (1727–1759)<br />
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Kaiser<br />[[Franz I. Stephan (HRR)|Franz I. Stephan]] (1708–1765)<br />
Kaiser<br />[[Franz I. Stephan (HRR)|Franz I. Stephan]] (1708–1765)<br />
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[[Maria Theresia]] (1717–1780)<br />
[[Maria Theresia]] (1717–1780)<br />
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Herzog<br />[[Christian III. (Pfalz-Zweibrücken)|Christian III. von Pfalz-Zweibrücken]] (1674–1735)<br />
Herzog<br />[[Christian III. (Pfalz-Zweibrücken)|Christian III. von Pfalz-Zweibrücken]] (1674–1735)<br />
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[[Karoline von Nassau-Saarbrücken]] (1704–1774)<br />
[[Karoline von Nassau-Saarbrücken]] (1704–1774)<br />
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[[Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach]] (1694–1729)<br />
[[Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach]] (1694–1729)<br />
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[[Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz]] (1693–1728)<br />
[[Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz]] (1693–1728)<br />
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Großherzog<br />[[Karl Friedrich (Baden)|Karl Friedrich von Baden]] (1728–1811)<br />
Großherzog<br />[[Karl Friedrich (Baden)|Karl Friedrich von Baden]] (1728–1811)<br />
1751<br />
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[[Karoline Luise von Hessen-Darmstadt]] (1723–1783)<br />
[[Karoline Luise von Hessen-Darmstadt]] (1723–1783)<br />
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Landgraf<br />[[Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt)|Ludwig IX.]] (1719–1790)<br />
Landgraf<br />[[Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt)|Ludwig IX.]] (1719–1790)<br />
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[[Karoline von Pfalz-Zweibrücken|Karoline Henriette von Pfalz-Zweibrücken]] (1721–1774)<br />
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Kurfürst [[Friedrich Christian (Sachsen)|Friedrich Christian von Sachsen]] (1722–1763)<br />
Kurfürst [[Friedrich Christian (Sachsen)|Friedrich Christian von Sachsen]] (1722–1763)<br />
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[[Maria Antonia von Bayern]] (1724–1780)
[[Maria Antonia von Bayern]] (1724–1780)
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Herzog [[Ferdinand (Parma)|Ferdinand von Bourbon]] (1751–1802)<br />
Herzog [[Ferdinand (Parma)|Ferdinand von Bourbon]] (1751–1802)<br />
1769<br />
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[[Maria Amalia von Österreich (1746–1804)|Maria Amalia von Österreich]] (1746–1804)<br />
[[Maria Amalia von Österreich (1746–1804)|Maria Amalia von Österreich]] (1746–1804)<br />
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[[Friedrich Michael (Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler)|Friedrich Michael von Pfalz-Birkenfeld]] (1724–1767)<br />
[[Friedrich Michael (Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler)|Friedrich Michael von Pfalz-Birkenfeld]] (1724–1767)<br />
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[[Maria Franziska von Pfalz-Sulzbach]] (1724–1794)
[[Maria Franziska von Pfalz-Sulzbach]] (1724–1794)
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[[Karl Ludwig von Baden]] (1755–1801)<br />
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[[Caroline von Bourbon-Parma]] (1770–1804)
[[Caroline von Bourbon-Parma]] (1770–1804)
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König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I. Joseph]] (1756–1825)<br />
König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I. Joseph]] (1756–1825)<br />
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[[Karoline von Baden|Friederike Karoline Wilhelmine von Baden]] (1776–1841)
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König [[Johann (Sachsen)|Johann von Sachsen]](1801–1873)<br />
König [[Johann (Sachsen)|Johann von Sachsen]] (1801–1873)<br />
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== Fußnoten ==
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<ref name="Hantzsch">{{Literatur |Autor=[[Adolf Hantzsch]] |Titel=Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens |Reihe=Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens |NummerReihe=17, 18 |Verlag=Wilhelm Baensch |Ort=Dresden |Datum=1905 |Seiten=135 |Online=[https://digital.slub-dresden.de/id402053923-19050100/151 Digitalisat]}}</ref>


<ref name="Marburg, 263">{{Literatur |Titel=Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation |Autor=Silke Marburg |Verlag=Walter de Gruyter |Jahr=2008 |ISBN=978-3-05-004344-9 |Online={{Google Buch |BuchID=YkznBQAAQBAJ |Seite=263 |Hervorhebung="häusliches Glück"}} |Seiten=263}}</ref>
<ref name="Hoftrauer">{{Literatur |Titel=Bayerischer Kurier |Nummer=62 |Ort=München |Datum=1862-03-04 |Online={{Google Buch |BuchID=JkJDAAAAcAAJ |Seite=421 |Hervorhebung="Sidonie von Sachsen"}} |Seiten=421}}</ref>


<ref name="Marburg, 290">{{Literatur |Titel=Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation |Autor=[[Silke Marburg]] |Verlag=Walter de Gruyter |Jahr=2008 |ISBN=978-3-05-004344-9 |Online={{Google Buch |BuchID=YkznBQAAQBAJ |Seite=290 |Hervorhebung="meine Sidonie" OR "Prinzessin Sidonie"}} |Seiten=290}}</ref>
<ref name="Johann-Buch">{{Literatur |Titel=Johann, König von Sachsen: Sein Leben und Wirken bis zu seiner Thronbesteigung |Autor=[[Julius Schladebach]] |Verlag=Franz Sturm |Ort=Leipzig |Datum=1854 |Online={{Google Buch |BuchID=zJQAAAAAcAAJ |Seite=16 |Hervorhebung="Marie Sidonie" |Linktext=online}} |Seiten=16}}</ref>


<ref name="Kaiser-Buch">{{Literatur |Titel=Franz Joseph I.: Kaiser von Österreich und König von Ungarn |Autor=Michaela Vocelka, Karl Vocelka |Verlag=C.H. Beck |Datum=2015 |Online={{Google Buch |BuchID=SwfNCgAAQBAJ |SeitenID=PT95 |Hervorhebung="Sidonie von Sachsen"}} |ISBN=978-3-406-68287-2}}</ref>
<ref name="Stammmutter">Prinz Johann in einem Brief am 16. August 1834 an [[Friedrich Wilhelm&nbsp;IV.]]: „Das Kind wird nach unserer Stammmutter Sidonie heißen.“ Zitiert nach {{Literatur |Autor=[[Johann Georg von Sachsen (1869–1938)|Johann Georg, Herzog zu Sachsen]] |Titel=Fünf neugefundene Briefe König Johanns von Sachsen |Sammelwerk=[[Neues Archiv für sächsische Geschichte|Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde]] |Band=44 |Herausgeber=[[Sächsischer Altertumsverein]] |Ort=Dresden |Jahr=1923 |Online=[http://digital.slub-dresden.de/id32422468Z/153 Digitalisat] der SLUB Dresden |Seiten=151}}</ref>

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<ref name="Marburg, 290">{{Literatur |Titel=Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation |Autor=[[Silke Marburg]] |Verlag=Walter de Gruyter |Datum=2008 |ISBN=978-3-05-004344-9 |Online={{Google Buch |BuchID=YkznBQAAQBAJ |Seite=290 |Hervorhebung="meine Sidonie" OR "Prinzessin Sidonie"}} |Seiten=290}}</ref>

<ref name="Sidonien-Eiche">{{Internetquelle |url=http://www.moments-of-time.de/WP/?p=515 |titel=Bäume mit Charakter in Bad Oeynhausen Teil 1: Sidonien-Eiche |autor=Dirk Gieselmann |datum=2014-03-02 |abruf=2020-11-24}}</ref>

<ref name="Stammmutter">Prinz Johann in einem Brief am 16. August 1834 an [[Friedrich Wilhelm&nbsp;IV.]]: „Das Kind wird nach unserer Stammmutter Sidonie heißen.“ Zitiert nach {{Literatur |Autor=[[Johann Georg von Sachsen (1869–1938)|Johann Georg, Herzog zu Sachsen]] |Titel=Fünf neugefundene Briefe König Johanns von Sachsen |Sammelwerk=[[Neues Archiv für sächsische Geschichte|Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde]] |Band=44 |Herausgeber=[[Sächsischer Altertumsverein]] |Ort=Dresden |Datum=1923 |Online=[https://digital.slub-dresden.de/id32422468Z/153 Digitalisat] der SLUB Dresden |Seiten=151}}</ref>


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== Weblinks ==
{{Commonscat|Princess Sidonie of Saxony|Sidonie von Sachsen}}


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Aktuelle Version vom 5. April 2024, 23:40 Uhr

Prinzessin Sidonie

Maria Sidonie Ludovica (auch Sidonia; * 16. August 1834 auf Schloss Pillnitz bei Dresden; † 1. März 1862 in Dresden) war eine Prinzessin von Sachsen und Herzogin zu Sachsen. Ihren Namen erhielt die Prinzessin nach Sidonie von Böhmen, der Stammmutter der albertinischen Linie des Hauses Wettin.[1]

Sidonie war die dritte von sechs Töchtern von Johann von Sachsen und Amalie Auguste von Bayern. Sie hatte zudem drei ältere Brüder, die späteren Könige Albert und Georg sowie den mit 16 Jahren verstorbenen Prinz Ernst.

Bei ihrer Geburt war noch nicht absehbar, dass ihr Vater selbst einmal König werden würde. Ihr Großvater Maximilian hatte erst vier Jahre zuvor auf seine Thronfolge zu Gunsten seines ältesten Sohns Friedrich August verzichtet, der zudem zum Mitregenten des greisen Königs Anton bestellt wurde. Erst nach Antons Tod (1836) sowie dem Unfalltod des ohne legitimen Sohn gebliebenen Friedrich August II. (1854) wurde Johann zum Oberhaupt des Königreichs Sachsen gekrönt.

Sidonies Mutter Amalie Auguste war eine Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph. Deren Zwillingsschwester Elisabeth Ludovika war durch Heirat von 1840 bis 1861 Königin von Preußen, ihre jüngere Schwester Maria Anna von Bayern war Amalie Augustes Vorgängerin als Königin von Sachsen (1836–1854) und deren Zwillingsschwester Sophie Friederike war Erzherzogin von Österreich und Mutter des Kaisers Franz Joseph I.

Johann Georg Weinhold: Sidonie, Herzogin zu Sachsen, 1853

Die Prinzessin wurde am 16. August 1834 morgens gegen 6 Uhr auf Schloss Pillnitz südöstlich von Dresden geboren,[2] das Johanns Familie bis zu seiner Thronbesteigung bewohnte.

Neben Maria Anna von Preußen war Sidonie eine mögliche Heiratskandidatin für den jungen Kaiser Franz Joseph I., der auch mehrfach in Sachsen bei seinem Freund und Cousin Albert weilte.[3] Die Erzherzogin von Österreich konnte letztlich eine stärkere Bindung an die Wittelsbacher durchsetzen, indem sie ihn im August 1853 mit einer der Töchter ihrer in Bayern verheirateten Schwester Ludovika Wilhelmine vermählte, Sisi.

Im Frühjahr 1853 warb der badische Prinz-Regent Friedrich um Sidonie, das Zusammenkommen der Verbindung scheiterte nach Meinung ihres Vaters Johann an den unterschiedlichen Konfessionen.[4] Ehen von Johanns Kindern sollten, wenngleich nicht jede auf rein persönlicher Zuneigung basierte, generell keine ausschließlich politisch motivierten Verbindungen sein. Neben einer standesgemäßen Heirat war ihm ein „häusliches Glück“ für seine Kinder wichtig, sodass er 1855 im verwitweten König Viktor Emanuel II. von Sardinien-Piemont keinen geeigneten Partner für Sidonie sah, diese jedoch mit ihrer älteren Schwester, Prinzessin Elisabeth von Savoyen-Carignan, zu einem persönlichen Kennenlernen nach Italien reisen ließ.[5] Der 1857 in Pillnitz weilende Jérôme Napoleon, Cousin des französischen Kaisers Napoleon III., stieß nicht nur beim Königspaar, sondern auch bei Sidonie auf Vorurteile und Ablehnung, sodass er seine Werbungsabsichten um sie aufgab.[4]

Da die königliche Heiratspolitik keine schnelle Vermählung zum Ziel hatte und auch andere Kandidaten scheiterten, war die 27-jährige Sidonie unverheiratet, als sie nach mehrwöchiger Krankheit am 1. März 1862 abends um halb acht in Dresden an Typhus verstarb. Sie wurde in der Großen Gruft in der Katholischen Hofkirche beigesetzt.

Auch in München wurde des Todes der Prinzessin gedacht, die eine Cousine des bayerischen Königs Maximilians II. war. Der für den 5. März geplante Kammerball wurde abgesagt und eine 14-tägige Hoftrauer angeordnet.[6]

Im Kurpark Bad Oeynhausen wurde eine Eiche auf den Namen Sidonien-Eiche getauft, als die Prinzessin im Jahr 1852 Bad Oeynhausen besuchte. Die Eiche ist eine der ältesten im Kurpark.[7]

Nach ihr wurde 1855 die südöstlich des Dresdner Altstadtkerns in der Seevorstadt gelegene Sidonienstraße benannt.[8] Infolge der Neugestaltung des Straßennetzes nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs verbindet sie heute als Richtungsfahrbahn westwärts die Wiener Straße mit der St. Petersburger Straße, des Weiteren bindet sie beide Straßen an die westwärts führende Röhre des Tunnels Wiener Platz an. Ursprünglich verlief die Sidonienstraße bis zur Prager Straße.

Die nordwestlich von Dresden gelegene Gemeinde Radebeul hat 1874 die Straße am Radebeuler Bahnhof nach der verstorbenen Prinzessin benannt.

Alteltern

König
August III. (1696–1763)
⚭ 1719
Maria Josepha von Österreich (1699–1757)

Kaiser
Karl VII. (1697–1745)
⚭ 1722
Maria Amalia von Österreich (1701–1756)

Herzog
Philipp von Parma (1720–1765)
⚭ 1738
Marie Louise Élisabeth de Bourbon (1727–1759)

Kaiser
Franz I. Stephan (1708–1765)
⚭ 1736
Maria Theresia (1717–1780)

Herzog
Christian III. von Pfalz-Zweibrücken (1674–1735)
⚭ 1719
Karoline von Nassau-Saarbrücken (1704–1774)

Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach (1694–1729)
⚭ 1717
Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz (1693–1728)

Großherzog
Karl Friedrich von Baden (1728–1811)
⚭ 1751
Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783)

Landgraf
Ludwig IX. (1719–1790)
⚭ 1741
Karoline Henriette von Pfalz-Zweibrücken (1721–1774)

Urgroßeltern

Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen (1722–1763)
⚭ 1747
Maria Antonia von Bayern (1724–1780)

Herzog Ferdinand von Bourbon (1751–1802)
⚭ 1769
Maria Amalia von Österreich (1746–1804)

Friedrich Michael von Pfalz-Birkenfeld (1724–1767)
⚭ 1746
Maria Franziska von Pfalz-Sulzbach (1724–1794)

Karl Ludwig von Baden (1755–1801)
⚭ 1774
Amalie von Hessen-Darmstadt (1754–1832)

Großeltern

Maximilian von Sachsen (1759–1838)
⚭ 1792
Caroline von Bourbon-Parma (1770–1804)

König Maximilian I. Joseph (1756–1825)
⚭ 1797
Friederike Karoline Wilhelmine von Baden (1776–1841)

Eltern

König Johann von Sachsen (1801–1873)
⚭ 1822
Amalie Auguste von Bayern (1801–1877)

Sidonie von Sachsen

  1. Prinz Johann in einem Brief am 16. August 1834 an Friedrich Wilhelm IV.: „Das Kind wird nach unserer Stammmutter Sidonie heißen.“ Zitiert nach Johann Georg, Herzog zu Sachsen: Fünf neugefundene Briefe König Johanns von Sachsen. In: Sächsischer Altertumsverein (Hrsg.): Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Band 44. Dresden 1923, S. 151 (Digitalisat der SLUB Dresden).
  2. Julius Schladebach: Johann, König von Sachsen: Sein Leben und Wirken bis zu seiner Thronbesteigung. Franz Sturm, Leipzig 1854, S. 16 (online in der Google-Buchsuche).
  3. Michaela Vocelka, Karl Vocelka: Franz Joseph I.: Kaiser von Österreich und König von Ungarn. C.H. Beck, 2015, ISBN 978-3-406-68287-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Silke Marburg: Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-05-004344-9, S. 290 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Silke Marburg: Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-05-004344-9, S. 263 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Bayerischer Kurier. Nr. 62. München 4. März 1862, S. 421 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Dirk Gieselmann: Bäume mit Charakter in Bad Oeynhausen Teil 1: Sidonien-Eiche. 2. März 2014, abgerufen am 24. November 2020.
  8. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens (= Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Nr. 17, 18). Wilhelm Baensch, Dresden 1905, S. 135 (Digitalisat).
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