„Schmidt-Reaktion“ – Versionsunterschied

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== Schmidt-Reaktion der Carbonsäuren ==
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=== Übersichtsreaktion ===
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== Schmidt-Reaktion der Ketone ==
== Schmidt-Reaktion der Ketone ==
=== Übersichtsreaktion ===
=== Übersichtsreaktion ===
Bei der dieser Schmidt-Reaktion reagieren [[Ketone]] mit starken Mineralsäuren (meistens [[Schwefelsäure]]), mit [[Stickstoffwasserstoffsäure]] und mit einer anschließenden [[Hydrolyse]] zu [[Carbonsäureamide]]n.<ref>{{Literatur|Autor= T. Laue, A. Plagens|Titel= ''Namens- und Schlagwortreaktionen der Organischen Chemie'' |Herausgeber= |Sammelwerk=|Verlag= Teubner Verlag|Ort=|Jahr=2006|ISBN=3-8351-0091-2 |Seiten=297-300 }}</ref>
Bei dieser Schmidt-Reaktion reagieren [[Ketone]] mit starken Mineralsäuren (meistens [[Schwefelsäure]]), mit [[Stickstoffwasserstoffsäure]] und mit einer anschließenden [[Hydrolyse]] zu [[Carbonsäureamide]]n.<ref>{{Literatur|Autor= T. Laue, A. Plagens|Titel= ''Namens- und Schlagwortreaktionen der Organischen Chemie'' |Herausgeber= |Sammelwerk=|Verlag= Teubner Verlag|Ort=|Jahr=2006|ISBN=3-8351-0091-2 |Seiten=297-300 }}</ref>


[[Datei:Schmidt Reaktion Übersicht Ketone1.svg|zentriert|rahmenlos|hochkant=2.0|Übersicht der Schmidt-Reaktion der Ketone]]
[[Datei:Schmidt Reaktion Übersicht Ketone1.svg|zentriert|rahmenlos|hochkant=2.0|Übersicht der Schmidt-Reaktion der Ketone]]

Version vom 20. Oktober 2012, 21:48 Uhr

Bei der Schmidt-Reaktion handelt es sich um eine Namensreaktion in der Organischen Chemie, die nach ihrem Entdecker Karl-Friedrich Schmidt benannt wurde. Mittels der Schmidt-Reaktion können Carbonsäuren zu primären Aminen und Ketone zu Carbonsäureamiden abgebaut werden.

Schmidt-Reaktion der Carbonsäuren

Übersichtsreaktion

Bei dieser Schmidt-Reaktion reagieren Carbonsäuren mit starken Mineralsäuren (meistens Schwefelsäure), mit Stickstoffwasserstoffsäure und mit einer anschließenden Hydrolyse zu primären Aminen.[1]

Übersicht der Schmidt-Reaktion der Carbonsäuren
Übersicht der Schmidt-Reaktion der Carbonsäuren

Mechanismus

Hierbei wird zunächst die Hydroxygruppe der Carbonsäure durch Zusatz der starken Säure (Schwefelsäure) protoniert, sodass nach Abspaltung von Wasser ein mesomeriestabilisiertes Acylium-Ion gebildet wird. Dieses wird von der Stickstoffwasserstoffsäure nucleophil angegriffen. Unter Austritt von Stickstoff und unter 1,2-Alkylverschiebung (Umlagerung des Rests R ) wird ein Carbenium-Ion erhalten. Durch Hydrolyse und unter Abspaltung eines Protons und von Kohlendioxid wird schließlich das primäre Amin gebildet.

Mechanismus der Schmidt-Reaktion der Carbonsäuren
Mechanismus der Schmidt-Reaktion der Carbonsäuren

Schmidt-Reaktion der Ketone

Übersichtsreaktion

Bei dieser Schmidt-Reaktion reagieren Ketone mit starken Mineralsäuren (meistens Schwefelsäure), mit Stickstoffwasserstoffsäure und mit einer anschließenden Hydrolyse zu Carbonsäureamiden.[2]

Übersicht der Schmidt-Reaktion der Ketone
Übersicht der Schmidt-Reaktion der Ketone

Mechanismus

Bei dieser Reaktion wird zunächst die Carboxygruppe des Ketons durch Zusatz der starken Säure (Schwefelsäure) protoniert. Danach greift die Stickstoffwasserstoffsäure das Carbenium-Ion nucleophil an, wobei anschließend Wasser abgespalten wird. Im nächsten Reaktionsschritt wird Stickstoff freigesetzt und der Rest R1 umgelagert. Dieses Carbenium-Ion wird hydrolysiert und nach Deprotonierung und Tautomerisierung entsteht das Carbonsäureamid.

Mechanismus der Schmidt-Reaktion der Ketone
Mechanismus der Schmidt-Reaktion der Ketone

Die Reaktion verläuft ähnlich der Curtius-Reaktion bzw. der Beckmann-Umlagerung. Gegebenenfalls kann das Amid weiter zu einem Amin hydrolysiert werden.

Siehe auch

Literatur

  • Autorenkollektiv: Organikum, 22. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim, 2004, ISBN 3-527-31148-3
  • E. Breitmaier, G. Jung: Organische Chemie, 5. Aufl., 374ff., Thieme, Stuttgart, 2005

Einzelnachweise

  1. T. Laue, A. Plagens: Namens- und Schlagwortreaktionen der Organischen Chemie. Teubner Verlag, 2006, ISBN 3-8351-0091-2, S. 297–300.
  2. T. Laue, A. Plagens: Namens- und Schlagwortreaktionen der Organischen Chemie. Teubner Verlag, 2006, ISBN 3-8351-0091-2, S. 297–300.