„Andenländer“ – Versionsunterschied

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== Naturräumliche Abgrenzung ==
== Naturräumliche Abgrenzung ==
Im engeren Sinne versteht man darunter häufig jene Staaten Südamerikas, deren Territorium maßgeblich von den Anden geprägt wird: [[Bolivien]], [[Ecuador]], [[Kolumbien]], [[Peru]] und [[Chile]]. Obwohl [[Argentinien]] und [[Venezuela]] ebenfalls Anteil an den Anden haben, werden sie normalerweise nicht als Andenländer bezeichnet, da der Anteil der Anden am Landesterritorium in diesen beiden Fällen gering ist. Die andinen Regionen Argentiniens und Chile werden zudem häufig zur Region des [[Südkegel]]s gerechnet.
Im engeren Sinne versteht man darunter häufig jene Staaten Südamerikas, die eine andinische Kultur aufweisen und deren Territorium maßgeblich von den Anden geprägt wird: [[Bolivien]], [[Ecuador]], [[Kolumbien]], [[Peru]]. Obwohl [[Chile]] geographisch an den Anden gelegen ist, wird es oft aufgrund kultureller Unterschiede nicht dazu gerechnet. Obwohl [[Argentinien]] und [[Venezuela]] ebenfalls Anteil an den Anden haben, werden sie normalerweise nicht als Andenländer bezeichnet, da der Anteil der Anden am Landesterritorium in diesen beiden Fällen gering ist. Die andinen Regionen Argentiniens und Chile werden zudem häufig zur Region des [[Südkegel]]s gerechnet.


== Andenländer als Kulturraum ==
== Andenländer als Kulturraum ==

Version vom 12. August 2015, 19:57 Uhr

Orange: Andenländer im engeren Sinn. Blau: Sonstige Staaten mit Anden-Anteil.
Die Höhenstufe der tierra fría in den Zentralanden.

Mit dem Begriff Andenländer wird eine Gruppe von Staaten im Westen Südamerikas bezeichnet, die Anteil am Gebirge der Anden haben.

Naturräumliche Abgrenzung

Im engeren Sinne versteht man darunter häufig jene Staaten Südamerikas, die eine andinische Kultur aufweisen und deren Territorium maßgeblich von den Anden geprägt wird: Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Peru. Obwohl Chile geographisch an den Anden gelegen ist, wird es oft aufgrund kultureller Unterschiede nicht dazu gerechnet. Obwohl Argentinien und Venezuela ebenfalls Anteil an den Anden haben, werden sie normalerweise nicht als Andenländer bezeichnet, da der Anteil der Anden am Landesterritorium in diesen beiden Fällen gering ist. Die andinen Regionen Argentiniens und Chile werden zudem häufig zur Region des Südkegels gerechnet.

Andenländer als Kulturraum

Die Kultur der Andenländer, insbesondere die der Länder der Zentralanden (Bolivien, Peru und Ecuador, sowie der Norden Chiles, der Nordwesten Argentiniens und der äußerste Süden Kolumbiens), weist eigenständige ethnische, sprachliche und kulturelle Elemente auf, etwa die Verwendung des Quechua oder Aymara sowie die Adobe-Bauweise. Einer der Gründe dafür ist das Inka-Reich, das sich in dieser Region etwa zwischen 800 und 1500 erstreckte, sowie deren kulturelle Vermischung (mestizaje) mit iberischen Einflüssen. Dies hat dazu geführt, dass die Bezeichnung Andenländer heute auch als Begriff für einen Kulturraum verwendet wird.

Auch in der traditionellen Musik haben die Andenländer Gemeinsamkeiten in Harmonik und Rhythmik sowie bei den verwendeten Musikinstrumenten. Es herrschen Stile vor, die Mischungen aus dem vorkolumbischen Erbe (insbesondere der Einsatz von Blasinstrumenten wie diverser Flöten und Panflöten wie Quena und Sicus, aber auch der Obertonharmonik) und spanischen Einflüssen (Saiteninstrumente wie Gitarre, Charango etc. sowie Diatonik) sind.

Politisch-wirtschaftlicher Raum

Seltener wird die Bezeichnung Andenländer auch als Synonym für die Staaten der Andengemeinschaft (Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien) verwendet. Während Venezuela und Argentinien Mitglieder des Mercosur sind, ist Chile über Assoziierungsabkommen mit beiden Bündnissen verbunden – ohne Mitglied zu sein.

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Winter und André Scharmanski: "Sind die Andenstaaten unregierbar? Ursachen der politischen Krise in Bolivien, Ecuador und Peru." In: Zeitschrift Entwicklungspolitik. 14/2005, S. 30-34. Download