„Sachrang“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Sachrang gehörte zum Chiemgauer Dotationsgut des 1215 errichteten Salzburger Suffragan-Bistums [[Bistum Chiemsee|Chiemsee]]. Im 13. Jahrhundert errichtete der "Salzburger" Rüdiger von Walchen eine Befestigung und einen Turm, die aber durch eine Verfügung der bayerischen Herzöge wieder abgebrochen werden mussten, da sie den Bau als unrechtmäßig auf Aschauer Gebiet errichtet ansahen. Im 15. Jahrhundert belehnte der Bischof die Familie [[Freyberg (Adelsgeschlecht)|Freyberg]] mit Sachrang, die die Lehensrechte 1529 durch Kauf ablöste. Der Wandel vom Kirchengut zur Adelsherrschaft war damit vollzogen. Sachrang gehörte zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und war ein eigenes Amt dieser Herrschaft, dem weitere 14 Ansiedelungen unterstanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus acht Anwesen. 1827 (1829?) endete die Herrschaft der [[Preysing (Adelsgeschlecht)|Grafen von Preysing]] auf [[Schloss Hohenaschau]]. Die eigenständig gewordene Gemeinde Sachrang wurde im Zuge der bayerischen [[Gebietsreform]] 1978 in die Gemeinde Aschau im Chiemgau eingliedert. Der Ort hat etwa 520 Einwohner.
Sachrang gehörte zum Chiemgauer Dotationsgut des 1215 errichteten Salzburger Suffragan-Bistums [[Bistum Chiemsee|Chiemsee]]. Im 13. Jahrhundert errichtete der "Salzburger" Rüdiger von Walchen eine Befestigung und einen Turm, die aber durch eine Verfügung der bayerischen Herzöge wieder abgebrochen werden mussten, da sie den Bau als unrechtmäßig auf Aschauer Gebiet errichtet ansahen. Im 15. Jahrhundert belehnte der Bischof die Familie [[Freyberg (Adelsgeschlecht)|Freyberg]] mit Sachrang, die die Lehensrechte 1529 durch Kauf ablöste. Der Wandel vom Kirchengut zur Adelsherrschaft war damit vollzogen. Sachrang gehörte zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und war ein eigenes Amt dieser Herrschaft, dem weitere 14 Ansiedelungen unterstanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus acht Anwesen. 1827 (1829?) endete die Herrschaft der [[Preysing (Adelsgeschlecht)|Grafen von Preysing]] auf [[Schloss Hohenaschau]]. Die eigenständig gewordene Gemeinde Sachrang wurde im Zuge der bayerischen [[Gebietsreform]] am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Aschau im Chiemgau eingliedert. Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3898,97 [[Hektar]] und bestand aus 15 Ortsteilen.<ref>[]</ref>


== Katholische Pfarrkirche St. Michael ==
== Katholische Pfarrkirche St. Michael ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Carl Oskar Renner: ''Der Müllner-Peter von Sachrang'' (Roman), Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1972.
* Carl Oskar Renner: ''Der Müllner-Peter von Sachrang'' (Roman), Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1972, ISBN 978-3475542138.
* ''Müllner Peter von Sachrang.'' (Faltblatt). Sachrang 2005.
* ''Müllner Peter von Sachrang.'' (Faltblatt). Sachrang 2005.
* Christoph Glaser: ''Das Sachranger Rezeptbuch'', S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006.
* Christoph Glaser: ''Das Sachranger Rezeptbuch'', S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3777614526.
* ''Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 15: Landgerichte Wasserburg und Kling; sowie Altbayern Reihe I Heft 38: Rosenheim''. In: [http://geschichte.digitale-sammlungen.de/hab/suche/abfrage?schnellsuche=Mettendorf Digitalsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek].
* ''Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 15: Landgerichte Wasserburg und Kling; sowie Altbayern Reihe I Heft 38: Rosenheim''. In: [http://geschichte.digitale-sammlungen.de/hab/suche/abfrage?schnellsuche=Mettendorf Digitalsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek].



Version vom 30. September 2016, 09:54 Uhr

Sachrang
Koordinaten: 47° 41′ N, 12° 16′ OKoordinaten: 47° 41′ 25″ N, 12° 15′ 43″ O
Höhe: 738 m
Einwohner: 284
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 83229
Vorwahl: 08057
Sachrang
Kirche St. Michael
Das "Naturdorf" Sachrang. Aquarell von Siegfried Schieweck-Mauk, Eichstätt

Sachrang ist ein Ortsteil der Gemeinde Aschau im Chiemgau im oberbayrischen Landkreis Rosenheim.

Lage

Das Bergdorf mit einem traditionellen Erscheinungsbild befindet sich am südlichen Ende des Prientales vor der Kulisse des Kaisergebirges, unweit der österreichischen Grenze (Tirol). Umgeben von den Chiemgauer Alpen, am Fuße des Geigelsteins und des Spitzsteins, liegt Sachrang auf einer Höhe von 738 m über dem Meeresspiegel.

Geschichte

Sachrang gehörte zum Chiemgauer Dotationsgut des 1215 errichteten Salzburger Suffragan-Bistums Chiemsee. Im 13. Jahrhundert errichtete der "Salzburger" Rüdiger von Walchen eine Befestigung und einen Turm, die aber durch eine Verfügung der bayerischen Herzöge wieder abgebrochen werden mussten, da sie den Bau als unrechtmäßig auf Aschauer Gebiet errichtet ansahen. Im 15. Jahrhundert belehnte der Bischof die Familie Freyberg mit Sachrang, die die Lehensrechte 1529 durch Kauf ablöste. Der Wandel vom Kirchengut zur Adelsherrschaft war damit vollzogen. Sachrang gehörte zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und war ein eigenes Amt dieser Herrschaft, dem weitere 14 Ansiedelungen unterstanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus acht Anwesen. 1827 (1829?) endete die Herrschaft der Grafen von Preysing auf Schloss Hohenaschau. Die eigenständig gewordene Gemeinde Sachrang wurde im Zuge der bayerischen Gebietsreform am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Aschau im Chiemgau eingliedert. Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3898,97 Hektar und bestand aus 15 Ortsteilen.[1]

Katholische Pfarrkirche St. Michael

Zentrum des Ortes ist die Barock-Kirche St. Michael. Die erste Kirche war romanisch; der jetzige Bau wurde 1687/88 nach den Plänen von Giovanni Gaspare Zuccalli und Lorenzo Sciasca mit Mitteln der Grafen Preysing von Hohenaschau errichtet. Am 31. August 1689 konsekrierte der Fürstbischof von Chiemsee, Sigmund Ignaz Graf Wolkenstein, die neue Kirche. Das Deckengemälde stammt von Simon Zaglacher aus dem Jahr 1768. 1806 wurde die Filialkirche zur Pfarrkirche aufgewertet.

Die Kirche diente als Drehort für die ZDF-Komödie Der Bergpfarrer mit Stephan Luca in der Hauptrolle.

Museum

Das von der Gemeinde Aschau und vom Museumsverein Müllner-Peter-von-Sachrang eingerichtete Müllner-Peter-Museum wurde im Dachgeschoss des ehemaligen Schulhauses (Schulstraße 3) 2001 eröffnet. Im 1. Stock des Gebäudes befindet sich das Lehrer-(Max) Hickl-Zimmer mit Möbeln und Exponaten von 1910. Am Haus ist ein Heilkräutergarten angelegt und die ehemaligen Schulräume werden für einen Kindergarten genutzt.

Persönlichkeiten

  • Peter Huber (1766–1843), genannt Müllner-Peter, Musiker und Universalgelehrter
  • Werner Herzog (* 1942), Filmregisseur. Wuchs hier auf.

Literatur

  • Carl Oskar Renner: Der Müllner-Peter von Sachrang (Roman), Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1972, ISBN 978-3475542138.
  • Müllner Peter von Sachrang. (Faltblatt). Sachrang 2005.
  • Christoph Glaser: Das Sachranger Rezeptbuch, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3777614526.
  • Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 15: Landgerichte Wasserburg und Kling; sowie Altbayern Reihe I Heft 38: Rosenheim. In: Digitalsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek.
Wikivoyage: Sachrang – Reiseführer
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